Motivation und Erfolg scheinen kaum getrennt voneinander aufzutreten. Deshalb haben wir auch schon öfter über Motivationstraining und Coaching und Motivation berichtet.
Jeder kennt das, der an einem Motivationsseminar teilgenommen hat. Man besucht so ein Seminar und erwartet sich natürlich „motivierter“ wieder nach Hause zu gehen. Hier besteht ganz eindeutig eine Erwartungshaltung.
Doch Motivation ganz unerwartet?
Diesem Thema wollen wir uns heute widmen und allen Führungskräften und Firmeninhabern empfehlen einen neuen Zugang zu Motivation zu probieren.
Buchen Sie einen Gastredner der besonderen Art für Ihre nächste Tagung, Kongress, Jubiläumsfeier oder den kommenden Mitarbeiter- Event. Wenn der Redner seinen Vortrag beginnt, ahnt noch keiner der Zuschauer was in den nächsten Minuten passieren wird. Der Redner ist mit einem trockenen bis gänzlich uninteressanten Thema angekündigt. Das Publikum sitzt von Anfang an unmotiviert bis gelangweilt da, aber das ist man gewöhnt und da muss man/frau einfach durch. Die meisten Vorträge sind zu lang. Viele Redner hanteln sich von einer Powerpointfolie zur nächsten und bombardieren die Zuhörer mit möglichst vielen Fachausdrücken. Diese Mischung wirkt wie eine gute Schlaftablette.
Heute nicht!
Heute kämpft der Redner recht ungeschickt mit Text und Technik. Hier sieht man die ersten Zuseher schmunzeln. Recht geschieht ihm, denn dieses langweilige Thema möchte eigentlich keiner hören. Bald bemerken die Zuschauer jedoch, dass hier etwas einfach nicht stimmt. Genau an diesem Punkt kippt der Vortrag nun vollständig. Der Redner ist nämlich kein verstaubter Universitätsprofessor oder Fachvortragender, sondern ein professioneller Comedy Redner, der vollends in Ihr vorgegebenes Thema einsteigt, es jedoch mit den Augen eines Kabarettisten betrachtet. Organisation im Betrieb, IT-Technik, Finanzen, Teamarbeit oder Vertrieb, zu jedem Thema gibt es etwas zu sagen und Lacher zu verbuchen.
Völlig unerwartet nimmt die Stimmung eine Wendung und alle Zuseher warten gespannt was nun als Nächstes kommen wird.
Als Beispiel hier ein Film eines heute sehr gefragten Comedy Redners, Dr. Jens Wegmann.
Dr. Jens Wegmann wird von verschiedenen Redner Agenturen vermittelt, kann aber auch direkt auf seiner Webseite gebucht werden. Nicht jeder Comedy Redner kann trockene Themen in prickelnden Präsentationen verwandeln, doch Dr. Wegmann ist ein Business-Comedian der Extraklasse der auf über 700 erfolgreiche Veranstaltungen zurückblicken kann.
Wer jetzt vielleicht motiviert ist einen Comedy – Redner zu buchen, der wendet sich am Besten an eine der Redneragenturen in Deutschland oder Österreich, oder bucht direkt und spart damit meist auch noch Geld.
Eine erfolgreiche Stichwortrede bedarf Übung, ist aber keine Hexerei.
Leider langweilen spontane Reden die Zuhörer viel zu oft. Viele Redner machen den Fehler bereits Gesagtes zu wiederholen, Inhalte nur leicht modifiziert, ohne Anspruch auf neue Meinungen oder Erkenntnisse wiederzugeben, oder einfach emotional auf das zuvor Gehörte zu reagieren.
Die grundsätzliche Gliederung für eine erfolgreiche Stichwortrede:
Die Gliederung sollte wie bei jeder Rede in drei Bereichen erfolgen: EINLEITUNG, HAUPTTEIL, SCHLUSS oder AUFFORDERUNG.
(zB: „Und deshalb kaufen Sie am besten noch heute bei uns ein!“ „Wählen Sie mich und bessere Zeiten kommen auf Sie zu!“)
Gliedern Sie Ihre erfolgreiche Stichwortrede:
HAUPTSTICHWÖRTER: Oberbegriffe, Hauptsachen und – gedanken, Absätze der Stichwortrede, Denkschritte,..
