März 31st, 2010 von Erfolgsamer

wikileaks

Das Internetportal Wikileaks ist in Österreich, Deutschland und der Schweiz immer noch weitgehend unbekannt.

Dabei hat Wikileaks mit zwei sehr brisanten Veröffentlichungen für große Schlagzeilen gesorgt.

Wikileaks kam in den Besitz von  hunderttausenden SMS und andere Textnachrichten, die in den Tumulten der Terroranschläge vom 11. September in New York verschickt wurden. Ebenso wurden Infos über tausende Seiten des unter Verschluss gehaltenen Mautvertrags zwischen der deutschen Bundesregierung und dem Betreiberkonsortium (Toll Collect) veröffentlicht.

Die Internet-Seite Wikileak, die vor einiger Zeit die Schweizer Privatbank Julius Bär mit Hilfe eines Gerichts in Kalifornien sperren ließ, ist wieder frei zugänglich.

Wie die ‚WirtschaftsWoche‘ berichtete, ist die Seite Wikileak inzwischen auf die Weihnachtsinseln umgezogen und veröffentlicht Angaben von mehreren Dutzend Kunden, die Vermögen in Millionenhöhe in Trusts auf den Cayman Inseln angelegt haben, darunter etliche Deutsche. Diese Trusts der Karibikinseln sind so ähnlich aufgebaut wie die umstrittenen Privatstiftungen Liechtensteins.

Wer Wikileak betreibt, ist unbekannt.
Wikileaks soll ganz bewußt an Wikipedia erinnern, denn es handelt sich auch hier um ein Mitmach-Lexikon, bei dem jeder etwas veröffentlichn kann.
Bei wikileaks geht es aber nicht um Allgemeinwissen, sondern um „geheime Dokumente. So erklärt sich auch das  “leaks“ (lecken, ausrinnen) im Namen, das eben für undichte Stellen steht.
Die Portal- Betreiber sehen sich als “Ansprechpartner für diejenigen, die unethisches Verhalten in ihren eigenen Regierungen und Unternehmen enthüllen wollen.“

Die Informaten bleiben gänzlich anonym – so die Betreiber von Wikileaks. Kritische Journalisten und Privatleute sollen die geheimen Informationen der Öffentlichkeit präsentieren.
Auf der Plattform veröffentlicht wurden auch die Handbücher der Wachen von Guantánamo.

Renommierte Medien greifen mittlerweile regelmäßig auf Dokumente von Wikileaks zurück. Sollte einmal ein gefälschtes Dokument durch die strengen Kontrollen der angeblich bereits 1200 Mitarbeiter von Wikileaks rutschen, setzen die Betreiber auf den Wikipedia- Effekt: Einem Internetnutzer wird es schon auffallen, und der kann seine Warnung direkt neben das Dokument schreiben.

Doch was, wenn jemand die Anonymität zu Diffamierungen nutzt? Auch von der Öffentlichkeit akzeptierte Geheimhaltungsgründe – etwa laufenden Ermittlungsverfahren – werden von Wikileaks ignoriert. Das könnte Wikileaks weitere Schlagzeilen aber auch Schwierigkeiten bringen.

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Februar 28th, 2010 von Erfolgsamer

Realistische Zukunftsvisionen machen das Buch von Russel McCloud zu einem hochprozentigen, tödlichen Cocktail.
Die Zutaten sind : Die Welt kurz nach der Jahrtausendwende, ein Journalist, ein heiliger Speer, machtbesessene Logenbrüder und der geheimnisträchtige Thule-Orden. Das Buch ist weit mehr als nur ein Roman. Dafür sorgen die intensiven Recherchen des Autors über die in der Politik wirkenden esoterischen Geheimgesellschaften.

schwarze_sonne

Die schwarze Sonne von Tashi Lhunpo

ist ein phantastischer Roman, eine Actionstory, die brilliant geschrieben ist. Man spürt in jeder Zeile die Professionalität des Schreibers der sich einer Parteinahme enthält.

Die Geschichte beginnt im alten Jerusalem zur Zeit Christi und enwickelt sich dann schnell bis in die heutige Zeit. Ein großteil der Story handelt in der nahen Zukunft (aus der Sicht des Autors zur Zeit der Erstveröffentlichung seines Romans- 1991)

Richtig los geht es dann mit der Ermordung des Chefs der europäischen Zantralbank, dem das Symbol der schwarzen Sonne auf die Stirn gebrannt wurde.
Ein heruntergekommener Journalist beginnt zu recherchieren und stößt letztendlich bis zu den Anfängen des 1000jährigen Reichs Hitlers vor. Die alte Legende von Agarthi und Shamballa erwacht zu neuem Leben. Der Journalist muss auch bald feststellen, dass der Thule Orden den Zusammenbruch von 1945 überdauert hat und sich neuerlich darauf vorbereitet die Macht zu ergreifen.
Schneller als sich der Journalist das wünscht wird er in die aktuellen politischen Intrigengeschichten involviert und so tief in die rasende Entwicklung verstrickt, dass es scheinbar keinen Ausweg mehr für ihn gibt.

