November 27th, 2013 von Erfolgsamer

Das gab es schon im Jahr 2005 in Österreich, warum hören wir nichts mehr?

Science Week 2005

Gemeinsam mit Lehrern und Kindern der Volksschule im Park wurde im Rahmen der Science Week an einem Vormittag gezeigt, dass die angeblich trockene Statistik durchaus unterhaltsam sein kann.

Unserer Einladung in die Volksschule im Park in der Währinger Straße 43 waren erfreulicherweise zahlreiche Gäste gefolgt: Herr Ministerialrat Mag.Walter vom BMBWK, Frau Hahn von der Pädagogischen Akademie X, Ettenreichgasse, sowie Lehrerinnen und über 50 Kinder aus mehreren Volksschulen bildeten eine schöne Kulisse im Turnsaal. Nach einleitenden Worten von Herrn Martin Toffel, Klassenlehrer der 4B und Prof. Hudec vom Institut für Statistik der Universität Wien wurde ein kurzes Video über die bereits in der Vorwoche durchgeführte Datenerhebung vorgeführt. Kinder aus zwei verschiedenen Klassen (3A und 4B) hatten an einem sportphysiologischen Experiment teilgenommen: es sollte anhand von zwei Übungen („Tapping“ und „Dance“) untersucht werden, ob zwischen Geschwindigkeit (beim „Tapping“ sollte möglichst schnell abwechselnd auf eine Kontaktplatte gestiegen werden) und Rhythmusgefühl (beim „Dance“ sollte die Bewegung eines Balls auf einem Bildschirm möglichst synchron nachvollzogen werden) ein Zusammenhang besteht.

Ausserdem wurde untersucht, ob Unterschiede zwischen Buben und Mädchen oder Dritt- bzw. Viertklasslern bestehen.

Nach der Vorführung des Videos ging es an die Datenauswertung. Neben einigen vorbereiteten Diagrammen wurden zwei Histogramme und ein Streudiagramm gemeinsam mit den Kindern fertiggestellt und besprochen. Während man recht deutlich sehen konnte, dass die Buben beim Tapping durchschnittlich schneller waren als die Mädchen, konnte die große Punktwolke im Streudiagramm kaum einen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Rhythmusgefühl zeigen.Abschließend gab Mag. Neumann vom Institut für Statistik einen allgemeinen Überblick über Grundlagen und Inhalte der Statistischen Lehrmaterialien für die Volksschule.

Im Anschluss daran entsponnen sich einige interessante Diskussionen mit den Teilnehmern, die immer wieder wertvolle Inputs für die Weiterentwicklung des Projekts bringen. Ausserdem nutzten einige Besucher die Möglichkeit, bei der Durchführung eines Bausteins („Zahngesundheit“) live in der 4A zuzusehen.

Im Zusammenhang mit der Science Week möchten wir uns herzlich bedanken bei:

Herrn Martin Toffel: Mitorganisator, -präsentator und Klassenlehrer der 4B

Frau Renate Monghy und Frau Iris Prehauser: Klassenlehrerinnen der 3A

Frau Dagmar Petschko: Klassenlehrerin der 4A

Frau Direktor Margeritha Hauser

IMSB: Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung

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Januar 30th, 2010 von Erfolgsamer

Statistikunterricht und Bildungsauftrag
Der grundsätzliche Bildungsauftrag, nämlich den Kindern das Lernen zu lernen, sie dazu zu befähigen, sich selbst „schlau zu machen“ bedarf grundlegendes Umdenken.

Nicht unbedingt derjenige ist der Beste (Gewinner), der möglichst viel weiß, sondern oft der, der in kurzer Zeit sehr viel über ein für ihn wichtiges Thema in Erfahrung bringen kann.

Der Arbeitskreis und die ÖSG (Österreichischen Statistischen Gesellschaft) wollten bereits in den Neunzigerjahren einen Beitrag zur Verbesserung der statistischen Kultur und der Einbettung von statistischen Inhalten im Allgemeinwissen der Bevölkerung leisten, zumal alle Menschen, wenn auch von unterschiedlichen Richtungen und Ansatzpunkten her, von dieser statistischen Kultur betroffen sind.

Ob von einem Rückgang des Wachstums der Arbeitslosenrate gesprochen wird oder eine Region vom dritten Jahrhunderthochwasser in fünf Jahren betroffen wird, für das Verständnis vieler Inhalte sind statistische Grundkenntnisse eine wichtige Voraussetzung.

Für viele Menschen war oder ist Statistik das schlimmste, uninteressanteste oder unverständlichste Fach, das sie sich vorstellen können.

Das Image der Statistik in der Öffentlichkeit steht in diametralem Gegensatz zur Bedeutung dieser Wissenschaft.

Mit einer fundierten Grundausbildung in den Schulen könnten in diesem Bereich sicherlich heute vorhandene Berührungsängste mit der Statistik und grundlegende Verständnisprobleme in Zukunft von vornherein ausgeschaltet werden.