NEBENSTICHWÖRTER: Unterbegriffe, Nebensachen und – gedanken, Einzelaspekte, Untergliederungen und Erläuterungen.
In der Gliederung sollen sich die Hauptstichwörter vom Ist- Zustand über den Soll- Zustand zur Lösungsmöglichkeit / Durchführung entwickeln und steigern lassen. Die Beschränkung auf wenige Hauptstichwörter fördert die Verständlichkeit und Klarheit der erfolgreichen Stichwortrede ganz wesentlich. Die Anführung mehrerer Nebenstichwörter erlaubt die Ausrichtung der Ansprache auf die zeitliche Vorgabe. Schreiben Sie am besten den ersten und den letzten Satz Ihrer Rede nieder. So kann Sie die Nervosität am Beginn nicht aus dem Konzept bringen und Sie wissen auch wie das Ziel Ihrer rede Aussieht, denn Sie wissen, dass Sie einen guten Schlussatz haben.
Ein Konzept dient so als Unterlage für eine kurze Rede ebenso wie für eine Überzeugungsrede oder einen wesentlich längeren Vortrag.
Umschreibungen und Redewendungen machen eine Rede oft „leichter verdaulich“, leichter verständlich und auch oft überzeugender. Manche Begriffe die sich vielleicht nicht im Wörterbuch finden sind doch sehr gebräuchlich.
Doch oft tragen Sie zur Verwirrung beim Zuhörer bei.
Hier ein paar Beispiele:
abchecken – überprüfen, klären abtörnen – die Lust wegnehmen, lästig sein, anekeln adäquat – angemessen, gleichgewichtig Added value – zusätzlicher Nutzen Agitation – Aufwiegeln, Aufwiegelung altruistisch – selbstlos Benchmarking – Vergleichstest canceln – abbestellen, abbrechen, annulieren, streichen Cash – Bar, in bar, Barbezahlung chillen – herumhängen, abspannen Deadline – Termin Debriefing – Nachbesprechung, Abschlussbesprechung, Auswertungsgespräch Delinquent – Straftäter Disagio – Zinsvorauszahlung Empathie – Einfühlungsvermögen Event – Veranstaltung, Feier, Eröffnung, Wettbewerb Flatrate – Pauschale Flyer – Handzettel Fokussieren – Auf einen Punkt konzentrieren Handout – Dokumentation, Seminar-Unterlagen, Seminar-Skript Hard disk – Festplatte Kernkompetenz – Basis~Fähigkeit, Haupt~Fähigkeit, ~Können, ~Befähigung, was ich am besten beherrsche Minorität – Minderheit Point of sale – an der Verkaufsstelle, am Verkaufspunkt, am Verkaufspunkt, Ort an den direkt verkauft wird Pseudonym – Zweitname, Künstlername, Deckname Relaunchen – neu herausbringen Stalker – Nachsteller suspekt – zweifelhaft, verdächtig Teaser – Anreisser für später folgende Sendungen, Hinweis Kurz-Clip
Deshalb nehmen Sie sich bei der Rede in acht! Worthülsen (Als Worthülse wird ein sinnentleertes oder ein gedankenlos gebrauchtes Wort bezeichnet) haben in Ihrem Vortrag nichts zu suchen.
Phrasen (umgangssprachlich als Synonyme für einen Gemeinplätze, eine Floskeln oder einen Slogans) können Ihre Rede beleben, können manchmal aber auch verwirren. Anglizismen (aus der englischen Sprache – eingedeutschte Worte) sind oft modern und bürgern sich zunehmends ein. Wenn Sie sie verwenden müssen Sie jedoch genau bedenken zu welcher Zuhörergruppe Sie sprechen und ob diesen Zuhörern diese anglizistischen Begriffe auch wirklich bekannt sind.
Haben Sie schon vor Publikum gesprochen? Oder haben Sie schon versucht Botschaften zu vermitteln? Dann wissen Sie das hierzu mehr notwendig ist als ein loses Mundwerk.
