Mai 17th, 2010 von Erfolgsamer

Schildkröteneier gelten als Delikatesse und Aphrodisiakum und werden demzufolge gesammelt und auf lokalen Märkten verkauft. Gesetze, die vorschreiben, dass von jedem Gelege 20% an Schildkrötenstationen gespendet werden müssen, bestehen, werden jedoch nicht immer eingehalten.

Details darüber haben wir schon in einem anderen Artikel gepostet: Tortugario – die Schildkrötenstation

Eierklau in Guatemala

Jetzt kreisen Bilder im Internet, die angeblich in Guatemala aufgenommen worden sind. Hunderte Schildkröten am Strand – und noch mehr Menschen, die die frisch gelegten Schildkröteneier sofort ausgraben und wegtragen!

schildkroeteneierSchildkröteneier

Sogar die Leute von Greenpeace sind nervös geworden und haben das Team vom Tortugario EL Gariton um Aufklärung gebeten.

meeresschildkroeten

Hier ein Auszug aus dem Antwortbrief an Greenpeace, der uns freundlicher Weise vom Leiter der Schildkrötenstation EL GARITON am Pazifik zur Verfügung gestellt wurde:

„Nachdem weder aus dem Text noch aus den Bildern eindeutig hervorgeht, dass dieser, wie Sie es nennen, „Eierklau“ in Guatemala stattgefunden hat, haben wir bei CONAP, der staatlichen Umweltorganisation, die für die Meeresschildkröten verantwortlich sind, angefragt. Bisher haben wir noch keine Antwort erhalten.

Ungewöhnlich an den Aufnahmen ist erstens die MENGE an Schildkröteneiern, die hier im Spiel sind und zweitens, dass sich dies bei Tage abgespielt haben soll. Meeresschildkröten legen für gewöhnlich ihre Eier in der Nacht ab, und kommen am guatemaltekischen Pazifikküstenabschnitt bestenfalls vereinzelt an Land. Unseren Mitarbeitern der Schildkrötenstation EL GARITON ist ein derartiges Aufkommen eierlegender Schildkröten noch nie untergekommen. Deshalb bezweifle ich sehr, dass die Aufnahmen aus Guatemala stammen.

Prinzipiell sollten sie auch wissen, dass wir ein ausgezeichnetes Verhältnis zu den Eiersuchern der Gegend haben, die ihre Familien mit ihrem Job ernähren. Sie geben von jedem Fund 20% der Eier an unsere Zuchtstation ab und dürfen den Rest ganz legal verkaufen. Wenn also auch, wie auf den Bildern ersichtlich ist, tausende Eier abgelegt wurden, bin ich mir sicher, dass der 20%-Anteil an eine oder mehrere Zuchtstationen abgeliefert worden ist, um den Fortbestand der Meeresschildkröten zu sichern (Vorausgesetzt, die Szenen haben sich in Guatemala abgespielt..)“

Sobald wir neue Nachrichten zum Thema bekommen werden wir Sie an dieser Stelle über die Schildkröteneier in Guatemala informieren!

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UPDATE: Hier gibt´s neue Fotos

Eierklau in Guatemala

Themen:Umweltschutz Artenschutz Stichworte:, , , ,

Februar 25th, 2010 von Erfolgsamer

Das Jahr 2009 war ein spannendes Jahr für das Projekt „EI Gariton“ an der Pazifikküste Guatemalas.

