Februar 5th, 2009 von Erfolgsamer

Den ersten Teil unseres Hausboot – Logbuchs lesen sie hier

19.5. Tagwache 0715, 14°C (Wir haben unser Autothermometer mit Magnet am Anker befestigt, daher diese Angaben) – !!! Man glaubt es kaum: Sonne !!! Beim Frühstück Katzen- und Entenbesuch – Reinschiff – Trinkwasser bunkern – Keine Hafengebühr – Ablegen 0930 Richtung Ijlst – windig 19°C, Oosthem (Drehbrücke f. Fußgeher) – Ijlst – Sneek 1130 Uhr – Zwei Österreicher in Holland in einem chinesischen Lokal hervorragend indisch gegessen – Schiffsmuseum (sehenswert) – Abfahrt 1407 bei 26°C trotz frischem Wind mit offenem Dach – Sneeker Meer – Prinses Margriet Kanal – 1515 Uhr Dach leider wieder zu, aber probiert haben wir es doch!!! – Warga (verteufelt enge Durchfahrt) – Regen – 14°C – 1730 Anlegen nach Warga (Anlegeplatz von unseren Freunden?) – Heizungsausfall – Heizungsmaschinist Norbert nach 1 1/2 Stunden erfolgreich – Starker Wind, daher starker Temperaturabfall – Hinter uns haben zwei größere Boote angelegt, darauf ca. 12-14 abgehärtete Seebären und Seebärinnen, die bei 12°C im Freien grillen und auf gedeckten Tischen (auch im Freien) essen – Wir widmen uns im warmen „Salon“ dem Kartenspiel und früh ins Körbchen.

leuwarden20.5.1996 0730 Tagwache – Sonne, 14°C – starker Wind – Heizung o.K.. – Abfahrt 0845 – Leeuwarden – Im Villenviertel (nette Häuser mit Zwergerlgarten aber Auto- und Bootszufahrtsmöglichkeit) herrlicher Anlegeplatz – Rundgang (Ins Zentrum ist es zu weit) – 1000 Uhr Abfahrt (Halb offenes Dach) – starker Wind (der geht offensichtlich immer) – Richtung Bergum – 1130 im Jachthafen mit Mühe Platz gefunden (Nicht längsseits, sondern 4fach verheften an zwei wasserwärtigen Pfosten und 2 Landringen. Wäre ohne fremde Hilfe wahrscheinlich sehr schwer gewesen. – Einkauf – Mittagessen an Bord: 2 Menüs: Norbert – Wurstnudeln, Evi – Nudeln mit Kas. Da Montag alle Geschäfte geschlossen haben, konnten wir leider auch die Käserei nicht besichtigen. Temperatur 18°C. 1345 Abfahrt Richtung Bergumer Meer – Ankunft 1430. Schöner Anlegeplatz auf der Insel 2100 Uhr: Hei, hei am langen Zügel im engen Bett.

21.5.1996 0600 Uhr munter. Sonne 10°C. Einheizen – denkste! Der Nervenkitzel “Heizung” wieder aktuell – Frühstück – “Grollender” Anruf in Lemmer geplant, wenn wir wieder aus dem Meer in die Zivilisation zurückkehren. 0800 Abfahrt – Heizung, oh Wunder, geht – Bergum – Käsereibesichtigung??? – Nicht erlaubt – 100 l Wasser getankt – beim Schließen des Wassertankverschlusses ist Evi der Schlüssel ins Wasser gesprungen und der konnte leider nicht schwimmen – Suche nach Hafenmeister erfolglos – Es kann uns auch niemand sagen, wo man so einen Schlüssel bekommt – 0915 Abfahrt nach Warten – an Warten 1115 – Auch hier kein Schlüssel zu haben. Norbert bastelt in der Hafenwerkstätte aus einem Rundeisenrest einen neuen. – Einkauf – Mittagessen im Beisl – 1300 Abfahrt ins Naturschutzgebiet “Princenhof” über einen engen Kanal. 1415 anlegen auf einem einsamen Platz auf einer Halbinsel. – Sonnen, fast Badewetter. 2100 Uhr Sonnenmüde ins Bett.

22.5.1996 Der Regen sang uns ein Nachtlied. Die Sonne und die platschernden Enten wecken uns um 0730 auf – 17°C – Frühstück – Klar Schiff – Abfahrt 0930 Richtung Akkrum – Warm, Dach offen – Ab Akkrum weichen wir von der Route unserer Freunde ab, um aber dann wieder nach Akkrum zurückzukommen – Aldeboarn – Einkauf von einheimischen Genevre – Mittagessen (Dillsauce, Geröstete und Frankfurter) – Abfahrt 1315 – Kanal noch viel schmäler als in Warga und dann noch Gegenverkehr bei einer Brücke – Evi wie ein Rehlein an Land gesprungen und Boot wie einen großen Bernhardiner an der Leine gehalten. Uff!!!! – 1400 Uhr Mittagsrast irgendwo im Kanal Nieuwe Diep. Evis blaue Flecken kann man nicht mehr zählen. Es sind auch so viele Ecken, Kanten und Stufen im Boot – Unterwegs bei einer abenteuerlichen Gaststätte (könnte ein Räubernest sein) Wasser gebunkert – Poolsbrug – Buitenringvaart – Bei der letzten Brücke (Eisenbahn) mussten wir 45Min warten. Brückenwart unsichtbar, meldet sich nach drücken der Ruftaste: „Noch warten, weil kommen noch Intercityzuge” – 1730 einsamen Anlegeplatz gefunden – sehr windig – 15° – 2100 Traummännlein.

23.5.1996 Ganze Nacht Regen und sehr stürmisch – 0700 aufgewacht – eingeheizt und gleich wieder ins enge Bett. 0915 Abfahrt Richtung Akkrum – Sch.-Wetter – Wir planen, falls keine Wetteränderung das Boot schon morgen Freitag bis Mittag zurückzugeben. Heute bis Lemmer zu fahren, wäre eine Gewalttour – 0945 an Akkrum – Wetter scheußlich – Kehrtwendung ohne Anlegen und Weiterfahrt – Terkaplester Poelen – Goingarijpster Poelen – 1030 Umdisponiert: Wir peilen doch Lemmer an und werden sehen wie weit wir kommen. Sicht miserabel – Regen – Sturm – aus – basta! – Nooder Oudeweg – 1115 Mittagspause im Kanal an Bord – Abfahrt 1200 – Langweerder Wielen – Scharster of Nieuwe Rien – Bei Brücke 35 Minuten Wartezeit (Mittagspause des Brückenwartes) – Tjeukemeer, wir sind ganz allein, schlechte Sicht, Wellengang bis zu 1m, ganze Wasserfontänen auf die Windschutzscheibe, Scheibenwischer packt es nicht. Evi findet die Bojen ohne Scheibenwischer kaum. Ufer fast nicht mehr sichtbar. Aber der weibliche Navigationsoffizier schafft es trotzdem!! – Follega sloot – Lemmer – 1520 als einziger durch die Schleuse (ohne seitlich anzulegen – so gut war der Steuermann schon) – Boot um 1550 „arschlings“ (das ist ein Waldviertler Ausdruck für nach rückwärts) toll angelegt. Alles OK! – aus- bzw. einpacken – Spaziergang – Käsekauf – Reinschiff – Resteessen an Bord – Duschen – Beim Zähneputzen versagte zu guter Letzt noch die Wasserpumpe – 2100 Zapfenstreich – 2130 bei starkem Wellengang schaukelnd eingeschlafen.