Präsentieren ist eine Kunst die man anhand weniger Hilfsmitteln und Regeln erlernen kann. Im folgenden eine kurze Einführung.
Inhalte erfassen: Lesen Sie vorhandene Texte, gewichten Sie deren Inhalte und gliedern Sie das Thema und legen Sie eine Struktur fest.
Präsentator: Überlegen Sie sich in welchem Verhältnis Sie zu den Zuhörern stehen. Definieren Sie die Zielgruppe.
Situation erfassen: Lassen Sie sich auf Ihre Zuhörer ein. Welches Vorwissen gibt es, welche Stimmung herrscht, das Alter, der Grund der Präsentation.
Definieren Sie Ihren Einstieg und den Schluß der Präsentation.
Legen Sie sich Präsentationshilfen zurecht. Das fängt beim Stichwortzettel an und hört bei der professionellen Präsentation am Computer auf.
Zum Sprechen: Die häufigsten Fehler beim Sprechen sind diese:
Nachlässige oder aber übertriebene Artikulation
Mimik und Gestik ist nicht stimmig
Verhauchen oder Pressen, verschlucken von Endsilben
Zu lautes bzw. belehrendes sprechen
Mühsame, geräuschvolle und schwere Atmung
Behandeln Sie Ihre Zuhörer mit Respekt, so wie sie Sie mit Respekt behandeln sollten. Nach dem Grundsatz „Ich bin OK, du bist OK. Sorgen Sie für ein angenehmes Klima. Senden Sie keine „Du Botschaften“. Bleiben Sie bei Ihrer Person. Beispielsweise: Ich habe das so empfunden, Ich habe bemerkt, …hat auf mich folgenden Eindruck gemacht. Isolieren Sie Störenfriede und nehmen Sie dieses Thema aus der Präsentation heraus. Beispielsweise: Ja, da bin ich Ihrer Meinung. Wir sollten das aber im Anschluß an die Präsentation besprechen. Verwenden Sie alle Hilfsmittel die Ihnen zur Verfügung stehen. Je mehr Sinneskanäle Ihrer Zuhörer Sie ansprechen desto höher ist der Behaltegrad der Information. Verwenden Sie Folien, erstellen Sie elektronische Präsentationen, verwenden Sie eventuelles Bild und Tonmaterial, benutzen Sie ein Flipchart… usw. Bereiten Sie sich gründlich vor, proben Sie vor kleinem Publikum oder vor dem Spiegel.
Mit diesen Tipps wird Ihnen eine erfolgreiche Präsentation gelingen. Versuchen Sie es einfach. Viel Erfolg.
(Bei den Namen der Redefiguren finden sie auch die jeweils entsprechenden Fachausdrücke. Kränken Sie sich nicht, wenn Sie Ausdrücke wie Synekdoche oder Onomatopöie nicht leicht aussprechen, oder gar behalten können. Sie werden hier nur der Vollständigkeit halber angeführt.)
Kannst Du die Zahnpastatube Rhetorische Frage nicht ordentlich ausdrücken? ?
