Plato, Cicero, Caesar, Isokrates, Aristoteles, Demonsthenes – Rhetorische Meister?
Einer der berühmtesten und erfolgreichsten Athener Rhetoriker war Isokrates. Er schrieb zahlreiche poltitische Reden und Gerichtsplädoyers. Von ihm erzählt man sich folgende Anekdote: Den ausladenden und selbstgefälligen Ausführungen eines Jünglings, der in seine Redesschule eintreten wollte, habe er nicht widersprochen, jedoch das doppelte Honorar verlangt. Auf die aufgebrachte Frage des jungen Mannes naach den Gründen dafür soll der Meister geantwortet haben, daß der zukünftige Schüler noch zu lernen habe, den Mund zu halten!
Ein wichtiger Name in der Geschichte der Rhetorik ist der des griechischen Philosophen Plato. Er lebte 427-347 v. Chr. In seinen Dialogen – Plato verfasste fast seine gesamten philosophischen Werke in Dialogform – weist er die Notwendigkeit einer sittlichen-ethischen Grundhaltung des Redners nach. Über die Rhetorik hinaus waren Platos Lehren für die westliche Kultur und Ethik, auch für das Christentum, auf dessen frühe Interpreten seine Schriften großen Einfluss hatten, von Bedeutung.
War Plato vor allem als Theoretiker für die Rhetorik bedeutsam, so steht ein anderer Grieche bespielhaft für die rednerische Praxis. Es war sein Schüler Aristoteles (384-322 v. Chr.)
Demonsthenes, 384-322 v. Chr., bildete sich nach einigen rhetorischen Misserfolgen selbst zum Redner aus. Mit äußerst diszipliniertem Training und ungeheurer Willenskraft verbesserte er seine mangelnde Sprechleistung (lispeln, schwache Stimme), verminderte seine Redeangst und kam schließlich zu der Erkenntnis: Das wichtigste der Rede ist erstens der Vortrag, zweitens der Vortrag und drittens der Vortrag. Demosthenes, der viel von den Schauspielern übernahm, trainierte seine Sprechfähigkeit unter anderem damit, dass er mit einem Kieselstein im Mund da Rauschen der Meeresbrandung zu übertönen suchte.