24.5.1996 0600 Tagwache – Wasser holen zum Waschen und für das Frühstück – Frühstück an Bord – Einpacken des Gepäcks ins Autos – Bootrückgabe – 0900 Abfahrt von Lemmer – 1000 Uhr Ankunft Amsterdam – Bootsstadtrundfahrt – Arnhem – Grenze – MegaStau vor Köln – Wiesbaden 1830

25.5.1996 0830 ab Wiesbaden – Mainz – Würzburg – Erlangen – Freunde besucht (Mittagessen und großer Tratsch) – Passau – Suden (nettes kleines Hotel-Landgasthaus) an 1845.

26.5.1996 0900 Abfahrt Suben – Mittagessen in Großram – Ankunft Wien 1315

Resümee: Trotz nicht idealem Wetter: Bereits am Heimweg beschlossen:

Nächstes Jahr wieder so etwas mit dem Hausboot!!

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Februar 5th, 2009 von Erfolgsamer

Den ersten Teil dieses Logbuchs über Hausbootfahren in England gibt es hier!
1400 Datchet Stützpunkt. Kühlschrank wird repariert; er kühlt zu wenig. Mittagessen. Kleiner Einkauf im Ort.

1500 Abfahrt

1515 Ankunft Windsor, Anlegen am linken Ufer gleich oberhalb der Fußgängerbrücke. Besuch des Schlosses. Wenn die Königin dort wirklich manchmal wohnt, muss das Schloss tolle Schallschutzfenster haben. Windsor liegt genau unter der Abflugschneise. Gestoppt: Alle 28 Sekunden ein Flugzeug. Und die Concord macht nicht weniger Lärm als ein mittlerer Weltuntergang und die Verstärker von Michel Jackson zum Quadrat. Wir flüchten bald.

1845 Ruhigen Anlegeplatz im Grünen (Meile 26,5) nach passieren der Boverney Lock gefunden. Die Füße tun noch immer weh! 20° C. Es beginnt zu regnen.

Mittwoch 0715 Bis 0300 Früh war starker Regen. Jetzt nur Nebel. Da der Kühlschrank noch immer Manderln macht, fahren wir zur Bray Marina (0800 Uhr) und rufen die Basis an. Wir sind noch beim Frühstück (0850), da ist der Monteur mit einem generalüberholten Kühlschrank hier.

0945 Abfahrt. Zwischen Cookham Lock und Marlow Lock tuckern wir durch eine beschauliche, grüne Flusslandschaft.

1230 Anlegen in Marlow. Einkauf. 20° C. Die Sonne ist wieder da. Weiter geht es. Wir wollen ohne allzu viele Pausen nach Oxford, damit wir am Retourweg uns möglichst viel Zeit lassen können.

1530 Die Regattastrecke von Henley on Thames Eine wunderschöne, noble Stadt. Früher fanden hier die Rennen Oxford gegen Cambridge statt. Es gibt übrigens fast überall an der Themse Ruderboote ( Renn-einer, Zweier, Vierer und sogar Achter – meist von Schulen), die dann immer am frühen Morgen unser Boot zum Schaukeln bringen und uns wecken.

1620 Nach einer Fahrt durch eine wunderbare Landschaft begleitet von Wildenten, Schwänen und Haubentauchern mit ihren putzigen Jungen legen wir an einem romantischen idyllischen Ort (Meile 48) an. Völlig unseemännisch, mit dem Bug stromabwärts. Aber erstens gibt es fast keine Strömung und zweitens wollen wir uns am Bootsheck in die Sonne legen. Die schnatternde und quakende Begleitung schart sich um unser Zuhause und bettelt um Brot. Mit Erfolg! Morgen Früh werden sie uns sicher mit ihrem Getrappel und Geschnatter wecken. Wir sind so faul und zufrieden, dass wir beschließen über Nacht hier zu bleiben und nicht in ein Restaurant essen zu gehen.

1800 Noch 28° C. Nach Reinschiff innen und außen, stellen wir uns unter unsere WC-Waschmuschel-Duschkombination. Achtung! Zuerst alles ausräumen. Das Saubermachen geht dann relativ schnell. Als das sauberste Paar in dieser Gegend verspeisen wir mit Genuss während eines heftigen Gewitters Dillsauce mit Nockerln und Frankfurter. Eva zaubert so etwas in Kürze her. Auch der alte, neue Kühlschrank will nicht so richtig. Wir geben ihm noch eine Chance bis morgen früh.

Donnerstag 0715 Regen, 15°C. Wir fahren ohne Frühstück nach Val Wyatt Marine um bei Ship Yard die Basis wegen des Kühlschrankes anzurufen. Gemütliches Frühstück und um Punkt

0930 ist der Chef persönlich mit ganz neuem Kühlschrank da. Tausend wirklich aufrichtig gemeinte Entschuldigungen und Wünsche für eine gute Fahrt.

1000 Shiplake Lock vorbei an einer großen Zeltstadt. Bewölkt, kühl; wir genießen es leicht bekleidet mit eingeschalteter Heizung dahinzutuckern.

1110 Vor Reading links (also am rechten Flussufer) ist ein großer Supermarkt mit einer wunderbaren Mooring-Gelegenheit. Da werden wir uns am Rückweg versorgen.

1230 20 Minuten Wartezeit bei Mapledurham Lock. Es ist gar nicht so leicht 5 Boote in einer etwas engen Schleuse zu schlichten.

1335 Anlegen im Naturschutzgebiet zum Mittagessen. Knoblauchsuppe und Wurstnudeln.

1415 Weiter geht es! Das Wetter ist momentan nicht besonders freundlich, daher wollen wir heute möglichst weit fahren.

1505 Cleefe Lock: Sonne und blauer Himmel. Eigentlich hatten wir vorwiegend immer schönes Wetter. Der Kühlschrank funktioniert bestens.

1845 Schöner Anlege- und Übernachtungsplatz in Abingdon mitten in der Altstadt am Kai gefunden. Bei einem Rundgang und einem Kirchenbesuch konnten wir bei einer “Probetrauung” zusehen. Für das Brautpaar und die Angehörigen ein riesen Spaß. Abendessen in einem Pub (Restaurant) direkt an der Brücke. Fish and Chips, Gammon Steak, Apple pie with custard. Entgegen aller Erwartungen war es hervorragend. Nun kennen wir uns mit den Gepflogenheiten in einem Pub bereits aus.

