Ein Hausboot – drei Länder – Sauerkrauttour

DEUTSCHLAND – FRANKREICH – LUXEMBURG

Boot C1135 von Connoisseur – Hausboot Böckl

Eines der Highlights vorab:
Waren Sie jemals mit einem Hausboot im Lift?
Mit dem Hausboot im Aufzug ist keine verrückte Fantasie – Das gibt es wirklich!

SchraegaufzugvonArzville

Diese Tour heißt die Sauerkrauttour und führt von Saarbrücken (oder einem anderen Punkt dieser Rundfahrt) über den Saar Kohlenkanal, den Rhein-Marne-Kanal, die Mosel und dann wieder die Saar aufwärts bis Saarbrücken. Angeblich haben die Engländer nach dem 2. Weltkrieg auf dieser Strecke die erste Bootsbasis installiert und sind dann von dort aus zu den „Krauts“ (den Krautfressern, damals ein geringschätziges Wort für die Deutschen) gefahren. Manche sagen auch, weil man in dieser Gegend gerne Sauerkraut ist, wird die Tour so benannt.

21.5.2002 0825 Abfahrt Wien, Schönes Wetter. 22° C

22.5.2002 0830 Abfahrt. Sonne 23°C. Über Augsburg, Ulm, Stuttgart Freudenstadt 27°C. Kurhotel Klosterhof in Kniebis (einige km von Freudenstadt in den Bergen). Sehr nett und preiswert. Nachmittags Jause in Freudenstadt, Gewitter. Abends im Hotel: Sauerbraten + halbe Portion Rehbraten Endlich bekommt man auch halbe Portionen. Es ist ganz einfach schade den Rest dann wegwerfen zu lassen. Wenn man, wie ich, mehr als zwei Jahre in Sibirien gehungert hat und weiß, dass noch immer viele Menschen froh wären sich von solchen Resten ernähren zu können, tut einem das besonders weh.

23.5.2002 0845 13°C, Teilweise Nebel. Schwarzwälder Hochstrasse,

1015 Strassburg. Nieseln, Spaziergang, Gänseleberkauf.

1300 Lützelburg. Regen. Hotel Vosges. Sehr gutes Hotel aber Zimmer im Uroma- Look, wie ein Freudenhaus im Wilden Westen. Gepolsterte Türe und neu gepolsterte Sesseln, aber sehr sauber, Nachtkasteln mit Steinplatten. Nachttopf nicht dabei, dafür aber rote, schwere Vorhänge und rotes Tischtuch. Mittagessen: Schweinsfilet in Pfeffersauce, Entrecot „Maitre“. Weiter nach Arzviller, Wollten Schrägaufzug besichtigen, aber wegen vieler Leute und Regen zurück ins Hotel.

24.5.2002 0845 Abfahrt. 15°C Bewölkt.

1100 Saarbrücken Basis. Geschlossen, daher zum Büro der Basis in der Stadt. Gute Ratschläge und Informationen durch Russ Junior. Die Basis wird durch Vater, Mutter, Sohn und einige Mitarbeiter betreut. Sie sind alle besonders nett und hilfsbereit. Empfehlung für Hotel Continental (Preisnachlass deswegen –30%). Auf Empfehlung von Russ Junior nach Luxemburg gefahren. Spaziergang. Luxemburg. € für Enkelkinder besorgt. Zurück nach Saarbrücken 1700. Abendessen bei Chinesen daneben. Hotel gut, aber laut durch Musik und Lärm der Mitbewohner.

25.5.2002 1100 Einkauf im Supermarkt und Boot bezogen bei Regen und 12°C. Da das Boot kein Radio hat, bezirzt Eva einen Mitarbeiter auf der Basis, dass er uns seinen Recorder holt und für die Tour zur Verfügung stellt. Einweisung und Probefahrt.

1345 Abfahrt bei Sonne und offenem Dach. 5 Schleusen bergauf bewältigt- Die erhaltene Fernbedienung öffnet zwar das talseitige Schleusentor, aber einer muss dann auf der Leiter (die ist nur auf einer Seite) ca. 3m hinaufklettern und das Boot verheften, um dann aus nicht erklärlichen Gründen über eine geschlossene Schleusentür zum anderen Ufer zu wandern, weil die Automatikbedienung für die Schleuse auf der anderen Seite montiert ist. Wer das wohl gemacht hat???

