„ Das Modell der NEUBI schulen
ist eine Antwort auf die Bildungssituation in welchen die Schüler einen sehr aktiven Teil im Lehrprozess einnehmen, im Einklang mit den Kenntnissen und Werten ihrer Kulturen und in ihrer eigenen Muttersprache. Das Kind ist hier das Subjekt des eigenen Lehrprozesses, fördert und gestaltet selbstständig seinen Lernprozess zusammen mit dem Lehrer, welcher ein orientierungshelfender Begleiter ist. Ich glaube das dies eine große Schuld ist die wir in Guatemala den indigenen Kindern gegenüber haben, denen eine Bildung angeboten wird die nicht im Einklang mit ihrer Sprache und Kultur steht.“
Begonnen mit der Teilnahme von 12 Schulen wurde das Modell 1993 von Anfang an in Zusammenarbeit mit dem guatemaltekischen Staat durchgeführt. Dies war allein schon notwendig, da UNICEF nicht über die Rekursen verfügte das Modell auf nationaler Ebene langfristig umzusetzen, wie Señora Sanchez erläutert. UNICEF betonte seit beginn des Programms deutlich, das sich der guatemaltekische Staat nicht generell auf internationale Finanzierungen im Bildungssektor ausruhen kann und sich der Verantwortung stellen muss die positiven Errungenschaften der bilingualen Schulen eigenständig zu Festigen und Weiterzuentwickeln.
Die Einführung dieses Bildungsmodells beinhaltet die spezielle Fortbildung der Lehrer über aktive Lernmethoden, Gestaltung und Erarbeitung von zweisprachigem Arbeitsmaterial welche zu den jeweils gegebenen kulturellen Traditionen korrespondieren, sowie die Sensibilisierung von Familien und lokalen Autoritäten.
Seither ist die Zahl der NEUBI-Schulen zwar zögerlich aber kontinuierlich angewachsen, so das heute 644 des Modell übernommen haben in 6 Departments mit insgesamt 58 274 Schülern.
Schon im Jahr 2000 betrug die prozentuale Anzahl der Grundschulabsolventen der sechsten Klasse der NEUBI-Schulen 92,8% der Einschreibungen. Auch konnte man ein Gleichgewicht zwischen Jungen und Mädchen bezüglich der Neueinschreibungen feststellen (45% Jungen u. 55% Mädchen). Ein weiterer Erfolg stellte die Einbeziehung der Eltern in den Bildungsprozess dar, wodurch die Schule einen besseren Einklang in die Gemeinde bekommen hat und die allgemeine Akzeptanz zur Wichtigkeit der Schulbildung in den indigenen Gemeinden stärkte.