Juni 24th, 2011 von Erfolgsamer

Schlagfertigkeit lässt sich nicht aus Büchern erlernen.

Ja, man kann vielleicht einige gute schlagfertige Sprüche auswendig lernen, aber deshalb wird man noch lange nicht schlagfertig agieren können.
Um Schlagfertigkeit zu trainieren braucht es immer mindestens einen oder mehrere Partner für die Praxis.
Einschlägige Seminare zum Thema stellen Schlagfertigkeitstechniken vor, die gleich in der Praxis geübt werden können.
Viele Schlagfertigkeits-Techniken wurden entwickelt und es werden fast täglich mehr.

Zu den Klassikern gehören: die „Rückfrage-Technik“, die „Gerade-weil-Technik“, die „Besser-als-Technik“, die „Ja-ganz-genau-Technik“, die „Abgrenzungs-Technik“, die „Komplimente-Technik“, die „Zugeständnis-Technik“und viele andere mehr.

Die Kunst an der Schlagfertigkeit ist es dem Gegener eins auszuwischen, ihn aus dem Konzept zu bringen und zu provozieren. Dies jedoch immer ohne beleidigend zu werden. Das ist gerade bei emotional belegten Themen und Auseinandersetzungen nicht immer einfach.

Gerade die soganannten Killerphrasen sind nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl und persönlicher praktischer Erfahrung erfolgreich einzusetzen.
Hier ein paar Beispiele:
„Ich mag Ihre Witze!“, ist ebenfalls eine Antwort, die man sich leicht merken kann und die fast immer passt.
„Bringen Sie die Lösung oder sind Sie das Problem?“
„Ich verstehe, denn vor 15 Jahren habe ich auch noch gedacht wie Sie.“

Schlagfertigkeit und Kampfrhetorik

gehen Hand in Hand und müssen von jeder Führungskraft früher oder später studiert werden.
Aber auch wenn Sie keine Führungskraft sind ist das Studium dieser Techniken interessant, denn leider ist man immer wieder mit Menschen konfrontiert die sich einer unfairen Dialektik bedienen um an ihr Ziel zu gelangen.
Haben Sie Erfahrung mit negativer Dialektik, dann müssen Sie sich ja noch lange nicht auf das gleiche, tiefe Niveau ihres Kontrahenden begeben.
Sie kennen aber seine Strategien und können diese leichter entlarven und kontern.

Schlagfertigkeit trainieren zahlt sich aus.

Themen:Erfolg Erfolgsfaktoren, Rhetorik Sprechkunst Stichworte:, , , , ,

Mai 18th, 2010 von Erfolgsamer

„Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.“

Obwohl als ein solches verwendet, hat das nichts mit einem Argument zu tun. Dieses Zitat wird oft Churchill zugeschrieben wird, ist der Ursprung nicht ganz klar.

Was ist nun ein Killer- Argument?

Killer – Argumente sind eigentlich keine Argumente. Sie werden nur wie solche vorgebracht und lenken vom Thema ab.

Zurück zu unserem Beispiel:
Die Aussage „Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.“ versagt schon in ihrer Wortwahl. Die zwei Schlüsselwörter sind glauben und gefälscht. Im Zusammenhang mit Statistik von Glauben zu sprechen passt überhaupt nicht. Der zweite Trugschluss ist von Fälschung zu sprechen. Die Zahlenbasis einer Statistik kann natürlich gefälscht sein. Wer aber so ein Zitat bringt unterstellt meistens nicht eine Fälschung der Zahlen, sondern die Interpretation dieser Zahlen.

Das benötigt aber immer ein gewisses Verständnis der Zahlen, Kombinationsfähigkeit und eine gute Portion Logik. Viel einfacher ist es mit einem Zitat wie „Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“ vom Thema abzulenken.

Auch Dichterzitate werden oft als Killerphrasen oder Killer- Argumente mißbraucht.

Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, Horazio, als in unserer Philosophie geträumt werden. (Shakespeares Hamlet), Morgenstern („weil nicht sein kann, was nicht sein darf“), Einstein („Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“).
Mit diesen Aussprüchen wird völlig unsachlich argumentiert, dass der Gesprächspartner keine Ahnung vom tatsächlichen Sachverhalt hat. Die Autorität Shakespeares und anderer bekannter Literaten wird mißbraucht um dem Argument Kraft zu verleihen.
Unerfahrene Gesprächspartner fallen dann leicht darauf herein und lassen sich vom eigentlichen Thema ablenken.