303 Seiten Spannung und geballte Action!
Und das nicht nur für Anhänger von Verschwörungstheorien und Geheimgesellschaften.
Erschienen im Arun Verlag, ISBN 3-927940-04-6

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Januar 16th, 2010 von Erfolgsamer

Schloss Lockenhaus hat eine lange, teilweise sehr blutrünstige Geschichte. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist die magische Geschichte dieser Burg.
Auf der Burg fanden und finden noch immer magische Treffen statt.
Templer, Freimaurer, Malteser und andere spirituelle und magische Organisationen haben über viele Jahre dort ihre Treffen abgehalten.

MAGIE im 20. Jahrhundert

Vor allem der Templerorden ist schon – bedingt durch die Geschichte der Burg – nicht wegzudenken, aber auch modernere, oder jüngere magsiche Gruppen haben sich immer zu Lockenhaus hingezogen gefühlt.

Auf Schloss Lockenhaus gibt es einen Tempel, der besonderes zu bieten hat.
tempel in lockenhaus

Das Gewölbe hat eine kreisrunde Öffnung an der Decke durch die an bestimmten Tagen des Jahres der Mondschein in den Tempel fällt und sich dort am Boden in einem steinernen wassergefüllten Becken widerspiegelt. Es wird auch gesagt dass es dort auf dem steinernen Altar ( der verschwindet leider auf dem oben dargestellten Foto) eine goldene Baphomet Statue gegeben haben soll.

Auch der OTO (Ordo Templi Orientis, Orden der orientalischen Templer oder Orden des Tempels des Ostens) und der IOT (Illuminatenm von Thanateros)  hielten dort mehrere nationale und internationale Treffen ab.

Ob man an Magie glaubt oder nicht:
Sobald man die Burg betritt wird man durch ihre besondere Ausstrahlung gefangen genommen.
Angebotene Burgführungen informieren über den teilweise sehr butrünstigen Hintergrund und die Geschichte der Anlage.

Lockenhaus_wappenMagisch interessiert oder nicht,
ein Besuch auf der Burg Lockenhaus
ist sicher ein unvergessliches Erlebnis für jung und alt!

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August 26th, 2009 von Erfolgsamer

Der Orden der Illuminaten

Praktische Chaosmagie

Der Name „IOT“ bedeutet „Illuminates of Thanateros“,
wobei

„Thanateros“ eine Zusammenziehung der beiden griechischen Mythengestalten

„Thanatos“ (=Tod) und „Eros“ ( = Liebe!?) ist.

Damit soll wieder einmal ein unvereinbarer Gegensatz doch noch vereint werden. Mittlerweile ist er auch unter dem Kurznamen „Der Pakt“ bekannt. Schließlich schließt jeder einen Pakt mich sich selbst ab, wenn er darangeht, die Techniken und die Philosophie der Magie ernsthaft zu praktizieren. Der IOT wurde Anfang der siebziger Jahre in England gegründet, von einigen führenden Köpfen der Chaosmagie zu einer Zeit, als es die Chaosmagie, noch gar nicht so richtig gab…

Seit 1986 gibt es ihn auch im deutschsprachigen Raum, nachdem die Veröffentlichung des Einweihungsbuches „Liber Null“ und des Nachfolgebandes „Psychonautik“  in der deutschsprachigen Szene doch einiges Aufsehen erregt hatte. Mittlerweile gibt es den IOT auch schon in Übersee, ja sogar bei unseren Antipoden. Dabei kann man ihn ideologisch gar nicht so richtig zu fassen kriegen: eine richtige Ideologie kann ein Chaosmagier von vornherein nicht gut sein eigen nennen, vor allem nicht auf Dauer – für kurze Zeit kann man sich ja ruhig eine Ideologie mieten. Das ist eine gute Übung (wir nennen das Paradigmenwechsel), mehr nicht. Manche sehen gewisse Unterschiede zwischen dem IOT und allgemeinen Trends der Chaosmagie, doch da das Chaos definitionsgemäß nicht zu definieren ist, so tut man sich auch bei dessen praktizierenden Anhängern schwer. Jedenfalls versucht der IOT, jenen Jüngern der Chaosmagie, die das wünschen, durch einen Hauch von Struktur und Organisation eine aufbauende Zusammenarbeit über längere Zeit hinweg zu ermöglichen. Es gibt da aber sicher auch noch andere Gruppen sowie die Möglichkeit, die Chaosmagie alleine zu betreiben. „Chaosmagie“ ist eher der Oberbegriff, so wie der Begriff „Kabbalah“ ja auch eine Vielzahl von Orden, Gruppen und mehr oder weniger praktizierenden Einzelnen mit einschließt. Obwohl Chaos von vielen als eine Art Unordnung gesehen wird (Zitat aus A.Savage’s Buch „Chaos Magick„: Chaos is absence of form and order), beschreiben es die Schriften des IOT eher als eine Art schwangere Leere (Chaos contains all possibilities of all form and order). An anderer Stelle: „Chaos is order beyond understanding-“ also eine Ordnung jenseits unseres Begreifens. In diesem Sinne wird Chaos dann begriffsverwandt mit dem chinesischen Tao („Das Tao, das beschrieben werden kann, ist nicht das Tao“) oder dem germanischen Wyrd: die Welt der Zusammenhängejenseits des Begreifens. Da nun das Chaos alle Dinge und Möglichkeiten enthält, kann es auch alles hervorbringen, indem es aus der Leere, dem Nichts (symbolisiert durch die Null), ein etwas und zugleich sein Gegenteil hervorbringt (symbolisiert durch zwei): etwa in der Art, wie beim Ausgraben eines Steines aus dem Boden einerseits der Stein und andererseits sein negativer Abdruck als Hohlraum im Boden entsteht. Paradox mathematisch ausgedrückt: 0 = 2 Man kann diese Polarität Chaos – Ordnung überall sehen und sie für die magische Arbeit nützen: ist Chaos das Ganze, das Alles-in-allem, so ist Ordnung der Ausschnitt, der Raster, den man sich (subjektiv) über die Welt legt, damit man sich wenigstens in einem Teilbereich auskennt. (So ein ähnliches Hilfsmittel wie ein Stadtplan.) Denn naturgemäß kennzeichnet unser Streben die Flucht vor dem Irrtum.