Freitag 0900 In der Nacht hat es geregnet. Es ist herrlich zu schlafen, wenn der Regen auf das Dach trommelt. Nun beginnt es aufzuklaren. 17° C. In meinem besten Englisch (Ich habe mir vorher nach Rücksprache mit Eva genau überlegt was ich sagen werde) versuche ich von einem Herrn des Nachbarbootes zu erfahren, wo man hier für das “Mooren” zahlen kann. Da er den Kopf schüttelt und mich fragend ansieht, versuche ich es noch einige Male mit anderen, aber offensichtlich wieder nicht verstandenen Worten. Doch dann nimmt unser Nachbar sich ein Herz und sagt mir: “Ich nix verstehen, ich aus Düsseldorf”. Großes Gelächter. Da auch er nicht weiß, wo man zahlen kann, haben wir England um 3,50 Pfund “Mooring Fee” geprellt.

0915 Abingdon Lock. Wasser bunkern.

1030 Iffley Lock. Die letzte Schleuse vor Oxford. Die Heizung ist herrlich. Kurze Ärmeln und trotzdem mit offenem Schiebedach.

1100 Oxford. Wir sehen uns die “Ortschaft” (so sieht es vom Fluss aus) vom Boot aus an und fahren bis zur Ossney Lock. Dort winkt der Schleusenwärter gleich ab. Mit unserem großen Boot (Lady Keeleigh ist zu hoch) dürfen wir nicht weiter fahren.

1130 Schönen Anlegeplatz am rechten Themseufer unterhalb der Brücke gefunden. Wir bummeln durch Oxford ( jetzt sieht es gar nicht mehr nach einer kleinen Ortschaft aus), gehen Essen (alles mit viel Essig) und machen eine Stadtrundfahrt (das Ticket gilt den ganzen Tag). Eine tolle Universitätsstadt. Es müssen gerade Graduierungen stattgefunden haben. Viele Burschen und Mädchen tragen stolz, durch besondere Kleidung und Hut gekennzeichnet, ihren Studienabschluss zur Schau. Einkauf im Supermarkt. Jause mit Kaffee und Süßigkeiten an Bord. Wir beobachten die Trainingsfahrten für die Regatta. Manche Schwäne sind so zahm, dass Sie an Land klettern, aus der Hand fressen und sich streicheln lassen. Nochmalige Stadtrundfahrt. Wir steigen zwischendurch immer wieder aus und sehen uns alles an. Zurück an Bord. Abendessen (Eva hat gezaubert: Hühnerbrust in Pfeffersauce, Semmelknödel und Salat).

Samstag 1000 Nochmals kleiner Stadtbummel. Sonne 23° C.

1145 Ablegen. Wir fahren mit 1000 U / min langsam dahin. Irgendwo Pause, Mittagsschläfchen, wir spielen Rommè.

1600 Ab Richtung Abingdon.

1700 Wasser bunkern vor Abingdon Lock und nach der Schleuse wieder am bewährten Anlegeplatz mitten in der Altstadt am rechten Ufer festgemacht. Es ist wieder etwas kühl, Pullover anziehen und Spaziergang. Wir entdecken ein großes überdachtes Einkaufszentrum. Abendessen wieder an der Brücke in der Mühle. Eva: Mexican Chili (gut), Ich: Lamb Chops mit Pommes, Erbsen und Pfeffermintsauce (einmal wollte ich Lammfleisch mit Pfeffermintsauce in England noch probieren, aber es war sicher das letzte Mal. Man muss vorausschicken, dass ich vor Jahren auf Einladung eines Elektonikkonzerns einige Tage in England verbracht habe und dass uns dabei bei einem Dinner Lammfleisch mit Pfeffermintsauce serviert wurde. Und das war für meinen Gaumen entsetzlich). Mooringgebührzettel am Boot. Wir werden morgen bezahlen. Eingeheizt. Rommè.

Sonntag 0815 Sonne 16° C. Duschen und nochmals durch Abingdon Lock um Wasser nachzubunkern und Mooringgebühr bei Tennisplatzwart zu bezahlen. Die Gebühr für Donnerstag-Freitag wurde nicht angenommen.

1015 Abfahrt

1130 Clifton Hampton. Interessante strohgedeckte Häuser

1500 Day´s Lock. Wir legen direkt oberhalb der Schleuse an und machen einen Spaziergang auf den Castle Hill. Unter uns liegt eine verträumte Landschaft. Es ist bewölkt und sehr kühl. Wir beobachten eine Familie (7 Personen), die aus einem Einfamilienhaus mit Garten kommend mit Campingtisch, Campingsesseln, Kühltasche und Picknickkorb bewaffnet an uns vorbeiziehen. Am Rückweg finden wir diese Gruppe 600 m von ihrem Haus entfernt am Ufer der Themse sitzend um dort ihr Picknick einzunehmen. Warum einfach, wenn es umständlich auch geht.

1700 Die Sonne ist wieder da. Wir liegen in der Sonne und beschließen hier zu bleiben und zu übernachten. Es war ein sehr geruhsamer Tag.

Montag 0900 Es war eine traumhaft ruhige Nacht. Das Wasserrauschen am Wehr war ein herrliches “Gute Nacht – Lied”. Bei der Schleuse kommt ein junger Mann auf mich zu, sagt mir etwas und reibt sich dabei die Hände. Ich kombiniere sofort haarscharf: Der sucht eine Stelle wo man duschen kann, springe in das Boot und hole meine Flusskarte, weil dort die Duschmöglichkeiten eingezeichnet sind. Nach den fragenden Blicken des jungen Mannes und dem herzlichen Gelächter Evas stellt sich heraus, dass er eigentlich nur etwas Geschirrspülmittel haben wollte. Na ja! Englisch gerade noch minus nichtgenügend.

1030 In Benson 50 l Diesel und Wasser getankt.

1630 Goren. Spaziergang. Kaltes Nachtmahl. Regen. Rommè.

Dienstag 0815 Bewölkt, 14° C.

1130 Reading Einkauf Tesco Supermarkt (Meile 55 von Teddington), zurück zu Meile 56. Besichtigung von Reading. Faulenzen in der Sonne. Abendessen im Holiday Inn Hotel neben der Caversham Bridge. Sehr gut. Zurück zum Übernachten (Meile 56).

Mittwoch 0815 Bewölkt, 15° C. In der Nacht hat es wieder geregnet. Vor Shiplake Lock Wasser gebunkert. Vor Henley on Thames vornehmes Wohnviertel. Hier steht eine Prachtvilla neben der anderen.

1130 Henley on Thames, Stadtbesichtigung, Regatta-Hochburg,

1545 Einsamen Anlegeplatz (Meile 44,5) gefunden. Regenschauer, Sonne, stürmisch, dann wieder ruhiger Abend. Ab 0415 schüttet es, was das Zeug hält.

Donnerstag 0915 Wir können ohne Regen ablegen und versuchen dem Regen davonzufahren.

1000 Temple Lock Regen

1100 Marlow Lock Regen aber schwächer. Wir treffen Österreicher, die auch bei Hausboot-Böckl gebucht haben.

1530 Maidenhead dzt, kein Regen. Stadtbummel. Kälte und ein neuer Wolkenbruch treibt uns in einen Supermarkt. Glücklicherweise! Sonst hätten wir nie den köstlichen schottischen, geräucherten Lachs entdeckt, den wir am Abend mit Genuss verzehren.