Nur weil Shakespeare berühmte Theaterstücke geschrieben hat, oder weil Einstein ein genialer Physiker war, darf man nicht ein beliebiges Zitat von ihm heranziehen um es zu mißbrauchen.

Passiert ihnen das aber trotzdem, dann entlarven Sie den Trick:

„Ich sehe dass Sie gerne die Autorität eines …. hätten, doch das Zitat ändert nichts an der Tatsache, dass Sie anscheinend kein passendes Argument haben.“

Informationen und Tipps zum Thema Argumente gibt die Community auf gutefrage.net.

>>> Mehr zum Thema Killer-Argumente

Themen:Argumentation Verhandlung, Rhetorik Sprechkunst Stichworte:, , ,

Dezember 22nd, 2009 von Erfolgsamer

Praktische Hinweise für die wichtigsten Konfliktarten

zwischen Einzelpersonen

Wertkonflikt
1. Werte möglichst in verständlichen Begriffen ausdrücken.
Abstrakte Wertdiskussion neigt zu Fruchtlosigkeit.
2. Mit den Werten identifizieren sich die Betreffenden, sie sind Kern doe Persönlichkeit, daher besondere Vorsicht bei „Urteilen“ und abwertenden Bemerkungen.
Sie können hier sehr schnell „Verletzungen“ und unkittbare „Brüche“ auslösen.

Zielkonflikt
1. Ziel so klar wie möglich herausarbeiten.
2. Widersprüche so klar wie möglich herausarbeiten.
3. Gemeinsam nach Kompromissformein suchen.

Alternativkonflikt
1. Aufzeigen, dass der Konflikt über Mittel und Wege, nicht aber über Ziele vorliegt; es wollen also beide im Grunde dasselbe.
2. Liste der Beurteilungskriterien erstellen
3. Details klären

Alternativkonflikt
1. Aufzeigen, dass der Konflikt über Mittel und Wege, nicht aber über Ziele vorliegt; es wollen also beide im Grunde dasselbe.
2. Liste der Beuteilungskriterien erstellen
3. Details klären

Faktenkonflikt
1. Existierende Daten prüfen und werten. Eventuell weitere Daten zur Klärung suchen.

Bevor Sie sich auf einen Streit oder eine heftige Diskussion einlassen, sollten Sie überlegen um welche Art des Konflikts es sich handelt.
Sind Sie sich erstmals klar worum es sich handelt, werden Sie viel einfacher die richtigen Taktiken und Ihre Strategie finden, diese Situation zu meistern.

Themen:Rhetorik Sprechkunst Stichworte:, , , , ,

Dezember 22nd, 2009 von Erfolgsamer

Die Schild- und  Schwert-Taktik effizient einsetzen und abwehren:

Voraussetzungen

1. Erkennen der Taktiken
2. Selbstbewusstsein demonstrieren
3. Eigenes Verhalten kontrollieren
4. (mentale und psychologische Einstellung, Körpersprache, Gestik, Mimik)

Schild- Taktiken

• Fragen stellen

• nicht stets direkt antworten

• Behauptungen überprüfen

• auf Zeit spielen

• auf Gegenseitigkeit bestehen

• die erkannte Taktik ansprechen

• lächerlich machen, mit Sprüchen kontern

• ins Detail gehen

• verräterische Schwächen entdecken

Schwert- Taktiken

• Tatsachenbestreitung, Beweise fordern

• Verunsicherung durch Behauptungen

• Salamitaktik

• Analysieren, relativieren

• Manipulieren durch gezielte Informationen

• Widersprüche entdecken

• Nebenkriegsschauplätze schaffen

• Alternative Forderungen einbringen

• Selbst Drohungen aussprechen


nach: Satanische Verhandlungskunst und wie man sich dagegen wehrt Wolf Ruede-Wissmann, Heyne

Themen:Konfliktlösung Mediation Tipps Stichworte:, , ,

Dezember 22nd, 2009 von Erfolgsamer

Negative Verhaltensstrategie – die Taktiken:

1) Tatsachenbestreitung

2) Bluff

3) Behaupten des Gegenteils

4) Unwahrheiten und Täuschungen

5) Dagegensein als Methode den Gegner zu zermürben

6) Verunsicherung

7) Verwirrung stiften (unrichtige Argumente unterstellen)

8) Abbrechen oder vertagen des Gesprächs

9) Provokationen des Gegners (emotionale Attacken – „erstaunt“ entschuldigen) oder (plötzlich „verborgene Motive“ beim Gegner entdecken, die erklärbar sind – zB. sexuelle Verdrängung,…)

10) Abgegrenzte Forderungen bereits zu Beginn als unumstößlich aufstellun und so Tatsachen schaffen

11) Die berühmte Salamitaktik

12) Planvolles „Abhandeln lassen“ bei gleichzeitiger Aufstellung neuer Forderungen zu anderen Punkten

13) Widersprüche entdecken

14) Das gleiche Argument – ständig wiederholt

15) Theorie und Praxis sind zweierlei

16) Auf Schwachstellen rumreiten

17) Einen Scheinangriff starten

18) Den Gegner mit Fachausdrücken/Fremdwörtern erschlagen

19) „niederquatschen“

20) Extreme Forderungen stellen

21) „Mein letztes Wort“…..andernfalls…..!?