Mit Ende der Eiablage-Saison (nach gesammelten 4444 Eiern, 4138 freigelassenen Jungtieren und nur 145 Ausfällen!) wurde klar, dass unser Schlüpfgehege keine weitere Saison überstehen wird.

schildkroeteObwohl die betongefüllte Rohrkonstruktion noch recht passabel wirkte, drohte das Gebäude einzustürzen, weil die Grundmauern buchstäblich zerbröselten. Architekt Alberto Perez, der auch schon unser Besucherzentrum entwar plante einen Neubau mit Holzdach und am 22. März wurde das ehemalige Schlüpfgehege gänzlich abgerissen. Es wich dem Neubau, der vergrößert wurde. Nach einer mühsamen Bauphase konnte jedoch pünktlich zu Saisonstart alles fertig gestellt werden. Am 25. Juli besuchte uns eine Reisegruppe aus Österreich, geleitet vom Gründer des Tortugarios persönlich: Prof. Richard Kunz!
Stolz konnten wir ihm eine Schilkrötenstation in Top-Zustand präsentieren.

Eine weitere Neuerung 2009 ist die Kläranlage: Nachdem der alte „Rotoplas“, der im Sand vergraben und offensichtlich „vergessen“ worden war , im Jänner vom Sand erdrückt wurde und brach, konnten keine Schülergruppen mehr nach EI Gariton fahren, da die Sanitäranlagen damit unbrauchbar geworden waren. Dank der „Fundacion Cultural Austriaco“ wurde rasch ein neuer Behälter gekauft: Der Biodigestor. Dieser große Kunststoffbehälter ist gleichzeitig eine Art „Bio-Kläranlage“, die das Abwasser mit Hilfe von Bakterien in fruchtbaren Klärschlamm und reines Wasser umwandelt.

Im März diesen Jahres war noch etwas fertig: Die neue Homepage unseres Projekts! Besucher können nun unter www.tortugario.guate.ws jede gewünschte Information über unser Projekt online abfragen oder sich in unser virtuelles Gästebuch eintragen.

Dank der Einnahmen des „Heurigen“ , der heuer erstmals vom Tortugarioteam organisiert und betreut wurde, konnten beim Sportfest über Q 6000  (ca. € 600.-) an Spenden für unser Öko-Projekt erwirtschaftet werden. Mit diesem Geld wurden unter anderem auch die Neubauprojekte mitfinanziert.

Nach Dreharbeiten im Oktober 2008 wurde im Österreichischen Fernsehen die Dokumentation „Osterreich für Guatemala“ ausgestrahlt. Filmemacherin Marion Mayer-Hohdahl widmete dem Projekt „EI Gariton“ und der Überlebensproblematik der Meeresschildkröten einen Teil ihrer Dokumentation.

Vorschau:

Nachdem das Interesse der Österreichischen Universitäten an EI Gariton wegen der großen Entfernung zur Station relativ gering ist, wollen wir Globetrottern, die Guatemala besuchen, die Möglichkeit bieten, kostengünstig im Tortugario zu übernachten und als „Voluntarios“ am Projekt mitzuhelfen. Wir werden versuchen, dies mit Hilfe von Artikeln in großen Internet-Reiseführern zu publizieren.

Ein weiteres Zukunftsanliegen wird es sein, dem illegalen Eiersuchen mit Allrad-Fahrzeugen ein Ende zu bereiten.

Alfons Russ, Präsident Tortugario

Das Jahr 2009 war ein spannendes Jahr für das Projekt“EI Gariton“-

Mit Ende der Eiablage-Saison (nach gesammelten 4-444 Eiern, 4138 freigelassenen jungtieren und nur 145 Ausfällen!) wurde klar, dass unser Schlüpfgehege keine weitere Saison überstehen wird. Obwohl die betongefüllte Rohrkonstruktion noch recht passabel wirkte, drohte das Gebäude einzustürzen, weil die Grundmauern buchstäblich zerbröselten. Architekt Alberto Perez, der auch schon unser Besucherzentrum entwar p ante einen Neubau mit Holzdach und am 22. März wurde das ehemalige Schlüpfgehege gänzlich abgerissen. Es wich dem Neubau, der von 8m x 1 Im auf 1 Om x 1 Om vergrößert wurde. Nach einer mühsamen Bauphase konnte jedoch pünktlich zu Saisonstart alles fertig gestellt werden. Am 25. Juli besuchte uns eine Reisegruppe aus Österreich, geleitet vom Gründer des Tortugarios persönlich: Prof.