Freitag 0815 Sonnenschein 14° C. Nach Frühstück (wieder der köstliche Lachs dabei) ablegen.

1100 Windsor. 1700° C. Bewölkt, manchmal auch einige Spritzer. Rundgang durch Eton. 10 – 18jährige Schüler, die sich ihrer elitären Berufung bewusst sind, alle im Cut mit weißem Hemd und Schleife. Nur vom Schuhe putzen scheint man nicht viel zu halten. Nochmals kurzer Rundgang durch Windsor, entzückenden Kilt für Eva gesehen (und??? – richtig!!! – gekauft) und Lachsvorräte stark aufgestockt.

1600 Durch die letzte Schleuse, nach der Eisenbahnbrücke Mooring mit Blick auf das Schloss Windsor. Regen, windig, kühl, kurzes Nachmittagsschläfchen.

1920 Ablegen

2000 Ankunft in Datchet bei Sonne. 14 wunderschöne Tage gehen zu Ende.

Samstag 0715 Tagwache. Frühstück, Einpacken, Reinschiff. Übergabe des Bootes. Mit Radio – Car zum Flugplatz und Heimflug.

Und es wird uns niemand glauben, aber 14 Tage nach der Rückkehr haben wir uns bei Hausboot – Böckl bereits Wasserkarten vom Caledonian Canal besorgt. Es gibt es ihn wirklich – den Hausbootvirus.

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Februar 5th, 2009 von Erfolgsamer

Boot: Cirrus von Crown Blue Line – Hausboot BÖCKL

* Freitag 29.5.1998 0830 Uhr Besichtigung Carcassonne Sonnenschein. Ankunft Castelnaudary 1030 Uhr. Mittagessen Menü: Forelle + Cassoulett de Porc (Spezialität der Gegend). Boot (Cirrus 4) bekommen. Einrichten. Einführung. Abfahrt 1720. Kanal-km 65. Strahlende Sonne. Steuern von der Flying Bridge. Boot lässt sich leicht manövrieren. Erste Schleuse – bergauf. Horror. Bleiben beide an Bord. Die Schleusenwärterin hat mit uns beide Hände voll zu tun. Richtig wäre gewesen: Einer geht vor der Schleuse an Land und übernimmt dann die zugeworfenen Leinen (2.65 m hinauf). Bei der nächsten Schleuse geht’s schon besser. Eva reißt bei der ersten Schleuse, bei der sie vorher an Land geht, einen bravourösen „Pappenstern“. 1900 Uhr Anlegeplatz gefunden (Km 59). Kaltes Nachtmahl. Nachtruhe um 21.15.

hausboot

* Samstag 30.5.1998 0830 Abfahrt. Starker Wind. 15° C. Kammerschleuse. Es geht schon ganz gut, aber die Kurbelei (Eva muss jeweils auf einer Seite die Schleusentore händisch öffnen bzw. schließen und dazwischen zusätzlich die Leinen um die Poller legen bzw. aufs Boot zurückwerfen) ist eine Viecherei. Die Schleusen sind hier viel höher als in England oder Holland und außerdem werden die Schieber, die das Wasser einlassen, sehr stark und schnell geöffnet, so dass es ziemlich viel Kraft erfordert die Leinen nachzuziehen. Wasserscheide bei km 52. Jetzt geht’s bergab. Bei km 50 bei tollem Supermarkt angelegt. Sehr modern in schönem Hafenbecken. Nur es war kein Supermarkt sondern ein Restaurant und ein Museum für die Erbauung des Canal du Midi. (Am Rückweg sind wir draufgekommen, dass dies eigentlich eine Autobahnraststätte ist und ein kleiner Supermarkt sich oben bei der Tankstelle befindet.) Strahlender Sonnenschein. Kanal überquert Bäche mittels Kanalbrücken. km33. Schleusenwärter sagt uns, dass bei km 26 großer Supermarkt wäre. Norbert braucht dringend Handschuhe, die Hände sind schon wund. Wir fahren bis zum Supermarkt. der über der Straße sichtbar ist, legen bei sehr verwachsener steiler Böschung an. Leider umsonst, da das Grundstück wohl vom Wasser erreichbar war, aber von hohem Zaun zur Straße hin getrennt war. Gott sei Dank nicht 50m vorher probiert, weil plötzlich zwei riesige Hunde mit wildem Gekläff ihr Areal verteidigten. Zurück zur Brücke und 600m zu Fuß zum Supermarkt. Einkaufen. Handschuhe für Norbert !!!!!!. Weiter bis vor écluse de Vic km 17,5. Anlegen. 19 Schleusen. Ist das noch ein Vergnügen? Kaiserschmarren. Die letzten 2 Stunden trüb und sehr windig. Temperatur sinkt. Gute Nacht.

* Pfingstsonntag. 31.5.1998 0715, 14°C. Windstill, die Sonne kommt raus. Köstliches Frühstück: Juice, Kaffee, weiches Ei, Schinken, Marmelade, Baguette. Vorher geduscht. (Dusche funktioniert, Heizung funktioniert) Nur der Schleusenwärter nicht. 930 Uhr und niemand in Sicht. Norbert kontrolliert zwischendurch den Ölstand. Kein Öl!! Basis anrufen. 0945 Schleusenwärter ist hier aber Basismann nicht erreichbar. Damit es aber nicht langweilig wird, will Norbert das Schiebedach aufmachen. Dabei reißt der Handgriff ab. Reparatur überkopf, 8 große Schrauben, sehr mühsam. 1130 kommt Monteur. Plötzlich Ölstand ok. Fazit: Durch Kompression wird Ölspiegel gedrückt, daher morgens Stab herausziehen und nochmals hineinstecken. So der Monteur. Erklärung sehr erklärungsbedürftig???!!!??? Auf geht’s. Vor Toulouse rechts Hafen mit vielen engen Seitenarmen und viele sehr große Schiffe. Norbert kann bereits mit vorne und hinten nur 1/2 bis 1m Platz einparken. 1300 Uhr. Wasserbunkern. Erste Regentropfen und Start vom inneren Steuerstand bei heftigem Gewitter. Es schüttet. Vororte von Toulouse. Strahlende Sonne. Wir fahren über eine Kanalbrücke unter uns eine 6 spurige Autobahn. Einfahrt in die Stadt. Links und rechts vom Kanal Parkanlage. Fußgänger sitzen auf Bänken und sehen uns zu. Dahinter beidseitig breite Autostraßen und dann erst Häuser. Ein komisches Gefühl, wie auf einem breiteren Radweg durch die Stadt zu schippern. Neben dem Hauptbahnhof 7m hohe automatische Schleuse, aber mit Schwimmpoller. Es geht hinunter. Man glaubt die Erde verschlingt uns. Anlegen am Boulevard des Minimes. Ausgiebiger Stadtbummel, bis zum Garonne-Ufer. In Toulouse gibt es angeblich keine Stadtrundfahrten. Um 5 cm kleiner kehren wir zum Boot zurück und fahren wieder Richtung Castelnaudary. Noch im Villenviertel von Toulouse angelegt. Evi kocht Pfefferkotellete mit Semmelknödel und Salat. Warum? Erstens kocht sie hervorragend und zaubert immer tolles auf den Tisch und zweitens fühlen wir uns ganz einfach wohler nach dem Duschen zu einer Zeit, die uns gefällt in legerer Kleidung auf schön gedecktem Tisch bei Kerzenlicht zu speisen. 25° C. Gute Nacht.

