Lesedauer 3 Minuten

Bei Pilzen müssen wir sehr vorsichtig verfahren. Es gibt in Mitteleuropa sicher weit mehr als 3000 Arten von Pilzen, und davon sind nur wenige Dutzend wegen ihrer Giftigkeit als gefährlich einzustufen.

Aber um nicht durch einen bösen Zufall das falsche Gewächs zu erwischen, empfehlen wir, über unsere kurze Beschreibung hinaus ein brauchbares Pilzbuch zur Hand zu nehmen und sich die wenigen giftigen Arten besonders einzuprägen.

Essbare Pilze

müssen wir innerhalb von 24 Stunden nach dem Sammeln verwerten. Vor dem Kochen müssen sie selbstverständlich gereinigt sein. Genau wie bei allen anderen Speisen, die wir nicht kennen, oder zuvor nicht gegessen haben, dürfen wir hier zunächst nur eine kleine Portion zu uns nehmen. Es ist immerhin doch möglich, daß eine gewisse Unverträglichkeit vorliegt.

pilze

Pfifferling
Er ist einer unserer bekanntesten Speisepilze und in fast allen Wäldern heimisch. Als Wachstumsort bevorzugt er die Rotbuche. Er ist von trichterförmiger Gestalt und hat einen Hut von zwei bis acht Zentimeter Breite, der am Rande etwas wellig verbogen ist. Seine Färbung ist dottergelb, selten auch etwas blasser. Er hat leistenförmige, dickliche Lamellen, die sich oft gabeln und verzweigen und am Stiel lang herablaufen.

Violetter Ritterling
Diesen Pilz finden wir in der Zeit zwischen September und November häufig an Waldrändern, in Bögen oder Kreisen wachsend. Er hat einen hellvioletten Hut von fünf bis zwölf Zentimeter Durchmesser, der von flacher Form ist und mit zunehmendem Alter etwas ins Bräunliche umschlägt. Die Lamellen sind violett, später bräunlich. Der ebenfalls violette Stiel ist derb und fleischig sowie an der Basis etwas geschwollen. Der Violette Ritterling verbreitet einen aromatischen, etwas an gekochtes Fleisch erinnernden Geruch. Er ist ein guter Speisepilz von süßlichem Geschmack. Siehe Abb. 8.2.

Wiesenchampignon
Den Wiesencharnpignon finden wir, wie der Name schon sagt, sehr häufig auf Weiden und Wiesen, von August bis November. Sein Hut ist weiß, zuerst halbkugelig, später flacher oder flach gewölbt und bis zu zehn Zentimeter breit. Die Lamellen sind rosa bis braun und der Stiel sehr kurz, bei jüngeren Exemplaren noch mit dem Hut verbunden. Der Champignon kann, obwohl er sehr bekannt ist, leicht mit anderen, schwer bekömmlichen Pilzsorten verwechselt werden. Hat man den Champignon eindeutig identifiziert, ist er gekocht oder auch ungebraten sehr schmackhaft.

Butterröhding, Butterpliz
Ihn finden wir häufig im Heidekraut oder in Kiefemwäldern. Sein Hut hat vier bis zehn Zentimeter Durchmesser und ist orangebraun, zur Mitte hin etwas dunkler. Sein drei bis zehn Zentimeter hoher Stiel hat violettbräunliche Ringe. Er ist zum Trocknen relativ ungeeignet. Siehe Abb. 8.4.

Goldröhrling
Den Goldröhrling finden wir häufig in Lärchenwäldem von März bis November. Sein Hut ist fünf bis zwölf Zentimeter breit und von blaßgelber Färbung. Sein Stiel ist ziemlich dünn und hat gelbe, wulstige Ringe. Er verfärbt sich beim Anschneiden schwach rötlich.

Körnchenröhrling
Ihn finden wir meist in sandigen Kiefemwäldern von Juli bis Oktober. Sein Hut hat fünf bis zehn Zentimeter Durchmesser und ist ziemlich schleimig und von strohgelber bis lederbrauner Färbung. Er riecht angenehm fruchtig, ist aber leider häufig von Maden befallen. Siehe Abb. 8.6.

Birkenröhrling
Den Birkenröhrling finden wir nur unter Birken, von Juli bis Novemher. Er hat einen fünf bis zehn Zentimeter breiten Hut von graubrauner Färbung. Der Stiel ist sehr schlank, wird bis zu 15 Zentimeter hoch und ist mit schwarzen bis braunen Schuppen besetzt.

Speisemorchel
Diesen Pilz finden wir vorwiegend auf Kalkboden. Sein Hut sieht aus wie der Querschnitt durch eine Bienenwabe. Er muß intensiv saubergemacht werden, da sich in diesen Vertiefungen meist sehr viel Schmutz ansammelt. Morcheln kann man gut zu Suppen verarbeiten, aber auch zum Trocknen verwenden.