Richard Kunz! Stolz konnten wir ihm eine Schilkrötenstation in Top-Zustand pr äsentieren.

Eine weitere Neuerung 2009 ist die Kläranlage: Nachdem der alte „Rotoplas“, der im Sand vergraben und offensichtlich „vergessen“ worden war , im jänner vom Sand erdrückt wurde und brach, konnten keine Schülergruppen mehr nach EI Gariton fahren, da die Sanitäranlagen damit unbrauchbar geworden waren. Dank der „Fundacion Cultural

Austriaco“ wurde rasch ein neuer Behälter gekauft: Der Biodigestor. Dieser große Kunststoffbehälter ist gleichzeitig eine Art „Bio-Kläranlage“, die das Abwasser mit Hilfe von Bakterien in fruchtbaren Klärschlamm und reines Wasser umwandelt.

Im März diesen Jahres war noch etwas fertig: Die neue Homepage unseres Projekts! An dieser Stelle

sei Kollegen Martin Toffel herzlich für das Designen“ und Programmieren unseres Internetauftritts gedankt. Interessierte Besucher können nun unter www.tortugario.guate.ws jede gewünschte Information über unser Projekt online abfragen oder sich in unser virtuelles Gästebuch eintragen.

Dank der Einnahmen des „Heurigen“, der heuer erstmals vom Tortugarioteam organisiert und betreut wurde, konnten beim Sportfest über Q 6000 an Spenden für unser Öko-Projekt erwirtschaftet werden. Mit diesem Geld wurden unter anderem auch die Neubauprojekte mitfinanziert.

Nach Dreharbeiten im Oktober 2008 wurde im Österreichischen Fernsehen die Dokumentation „Osterreich für Guatemala“ ausgestrahlt. Filmemacherin Marion Mayer-Hohdahl widmete dem Projekt „EI Gariton“ und der Überlebensproblematik der Meeresschildkröten einenteil ihrer Dokumentation.

Und noch eine gute Nachricht: Zwei Kolleginnen haben sich entschlossen, am Projekt mitzuarbei-

ten: Herzlichen Dank an Ingrid Moser und Annegrit Kern, die uns seit Jahresbeginn tatkräftig unterstützen 1

Vorschau:

Nachdem das Interesse der Österreichischen Universitäten an EI Garito’n wegen der großen Entfernung zur Station relativ gering ist, wollen wir Globetrottern, die Guatemala besuchen, die Möglichkeit bieten, kostengünstig im Tortugario zu übernachten und als „Voluntarios“ am Projekt mitzuhelfen. Wir werden versuchen, dies mit Hilfe von Artikeln in großen Internet-Reiseführern zu publizieren.

Ein weiteres Zukunftsanliegen wird es sein, dem illegalen Eiersuchen mit Allrad-Fahrzeugen ein Ende zu bereiten.

A!fons Russ, Präsident Tortugario

Themen:Umweltschutz Artenschutz Stichworte:, , , , ,

August 20th, 2009 von Erfolgsamer

Das Tortugario der österreichischen Schule In Guatemala

Wer nach Monterrico an den Pazifik fährt sollte sich kurz Zeit nehmen die Schildkrötenstation zu besuchen. Eine Gruppe engagierter österreichischer Lehrer, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Artenschutz in Guatemala weiter auszubauen und dafür Verständnis in der einheimischen Bevölkerung zu wecken hat diese Station ins Leben gerufen. Das Tortugario El Garitón soll weiterhin ein vorbildlicher Ort des Artenschutzes in Guatemala bleiben. Wir sind weitgehend unabhängig von lokalen Organisationen und müssen nicht „Schildkrötenrennen“ und ähnliche Aktionen von zweifelhaftem Wert veranstalten, wie sie leider anderswo im Land durchgeführt werden. Diese pädagogische Einrichtung hat bereits und wird auch in Zukunft wichtige Pionierarbeit in puncto Umwelterziehung leisten, gerade hier, wo der Umweltgedanke erst langsam Fuß fasst.
Besucher finden die Schildkrötenstation am Pazifikstrand Guatemalas. Sie ist recht einfach auf der Straße nach Monterrico (km12,5) zu erreichen.