Was die praktische Arbeit und das Programm des IOT betrifft, das er seinen Leuten zur Bearbeitung empfiehlt, so spannt es sich von einfachen Praktiken, wie etwa der Sigillenmagie des Austin Osman Spare, das Erlangen von veränderten Bewußtseinszuständen („Gnosis“ genannt) durch Atemtechnik, Rituale, Tanz, Lichtblitze etc. bis hin zur tiefgreifenden, selbstgewollten und -gewählten Persönlichkeitsarbeit als Grundlage eines magischen Lebensstils. Spontaneität ist im IOT sehr gefragt. Das beginnt damit, daß sich Kandidaten ein Ritual für ihre Aufnahme durchaus selber schreiben können (es gibt nur ansatzweise festgesetzte, vor allem aber keine dogmatischen Texte), daß immer wieder ermuntert wird, das Gelernte doch zur Bewältigung seiner alltäglichen Lebensfragen anzuwenden statt sich in hehrer Reinheit meditierend in die Einsamkeit zurückziehen zu müssen, und reicht bis zur Integration unserer alltäglichen technischen Hilfsmittel in das magische Weltbild. Man verwendet in manchen Übungen auch durchaus solche Elektrogeräte wie Stroboskop oder Ohmmeter und bekommt bei den Treffen auch schon einmal die eine oder andere Beziehung zwischen Chaosmagie und Physik zu hören oder versucht, die Wirksamkeit magischer Methoden in Gleichungen zu fassen.

Dabei bedient man sich aber eher der Methoden der modernen Technik, als dass man – wie manchmal anderswo leider noch üblich – krampfhaft versucht, die Existenzberechtigung der Magie oder Esoterik mit „wissenschaftlichen Labormethoden nachzuweisen“. Es existiert eine Gradstruktur, die im „Liber Pactionis“ beschrieben wird, und einige Standardrituale und Exerzitien, die sich »schamlos« solcher Namen wie „Messe des Chaos“ oder „Mönch/Nonne des Chaos“ bedienen. Solcherart bestehen wohl schriftlich fixierte Unterlagen, die jedoch alle als bloße Empfehlung aufzufassen sind – mit Ausnahme eines einzigen Satzes:
„Die stärkste Forderung, die ein Mitglied an ein anderes stellen kann, ist die Bitte.“

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Juli 28th, 2009 von Erfolgsamer

Frater .717. im Interview

Niederschrift eines Gesprächs  (2002)

F: Besonders im Internet war immer wieder etwas davon zu hören, dass es im I.O.T (Illuminaten von Thanateros) kriselt und auch Mitglieder ausgeschlossen wurden. Arbeiten Chaosmagier automatisch auch unter chaotischen Verhältnissen?

A: Der IOT ist keine auf Erlösung wartende Jüngerschar, sondern ein Haufen von Individualisten, die unentwegt am experimentieren sind. Da liegt´s wohl auf der Hand, dass es auch zu Spannungen kommt.

Bei Terry Pratchet steht irgendwo, dass die ideale Gruppengröße für Magier und Hexen immer 1 ist … und dass sie nur deshalb zu größeren Treffen erscheinen, weil sie wissen, dass die Gruppenenergie eine größere ist.

Zudem werden unsere internen Beziehungen immer wieder missverstanden. Wir sind eben keine Kuschelgruppe, in der man alle Brüder und Schwestern lieb haben muss. Es gibt eine ganze Reihe Leute im Pakt die ich ausschließlich aus magischen Gründen treffe und privat nie sehe. Hab´ kein Interesse daran – wozu auch.