22) Drohungen

23) Verhandlungsverweigerung

24) Gezieltes Ausspielen der Konkurrenz

25) Sachverhalt zerlegen und einzeln verhandeln

26) Bei vorhandener zerlegung stets auf das Gesamtergebnis pochen

27) Schaffen von Stresssituationen

28) Bestechung – Korruption – Erpressung – Preisabsprachen

29) Gerüchte und Verleumdungen

Scheinbar positiv/neutrale Verhaltensstrategie – die Taktiken

1) Erklärungstaktik – Sachverhalt wiederholen lassen – den Gegner kommen lassen, mit Ich-Botschaften arbeiten

2) Zerlegen – das „Ganze“ zerlegen

3) Sachverhalt zerreden, dann relativieren, die Umkehrung anwenden, also auf das „Ganze“ pochen.

4) Die Richterrolle übernehmen (Vorsitz, Moderation, „Unparteiischer“, – und schließlich Recht sprechen)

5) Ergänzen, Weiterführen, Übertreiben, – dann die eigene Übertreibung verurteilen und damit auch gleich das Ganze mitverurteilen

6) Ablenken auf „Nebenkriegsschauplätze“

7) Mit Statistik lügen

8) Weitere Streitpunkte schaffen, künstliche Vermehrung der Bedingungen

9) Auf Zeit spielen – Probleme aussitzen

10) Durch Verzögerungstaktik den Gegner unter Entscheidungsdruck setzen

11) Alternativen in ein scheinbar ausgehandeltes Konzept einbringen

12) Generell neue Forderungen einbringen

13) Unklare Vollmachten (beim Gegner „alles rausholen“ und dann zur Entscheidung weiterreichen

14) Vertragsuntreue (zum Schein auf das Verhandlungsergebnis eingehen und sich dann nicht daran halten)

15) Informationen (nur das vollständige und „richtige“ Wissen ist Macht – wer sein ganzes Wissen preisgibt wird „machtlos“)

16) Mit unvollständigen Informationen den Gegner manipulieren um ihn „ins Messer laufen zu lassen“.

17) Das alte „good-guy/bad-guy“ Spiel

18) Den Gegner auf eine falsche und gefährliche Fährte locken

19) Einlullen – zu Beginn dem Gegner als „Partner“ empfehlen, „alle Taktiken zu vergessen“ um ihn dennoch mit gezielten Taktiken reinzulegen

20) Mit vertrauensbildenden Maßnahmen den Gegner in eine positive Grundhaltung bringen, das Ergebnis unterschriftsreif aushandeln, und dann an eine dritte Person delegieren.

Themen:Rhetorik Sprechkunst Stichworte:, ,

Dezember 21st, 2009 von Erfolgsamer

Die Bedrohlichkeitsprüfung ist die zweite von vier Prüfungen beim Erstkontakt.

Die Bedrohlichkeit kann sich auf verschiedenste Dinge beziehen.
Sitzen Damen in unseren Seminaren, dann bringen wir gerne folgendes Beispiel: Stellen Sie sich vor, sie sind abends alleine aus. Sie sitzen an der Theke eines Lokals und trinken ein Getränk. Was passiert? – Ein Mann taucht auf und spricht Sie an. Er ist Ihnen unsympathisch. Was passiert? Sie lassen wahrscheinlich keine weitere Kommunikation zu.

Schafft er jedoch die erste Prüfung und ist zumindest nicht ganz unsympathisch, folgt unmittelbar die Bedrohlichkeitsprüfung. “Was will denn der?“ ist sicher einer der nächsten unterschwelligen Gedanken.

Noch eindrucksvoller ist die Vorstellung einen neuen Mitarbeiter zu bekommen. Nach der Sympathieprüfung folgen Überlegungen wie: „Wer´d ich mit dem zusammenarbeiten können?“ „Wird er/sie mich überflügeln, mir meinen Job wegnehmen, schneller befördert werden,….“ Oder denken wir an einen neuen Chef: „Wird er mich respektieren, oder hetzen und quälen? Wird er mich vielleicht wegrationalisieren?“

Bedrohlichkeit kann sich aber auch ganz anders und manchmal sehr subtil äußern.

