Dezember 9th, 2009 von Erfolgsamer

Bestattungen werden immer rituell durchgeführt. Meiner Ansicht nach ist eine rituelle Bestattung ein wesentlicher Teil der Trauer- und Sterberituale und zeigt, wie in den verschiedenen Glaubensrichtungen mit Tod und Sterben im weiteren Verlauf umgegangen wird. Ebenfalls zu Sterberitualen gehört die Sterbebegleitung, den Toten zu waschen und anzuziehen, Totenwache, Trauerfeier und so manch anderes.

Bestattungsrituale

Alle Kulturen haben Rituale entwickelt, Lebensbrüche und Übergänge so zu gestalten, dass jene furchteinflößenden Abgründe dazwischen überwindbar und bewältigbar werden.

Krise und Ritual sind eng miteinander verbunden, Rituale haben folgende Funktionen in oder nach einer Krise:
– die Kraft geben, die Situation durchzustehen
– die Angst bewältigen
– die Trauer zulassen und bewältigen
– die Neuorientierung
– das Einlassen auf neue Situationen ermöglichen

„Rituale schlagen als Zentrum einer Lebensschwelle Brücken über Abgründe, verleihen Flügel, geben uns Mut, loszufliegen, helfen uns im Neuen zu landen.“

Bestattung, eine Definition:

Jemanden „bestatten“ bedeutet die Überreste des Verstorbenen feierlich der Erde, dem Feuer, der Luft, etc. zu überlassen; Leichenbegängnis – Unter „Bestattung“ versteht man meist die nach dem Tod eines Menschen vorgenommene längerfristige Lagerung des toten Körpers oder seiner Asche.

Der eigentlichen Bestattung geht die Beisetzung voraus, z.B. das ritualisierte Herablassen des Sarges ins Grab.

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November 29th, 2009 von Erfolgsamer

Irgendwann betrifft es uns alle. Deshalb ist es wichtig sich rechtzeitig Gedanken zu machen.
Wie wollen Sie einmal bestattet werden?

Abschied auf verschiedene Weisen:

Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die wir im Leben durchmachen können. In dieser Zeit der Trauer und des Abschieds stehen wir vor vielen Entscheidungen, darunter die Wahl der Bestattungsart. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie wir unsere Verstorbenen ehren und zur letzten Ruhe betten können. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten der Bestattung, die es gibt, und wie sie unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigen.

  1. Erdbestattung: Die Erdbestattung ist eine der traditionellsten und am häufigsten gewählten Bestattungsarten. Dabei wird der Verstorbene in einem Sarg begraben, in der Regel auf einem Friedhof. Diese Art der Bestattung bietet einen festen Ort für die Hinterbliebenen, um zu trauern und zu gedenken. Friedhöfe sind oft Orte des Trostes und der Stille, die eine dauerhafte Verbindung zum Verstorbenen ermöglichen.
  2. Feuerbestattung: Die Feuerbestattung oder Kremation gewinnt weltweit an Beliebtheit. Bei dieser Bestattungsart wird der Körper des Verstorbenen verbrannt, und die Asche wird in einer Urne aufbewahrt oder an einem Ort nach Wahl verstreut. Die Kremation ermöglicht den Hinterbliebenen die Freiheit, den Verstorbenen an einem Ort ihrer Wahl zu gedenken, sei es in der Natur, zu Hause oder an einem besonderen Ort.
  3. Seebestattung: Die Seebestattung ist eine einzigartige Bestattungsart, bei der die Asche des Verstorbenen in einem biologisch abbaubaren Behälter im Meer beigesetzt wird. Dies ist eine besonders beliebte Option für Menschen, die eine enge Verbindung zum Meer hatten oder die Ruhe und Weite des Ozeans schätzten.
  4. Baumbestattung: Die Baumbestattung ist eine umweltfreundliche Alternative, bei der die Asche des Verstorbenen unter einem Baum beigesetzt wird. Dies schafft nicht nur eine lebendige Gedenkstätte, sondern fördert auch den Schutz der Natur. Die Idee, dass der Verstorbene in Form eines Baumes weiterlebt, kann Trost spenden und symbolisiert das Leben selbst.
  5. Diamantbestattung: Eine neuere, jedoch faszinierende Bestattungsoption ist die Umwandlung der Asche des Verstorbenen in einen Diamanten. Diese Diamanten können in Schmuckstücken verarbeitet oder als Erbstücke an die Familie weitergegeben werden. Sie symbolisieren die Ewigkeit und bieten eine einzigartige Möglichkeit, den Verstorbenen nahe bei sich zu tragen.
  6. Luftbestattung: Die Luftbestattung beinhaltet das Verstreuen der Asche aus der Luft, oft aus einem Flugzeug oder einem Heißluftballon. Diese Bestattungsart bietet die Freiheit, den Verstorbenen an verschiedenen Orten zu gedenken und symbolisiert die Freiheit des Geistes.