Ich kam, sah und siegte! (Julius Caesar) Raffung, Asyndeton
Norwegen hat beim Langlauf Gold gewonnen (statt: Die Norwegische Nationalmannschaft hat die Goldmedaille im Langlauf gewonnen.) Mitverstehen, Synekdoche
Die Bäume ächzten und barsten krachend im Sturm Lautmalerei, Onomatopöie
Tja, Italien. Während meiner Ferien habe ich doch hier immer… Abschweifung, Exkurs
Unserem Fußballklub geht es wie mir, er ist immer sehr schnell mit dem Geldzählen fertig. Andeutung, Anspielung
Da war einmal ein Bauer, der meinte, seine Kuh fresse aus lauter Gewohnheit. Diese Gewohnheit wollte er ihr abgewöhnen. Er setzte sie daher jeden Tag auf eine kleinere Fressration – und gerade als er bei Null angelangt war, verstarb sie. Anektote
Die ersten werden die letzten sein Antithese, Paradoxon
Sie kennen meine Frau. Da wissen sie selbst, wie sie darüber denkt. Auslassung, Ellipse
Das sind ja Wucherzinsen Ausruf, Exclamatio
Sehen Sie, das ist genauso wie bei den Tieren. Jedes Säugetier sucht Artgenossen. Ähnlichkeit, Analogie
Lassen Sie mich konkretisieren. Wenn… Beispiel
Herr Müller ist ein schlauer Fuchs Bild, Metapher
Da kommt mir noch folgende Geschichte in den Sinn. Da war doch unlängst…. Erzählung, Narration
In Tschernobyl hat sich ein Vorfall ereignet (Diese Formulierung schwächt ab, Verharmlosung, gegenüber „Katastrophe oder “Unfall“ Verharmlosung
Wir haben unsere Preispolitik dynamisch gestaltet (statt: …die Preise erhöht) Euphemismus, Schönfärbung
Es stimmt, dass dieses Gerät teuer ist. Aber ich empfehle es ihnen, weil es die dreifache Lebensdauer…… Gegensatz, Antithese
Geld, nein das würde ich nicht aufheben, wenn ich es auf der Straße finde. Ironie, Verdrehung
Probleme mit dem Rücken kommen oft vom schlechten Sitzen. Schlechtes Sitzen ist oft auf falsche Sitzmöbel zurückzuführen. Die führen zu einer Deformierung der Rückenwirbel, und eine kaputte Wirbelsäule verursacht dann Schmerzen Kette
Beim Autofahren gilt: Wer langsam fährt, kommt schnell ans Ziel Scheinwiderspruch, Paradoxon
Sie wissen nicht wo das Krankenhaus ist? Sie sind mir ein Taxifahrer Spott, Sarkasmus
Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht Sprichwort
Unsere Pralinen sind nicht einfach aus irgendeiner Schokolade gemacht. Nur die besten Zutaten werden dafür verwendet. Steigerung, Klimax
Der Nord-Süd-Dialog könnte besser sein Umschreibung, Periphrase
Wir fanden es auf der Bergspitze nicht so kalt. Es waren ja auch lediglich -2 Grad Celsius und ein ganz angenehmer Wind Untertreibung
Ein feineres Essen werden Sie im Leben nicht mehr bekommen Übertreibung, Hyperbel
Sehen Sie, das ist beim Staat genauso wie bei Privatleuten; man kann einfach nicht mehr Geld ausgeben, als man im Portemonnaie hat Vergleich
Loben Sie doch Ihren Computer auch Personifizierung, einmal, wenn er gut gearbeitet hat. Vermenschlichung, Anthropomorphismus
Meine Gegner behaupten immer wieder, dass so etwas in dieser Zeit nicht möglich wäre. Hat aber nicht gerade das Projekt XY gezeigt, dass man so eine Aufgabe innerhalb von sechs Monaten Prokatalepse, durchziehen kann? Vorwegnahme von Einwänden
Er war ein typischer Pfarrer, seriös, geradlinig, ethisch denkend und sozial Worterläuterung, Diäresis
Lieber Konsens statt Nonsens Wortspiel
Sie werden sich fragen, warum ich bisher dieses Thema noch nie angeschnitten habe. Ich will es Ihnen erzählen. Doch zuvor sage ich Ihnen, wie es dazu kam. Verzögerung
Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie. (Wilhelm Busch) Zitat
Fange nie mit dem Anfang an, sondern immer drei Meilen vor dem Anfang!
Etwa so: “Hochverehrte Damen und besonders geschätzte Herren. Bevor ich zum Thema des heutigen Abend komme, lassen Sie mich Ihnen kurz……” Hier hast Du schon ziemlich alles, was einen schönen Anfang ausmacht: eine steife Anrede; einen Anfang vor dem Anfang;
Die Ankündigung, daß Du dann später zum Thema zu sprechen beabsichtigst, und das Wörtchen “kurz”. So gewinnst Du im Nu die Herzen und Ohren der Zuhörer. Denn das hat der Zuhörer gern: daß er Deine Rede wie ein Schulpensum aufbekommt; daß Du mit dem drohst, was Du sagen wirst, sagst und schon gesagt hast. Immer schön umständlich. Sprich nie frei – das macht einen unruhigen Eindruck.