Ich denke, dass diese Krisen-Gerüchte auch deshalb zustande kommen, weil die Zusammenarbeit verschiedener Mitglieder im IOT manchmal nur von kurzer Dauer ist. Bei uns passiert es immer wieder, dass Tempelmitglieder nach ein bis zwei Jahren Zusammenarbeit feststellen, dass sie jetzt lieber andere Ziele verfolgen wollen, oder dass ein Arbeitszyklus abgeschlossen ist und sich kein neuer gemeinsamer Ansatz findet. Hört man dann, dass sich eine Gruppe getrennt oder aufgelöst hat, wird gleich impliziert, dass es Streit gegeben haben muss, oder dass das gleichbedeutend mit einem Austritt aus dem Pakt wäre.

Manchmal sehen Mitglieder aber auch ein, dass sie den Ansprüchen des IOT nicht mehr entsprechen können – oder wollen, und trennen sich in Freundschaft von uns.

Zu deiner Frage: Arbeiten Chaosmagier automatisch auch unter chaotischen Verhältnissen?

Die gemeinsame Arbeit und der Erfahrungsaustausch im IOT läuft überraschend geordnet ab, von chaotisch kann hier keine Rede sein.

F: Magische Orden stehen oft in dem Ruf, patriarchale Männervereinigungen zu sein. Wie stark ist der Einfluss weiblichen Gedankenguts im I.O.T. und wie hoch ist der Anteil weiblicher Mitglieder?

A: Wir führen keine internationalen Mitgliederlisten. Die genaue Anzahl der Mitglieder ist gerade den Leitern der einzelnen Sektionen bekannt. Bei den internationalen Treffen sind im Durchschnitt mehr als 40% der Teilnehmer Frauen.

Das Wort Chaos-Magie schreckt viele weibliche Interessenten ab und in früheren Jahren des IOT war die Qualität vieler Rituale sicherlich auch sehr männlich. Mittlerweile ist der Pakt aber stolz auf viele unerschrockene Frauen, die ihre Magie in die gemeinsame Arbeit einbringen. Eine große Bereicherung, die ich vorher nie so intensiv erfahren durfte.

F: Sind Chaosmagier unpolitisch?

A: Keinesfalls, ein magisches Bewusstsein die Auseinandersetzung mit diesem Thema ohnehin voraus. Parteipolitik hat bei uns allerdings nichts verloren und Menschen, die auf Grund ihrer Gesinnung zu weit rechts oder auch links stehen scheitern bezüglich einer Aufnahme in den Pakt daran, dass sie sich weder mit unseren Auffassungen von persönlicher Freiheit, noch dem Satz: „Möglicherweise gibt es keine absolute Wahrheit“, oder auch der Tatsache, dass „die größte Anforderung, die ein Mitglied an ein anderes stellen kann die Bitte ist“ identifizieren können.

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Juli 27th, 2009 von Erfolgsamer

Interview mit einem Chaosmagier

F: Kann es eine Magie geben, die sich mit dem Status Quo der Gesellschaft nicht abfindet und ihn zu verändern trachtet (etwas wie es Stephen Mace vorschlägt)?

A: Ich denke, dass sich jeder, der in der modernen Welt unpolitisch lebt und sich mit dem Status Quo der Gesellschaft einfach zufrieden gibt sehr unverantwortlich und dumm verhält. Deshalb liegt es für mich auf der Hand, dass es einem Magier gut zu Gesicht steht, seine Kräfte auch in diese Richtung zu lenken.

F: Hat magisches Denken und Tun in dieser Welt der ausufernden Massenunkultur noch eine Zukunft? Verbindest Du etwas mit dem Gedanken eines Neuen Äons?

A: Magie war nie etwas für die Masse und ich denke, sie wird es – falls überhaupt – noch lange nicht sein. Magisches Denken und Tun hingegen wird immer sinnvoll sein. Vielleicht sagen wir einmal nicht mehr „Magie“ dazu, sondern es gibt verschiedene wissenschaftliche Fachausdrücke für unser Tun. Wir streben alle danach keine Getriebenen mehr zu sein, das Schicksal selbst zu bestimmen. Magisches Denken und Tun funktioniert nur, wenn wir es von unserem übrigen Sein nicht abkoppeln. Freizeitmagier können sich vielleicht einmal eine schwarze Kutte umhängen und mächtig die Sau rauslassen, werden aber nicht sehr weit fortschreiten. Wer aber den magischen Weg tatsächlich verfolgt, der wirkt auch im täglichen Leben. Geschäftsbeziehungen, Freundschaften, 2er-Beziehungen, Überzeugungen, Skripte und Paradigmen werden in Frage gestellt, überprüft, neu definiert….das gehört auch zur Politik. Magier ist man 24h am Tag. Es wird experimentiert und – wenn auch manchmal etwas chaotisch – evaluiert. Pionierarbeit auf der Schwelle zum neuen Aeon .

F: Der Chaos- oder pragmatischen Magie wird immer wieder nachgesagt (oder vorgeworfen), dass sie rein zweckgebunden und ohne jeden spirituellen oder ethischen Hintergrund arbeitet. Kannst Du dazu etwas sagen?