Weiter gehts in unserem Hausboot von Böckl

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Februar 5th, 2009 von Erfolgsamer

Den ersten Teil der Reise in unserem Hausboot von Böckl schildern wir hier

* Montag 1. Juni 1998. Gut geschlafen. Frühstück mit Lachs, Ei, Marmelade Kaffee. Abfahrt 930. Wassertanken bei Ramonville Saint Agne. Warum?? Wir duschen ganz einfach gerne und oft. Norbert parkt auf mm genau ein. Müllentsorgung. (=Montgiscard). Wir legen dort an um einkaufen zu gehen, entdecken jedoch eine Brasserie. Eva wollte zuerst nicht hineingehen. Das Lokal sieht aus wie eine Spelunke aus einem alten französischen Kriminalfilm. Im Nebenraum aber schön gedeckte Tische. Stofftischtuch, Stoffservietten. Wir essen ein Menü um 45ff. Jeder zwei Entenhaxerln mit Pommes (Mouchous carnards confits) und Eis (10 ff). Dazu gibt es Rotwein und Gebäck sowie Wasser gratis und selbst Evas Bier war ein Präsent des Hauses. Summe daher 100 ff. Mittagschläfchen. Sehr warm, aber viel Wind. Ein größeres Boot steht in der oberen Schleuse quer und in der unteren nochmals, wobei der Skipper einmal vorne und einmal hinten anbumst. Landratten! (Waren wir auch einmal). Für uns sind auch hohe Schleusen kein Problem mehr. Wir fahren auf cm genau ein. Abend km 37,5. Nachtmahl: Geröstete, Würsteln mit Saft, Tomatensalat. 20 Uhr. Starker Wind. Wir gehen in die Koje. Die Wellen werden uns in den Schlaf wiegen.

* Dienstag 2. Juni 1998. Gemütliche Fahrt bis Lauragais (km 50). Jetzt haben wir es erkannt: Eigentlich eine Autobahnraststätte mit elegantem Hafen, Restaurant Hotel, Buffet und bei der Tankstelle auch ein kleiner Supermarkt. Wir essen: Eva Bratwurst mit Kartoffelpüree. Mousse au chocolade. (Das gibt es überall, wahrscheinlich aus der Dose, aber gar nicht so schlecht.) Norbert: Ente mit Nudeln, Eis. (Ente ist offensichtlich das Nationalgericht dieser Gegend.) Beides gut. Aber das Lokal nicht so bodenständig wie gestern. Wassertanken: Wir sind im ganzen Hafengebiet herumgefahren, aber nirgends ein Wasserhahn, sondern nur viele kleine Kästchen, die man aber nur mit einem Schlüssel aufsperren kann. Nochmals fragen: „Ja, bei den Kästchen“. Nochmals hin und nochmals von der Nähe betrachten. Aha! In den Kästchen wahrscheinlich ein Stromanschluss, aber hinter jedem Kästchen ein Wasserhahn. Muss einem ja gesagt werden. Wieder etwas gelernt. Einkauf im Supermarkt. Weiterfahrt bis le Ségala (km 54). Wir sind an der Scheitelstrecke. Angenehmer Nachmittag. Radio hören, Karten schreiben, Füße baden. Hier werden wir auch übernachten? Nix is. Wir fahren noch weiter bis vor die nächste Schleuse. Canasta – Norbert hat verloren!!!! Nachtmahl.: Butterbrot mit Sardinen.

* Mittwoch. 3. Juni 1998. 0845 Uhr Abfahrt. 19°C. Castelnaudary. Wassertanken. Einkaufen. Weiter Richtung Carcassonne, dazwischen: Mittag kalt gegessen. Nachher köstliche Patisserie-Sachen. Bei einer Schleuse längere Wartezeit, weil noch ein anderes Boot kommt. Schleusenwärter holt uns in seinen Garten und gibt uns herrliche Kirschen. Weiterfahrt. Abends (km 71,8): Wurst-Tarhonya mit Salat + Patisserie-Sachen. Gute Musik. Tänzchen im Salon.

* Donnerstag 4. Juni 1998 0730 Tagwache. Wie immer bei uns tolles Frühstück: Orangensaft, Kaffee, Lachs, Schinken, Eier, Butter, Marmelade und aufgebähte Baguettes. 0900 Uhr Abfahrt zurück Richtung Castelnaudary. In der Schleuse „ de Guerre“ (Nomen est omen) Dreher um die eigene Achse, weil der Löli (wenn Sie nicht wissen was das heißt, fragen Sie einen Schweizer) von einem Schleusenwärter mit rapidem einseitigen Öffnen der Zuflüsse einen Wirbel erzeugt hat, der so arg war, dass ich die beiden Leinen trotz ärgster Anstrengung nicht, so wie immer, halten konnte. Dann ab 1015 Uhr Mittagspause, schönes Wetter, angenehm warm, faulenzen, lesen, mit der Seele baumeln. 1430 Abfahrt. Castelnaudary. Wassertanken an der Basis. Nochmals zu km 62. Großes Duschen und Kopfwaschen. Zurück zum Volltanken. Verheften an der Basis. Stadtbummel. Herrliches Abendessen in einem sehr guten Lokal (La belle Epoque) in einer kleinen Gasse. Eva: Bavette. Norbert: Escalope de veau. Hat herrlich geschmeckt. 2100 Uhr Nachtruhe an Bord.

* Freitag 5. Juni 1998. Nach etwas unruhiger Nacht (starkes Schaukeln durch den heftigen Wind) 0645 Tagwache. Frühstück. Einpacken, Duschen. Abfahrt 0930. Sehr windig. 20°C. Carcassonne – Narbonne – Beziers – Montpellier – Lunel – Arbes. Wurstbrot und Obst als Mittagessen im Auto. (Gott sei Dank Klimaanlage) Innen 24°C Außentemperatur 33,4° und strahlende Sonne. – Salon de Prov. – Le Luc – St.Tropez – Kleine Hafen-Besichtigung. – Mandelieu. Die ganze Küste strotzt von teuren Jachten, aber auch vielen Adabeis. In Mandelieu großer Rundgang durch den Hafen. Nachtmahl 100m vom Meer. Übernachtung im Motel Esterel. Einmalig !?!?!?