Ein Beispiel aus der Praxis:

Eines Tages läutet das Telefon und eine Kundin schildert ihr Problem mit einem neuen Mitarbeiter aus dem Verkauf. „Wir haben ihn neu eingestellt, einen Tag vor der Wiener Messe. Da haben wir gedacht wir nehmen ihn gleich mit, damit er was lernt. Leider hat er uns alle Kunden vom Stand verjagt!“ Verjagt? Die Frage, warum sie sich nicht gleich von diesem neuen Mitarbeiter verabschiedet hat wurde von ihr mit persönlichen Gründen beantwortet und sind für unser Beispiel nicht wichtig. Sie hatte sich jedenfalls entschlossen ihrem neuen Mitarbeiter ein Einzelcoaching zu finanzieren. Gespannt sah´ ich diesem Treffen entgegen. Dann kam der Tag. Die Glocke läutete, ich öffnete die Tür und vor mir stand ein schlanker junger Mann, an die 23 Jahre, gepflegtes Äußeres mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Freundlich begrüßte er mich. In den folgenden Minuten lernte ich einen jungen, dynamischen und sehr umgänglichen Menschen kennen. Mir war unbegreiflich, wovon die Auftraggeberin gesprochen hatte. Das änderte sich schlagartig, als wir die Situation „Messestand“ in einem kleinen Rollenspiel nachstellten. Ich betrat als Besucher den Messestand und der junge Mann kam als Verkäufer auf mich zu, lächelnd, mit einem höflichen Gruß. Leider war dieser junge Mann cirka 195cm groß und hatte Lange Arme, wobei er nicht so recht wusste, was er mit ihnen anstellen sollte. Ein gemütlicher Typ war er ja, also verschränkt er sie vor der Brust. Abgesehen davon hat er keine Scheu vor Menschen und deshalb geht er sehr nahe ran. Da standen wir nun. Ich mit 177cm, er mit 195 cm Körpergröße und verschränkten Armen cirka 20 Zenzimeter vor mir. Trotz seiner gewinnenden Art war mir diese Nähe unangenehm. Ich trat einen Schritt zurück, – und er? Er ging noch immer freundlich auf mich einredend einen weiteren Schritt auf mich zu.

Auf meine Frage nach dieser Reaktion bekam ich die Antwort: „Es ist doch immer so laut auf diesen Messeständen. Ich will die Leute doch nicht so anschreien.“
So wird es sich dann wohl auch auf diesem Messestand abgespielt haben. Freundlich grinsend und äußerst engagiert hat er alle Besucher über den Messestand gejagt und dann letztendlich verscheucht. Ein kleiner Irrtum mit großen Auswirkungen.

Er hatte die besten Absichten, doch er wirkte BEDROHLICH.

Themen:Argumentation Verhandlung, Konfliktlösung Mediation Tipps, Rhetorik Sprechkunst Stichworte:, , , , , , , ,

Dezember 21st, 2009 von Erfolgsamer

Aus dem Einführungstext des Buchs WORT und WAFFE

Männer gelten als weniger kommunikativ als Frauen.

Dem deutschen Sprachkreis (insb. Den „Deutschen“) wird eine mangelnde Kommunikationsfähigkeit nachgesagt, obgleich beispielsweise mehr Fremdsprachenkenntnis im deutschen Sprachkreis statistisch erwiesen ist, als in anderen vergleichbaren Gebieten.

Gibt es zwischen diesen sehr punktuellen Aussagen eine Verbindung? Und was das überhaupt mit dem Titel des vorliegenden Buches zu tun?

Wir haben im Laufe unserer beruflichen Tätigkeit als Kommunikationstrainer bzw. als Verhandler immer häufiger Indizien beobachten können bzw. müssen, dass gerade im deutschsprachigen Raum eine geradezu unglaubliche Inkonsistenz des Sprechhandwerkes existiert.

Postulat 1: Wir leben in einer Kommunikationsgesellschaft!

Dies ist geradezu ein anödender Gemeinplatz unseres heutigen Gemeinwesens. Nichtsdestoweniger bitten wir um anderweitige Belehrung sollte uns die Beschäftigung mit der zielorientierten Anwendung der Sprache im Ausbildungscurriculum der Schulen und Universitäten entgangen sein.