A: (grinst) … und, wo ist das Problem? Wir stehen dazu, denn das macht die Arbeit wesentlich einfacher für uns. Das soll nicht heißen, dass wir keine Ethik oder Spiritualität kennen. Jeder Einzelne von uns hat sehr wohl seine ganz persönliche Moral, Ethik und Spiritualität. Wenn zum Beispiel bei einem internationalen Treffen ein Ritual vorgeschlagen wird, hat jeder die Möglichkeit frei zu entscheiden, ob er teilnehmen will oder nicht. Wer mit dem Thema, Aufbau, oder aber mit dem ethischen, moralischen oder spirituellen Hintergrund nicht konform geht, der spricht sich einfach dagegen aus und nimmt nicht teil. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit der Annahme, dass wir keinen spirituellen, ethischen, oder moralischen Background hätten. Es ist nur nicht immer derselbe und nicht immer für alle Mitglieder.

Unser Ansatz ist vielleicht am Besten mit diesem Satz erklärt:

„Der Chaosmagier benutzt Paradigmen und Glaubenssätze wie ein Chirurg sein Besteck.“

F: Ihr betrachtet das Chaos als etwas Schöpferisches. Im Gegensatz dazu empfinden viele Menschen starke Ängste beim Verlust von Kontrolle und Sicherheiten. Wie geht Ihr mit Ängsten um?

A: Es ging nie um den Verlust der Kontrolle um Chaos als Verwirrung zu erleben.
Da stehen wir jetzt am Anfang eines langen Gesprächs über Chaos, das glaube ich den Rahmen dieses Interviews sprengt.

Aber zum Thema Angst:

Lehne dich zurück, schließe die Augen, atme tief durch, entspanne dich und …….bitte denk jetzt eine Minute nicht an einen Affen………..na? …. Affenhorden ziehen vorbei! Das klappt nicht.

Genauso ist es mit Ängsten. Sich einzureden man hätte keine, funktioniert nicht. Klar, man kann sich ablenken und viele andere Flucht- und Vermeidungsstrategien bis zur Perfektion entwickeln.

Oder, man stellt sich seinen Emotionen, geht bewusst hinein, erlebt sie. Illuminaten von Thanateros (Thanatos/Tod, Eros/Erotik,Sex) Bei uns steht ja schon der Name für die Arbeit mit Gegensätzen. So bearbeiten wir beispielsweise Emotionen oft paarweise, (Liebe-Hass, Freude-Leid,…). Durch die Erfahrung der Gegensätze ergibt sich eine neue Möglichkeit des Umgangs mit ihnen.

Das erklärt sich am Besten mit einem Bild.

Jeder kennt dieses schwarze Loch von Depression oder Angst in das man fallen kann. Fällt man erst einmal, gibt es nur zwei Alternativen. Die erste, die wir normalerweise verfolgen ist der verzweifelte Versuch irgendwo Halt zu finden, den Sturz zu bremsen und dann unter Aufbieten aller Kraft langsam wieder empor zu klettern.

Die andere Alternative ist sich fallen zu lassen. Fallen lassen mit „geöffneten Augen“, den Sturz zu erleben und auch den Schrecken zu sehen. Fällt man mit „offenen Augen“, kann man sich ohne am Boden des Strudels zu verschwinden oder zu zerschellen, leicht wieder hochkatapultieren. Oft gelangt man dann sogar weiter hinaus, als man denkt. Ich will damit nicht sagen, dass das Erlernen dieser Technik ermöglicht einen Sturz in die Angst in lustvolle Extase zu verwandeln. Unbestritten ist, dass sie dich nach und nach dazu ermächtigt, viel besser mit den eigenen Emotionen umgehen zu können. Interessant dabei ist, dass dies nicht über den Faktor: „totale Kontrolle“ passiert, sondern durch ein Ausnützen der Dynamik von Emotionen, gepaart mit der Erkenntnis, dass die extremsten Extreme ganz schön nah beieinander liegen .

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Juli 25th, 2009 von Erfolgsamer

Frater .717. im Interview

Niederschrift eines Gesprächs  (2002)

F: Die Geschichte magischer Orden hat gezeigt, dass Hierarchien und Geheimhaltung immer wieder aufbrechen. Wie stark habt Ihr im IOT (Illuminaten von Thanateros) mit diesen scheinbar allgegenwärtigen Auflösungstendenzen zu kämpfen?

A: Relativ wenig, denn wir haben heute eben kaum noch Hierarchien und Geheimhaltung. Geheim gehalten werden lediglich die Identität der Mitglieder (sofern diese es wünschen), Zeichen, Passworte und innere Angelegenheiten, nicht aber Themen, Ziele und Arbeiten.

