Kategorie: Umweltschutz Artenschutz

Dezember 27th, 2009 von Erfolgsamer

„Bedrohter See des Jahres 2009“ in Guatemala

Ein Bericht des Vereins Fijate, Schweiz

Eine Nachricht, die bislang in Guatemala nicht angekommen ist, erreicht uns aus Radolfzell:

27.03.2009 Radolfzell (UD/na) – Die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) hat im Rahmen des 5. Welt-Wasser- Forums in Istanbul den in Guatemala liegenden Atitlán-See zum „Bedrohten See des Jahres 2009“ ernannt. Der GNF fordert gemeinsam mit lokalen Organisationen, die Umsetzung von nachhaltigen Massnahmen zum Schutz des Atitlán-Sees und zur Verbesserung seiner Wasserqualität. Die Verschmutzung aus Landwirtschaft und Haushalten führte zu einem durch Cyanobakterien ausgelösten, grossflächig auftretenden Algenwachstum, das bis zu 75 % der Wasseroberfläche des Sees bedeckt. Der in einem Vulkankrater liegende See ist ein wichtiger Trinkwasserspeicher, Lebensraum für Menschen und Tiere sowie Anziehungspunkt für nationale und internationale TouristInnen.

Die ursprünglich gute Wasserqualität des Sees ist insbesondere in den Uferabschnitten in der Nähe grösserer Gemeinden steigenden Belastungen ausgesetzt. So wurde z. B. die im Oktober 2005 durch den Hurrikan Stan zerstörte Kläranlage in der Stadt Panajachel seither nicht wieder in Betrieb genommen, so dass die Abwässer ungeklärt in den See gelangen. Steigende Bevölkerungs- und TouristInnenzahlen in dieser Region verschärfen dieses Problem. Auch der anfallende Müll wird in „wilden“ Müllhalden ohne Massnahmen zur Aufbereitung der Sickerwässer gelagert oder direkt in den See entsorgt.

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Dezember 24th, 2009 von Erfolgsamer

Gesetz für Erdölfonds (FONPETROL)

Guatemala, 21. Nov. 2008

Noch hat der Präsident die Chance einzugreifen, obliegt es ihm ja ohnehin, vom Kongress verabschiedete Gesetze entweder abzusegnen oder aber sein Veto einzulegen. Es geht um das kürzlich gebilligte Gesetz, das den Erdölfonds (FONPETROL) schaffen wird. Die Initiative war von der Regierungspartei eingereicht, doch schliesslich von Colom in Frage gestellt, es sei auf die Schnelle durchgewunken worden. Ihre Stimmen dafür gaben die UNE, die Patriotische Partei, die Unionistas, CASA, die GANA und Bienestar Nacional. „Ich hatte vorgegeben, das Thema der Konzessionen draussen zu lassen, aber am Ende haben sie es doch mit hineingenommen“, beschwert sich Colom.

Das Gesetz bezieht sich, wie sein Name besagt, auf den Umgang mit den guatemaltekischen Erdölvorkommen. Es sieht vor, dass künftig 5% des Gewinns an alle Departementalen Entwicklungsräte (CODEDES) gehe, 20% stünden zusätzlich den CODEDES in den von der Erdölförderung betroffenen Regionenzu, und 3% solle in den Umweltschutz investiert werden. Und: Das Gesetz sieht vor, die laufenden Erdölförderverträge um 15 Jahre zu verlängern. Schon die ursprüngliche Fassung des Gesetzes war heftig kritisiert worden, sie sah die Gewinnverteilung unter den Gemeindeverwaltungen (Munizipien) vor und die Laufzeitverlängerung um 25 Jahre.

Zugute käme diese Perspektive unter anderem dem Erdölfeld Xan, das sich im Schutzgebiet der Maya-Biosphäre im Departement Petén befindet und in Konzession der französischen, in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern tätigen Erdölfirma Perenco steht, die 2010 ausläuft. Würde das Gesetz die

Konzession nicht automatisch verlängern, könnte sie nicht erneuert werden aufgrund ihrer Lage im Schutzgebiet, das nach Lizenzvergabe deklariert wurde. Yuri Melini, Direktor der Umweltorganisation CALAS bedauert die Art und Weise, wie das Gesetz von den Abgeordneten verabschiedet wurde. „Wir hoffen, dass der Präsident sein Veto einlegt; wenn nicht, werden wir überlegen, vor das Verfassungsgericht zu ziehen“, kündigt Melini an.

(Aus Fijate)

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Dezember 23rd, 2009 von Erfolgsamer

Ein Platz für Tiere

Warum Los Tarrales?

Das ist eine lange Geschichte, eine Geschichte über unsere Vögel.
Wir haben sie gerettet!
Wir haben mehrere Vögel (Papageien und 2 Tucane) auf einem Markt in Guatemala gefunden.
Sie waren völlig unterernährt, wurden in winzigen Käfigen nahe anderen, mit natürlichen Feinden, gehalten.
Wir haben sie aufgezogen, wir haben sie geliebt. Wir haben geplant einen guten Platz für sie zu finden.

Und/aber wir haben uns an die Vögel gewöhnt.

Auf der anderen Seite wurde es schlimmer und schlimmer. Die Vögel wollten immer mehr Aufmerksamkeit.
Wenn der Gärtner gekommen ist hat unser Papagei zu schreien begonnen. Wenn er acht Stunden später gegangen ist hat er aufgehört.
Wir haben Babysitter gebraucht, wenn wir wegfahren wollten.