Am besten ist dies: Lese Deine Rede ab. Das ist sicher und zuverlässig, auch freut es jedermann, wenn der lesende Redner nach jedem vierten Satz mißtrauisch hochblickt, ob auch noch alle da sind.
Wenn Du gar nicht hören kannst, was man Dir freundlich rät, und Du willst durchaus frei sprechen… Du Laie! Du lächerlicher Cicero! Nimm Dir doch ein Beispiel an unseren professionellen Rednern, an den Reichstagsabgeordneten – hast Du die schon mal frei sprechen hören? Die schreiben sich sicher zu Hause auf, wann sie “Hört! hört!” rufen!
Ja, also wenn Du frei sprechen mußt: Sprich, wie Du schreibst. Und ich weiß, wie Du schreibst. Sprich in langen, langen Sätzen – und solchen, bei denen Du, der Du Dich zu Hause, wo Du ja Ruhe, deren Du so sehr benötigst, Deiner Kinder ungeachtet, hast vorbereitet, genau weißt, wie das Ende ist, die Nebensätze schon ineinandergeschachtelt, so daß der Hörer, ungeduldig auf seinem Sitz hin und her träumend, sich in einem Kolleg wähnend, in dem er früher so gern geschlummert hat, auf das Ende solcher Perioden wartet … nun, ich habe Dir eben ein Beispiel gegeben.
So mußt Du sprechen! Fang immer mit den alten Römern an und gib stets, wovon Du auch sprichst, die geschichtlichen Hintergründe der Sache an. Ich habe einmal in der Sorbonne einen chinesischen Studenten sprechen hören, der sprach glatt und gut französisch, aber er begann: “Zur allgemeinen Entwicklungsgeschichte meiner chinesischen Heimat seit dem Jahre 2000 vor Christi Geburt …” Er blickte ganz erstaunt auf, weil die Leute so lachten.
So müssen Sie das auch machen! Sie haben ganz recht: man versteht es ja sonst nicht, wer kann denn das alles ohne geschichtliche Hintergründe … sehr richtig! Die Leute sind doch nicht in Ihren Vortrag gekommen, um lebendiges Leben zu hören, sondern das, was sie auch in Büchern nachschlagen können. … Sehr richtig!
Erzählen Sie immer etwas aus der Geschichte! Kümmern Sie sich nicht darum, ob die Wellen, die von Ihnen ins Publikum laufen auch wieder zurückkommen – das sind doch Kinkerlitzchen. Sprechen Sie viel und unbekümmert, ohne Rücksicht auf die Wirkung, auf die Zuhörer, auf die Luft im Saale. Sprechen Sie so viel und so schnell, wie Sie nur können. Sie müssen alles in die Nebensätze legen. Sagen Sie nie “Die Steuern sind zu hoch!”. Das ist zu einfach!
Sagen Sie: ”Ich möchte zu dem, was ich gesagt eben habe, noch kurz bemerken, daß mir die Steuern bei weitem…”. So heißt das! Trinken Sie den Leuten ab und zu ein Glas Wasser vor. Langsam und genüßlich – man sieht das gern.
Wenn Sie einen Witz machen, lachen Sie immer vorher, damit man weiß, daß eine Pointe kommt. Eine Rede ist, wie könnte es anders sein , ein Monolog. Weil doch immer nur einer spricht. Es scheint Sie wissen auch nach vierzehn Jahren öffentlicher Rednerei noch nicht, daß die Rede nicht nur ein Dialog, sondern ein Orchesterstück ist: Eine stumme Masse spricht nämlich ununterbrochen mit. Und das müssen Sie hören!!? Nein, das brauchen Sie natürlich nicht zu hören. Sprechen Sie nur, lesen Sie nur, donnern Sie nur, lassen Sie sich durch niemand aufhalten und trinken Sie den Leuten etwas vor!