* Samstag 6. Juni 1998 0715 Tagwache. Abfahrt 0830. 20°C. Antibes. 0930 Uhr 28°C. Kleiner Einkaufsbummel. Nizza – Cannes – Antibes. Alles voll von Besuchern und solchen, die glauben dagewesen sein zu müssen. Wir flüchten. Col de Braus (1002m) – Sospel – Col de Broise – Saorge – Col de Tende (1321m) – Grenze 1245 Uhr – Cuneo – Asti – Nicht Autobahn, sondern Abschneider – total verfahren – irrsinnig heiß – Milano (1600 Uhr – 31,2°C). Regenschauer – Lecco – Comosee – Malojapass 15°C – St. Moritz (Wollten Club med besuchen aber geschlossen) – La Punt 1930 Uhr Hotel Albula . Der Tag war mühsam. Herrliches Essen und phantastische Betten.

* Sonntag 7. Juni 1998. 0900 Abfahrt. (Laut Wetterfernsehen regnet es in ganz Südfrankreich – wir haben Glück gehabt) Hier nur wolkig. 13°C.- Landegg – Innsbruck – 28°C – Salzburg 1330 Uhr, Sehr schwül. Quartier in Glasenbach beim Rechenwirt. Keiner unserer Bekannten ist hier. Spaziergang in Salzburg – Abendessen im Hotel. Nachtruhe. Regen am Blechdach.

* Montag 8. Juni 1998 Abfahrt 0900 Uhr, 13°C. Regen. Dieses Wetter wäre am Boot eine Katastrophe gewesen. – Großer Stau bei Amstetten (Schwerer Verkehrsunfall). Regen bis Wien. – 1245 Uhr. Gut gelandet zu Hause alles in Ordnung.

Resumée:
Der Canal du midi ist ein tolles technisches Wunderwerk. Unser Boot Cirrus war wirklich ein schönes Boot. Der Canal du midi (jetzt boshaft) wie die Prater Hauptallee in Wien unter Wasser. Die vielen Schleusen für Evi sicher sehr anstrengend. Mit Hausboot sicher gern noch einmal, Aber der Canal du midi (zumindest der Teil, den wir gefahren sind) ist abgehakt.

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Februar 5th, 2009 von Erfolgsamer

DEUTSCHLAND – FRANKREICH – LUXEMBURG

Boot C1135 von Connoisseur – Hausboot Böckl

Eines der Highlights vorab:
Waren Sie jemals mit einem Hausboot im Lift?
Mit dem Hausboot im Aufzug ist keine verrückte Fantasie – Das gibt es wirklich!

SchraegaufzugvonArzville

Diese Tour heißt die Sauerkrauttour und führt von Saarbrücken (oder einem anderen Punkt dieser Rundfahrt) über den Saar Kohlenkanal, den Rhein-Marne-Kanal, die Mosel und dann wieder die Saar aufwärts bis Saarbrücken. Angeblich haben die Engländer nach dem 2. Weltkrieg auf dieser Strecke die erste Bootsbasis installiert und sind dann von dort aus zu den „Krauts“ (den Krautfressern, damals ein geringschätziges Wort für die Deutschen) gefahren. Manche sagen auch, weil man in dieser Gegend gerne Sauerkraut ist, wird die Tour so benannt.

21.5.2002 0825 Abfahrt Wien, Schönes Wetter. 22° C

22.5.2002 0830 Abfahrt. Sonne 23°C. Über Augsburg, Ulm, Stuttgart Freudenstadt 27°C. Kurhotel Klosterhof in Kniebis (einige km von Freudenstadt in den Bergen). Sehr nett und preiswert. Nachmittags Jause in Freudenstadt, Gewitter. Abends im Hotel: Sauerbraten + halbe Portion Rehbraten Endlich bekommt man auch halbe Portionen. Es ist ganz einfach schade den Rest dann wegwerfen zu lassen. Wenn man, wie ich, mehr als zwei Jahre in Sibirien gehungert hat und weiß, dass noch immer viele Menschen froh wären sich von solchen Resten ernähren zu können, tut einem das besonders weh.

23.5.2002 0845 13°C, Teilweise Nebel. Schwarzwälder Hochstrasse,

1015 Strassburg. Nieseln, Spaziergang, Gänseleberkauf.

1300 Lützelburg. Regen. Hotel Vosges. Sehr gutes Hotel aber Zimmer im Uroma- Look, wie ein Freudenhaus im Wilden Westen. Gepolsterte Türe und neu gepolsterte Sesseln, aber sehr sauber, Nachtkasteln mit Steinplatten. Nachttopf nicht dabei, dafür aber rote, schwere Vorhänge und rotes Tischtuch. Mittagessen: Schweinsfilet in Pfeffersauce, Entrecot „Maitre“. Weiter nach Arzviller, Wollten Schrägaufzug besichtigen, aber wegen vieler Leute und Regen zurück ins Hotel.

24.5.2002 0845 Abfahrt. 15°C Bewölkt.

1100 Saarbrücken Basis. Geschlossen, daher zum Büro der Basis in der Stadt. Gute Ratschläge und Informationen durch Russ Junior. Die Basis wird durch Vater, Mutter, Sohn und einige Mitarbeiter betreut. Sie sind alle besonders nett und hilfsbereit. Empfehlung für Hotel Continental (Preisnachlass deswegen –30%). Auf Empfehlung von Russ Junior nach Luxemburg gefahren. Spaziergang. Luxemburg. € für Enkelkinder besorgt. Zurück nach Saarbrücken 1700. Abendessen bei Chinesen daneben. Hotel gut, aber laut durch Musik und Lärm der Mitbewohner.

25.5.2002 1100 Einkauf im Supermarkt und Boot bezogen bei Regen und 12°C. Da das Boot kein Radio hat, bezirzt Eva einen Mitarbeiter auf der Basis, dass er uns seinen Recorder holt und für die Tour zur Verfügung stellt. Einweisung und Probefahrt.

1345 Abfahrt bei Sonne und offenem Dach. 5 Schleusen bergauf bewältigt- Die erhaltene Fernbedienung öffnet zwar das talseitige Schleusentor, aber einer muss dann auf der Leiter (die ist nur auf einer Seite) ca. 3m hinaufklettern und das Boot verheften, um dann aus nicht erklärlichen Gründen über eine geschlossene Schleusentür zum anderen Ufer zu wandern, weil die Automatikbedienung für die Schleuse auf der anderen Seite montiert ist. Wer das wohl gemacht hat???

1930 Wittring. Netter Liegeplatz vor Restaurant. Abendessen Champignonschnitzel mit Pommes. Kaffee. Die Franzosen haben wirklich den Teuro eingeführt. Es hat sich auch nachher herausgestellt, dass die Franzosen wirklich alles sehr stark hinaufgerundet haben.

26.5.2002 0530 Außentemperatur 4,6°, Innentemperatur 6°C. Einheizen und wieder ins Bett. Um ½ 8 von Norbert liebevoll geweckt. Frühstück fertig (täglich fast gleich). Orangensaft, Kaffee, Brot oder Semmeln, weiches Ei, Lachs, Wurst, Foi Gras, Käse, Marmelade.. Nicht täglich alles, aber wir lassen es uns jeden Morgen gut gehen.