Unsere Gradstruktur umfasst vier Grade, die in erster Linie nur Pflichten und keine zusätzlichen Rechte beinhalten. Alle Sektionen und Tempel sind autonom. Manche dieser Tempel arbeiten beispielsweise auf bestimmte Zeit mit besonderen Glaubenssystemen und Paradigmen. Klar, dass sie bei der Aufnahme neuer Mitglieder zusätzliche Auflagen stellen, um eine effiziente magische Zusammenarbeit erreichen zu können. Wenn es deshalb in einem Tempel zusätzliche Regeln gibt, dann sind sie aber von einzelnen Mitgliedern frei und auf Zeit erwählt.

Allen Tempeln gleich ist nur eine Grundstruktur, die aus drei Ämtern besteht und einen sehr wichtigen Regelmechanismus in sich trägt.

Die ersten beiden Ämter sind:

DAS AMT DES MAGISTER TEMPLI
Die Aktivitäten eines Tempels werden vom Magister Templi koordiniert. Er trägt dafür Sorge, dass Tempelaktivitäten organisiert und strukturiert werden.

DAS AMT DES ARCHIVARS
Der Archivar führt Buch über die Aktivitäten eines Tempels. In den Aufzeichnungen werden ausschließlich die offiziellen magischen Namen oder Zahlen der Anwesenden festgehalten. Die Aufzeichnungen halten Ort und Zeit der Tempelaktivitäten fest, ebenso eine kurze Zusammenfassung der jeweiligen Arbeit und ihrer Ergebnisse.

…und das dritte Amt, das uns ein wertvolles Instrument im Umgang mit persönlichen Spielen, Amtsüberschreitungen, Nachlässigkeiten, und sonstigem Unfug ist.

DAS AMT DES INSUBORDINATORS (Der Querulant)
Jedem Magister Templi, so wie jedem 2° und 1° des Paktes wird ein persönlicher Insubordinator zugewiesen, der von sämtlichen Mitgliedern des Tempels mit Ausnahme des M.T. selbst gewählt wird.

Insubordinatoren haben folgende fünf Aufgaben:
* Sicherzustellen, dass alle Unterweisungen und Vorträge klar verständlich sind und jene, die es nicht sind, entsprechend zu kritisieren oder auf ihrer Klarstellung zu bestehen. Dies ist die Pflicht des Toren, nämlich dort Unwissenheit vorzutäuschen, wo andere Verständnis vortäuschen
* Kritik mit einer gewissen „Tollpatschigkeit“ zu übermitteln. Dies ist die Pflicht des Narren, nämlich das ins Lächerliche zu ziehen, was andere aus Gründen der Diplomatie gerne übersehen.
* Persönliche Mängel und blinde Flecken aufzuzeigen. Dies ist die Aufgabe des Korrektors, nämlich persönliche Dinge auf unparteiische Weise zu handhaben.
* Persönliche Berichte über Aspekte der persönlichen magischen Entwicklung entgegenzunehmen, diese aber nicht notwendigerweise zu kommentieren. Dies ist die Pflicht des Konfessors, dessen Existenz einen Schutz vor Trägheit oder Selbstzufriedenheit bietet.

* Das Recht auszuüben, gegebenenfalls gegen Anordnungen sein Veto einzulegen und den 1° von seiner Ausübung in Kenntnis zu setzen. Dies ist die Pflicht des Inquisitors, nämlich die Verhinderung des Amtsmissbrauchs.

Die Inhaber des Insubordinatorenamts wählen einen aus zwei Worten bestehenden Titel, um ihren Ausdruck des Amtes zu charakterisieren. Solch ein aus zwei Worten bestehender Titel kann sich aus einer beliebigen Kombination der Begriffe Tor, Narr, Korrekter, Konfessor und Inquisitor zusammensetzen. Der Überlieferung folgend wird eines der Worte gewählt, das jene Funktion bezeichnet, die dem Temperament des Kandidaten am meisten liegt, sowie eine weitere Funktion, die ihm am wenigsten liegt. Der Insubordinator kann also beispielsweise die Bezeichnungen Inquisitor-Narr, Korrektor-Tor, Konfessor-Inquisitor usw. annehmen.

… ganz schön verwirrend, was?

Im Klartext: Da gibt es immer einen, der von Amts wegen herumnörgelt, – nicht im negativen Sinne. Er kann auch hinterfragen, Input geben,… Jedenfalls sorgt er dafür, dass das Ziel seiner Subordination sicher immer wachsam bleibt.

Du musst auch bedenken, dass die Anforderungen an die höheren Grade auch laufend ansteigt. Je mehr Mitglieder wir haben, desto mehr organisatorische Arbeit fällt an. Der Informationsfluss soll funktionieren, Treffen müssen organisiert werden und so weiter.

Wer mehr wissen will, der kann sich „DAS BUCH“ (des IOT) gratis aus dem Internet downloaden. Da stehen alle Details.

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Juli 24th, 2009 von Erfolgsamer

Frater .717. im Interview

Niederschrift eines Gesprächs  (2002)

IOT

F: Im ersten Teil deines Handbuchs der Chaosmagie gibt es einen Abriss über die Strömungen die den IOT beeinflusst haben, aber vielleicht kannst du ein paar Worte zum Ursprung und zur Geschichte des Ordens international und national sagen?