Postulat 2: Um in einer Kommunikationsgesellschaft Erfolg zu haben ist es notwendig die Kommunikationswerkzeuge im Griff zu haben!

Es ist ein ebenso anödender Gemeinplatz – zumindest im europäischen Kontext – dass die Allgemeinbildung bei uns viel besser sei als in Amerika. Doch wie viele Schulabgänger sind bei uns in der Lage zu einem x-beliebigen Thema ihre Meinung zielorientiert zu vertreten? Das sollte doch ein hehres demokratiepolitisches Anliegen sein.

Bei unserem berufsbedingten Studium der diesbezüglichen Literatur sind uns folgende Strömungen aufgefallen:

• Es gibt eine Vielzahl Kommunikationstheoretischer Abhandlungen der Praxiswert eher gering ist
• Es gibt eine Vielzahl von „Rezeptbüchern“ die sich nicht über ein Basislevel hinaus bewegen. Diesen ist nicht ihr erstes Hilfestellungpotential abzusprechen, aber sie ignorieren die tiefere Struktur des Kommunikationsvorganges und sind somit immer nur bis zu einem bestimmten Punkt umsetzbar. Das heißt, es ermangelt einem „Rezept“ immer Flexibilität. Alles was jenseits des vorgegebenen Schemas ist, wie zum Beispiel persönlichkeitsbezogene Faktoren, werden nicht berücksichtigt.
• Wenn tief greifender handwerklicher Kommunikationsansatz dann aus dem Angelsächsischen Bereich.
• Schwarz/Weißmalerei – Angriff/Verteidigung; Konflikt wird nicht wertfrei – und somit handhabbar gesehen, sondern ist sofort negativ besetzt.

Postulat 3: Vor lauter Kommunikationstheorie ist die Rhetorik vergessen worden!

Conclusio:

Wir wollen eine alte Wissens-Tradition wieder beleben. Die Rhetorik. Und diese angereichert mit den Erkenntnissen der heutigen Zeit zu einem Werkzeugkoffer gestalten der es dem Anwender ermöglicht sich in einer Gesellschaft, die sich in erster Linie durch Definitionen definiert, einen höheren Freiheitsgrad seiner Lebensführung zu erarbeiten.

Wir verstehen die Kampfrhetorik, so wie wir es in diesem Buche vorstellen als ein Methodenkompendium, das dem Anwender ermöglicht zielorientiert seine Gespräche, Verhandlungen, usw. so zu führen, dass seine Definition der Wirklichkeit obsiegt.

Selbst bei der Absprache unter Freunden in welches Restaurant man ausgehe, ist eine Unterschiedlichkeit von Meinungen zu koordinieren. Es ist ein „Konflikt“ gegeben. Dieser ist zu bewältigen. Die Erkenntnis um die Beschaffenheit des Konfliktes und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten bieten größere Freiheit und Flexibilität im Handeln. Gerade der von uns gewählte Ansatz der bekannten Elementenlehre leitet den Anwender weg von einem Schwarz-Weiss-Denken hin zu einer differenzierteren Anwendung seiner Sprache.

Eine Diskussion über moralische bzw. ethische Ansprüche und Qualitäten der beschriebenen Techniken scheint uns müßig. Wir diskutieren auch nicht darüber ob Strom gut oder böse ist. Die Methodologien sind neutral, die Moral ist personenbezogen.

Themen:Rhetorik Sprechkunst Stichworte:, , , ,

Dezember 21st, 2009 von Erfolgsamer

Strategische Überlegungen zur Kampfrhetorik

Die 5 Maximen

Kenne dich selbst
Kenne den Feind
Kenne (die Qualität) der Waffen
Kenne das Terrain
(Kenne das TAO)

________________________________________________

Kenne dich Selbst

Täusche dich nicht über deine Stärken und Schwächen.
Wisse, wessen zu einem bestimmten Zeitpunkt X du befähigt bist.
Suche mit den Augen deines Feindes nach deinen Schwächen und schätze deine Stärken ab.

Kenne den Feind

Mache dich mit deinem Gegenüber vertraut.
Das Wissen für eine rationale Offensivstrategie. Nur das Wissen um die Schwachpunkte des Gegners erlaubt es in die Distanz zu gehen ohne allzu viel Gefahr zu laufen, einem Kontere zu erliegen. (Hermeneutische Analyse)


Kenne die Waffen

Wisse um das Wissen und dessen Bewertung.
A und B können sich idealtypisch auf vier Art und Weisen gegenüber stehen:
A und B kennen einander nicht.
A kennt B, aber B nicht A.
A kennt nicht B, aber B kennt A.
A und B kennen einander.