Um vor Manipulationen oder Fehlinterpretationen jeglicher Art besser geschätzt zu sein, bedarf es zumindest eines elementaren statistischen Grundverständnisses.

Eine grundlegende statistische Ausbildung sollte daher zur Allgemeinbildung jedes mündigen Staatsbürgers gehören. Unter diesen Gesichtspunkten stellte sich die Frage, wann mit einer statistischen Ausbildung begonnen werden soll und welche Inhalte altersadäquat sinnvoll vermittelbar sind.

Unter anderem nach einem Blick in die USA, wo bereits in vielen Grundschulen statistische Grundlagen mit Erfolg unterrichtet werden, der Wunsch,

ein statistisches Ausbildungspaket für die Volksschule zu schaffen, das speziell auf die Gegebenheiten des deutschen Sprachraums und vor allem auch des österreichischen Lehrplanes zugeschnitten ist.

Grund genug, um erste Versuche zu diesem Thema in der Grundschule zu starten.

Vorerst sei einmal gesagt, dass Christian Neumann und Dr Marcus Hudec hier ganze Arbeit geleistet haben.

Herr Neumann präsentierte seine für die Grundschule aufbereiteten Materialien zur Statistik sehr lebensnah und auf die Erlebniswelt der Kinder zugeschnitten.

Bereits während der Einführungsphase zeigte sich deutlich, dass der Computer und insbesondere das Internet entscheidende Vorteile für das Projekt bringen kann. Methodisch-didaktische Beispiele für den Unterricht FÄCHERÜBERGREIFENDE PROJEKTE

Statistische Kultur ist ein Schlagwort, mit dem sich heutzutage immer mehr Menschen auseinander setzen (müssen). Die Notwendigkeit dazu hängt eng mit der Möglichkeit zusammen, (statistische) Nachrichten schnell und in großen Mengen zu verbreiten. Mit der rasanten Entwicklung der Computertechnik und dem Angebot immer leistungsfähigere Software bereitet es dem interessierten Anwender mittlerweile keine Schwierigkeiten mehr, statistische Fragestellungen in Eigenregie zu bearbeiten und auf Knopfdruck beantworten zu lassen.

Trotz zunehmender Vereinfachung auf Anwenderseite ist jedoch die Notwendigkeit, die Theorie hinter den oft komplizierten Modellen zu verstehen, nicht einfach verschwunden, da die gewonnenen Ergebnisse stets einer richtigen Interpretation bedürfen. Unter der Vielzahl an statistischen Nachrichten, mit denen man mittlerweile tagtäglich überhäuft wird, befinden sich zwangsläufig auch immer wieder schlecht recherchierte, missverständlich dargestellte oder schlechtweg falsche.  Und die Menge der Nachrichten jeglicher Qualität ist einem ständigen Wachstum unterworfen.

Sprach man bereits in den 60er Jahren des 20.Jahrhunderts von einem „Umbruch“ bezüglich der Verwendung der Statistik, so ist dieser Umbruch bis heute im Gange, so dass man wohl eher von einem Aufwärtstrend sprechen muß.

Themen:Bildung Lernen E-Learning, Lernen Schule Ausbildung Stichworte:, , ,

Dezember 11th, 2009 von Erfolgsamer

Was lange undenkbar war wurde bereits im Jahr 2000 in Österreich realisiert.
Nach verschiedenen Versuchsprojekten in der Volksschule im Park (Wien 9, Währingerstr.)
wurden in Zusammenarbeit mit Lehrern die

Statistische Lehrmaterialien für Volksschulen

entwickelt. Heute ist das Projekt als Statistikkoffer bekannt.

Der Koffer enthält 15 für Kinder ausgearbeitete Beispiele für die handlungsorientierte Vermittlung statistischer Inhalte für Schüler im Alter ab 6 Jahren. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass sich die Schüler mit Erlebnissen aus dem täglichen Leben konfrontiert werden.

Ein Experiment war: Wie weit springt Popcorn?
März 1999; Schule im Park, Währingerstr. 1090 Wien; Klasse 3B; Lehrer: Martin Toffel

Im Koffer finden sich nützliche Materialien, wie z.B.
Kopiervorlagen von Übersichtsblättern oder Musterlösungen, welche die Verwendung der Bausteine erleichtern.
Zusätzlich werden die weiteren benötigten Materialien beschrieben und Vorschläge zu deren Beschaffung gemacht.

ÖSTERREICHISCHE STATISTISCHE GESELLSCHAFT
AUSTRIAN STATISTICAL SOCIETYc/o Abteilung Wirtschaftsstatistik
WU-Wien, Augasse 2, A-1090 Wien
Tel.: +43 1 31336 4751, Fax: +43 1 31336 .711, email: OeSG@wu-wien.ac.at

und

Institut für Statistik und Decision Support Systems
Universität Wien
Universitätstraße 5/3, A-1010 Wien
Tel.: +43 1 4277-386 22, Fax: +43 1 4277-9386

Themen:Lernen Schule Ausbildung Stichworte:, , ,