A: Bereits Ende der siebziger Jahre gab es in England einige lose formierte Gruppen um Pete Carroll, die sich mit Chaosmagie beschäftigten, doch erst 1986 nahm der Gedanke des IOTs als magischer Un-Orden, als Gruppierung mit einer Minimalstruktur tatsächlich Formen an. In einem alten Schloss in Niederösterreich wurde IOT dann auch formal begründet.

Wenn wir die Geschichte betrachten, so stellen wir fest, dass alle magischen und mystischen Organisationen Hierarchie dazu benutzten, um Kompetenzdruck auf alle auszuüben, die innerhalb der Gesamthierarchie arbeiteten. Und doch beruhte die Meisterschaft innerhalb dieser Organisationen häufig eher auf fragwürdigen Behauptungen der Autorisation durch verborgene Quellen als auf realen technischen Leistungen. Die meisten Organisationen ließen nur positives Feedback von unten zu. Das führt dazu, dass die Leute an der Spitze dazu verdammt sind, sich in trügerischen Widerspiegelungen ihrer eigenen Erwartungen zu sonnen, um daraufhin noch ungeeignetere Direktiven zu erlassen.

Die Struktur des Pakts löst diese traditionellen Probleme. Innerhalb der Tempel des Pakts werden alle Mitglieder dazu ermuntert, Techniken und Konzepte für Experimente und Bewertungskriterien einzubringen, während die Gradstruktur lediglich magietechnische Kompetenz und organisatorische Verantwortung anerkennt.

So war´s gedacht und vereinbart. Ein Haufen völlig unterschiedlicher Individualisten aus verschiedenen Ländern begann nun gemeinsam am großen Werk zu arbeiten. Der Pakt war geboren. Es überstieg einige Zeit wirklich alle unsere Erwartungen. Sowohl die magischen Fortschritte und Erfolge, als auch das konstruktive Miteinander waren überwältigend. Vielleicht wurden wir gerade deshalb unvorsichtig. Der Pakt wuchs, Zuständigkeitsbereiche für Organisatoren und Gradhöhere weiteten sich schnell aus. Bald mussten wir feststellen, dass auch wir nicht vor Machtspielchen und Intrigen einzelner Mitglieder gefeit waren. Plötzlich steckte der IOT mitten in der Pubertätskrise. Hier wurde viel Energie für unnütze und eben sehr pubertäre Dinge verschwendet, ich schließe mich dabei gar nicht aus. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Gerüchte und Geschichten über Streit, Ausschluss und magische Kriege.

Glücklicherweise lösten sich die Probleme dann relativ schnell. Österreich erklärte sich für unabhängig und gleichzeitig ebenso alle Tempel innerhalb des Landes. Kurz darauf schlossen sich viele andere an und führten weitere Reformen durch. Diejenigen, die weiterhin versuchten sich „an ihre Macht zu klammern“ blieben auf der Strecke. So hat sich der Pakt damals gesundgeschrumpft.

Von nun an ging´s jedoch bergauf, wobei wir uns noch strenger an die Devise: Qualität statt Quantität hielten. Die letzten Jahre haben bewiesen, dass diese Minimalstruktur für uns brauchbar ist und effizientes Arbeiten ermöglicht.

Heute haben wir Mitglieder in Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden, England, Italien, Rumänien, Bulgarien, USA, Brasilien, Malaysien, Australien, Japan, …

Die Mitglieder arbeiten großteils in kleinen und größeren Tempeln und Arbeitsgruppen. Sie kommunizieren und tauschen Ideen und Erfahrungen via verschiedener Newsletter, einer internen Newsgroup und E-Mail aus. Während des Jahres finden Treffen verschiedener Tempel statt und in vielen Ländern werden ein bis zwei Mal pro Jahr mehrtägige nationale Treffen abgehalten.

Die Krönung des Jahres ist aber immer noch das große jährliche AGM (Annual Grand Meeting) Pakttreffen, das jeweils von einer anderen Sektion (Land) veranstaltet wird. Es findet jeweils im Anschluss an des bereits traditionelle jährliche Sommerseminar statt und wird von Mitgliedern des IOT oder/und anderen ChaosmagierInnen abgehalten. So stellt es auch eine großartige Möglichkeit für Interessenten dar, ein Wenig von der praktischen Seite unserer Arbeit kennen zu lernen.

F: Was ist das Besondere am I.O.T, das andere Orden nicht haben?

A: Wir haben das Chaos! (lacht)

Das Besondere am IOT ist das Ausbrechen aus den klassischen Strukturen. Dadurch wird erstmals die Verantwortung jedem Mitglied zu 100% rückdelegiert. Das schreckt viele ab, wenn sie begreifen was das bedeutet. (grinst)

„Wir haben die schönsten Frauen!“ sagte einmal Phil Hine in einem Interview mit einem englischen Reporter. ….und wir haben sicher den meisten Spaß.