Kenne das Terrain

Die sachlichen Inhalte, worüber gesprochen wird.
Erkenne die „Tektonik“ des Themas
Der Physiker & Journalist od. Der Tiroler & Franzos‘


Kenne das TAO

Die Taktik der Kampfrhetorik

Schlagfertigkeit
Logik
Fragen
Closing
Ebenenwechsel
Kernargument
Die Lehre der fünf Elemente
Die fünf Leitern des Angriffs
Manöver zum Sieg

________________________________________________

Schlagfertigkeit

Timing! Timing! Timing!

Direkte Reaktion – „werfen vom gerade eingenommenen Platz“
Das Gegenüber trifft eine sehr starke, nicht widerlegbare Aussage…. überraschendes, langsames Zustimmen und (mit Wort „und“) Überleiten zu ebenso überraschendem Weiterspinnen der Logikkette.
Vorbereitung der Gegenfrage

Logik

Der eigene rote Faden – Die taktische Landkarte
Das Sensorium gegenüber dem Feind
Logikfehler sind immer offene Flanken
Wichtigkeit ist themenabhängig

Fragen

Die taktische Offensivmaßnahme
Gebrochener Rhythmus im Frage- bzw. Argumentationsaufbau
Fragender hat Initiative
Fragender kann aktiv Zuhören

Closing/Abschluss

Zielorientiert
Kernkompetenz des guten Verkäufers – Wir alle verkaufen
Repertoire
Der Bumerang Abschluss
Sekundärfragenabschluss
Reduktionsabschluss etc.

Themen:Argumentation Verhandlung Stichworte:, , ,

Dezember 21st, 2009 von Erfolgsamer

Kampftheorie der Rhetorik

Eigenständig
Einfach
Muss Individuell ausgeprägt sein
Universell
Strukturwissen
Vorbedingungen des erfolgreichen Wortkämpfers
Strategie
Taktik

Vorbedingungen I

• Sparsame Strukturen – Kein l’art pour l’art, Keine Stilverliebtheit, sondern individuell abgestimmter Stil
• Schulung sprachlicher Logik
• Beweglicher Geist, hohe Allgemeinbildung
• Üben
Tatsächliches Üben im „Trockendock“
Verwenden der zu erlernenden Fähigkeit im täglichen Berufsleben

Vorbedingungen II

• Starke Infight-Qualitäten: Resistenz gegen Emotionen, Schlagfertigkeit,
Kenntnis der Tricks „satanischer“ Dialektik & der geeigneten Gegenmaßnahmen
• Konstantes ZUHÖREN
• Dauerndes, natürliches Fließen, dem Wasser gleich, sich nicht in der eigenen Argumentation festlegen lassen.

Ebenenwechsel

Persönlich – Sachlich – Normativ
Ebenenwahl

KernargumentSchwerpunkt des Feindes.

Erkenne das Kernargument
• Muss nicht die kritische Schwäche sein Nebenschauplätze nur als Ablenkungsmanöver.
• Unterscheidung zwischen hin- und wegführendem Nebenschauplatz.
• Hinführender Nebenschauplatz niemals dem Feind überlassen logischer Bogen zum Kernargument
Langes Hintanhalten des eigenen Kernargumentes

Bedenke: Nichts ist unmöglich, was unser Geist erdenken kann!

Themen:Argumentation Verhandlung Stichworte:, ,

Dezember 21st, 2009 von Erfolgsamer

1) Kontrollierter Dialog

2) Offene Kommunikation

3) Feed Back

4) Kongruentes Verhalten

5) gezielte Fragen als konfliktauflösende Technik

________________________________________________________


ad 1) Die Wirklichkeit ist subjektiv!

Konflikte können entstehen, weil Sachverhalte weitergegeben werden, wie sie der einzelne subjektiv gehört, gesehen oder erlebt hat. Der andere hat vielleicht etwas ganz anderes gehört, gesehen oder erlebt. Wer recht hat ist weder entscheidbar noch wichtig.

Es stimmt eben beides. Daraus folgt, dass die Bedeutung der Kommunikation nicht nur in der Absicht liegt, die einer im Sinn hat, sondern in der Reaktion, die er vom anderen bekommt.

WAHR  IST  NICHT, WAS A SAGT, SONDERN WAS B VERSTEHT!

Vergewissern Sie sich daher in wichtigen Gesprächsabschnitten was der andere gesagt hat, indem Sie seine Aussage sinngemäß wiederholen und seine Bestätigung abwarten, bevor Sie eine Antwort formulieren. So können Sie Missverständnissen entgegenwirken.

ad 2) Offen kommunizieren!