0830 Abfahrt. 19°C Sonne. Schon bei der ersten Schleuse warten, weil am Sonntag erst ab 0900 Uhr Schleusen geöffnet. (Stimmt nicht mit Kartenangaben überein. Wir dachten schon wir wären das einzige Boot in Frankreich, aber bei Schleuse 18 hatten wir die erste Begegnung. Bei Schleuse 15 Fernbedienung retour und der Schleusenwärter begleitet uns bis zu Schleuse 2 und bedient für uns alle Schleusen händisch. Die Schleusentreppe war trotz Hilfe sehr anstrengend und der Tag hat uns richtig fertig gemacht. Wir sind noch über die Schleuse 1 bis Gondrexange (1930) gefahren. Abends Manöverschluck, Bratwürstel, Geröstete und Gurkensalat. Wir essen in der Abendsonne bei offenem Dach.

27,5,2002 0830 Sonne 17°C. In Hesse schlägt sich Norbert beim Aussteigen ein kleines, aber stark blutendes Loch an seiner Birne. Das nächste Mal den Kopf runter beim Aussteigen.

1055 Einfahrt in den 1. Tunnel (0,5 km) von Arzviller ohne Wartezeit. Durch den 2. Tunnel (2,5 km) 20 Minuten Fahrzeit. Man kann das Ende nur ahnen. Es ist doch etwas schwierig (besonders, wenn das Wasser, wie bei der Rückfahrt, spiegelglatt ist), weil durch die Spiegelung des Gewölbes nicht klar ist, ob man die Ränder des Kanals sieht, oder die Spiegelung.

1145 Ankunft Oberwasser Schrägaufzug. Wir können gleich in die Wanne hinein und sind in 4 Minuten im Unterwasser. Mittagspause mit Schläfchen unterhalb des Schrägaufzuges. Ab 1430 Rückfahrt. Wartezeit vor langem Tunnel 30 Minuten.

1745 Ankunft Gondrexange. Einkauf. Abendessen: Gebr. Leberkäse, Bratkartoffel, Paradeissalat.

28.5.2002 0830 Abfahrt 10,8°C, stark bewölkt. Gestern abends noch „Schiffsbüms“. Unser Boot war achtern mit einem Grasanker festgemacht. Ein Frachtschiff fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit an uns vorbei, so dass unser zu 5/6 eingeschlagener Grasanker herausgerissen wurde und unser Boot auf unseren Nachbarn geschubst wurde.

0920 An Schachtschleuse ( Rechicourt). Fernbedienung bekommen. Gott sei Dank: Schwimmpoller. Es geht hinunter wie in ein Grab. Da die Seitenwände an manchen Stellen undicht sind und einen Wasserstrahl von sich geben, wurde verschiedenes im Boot, da wir das Dach offen hatten, ziemlich nass.

1100 Schleuse 9 funktioniert nicht. Mechaniker nach Anruf über Schleusentelefon sehr schnell zur Stelle.

1200 An Lagarde. Wasser gebunkert und in kleines urtypisches Dorfgasthaus gegangen. Menü: Vorspeise, gegrilltes Huhn, Käse (7€). Norbert trank allein ¼ Liter Rotwein!!!!

1345 Abfahrt. Vor Schleuse 16 (Pays du Sanon) schöner Liegeplatz von 1400-1600.

1900 Vor Schleuse 21 Etappenende. Lauchcreme Suppe und Brot. (Wir essen nicht so viel!)

Weiter im Hausboot auf der Sauerkrauttour

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Februar 5th, 2009 von Erfolgsamer

Den ersten Teil dieses Hausboots-Artikels finden Sie hier.

29.5.2002 0830 Abfahrt. Nachts starker Regen, 12,8°C.

1100 An Nancy. Größerer Spaziergang, Einkauf. Straßenbahn fährt wie ein O-Bus, hat jedoch eine Mittelschiene, die den Bus offensichtlich lenkt, obwohl der Fahrer ein zusätzliches Lenkrad besitzt (wahrscheinlich um doch etwas ausweichen zu können). Bewegliche Brücke bis 14 Uhr geschlossen. Telefon an der Brücke wohl vorhanden, aber weder der Brückenwärter noch die Polizei können ein Wort Deutsch oder Englisch. Um 1415 öffnet sich die Brücke dann doch. Zuerst geht’s durch ein Industrieviertel, dann offensichtlich durch die Slums von Nancy. Traurige Gegend. Abgewohnt, verwahrlost. Wie Ostdeutschland vor der Wende.

1515 Schleuse De Jonction. Fernbedienung zurückgegeben. Weiter Richtung Toul. Die erste Schleuse auf der Mosel (Pompey) ist riesengroß und eindrucksvoll. Die Schleuse vor Toul wird durch einen Stab, der von einer großen Brücke bis fast zum Wasser herunterhängt und gedreht werden muss, geöffnet. Alles andere geht automatisch.

03-Saar-Kohlenkanal

1830 An Basis Toul. Abendessen: Spargel, Kartoffel, Schinken, Sauce Hollandaise.

30.5.2002 0925 Abfahrt Toul Richtung Metz. 23°C. Wir erfahren in der Früh von der Basismanagerin, dass alle Mosel-Schleusen in Frankreich und in Luxemburg ab 4.6.2002 geschlossen werden, wir aber bis Ende Frankreich 6Tage bräuchten. Die Auskunft war falsch. Basismanager Saarbrücken sagt uns telefonisch: höchsten 2 ½ Tage. Trotzdem überstürzte Abfahrt und flottes Tempo. Bei Schleuse 20 wegen Reparatur 30 Min. Wartezeit. Sehr heiß. Dach offen.

1825 An Metz. Heute 9 Stunden gefahren. Hafengebühr 9€50. Um 1930 bei offenem Dach in der herrlichen Abendsonne: Backhendl, Nudel Salat. Man glaubt es kaum. Zum ersten Mal Räuberrummè bis 2045.

31.5.2002 0900 Besichtigung Metz. Markthalle, Alte Häuser. Eine schöne Stadt mit vielen engen Gassen und viel Lärm. Aber schöner als Nancy.

1130 Abfahrt. Sehr heiß. Wir fahren mit umgeklappter Windschutzscheibe. In der Schleuse Talange 20 Minuten Wartezeit, da der Schleusenwärter uns nicht gesehen hat. Daher ist es wichtig, dass man Handy und Telefonnummern der Schleusen dabei hat. (Telefonnummern sind bei den Bootspapieren). Dies hat ab hier auch herrlich funktioniert.

1545 Ankunft Thionville. Flusssteganlage, Bummel durch die Stadt. Abendessen: Eiernockerl, Salat und Dessert vom Konditor. Eva ist zur Zeit ganz wild auf Süßigkeiten. Da bis 2200 und ab 0600 Frachter vorbeifahren sehr viel Schauckelei, aber herrlich zum Schlafen.

1.6.2002 1045 Ab Thionville. Vorher Frühstück bei Sonnenschein um 0830 und nachher noch Einkauf.

1310 Ankunft Sierck les Bains. Steg im Fluss. Netter Liegeplatz. Liegegebühren 6€70. Abends Putenspieß, Kartoffel, Salat. Ziemlich kühl. Ruhige Nacht, aber um 0300 Besuch des Klabautermannes. Was es war, konnten wir nicht entdecken.