Zu dem, was ich soeben über die Technik der Rede gesagt habe, möchte ich noch kurz bemerken, das viel Statistik eine Rede sehr belebt. Das beruhigt andererseits ungemein, und da jeder imstande ist, zwanzig verschiedene Zahlen mit drei Dezimalstellen mühelos zu behalten, so macht das viel Spaß. Kündigen Sie das Ende Ihrer Rede schon lange vorher an, damit alle Hörer nicht vor Freude über das abrupte Ende einen Schlaganfall bekommen. Kündigen Sie den Schluß an, und dann beginnen Sie Ihre Rede von vorne und reden nochmals mindestens eine halbe Stunde. Das können Sie mehrere Male wiederholen.
Wenn Sie wirklich eine Rede halten wollen, die nur eine halbe Stunde dauert, müssen Sie mit den Worten beginnen: “Ich komme sofort zum Schluß!” Sie müssen sich nicht nur die Gliederung einer Rede machen, Sie müssen sie den Leuten auch vortragen – das würzt die Rede, und die Leute haben das Gefühl das Ende der Rede abschätzen zu können. Sprechen Sie nie kürzer als eineinhalb Stunden, sonst lohnt es sich erst gar nicht anzufangen.
Wenn einer spricht müssen die anderen zuhören – das ist Ihre Chance.
Die Zuhörer müssen laufend das Gefühl haben angesehen zu werden.
Auftretende Fehler: Über die Köpfe hinwegsehen oder auf den Fußboden schauen; nur einen oder einzelne Zuhörer ansehen; beim “in die Runde schauen”, ganze Sektoren überspringen. Achtung die Randsektoren werden besonders leicht vernachlässigt
DYNAMISCHE STIMMFÜHRUNG:
Sie entsteht durch die richtige Verwendung der Atmung, Lautstärke, Tonlage, Artikulation, Modulation, Brust- und Kopfstimme, Sprechgeschwindigkeit und Pausen. Sie soll außerdem dem jeweiligen Raum und Anlass angemessen sein. Vorsicht vor unklarer Aussprache und Schachtelsätzen. PAUSEN:
Die Pause als stilistisches Mittel. Beispielsweise nach einer rhetorischen Frage kann die Pause als Spannungsverstärker wirken. Außerdem gibt es Ihnen die Möglichkeit sich kurz zu sammeln und die nachfolgenden Formulierungen zu planen. Gestik kann oft wichtiger sein als das gesprochene Wort.
PAUSEN
Die Pause als stilistisches Mittel. Beispielsweise nach einer rhetorischen Frage kann die Pause als Spannungsverstärker wirken. Außerdem gibt es Ihnen die Möglichkeit sich kurz zu sammeln und die nachfolgenden Formulierungen zu planen. Gestik kann oft wichtiger sein als das gesprochene Wort.
und natürlich:
DIE HALTUNG:
Gerade und frei stehen; nicht an den Tisch oder das Rednerpult anklammern; Gewicht auf beide, leicht gespreizten Beine verteilen; nicht wackeln; nicht wippen (die Motorik, die in jedem Menschen ist, soll sich in der Gestik ausdrücken); Hände am besten inBauchhöhe, so daß sie jederzeit für Gesten zur Verfügung stehen. Im Sitzen: Gerade und aufrecht sitzen; Füße nicht wegstrecken, aber auch nicht um die Stuhlbeine wickeln; Unterarme leicht am Tisch aufstützen, damit die Hände jederzeit zur Gestik frei sind.
DIE HALTUNG:
Gerade und frei stehen; nicht an das Rednerpult anklammern; Gewicht auf beide, leicht gespreizten Beine verteilen; nicht wackeln; nicht wippen (die Motorik, die in jedem Menschen ist, soll sich in der Gestik austoben); Hände am besten in Nabelhöhe, so daß sie jederzeit für Gesten zur Verfügung stehen.
Im Sitzen: Gerade und aufrecht sitzen; Füße nicht wegstrecken, aber auch nicht wie Schlingpflanzen um die Stuhlbeine wickeln; Unterarme (nicht Ellenbogen) leicht am Tisch aufstützen, damit die Hände jederzeit zur Gestik frei sind.