Themen:Tiere Tierhilfe Tipps, Umweltschutz Artenschutz Stichworte:, , , , ,

Juni 20th, 2009 von Erfolgsamer

Seit etwa 100 Millionen Jahren – also bereits in der Zeit der Dinosaurier – bevölkerten Schildkröten die Erde und die Meere.

Sie waren früher häufige, friedliche, elegant durch das Wasser gleitende Meeresbewohner. In dem letzten Jahrhundert ist ihre Zahl drastisch zurückgegangen. Die sieben Arten der Meeresschildkröten sind alle in Gefahr, ausgerottet zu werden. Zwei davon nisten an den Stränden der guatemaltekischen Pazifikküste, so auch in Monterrico. Es sind die Bastardschildkröte und die Lederschildkröte, die größte der Welt. Die Weibchen kommen in dunklen Nächten an den Strand, wo sie selbst einst aus dem Ei geschlüpft waren und graben eine Grube in den Sand. Dort legen sie bis zu 140 Eier hinein, vergraben sie sorgfältig mit Jahrmillionen lang einprogrammierten Flossenbewegungen und robben dann mühevoll wieder ins Meer zurück. Nach ca. 60 Tagen schlüpfen die Jungtiere, graben sich aus dem Sand und eilen, so rasch sie ihre winzigen Flossen tragen zum Meer, um dort für einige Jahre buchstäblich unterzutauchen. Bis jetzt erläutert noch keine Forschungs­arbeit, wie sie diese ersten Jahre ihrer Jugend verbringen. Man schätzt, dass von 1000 Eiern nur 2 bis 3 Jungtiere ins Erwachsenenalter kommen. Mit der Paarung im offenen Meer und der Eiablage am Strand ihrer Geburt schließt sich der Kreis.

1. Schildkröteneier gelten als Delikatesse und Aphrodisiakum und werden demzufolge gesammelt und auf lokalen Märkten verkauft. Gesetze, die vorschreiben, dass von jedem Gelege 20% an Schildkrötenstationen gespendet werden müssen, bestehen, werden jedoch nicht immer eingehalten. Die Bevölkerung ist arm und die zahlreichen Eiersammler sind meist eher daran interessiert, möglichst viele Eier zu verkaufen als sie zu spenden. Lange Strandabschnitte haben keine oder zu weit auseinander liegende Schutzstationen.

2. Der Fischfang verursacht, dass die erwachsenen Schildkröten in Netze geraten und hilflos ertrinken. Netze mit TED (turtle escape device) sind Vorschrift, werden jedoch aus Angst vor Fischverlusten oft zugenäht oder nicht verwendet.

3. Meeresverschmutzung: Lederschildkröten fressen u.a. auch Quallen, wobei sie immer wieder Plastikabfälle damit verwechseln und daran zugrunde gehen.

4. Die zunehmende Besiedlung durch Ferienhäuser wohlhabender Stadtbewohner erzeugt eine nächtliche, künstliche Beleuchtung, die für die alten Schildkröten abschreckend wirkt, und den Jungtieren die Orientierung zum Wasser hin erschwert.

5. Bestehende Schildkrötenstationen, die praktisch nicht gefördert werden und daher von Eintrittsgeldern abhängig sind, müssen dementsprechend viele Besucher anziehen, denen dann Schildkröten demonstriert werden.

Themen:Tiere Tierhilfe Tipps, Umweltschutz Artenschutz Stichworte:, , , , , ,