2.6.2002 0930 Abfahrt Sierck les Bains. 18,4°C. Tanken in Schwebsange. € 111,57. Nettes Gespräch mit dem Hafenmeister. Viele sehr gepflegte, sehr steil angelegte, Weingärten an den Ufern. Schleuse Palzem-Stadtpbredimus kein Schleusengeld (in Luxemburg muss man nur für Alleinschleusen zahlen) da wir mit Großschiff schleusen. Schleuse Grevenmacher € 4,50.

1530 An Konz. 25°C. Hafengebühr €12.–.Schon wieder neues Gerücht, dass diesmal alle Saarschleusen gesperrt werden. Anruf im Schifffahrtsamt in Saarbrücken: Alle Schleusen auf der Saar bleiben offen. Mit Zug nach Trier. Stadtrundfahrt, Einkauf. Sehr heiß.

3.6.2002 1330 Abfahrt Konz. 28,7°C. Noch abwärts liegendes Mienensuchboot Uranus (Jetzt Restaurant und Kojenhotel – Sieht aber sehr schäbig aus) vom Wasser her besichtigt. Umgedreht und aufwärts zur Saar. Bei Schleuse Kanzem wieder etwas dazugelernt. In der Schleuse sind bei den Toren gelbe Striche aufgebracht, die die erforderliche Distanz zum Tor anzeigen. Hub 11,75m. Keine Schwimmpoller, sondern nur Leitern, Stangen und Nischenpoller. Daher muss man die Leinen immer wieder höher anbringen.

1715 Nach Schleuse Serrig (14,5m hoch und nur 6,75 breit – richtig gruselig) netter Liegeplatz. Angelegt und das Gewitter war da. Abkühlung auf 16°C um 2030. Abends Kotelett, Reis, Salat.

4.6.2002 0945 Abfahrt Serrig. Nach ruhiger Nacht. Leicht bewölkt. 21°C. Mettlach unter der Brücke, mit telefonischer Genehmigung durch den Schleusenmeister, angelegt. In einem kleinen Beisl in der Fußgängerzone typische Saarländische Spezialitäten gegessen: Dibbelabbes (Salat als Vorspeise, Dibbelabbes sind eine besondere Art von Kartoffelpuffer mit Speck, Zwiebel, Lauch und Obers. Apfelmus als Beilage) und Kartoffelklöße (aber mit Leberwurst gefüllt) mit Sauerkraut mit Speck und Rahmsauce.

1300 Abfahrt Mettlach. An Liegeplatz Saarschleife bei km 33,8. 24°C, schwül. Kaffee und Torte. Nicht liegen geblieben, sondern um 1445 weitergefahren

1545 An Merzig. Schwül. 28°C. Frankreich, Luxemburg und Deutschland haben in Bezug auf Bootstourismus bei den Holländern viel zu lernen. Es gäbe so viel anzusehen und schöne Rastplätze, aber leider keine Möglichkeit anzulegen. Da wir wahrscheinlich bis Saarbrücken keinen Liegeplatz finden werden (vielleicht Dillingen, aber nach Auskunft des Hafenmeisters zu klein), kauften wir noch Proviant. Abends Essen in der Bierbrauerei Saarfürst. Schweinemagen (Presswurst ähnlich) und Matjes nach Hausfrauen Art und Bierbrot und für Eva ein Groooosses Bier. 1800 noch immer sehr heiß. 2000 heftiges Gewitter mit starkem Wind

5.6.2002 0900 18,6°C Regen. Barometer sehr gefallen. Wir wollen noch Wasser bunkern (Hafengebühr 12€, Wasser 80 l 1€). 0945 ab Merzig. Regen aus. 1145 An Dillingen, sehr schwül. Wir sind beide nicht gut drauf, daher passt es sehr, wenn wir heute etwas langsamer treten. Nach einem großartigen Wendemanöver auf kleinstem Platz im Hafenbecken und „aschlings“ anlegen in enger Lücke macht Norbert Reinschiff. Wir haben erfahren, dass die Schleuse Saarbrücken nach einem Defekt seit gestern gesperrt ist. Na, wir werden weiter sehen. Hafengebühr 11€. Regen und Sonne wechseln einander den ganzen Tag ab. Es war wunderbar zu faulenzen und den Regen am Dach zu hören, (Heihei am langen Zügel). Abends Linsen mit Semmelknödel und Frankfurter.

6.6.2002 0900 Ab Dillingen. 16°C. In der Nacht regnete es stark, heute bewölkt, Barometer steigt, doch Wettervorhersage etwas negativ (Auch unsere Knochen sagen das). Ein Skipper vom Nachbarboot teilte uns mit, dass die Schleuse Saarbrücken offen sei. Wir wollen versuchen, noch einen Liegeplatz für die Nacht zu finden und morgen nach Saarbrücken fahren. Schade, An Saarlouis mussten wir vorüberfahren, da keine Anlegemöglichkeit. Es beginnt zu nieseln.

1300 Schleuse Saarbrücken. Kurz an der Basis, kein Mensch da. Weiter zur Schleuse Güdingen, weil aus den Unterlagen erkennbar, dass im Ober- und Unterwasser günstige Anlegeplätze wären. Denkste! Weit und breit keine erkennbare Möglichkeit dazu. Also, wieder zurück bei Regen in die Basis zur Übernachtung. Nachtmahl: Geröstete Knödel mit Ei und Salat. Wir werden noch von Russ senior eingeladen morgen mit unserem Boot nach Saarbrücken Mitte zu fahren und an einem Empfang anlässlich des Wechsels in der Leitung des Schifffahrtsamtes Saarbrücken in der Wirtschaftskammer teilzunehmen.

7.6.2002 0830 15°C, Regen. 1000 Uhr Empfang in der Wirtschaftskammer. Sehr interessante Reden und nachher Sekt und Häppchen. Mittags: Wurstnudeln und Salat. Nach Einkauf von Süßigkeiten Abschiedsspazierfahrt durch Saarbrücken und Rückkehr zur Basis. Einpacken für die Heimreise. Wieder Sonne 20°C.

8.6.2002 0915 Nach Rückgabe des Bootes, Abfahrt bei Sonnenschein. Nach zweimal Verfahren auf der Autobahn Mittagessen im Rasthaus: Frankfurter Bratwürstel mit Sauerkraut und Brot.

1530 Ankunft Hotel Parzifal Stadtrand Regensburg. Abends: Holzfällerkoteletts mit Rösti und Salat, Topfenpalatschinken mit Eis und Schokosauce.

9.6.2002 0900 Abfahrt Regensburg, Tanken in Passau (Teurer als nachher in Österreich) ½ Stunde Kaffeepause bei Freunden in Neuhofen. Weiter nach Grossram: Backhenderl im Körberl, Pommes und Salat. 3 Stück Torten mitgenommen (sehr gut).

Laut kompetenter Aussage, haben wir damit die abwechslungsreichste Tour für erfahrene Hausbootkapitäne in Europa gefahren. Inklusive des Abstechers zum Schiffshebewerk in Arzviller und nach Toul liegen 515 Kilometer und 91 Schleusen in unserem Kielwasser.

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