Streitpunkte sind häufig ohne Kenntnis der Beziehung  zwischen den Konfliktparteien nicht recht zu verstehen. Sogenannte sachliche Differenzen – Beurteilungen von Sachverhalten, Bewertungen von Entscheidungen, etc. stehen ja nicht isoliert da, sondern treten zwischen bestimmten Personen auf. Sache und Beziehung stehen in einem Wechselverhältnis, das häufig die Form von Figur und Grund annimmt. In einem Bild ausgedrückt:

– über dem Tisch wird die Sache verhandelt,

– unter dem Tisch läuft ein Machtkampf ab, in dem Rivalität und Neid, Minderwertigkeit und Überlegenheit eine viel nachdrücklichere Rolle spielen als logische Argumente.

Heftige Reaktionen auf dem Tisch lassen sich nur verstehen, wenn man die Lage unter dem Tisch mitbedenkt. Die Schwierigkeiten für die Lösung von Problemen liegen häufig in den damit verbundenen Gefühlen. Sie können den Gesprächspartnern Hilfe geben, indem Sie ihn auffordern seine Gefühle zum Sachverhalt zu äußern.

ad 3) Feedback

Überlegungen:

  • Ist Feedback überhaupt erwünscht?
  • Offenheit muss gelernt und erlebt werden!
  • Überdenke die Relevanz des Feedbacks!
  • Ist der Zeitpunkt richtig gewählt?
  • Im Feedback konkret sein!
  • Sei beschreibend. Nicht bewertend!

Jeder Mensch hat ein bestimmtes Bild von sich selbst
Diese Selbsteinschätzung (z.B. Fähigkeiten, Aussehen) wird jedoch von anderen Menschen nicht in der gleichen Weise empfunden.
Durch Rückmeldungen (Feedback) anderer Menschen erhalten wir Informationen über die Fremdeinschätzung unserer Person.

ad 4) Mit Kongruenz

ist die Stimmigkeit innerhalb einer Person, d.h. die Übereinstimmung der verbalen und nonverbalen Signale einer Botschaft gemeint. Viele Menschen sind sich der Widersprüchlichkeit in Ihren Verhaltensäußerungen nicht bewusst. Der Gesprächspartner muss sich aussuchen, auf welche der Äußerungen er reagieren möchte.

ad 5) gezielte Fragen als konfliktauflösende Technik

Im Zweifelsfalle gar nichts sagen, sondern lieber mal was fragen!

(Birkenbihl)

Themen:Argumentation Verhandlung, Konfliktlösung Mediation Tipps Stichworte:, , , , , , ,

Dezember 20th, 2009 von Erfolgsamer

Die Schild- Schwert-Taktik

Voraussetzungen

1. Erkennen der Taktiken

2. Selbstbewußtsein demonstrieren

3. Eigenes Verhalten kontrollieren

4. (mentale und psychologische Einstellung, Körpersprache, Gestik, Mimik)

Schild- Taktiken

• Fragen stellen

• nicht stets direkt antworten

• Behauptungen überprüfen

• auf  Zeit spielen

• auf Gegenseitigkeit bestehen

• die erkannte Taktik ansprechen

• lächerlich machen, mit Sprüchen kontern

• ins Detail gehen

• verräterische Schwächen entdecken

Schwert- Taktiken

• Tatsachenbestreitung, Beweise fordern

• Verunsicherung durch Behauptungen

• Salamitaktik

• Analysieren, relativieren

• Manipulieren durch gezielte Informationen

• Widersprüche entdecken

• Nebenkriegsschauplätze schaffen

• Alternative Forderungen einbringen

• Selbst Drohungen aussprechen

aus:  Satanische Verhandlungskunst und wie man sich dagegen wehrt Wolf Ruede-Wissmann, Heyne

Abwehr von Fragen?

Ist die Beantwortung dieser Frage für Ihren Fortbestand von Bedeutung?

An Ihrer Frage ist nur das Fragezeichen seriös.

Man gewinnt den Eindruck daß Ihnen die guten Fragen ausgegangen sind. Ich kann da aushelfen: Warum haben Sie zum Beispiel…?