1930 Wittring. Netter Liegeplatz vor Restaurant. Abendessen Champignonschnitzel mit Pommes. Kaffee. Die Franzosen haben wirklich den Teuro eingeführt. Es hat sich auch nachher herausgestellt, dass die Franzosen wirklich alles sehr stark hinaufgerundet haben.

26.5.2002 0530 Außentemperatur 4,6°, Innentemperatur 6°C. Einheizen und wieder ins Bett. Um ½ 8 von Norbert liebevoll geweckt. Frühstück fertig (täglich fast gleich). Orangensaft, Kaffee, Brot oder Semmeln, weiches Ei, Lachs, Wurst, Foi Gras, Käse, Marmelade.. Nicht täglich alles, aber wir lassen es uns jeden Morgen gut gehen.

0830 Abfahrt. 19°C Sonne. Schon bei der ersten Schleuse warten, weil am Sonntag erst ab 0900 Uhr Schleusen geöffnet. (Stimmt nicht mit Kartenangaben überein. Wir dachten schon wir wären das einzige Boot in Frankreich, aber bei Schleuse 18 hatten wir die erste Begegnung. Bei Schleuse 15 Fernbedienung retour und der Schleusenwärter begleitet uns bis zu Schleuse 2 und bedient für uns alle Schleusen händisch. Die Schleusentreppe war trotz Hilfe sehr anstrengend und der Tag hat uns richtig fertig gemacht. Wir sind noch über die Schleuse 1 bis Gondrexange (1930) gefahren. Abends Manöverschluck, Bratwürstel, Geröstete und Gurkensalat. Wir essen in der Abendsonne bei offenem Dach.

27,5,2002 0830 Sonne 17°C. In Hesse schlägt sich Norbert beim Aussteigen ein kleines, aber stark blutendes Loch an seiner Birne. Das nächste Mal den Kopf runter beim Aussteigen.

1055 Einfahrt in den 1. Tunnel (0,5 km) von Arzviller ohne Wartezeit. Durch den 2. Tunnel (2,5 km) 20 Minuten Fahrzeit. Man kann das Ende nur ahnen. Es ist doch etwas schwierig (besonders, wenn das Wasser, wie bei der Rückfahrt, spiegelglatt ist), weil durch die Spiegelung des Gewölbes nicht klar ist, ob man die Ränder des Kanals sieht, oder die Spiegelung.

1145 Ankunft Oberwasser Schrägaufzug. Wir können gleich in die Wanne hinein und sind in 4 Minuten im Unterwasser. Mittagspause mit Schläfchen unterhalb des Schrägaufzuges. Ab 1430 Rückfahrt. Wartezeit vor langem Tunnel 30 Minuten.

1745 Ankunft Gondrexange. Einkauf. Abendessen: Gebr. Leberkäse, Bratkartoffel, Paradeissalat.

28.5.2002 0830 Abfahrt 10,8°C, stark bewölkt. Gestern abends noch „Schiffsbüms“. Unser Boot war achtern mit einem Grasanker festgemacht. Ein Frachtschiff fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit an uns vorbei, so dass unser zu 5/6 eingeschlagener Grasanker herausgerissen wurde und unser Boot auf unseren Nachbarn geschubst wurde.

0920 An Schachtschleuse ( Rechicourt). Fernbedienung bekommen. Gott sei Dank: Schwimmpoller. Es geht hinunter wie in ein Grab. Da die Seitenwände an manchen Stellen undicht sind und einen Wasserstrahl von sich geben, wurde verschiedenes im Boot, da wir das Dach offen hatten, ziemlich nass.

1100 Schleuse 9 funktioniert nicht. Mechaniker nach Anruf über Schleusentelefon sehr schnell zur Stelle.

1200 An Lagarde. Wasser gebunkert und in kleines urtypisches Dorfgasthaus gegangen. Menü: Vorspeise, gegrilltes Huhn, Käse (7€). Norbert trank allein ¼ Liter Rotwein!!!!

1345 Abfahrt. Vor Schleuse 16 (Pays du Sanon) schöner Liegeplatz von 1400-1600.

1900 Vor Schleuse 21 Etappenende. Lauchcreme Suppe und Brot. (Wir essen nicht so viel!)

Weiter im Hausboot auf der Sauerkrauttour

Februar 5th, 2009 von