So haben wir endgültig beschlossen einen Platz für sie zu finden.. Es hat lange gedauert einen zu finden.
Unser Tierarzt hat uns diesen Platz gezeigt, der ein von der restlichen Zivilisation fast gänzlich verschonter Platz ist.

Los Terrales liegt südlich des Atitlansees und ist Herberge für viele Vogel- und Tierarten.

Auf der Finca selbst kann man auch wilde Vögel beobachten, oder sich von den freundlichen Einheimischen auf eine Tour durch die nahe Kaffeeplantage entführen lassen. Es werden auch einfache Unterkünfte in der Los Tarrales Eco-lodge angeboten.

Ein tolles Natur- und Tiererlebnis für Guatemalareisende!

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August 20th, 2009 von Erfolgsamer

Das Tortugario der österreichischen Schule In Guatemala

Wer nach Monterrico an den Pazifik fährt sollte sich kurz Zeit nehmen die Schildkrötenstation zu besuchen. Eine Gruppe engagierter österreichischer Lehrer, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Artenschutz in Guatemala weiter auszubauen und dafür Verständnis in der einheimischen Bevölkerung zu wecken hat diese Station ins Leben gerufen. Das Tortugario El Garitón soll weiterhin ein vorbildlicher Ort des Artenschutzes in Guatemala bleiben. Wir sind weitgehend unabhängig von lokalen Organisationen und müssen nicht „Schildkrötenrennen“ und ähnliche Aktionen von zweifelhaftem Wert veranstalten, wie sie leider anderswo im Land durchgeführt werden. Diese pädagogische Einrichtung hat bereits und wird auch in Zukunft wichtige Pionierarbeit in puncto Umwelterziehung leisten, gerade hier, wo der Umweltgedanke erst langsam Fuß fasst.
Besucher finden die Schildkrötenstation am Pazifikstrand Guatemalas. Sie ist recht einfach auf der Straße nach Monterrico (km12,5) zu erreichen.

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Juni 20th, 2009 von Erfolgsamer

Seit etwa 100 Millionen Jahren – also bereits in der Zeit der Dinosaurier – bevölkerten Schildkröten die Erde und die Meere.

Sie waren früher häufige, friedliche, elegant durch das Wasser gleitende Meeresbewohner. In dem letzten Jahrhundert ist ihre Zahl drastisch zurückgegangen. Die sieben Arten der Meeresschildkröten sind alle in Gefahr, ausgerottet zu werden. Zwei davon nisten an den Stränden der guatemaltekischen Pazifikküste, so auch in Monterrico. Es sind die Bastardschildkröte und die Lederschildkröte, die größte der Welt. Die Weibchen kommen in dunklen Nächten an den Strand, wo sie selbst einst aus dem Ei geschlüpft waren und graben eine Grube in den Sand. Dort legen sie bis zu 140 Eier hinein, vergraben sie sorgfältig mit Jahrmillionen lang einprogrammierten Flossenbewegungen und robben dann mühevoll wieder ins Meer zurück. Nach ca. 60 Tagen schlüpfen die Jungtiere, graben sich aus dem Sand und eilen, so rasch sie ihre winzigen Flossen tragen zum Meer, um dort für einige Jahre buchstäblich unterzutauchen. Bis jetzt erläutert noch keine Forschungs­arbeit, wie sie diese ersten Jahre ihrer Jugend verbringen. Man schätzt, dass von 1000 Eiern nur 2 bis 3 Jungtiere ins Erwachsenenalter kommen. Mit der Paarung im offenen Meer und der Eiablage am Strand ihrer Geburt schließt sich der Kreis.

1. Schildkröteneier gelten als Delikatesse und Aphrodisiakum und werden demzufolge gesammelt und auf lokalen Märkten verkauft. Gesetze, die vorschreiben, dass von jedem Gelege 20% an Schildkrötenstationen gespendet werden müssen, bestehen, werden jedoch nicht immer eingehalten. Die Bevölkerung ist arm und die zahlreichen Eiersammler sind meist eher daran interessiert, möglichst viele Eier zu verkaufen als sie zu spenden. Lange Strandabschnitte haben keine oder zu weit auseinander liegende Schutzstationen.

2. Der Fischfang verursacht, dass die erwachsenen Schildkröten in Netze geraten und hilflos ertrinken. Netze mit TED (turtle escape device) sind Vorschrift, werden jedoch aus Angst vor Fischverlusten oft zugenäht oder nicht verwendet.

3. Meeresverschmutzung: Lederschildkröten fressen u.a. auch Quallen, wobei sie immer wieder Plastikabfälle damit verwechseln und daran zugrunde gehen.

4. Die zunehmende Besiedlung durch Ferienhäuser wohlhabender Stadtbewohner erzeugt eine nächtliche, künstliche Beleuchtung, die für die alten Schildkröten abschreckend wirkt, und den Jungtieren die Orientierung zum Wasser hin erschwert.

5. Bestehende Schildkrötenstationen, die praktisch nicht gefördert werden und daher von Eintrittsgeldern abhängig sind, müssen dementsprechend viele Besucher anziehen, denen dann Schildkröten demonstriert werden.

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