In Ihrer Frage liegt ein Vorwurf den ich nicht teile, und zwar…

Vorerst bleibt einmal dahingestellt, ob das die wichtigste Frage ist…

Ihre Frage ABC haben Sie gestellt, aber die wichtigste Frage lautet doch XYZ…

Zweideutigkeiten und Reizwörter

So wird… dann…

aus Glaubenseifer Fanatismus

aus Ehebruch Fehltritt, Seitensprung

aus Bestechung, Vetternschaft Einfluß und Verbindung

aus Bestechungsgeldern Auftragsbeschaffungskosten

aus Liebe emotionale Fixierung

aus ungepflegtem Rasen spontane Begrünung

aus Projekt stoppen Null-Investition

aus Sparen antizyklische Finanzstrategie

aus politischem Skandal künstlich erzeugte Kampagne

aus umbringen ausschalten, neutralisieren

Beachte auch den Unterschied bei

gut verpackten Kerninformationen

Doppeldeutigkeiten

vorsätzlichen Unwahrheiten (Jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muß ihn nur finden!)

Unfaire Bemerkungen?

Wer hat den diesen Unsinn auf Ihr Manuskript geschrieben?

Jugend wird täglich besser. Sie sollten sich mal ernsthaft bemühen, die Sachverhalte zu begreifen.

Was meinen Sie, hat sich mit Ihrer schwachen Antwort Ihr Image nun verbessert, oder verschlechtert?

Ich habe im Grunde viel Verständnis für den Kollegen. Bis vor fünf Jahren dachte ich auch noch so.

Ich lege keinen Wert darauf, Recht zu behalten, wenn ich recht habe. Entschuldigen Sie, daß Sie mich schon wieder unterbrechen. Einen Wehrlosen soll man nicht treten. Und Sie sind (geistig) wehrlos. Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedankenlosigkeit zu verbergen. Ich glaube, Sie halten Ihre besten Gründe noch in Reserve. Denn das können die besten unmöglich gewesen sein.

Manche Leute haben Bretter vor dem Kopf, die ihnen die Welt bedeuten. Aber wenn ein Gespräch dieses Kampfniveau erreicht hat, tut man noch besser abzubrechen.

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::


Bei Schopenhauer steht der Satz:

“Gewissen Menschen gegenüber kann man seine Intelligenz nur auf eine Art beweisen, nämlich indem man nicht mit Ihnen redet.”

Themen:Argumentation Verhandlung Stichworte:, , ,

Dezember 20th, 2009 von Erfolgsamer

Verhandlung – Scheinbar positiv/neutrale Verhaltensstrategie – die Taktiken

1) Erklärungstaktik – Sachverhalt wiederholen lassen – den Gegner kommen lassen, mit Ich-Botschaften arbeiten

2) Zerlegen – das „Ganze“ zerlegen

3) Sachverhalt zerreden, dann relativieren, die Umkehrung anwenden, also auf das „Ganze“ pochen.

4) Die Richterrolle übernehmen (Vorsitz, Moderation, „Unparteiischer“, – und schließlich Recht sprechen)

5) Ergänzen, Weiterführen, Übertreiben, – dann die eigene Übertreibung verurteilen und damit auch gleich das Ganze mitverurteilen

6) Ablenken auf „Nebenkriegsschauplätze“

7) Mit Statistik lügen

8) Weitere Streitpunkte schaffen, künstliche Vermehrung der Bedingungen

9) Auf Zeit spielen – Probleme aussitzen

10) Durch Verzögerungstaktik den Gegner unter Entscheidungsdruck setzen

11) Alternativen in ein scheinbar ausgehandeltes Konzept einbringen

12) Generell neue Forderungen einbringen

13) Unklare Vollmachten (beim Gegner „alles rausholen“ und dann zur Entscheidung weiterreichen

14) Vertragsuntreue (zum Schein auf das Verhandlungsergebnis eingehen und sich dann nicht daran halten)

15) Informationen (nur das vollständige und „richtige“ Wissen ist Macht – wer sein ganzes Wissen preisgibt wird „machtlos“)

16) Mit unvollständigen Informationen den Gegner manipulieren um ihn „ins Messer laufen zu lassen“.

17) Das alte „good-guy/bad-guy“ Spiel

18) Den Gegner auf eine falsche und gefährliche Fährte locken

19) Einlullen – zu Beginn dem Gegner als „Partner“ empfehlen, „alle Taktiken zu vergessen“ um ihn dennoch mit gezielten Taktiken reinzulegen

20) Mit vertrauensbildenden Maßnahmen den Gegner in eine positive Grundhaltung bringen, das Ergebnis unterschriftsreif aushandeln, und dann an eine dritte Person delegieren.

Auch ziemlich mies. – Aber es funktioniert.
Um dem entkommen zu können muss man zuerst diese Taktiken erkennen.
Dann erst bietet sich die Möglichkeit zur effektiven Intervention.

Themen:Argumentation Verhandlung Stichworte:, , , ,