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Wahl der Bestattungsart von den persönlichen Wünschen des Verstorbenen oder den Überlegungen der Hinterbliebenen abhängt. Unterschiedliche Kulturen und religiöse Überzeugungen beeinflussen oft die Entscheidung. Die Vielfalt der Bestattungsarten ermöglicht es, den Abschied auf individuelle und persönliche Weise zu gestalten.

Egal, für welche Bestattungsart man sich entscheidet, der wichtigste Aspekt ist, dass sie den Bedürfnissen der Familie und Freunde des Verstorbenen gerecht wird. Die Wahl der Bestattungsart spielt eine entscheidende Rolle im Trauerprozess und bietet die Möglichkeit, die Erinnerung an den geliebten Menschen auf respektvolle Weise zu bewahren.

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August 5th, 2009 von Erfolgsamer

Unabhängig von den bereits kurz angesprochenen, „klassischen“ Bestattungsarten, möchte ich noch einige weniger bekannte, mittlerweile wohl kaum bis gar nicht mehr praktizierte Bestattungszeremonien erwähnen, auf die ich im Laufe meiner Arbeit gestoßen bin.

Arten der Bestattung – Exkurs in die Vergangenheit

Herzbestattung
Da es viele Geschichten aus fernen Ländern und unbekannten Kulturen gibt, man aber oft gar nicht so weit ausholen muss, möchte ich mein erstes Bespiel gleich aus dem eigenen Kulturkreis bringen, und zwar die Herzbestattung.
Seit der Antike galt das Herz als Sitz der Seele und des Charakters. Bereits im Frühmittelalter deuten einige Bestattungsrituale darauf hin, dass das Herz nach dem Tod aus dem Körper entfernt wurde, um getrennt von diesem beigesetzt zu werden. Das beste Beispiel für diesen Brauch waren die Habsburger. Die Körper der Verstorbenen wurden in der Kapuzinergruft bestattet, die Herzen wurden in dem sogenannten „Herzgrüftel“ in der Augustinergruft bestattet und die beim Einbalsamieren entfernten Eingeweide wurden in die Fürstengruft im Stephansdom verbracht.

Leichenbretter
Eine weitere Variante der Bestattung gab es in Böhmen, aber wohl auch in anderen ländlichen Gegenden, in denen es lange Winter gab. Da der Boden zu dieser Jahreszeit meist zugefroren war, und es keine Möglichkeit zur Erdbestattung gab, kam es immer wieder dazu, dass Tote auf großen Brettern aufgebahrt wurden, bis der Boden im Frühjahr wieder weich wurde. Diese Bretter wurden oft bemalt und geschmückt, und waren meist aus Möbelstücken. Das könnte ein Grund dafür sein, warum viele alte Bauernmöbel zu reich verziert und bunt bemalt sind, oder?

Eisbestattung
In noch etwas nördlicheren Gegenden hat man in der Kultur der Inuit (fälschlicherweise oft als Eskimos bezeichnet) auch immer wieder von der Eisbestattung gehört. Dabei hat der Sohn der/des Sterbenden/Verstorbenen die Aufgabe, ebendiese(n) auf seinem Rücken zu Fuß möglichst weit ins Eis zu tragen, um ihn/sie dort seinem/ihrem Schicksal zu überlassen.

Honigbestattung
Ein etwas absurd erscheinender Brauch kam wohl aus Babylonien. Die dort Ansässigen erkannten sehr bald die konservierende Eigenschaft von Honig, und da es kein allzu großer Aufwand war, bestattete die reiche Oberschicht ihre Toten unter anderem also auch in Demselbigen.

Tibetische Bestattung – „Wolkenbestattung“
Eine für uns Europäer wohl sehr extrem wirkende Art der Bestattung wird oft von tibetischen Mönchen praktiziert. Nach ihren Vorstellungen sollte ein Sterbender von Mönchen oder anderen Gläubigen in seiner letzten Lebensphase begleitet werden.
Sobald jedoch die Seele den Leichnam verlässt, versucht man den toten Körper bestmöglich zu „verwerten“.
Da es in diesen steinigen Hochebenen kaum Bestattungsmöglichkeiten gibt, wird der Körper den Vögeln als Futter zur Verfügung gestellt. Eventuell wurde auch noch der Schädel des Toten zertrümmert, um den Geist vollständig zu befreien, sowie um die Vögel anzulocken.

Türme des Schweigens
Eine uns ebenfalls wohl als sehr fremd erscheinende Art, Tote zu bestatten, hatte das parsische Volk. Diese vorwiegend nach Indien eingewanderten, so genannten „Zoroastrier“ verehren den Schöpfergott Ahura Mazda. Da in dieser Religion auch die Verehrung der Elemente wesentlich, wird versucht bei der Bestattung der Toten ebendiese nicht zu verunreinigen. So werden die Verstorbenen in so genannte Türme des Schweigens gelegt, wo als Nahrung für die Geier dienen.

DGKP/DPGKP Daan Toffel

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