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Juli 9th, 2009 von Erfolgsamer

Im Interview mit Frater .717.

Niederschrift eines Gesprächs  (2002)

F: In Deinem „Handbuch der Chaosmagie“ findet sich auch das allbekannte „Tu was Du willst sei das ganze Gesetz“ wieder. Gibt es eine direkte Traditionslinie des I.O.T. zu Crowley und Thelema?

A: Direkte Traditionslinie ist übertrieben. Viele Gründungsmitglieder des IOT (Illuminaten von Thanateros) haben Crowley gelesen, manche arbeiteten auch nach seinen Anleitungen. „Tu was Du willst sei das ganze Gesetz“ ist einfach ein großartiger Satz und macht sich auch gut neben: „Nichts ist wahr, alles ist möglich.“

F: Nun hätte ich es fast vergessen. Du hast vorhin ein Buch angesprochen, dass verschiedene Rituale des Pakts beinhalten soll. Ist das eine neue Version des Liber Null und Psychonautik?

A: Nein, keinesfalls. Eine kleine Gruppe von Paktmitgliedern arbeitet derzeit an einer Zusammenstellung verschiedener Übungen und Rituale, die in den letzten Jahren im Pakt vorgestellt und erfolgreich durchgeführt wurden. Die wollen wir als Buch veröffentlichen, um mit dem Erlös Paktmitglieder zu unterstützen, die sonst bei internationalen Treffen nicht teilnehmen könnten, oder auch ganz neue Projekte zu finanzieren. Wie du weißt gibt’s bei uns ja keine Mitgliedsbeiträge, oder andere Einkünfte, die wir dafür verwenden könnten.

F: Was hat es mit DAS BUCH auf sich?

A: Der Pakt ist gewachsen, hat sich verändert und weiterentwickelt. Liber Null und Psychonautik von Pete Carroll haben viele Jahre lang den Pakt definiert, haben aber heute nicht mehr den Stellenwert für den Pakt, den sie einstmals hatten. Sie gehören zu unserer Geschichte und wir stehen auch heute noch zu vielen Inhalten. So haben wir nach vielen Jahren unsere „Minimalstatuten“ im schon vorhin zitierten „DAS BUCH“ neu formuliert und arbeiten derzeit an einem Handbuch für Novizen, das vom Liber MMM inspiriert, den Novizen eine Hilfestellung bringen soll sich auf die praktische Arbeit als Mitglied des Paktes vorzubereiten.

F: Eng mit dem I.O.T. verbunden ist oder war euer Projekt „Caput Corvi“. Was ist Sinn und Zweck dieser Sache

A: Das ist eine lange Geschichte. Ich fass das mal ganz kurz.

Begonnen hat es im Jahr 1985 – da war der IOT für mich noch kein Thema. Später gabs Caput Corvi, ich glaube im Jahr 1986 – nichts weiter, als ein Postfach, ein paar privat organisierte chaosmagische Workshops und Events und einige wenige Leute die Kontakt zu anderen Gleichgesinnten suchten. Zettel mit magischen Statements wurden in Lokalen verteilt, Freunde wurden angesprochen. Caput Corvi entwickelte sich zu einer Art Kontaktzentrale für magische und vor allem chaosmagische Themen. Später haben wir auch über eine Webseite verschiedene Kontakte vermittelt und Infos ausgetauscht.

Daraus sind auch offene Veranstaltungen und Seminare unter dem Namen Magic Circle entstanden. Die Drum Days zum Beispiel: Eine dreitägige Veranstaltung mit Nonstop-Trommeln und verschiedensten schamanischen und anderen erdverbundenen Riten. Eine großartige Sache. Hat mich Tage gekostet wieder ganz zu landen. (grinst) Dann waren da die ersten Veranstaltungen des Alpenvoodoo, da war Chaoveda und noch eine Reihe anderer Events.Einige Jahre später habe ich mit Blackpete eine Chaos Datenbank eröffnet und im Jahr 2001 meine eigene magische Seite .  So war es nicht mehr notwendig die alten Seiten zu behalten. Alle Inhalte von Caput Corvi sind im Sommer 2002 übersiedelt.…und das Postfach war ich endlich los!

F: Eure Internetaktivitäten sind nicht zu übersehen. Ist das Internet ein ideales chaosmagisches Medium?

A: Ideal? …weiß nicht. Ich sehe das Internet nicht als DAS NEUE MEDIUM in der Magie, aber es bietet eine Menge neuer Forschungsmöglichkeiten. Wir haben zum Beispiel schon oft Rituale an verschiedensten Orten durchgeführt. Alle Teilnehmer treffen einander in einem Chat mit Webcam und vereinbaren und diskutieren die durchzuführende Arbeit. Dann gehen alle in ihre Tempel und führen die Arbeiten zeitsynchron durch. Bei einem anschließenden Chat werden die Erfahrungen ausgetauscht. Grossartig!

(Ein Teil des Interviews wurde in der Zeitschrift Golem veröffentlicht.)

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