Der Hochzeitsbecher wird auch als Brautbecher bezeichnet und hat einen geschichtlichen Hintergrund.
Bei einem solchen handelt es sich um ein Gefäß in Frauengestalt. Das zweite Gefäß wurde drehbar angebracht. Hintergrund ist, das Braut und Bräutigam mit etwas Geschick gleichzeitig aus dem Hochzeitsbecher trinken können. Es handelt sich dabei um einen Brauch zur „Harmonieprobe“, so wie andernorts das beliebte Baumstamm-Zersägen des Brautpaares.
Hochzeitsbecher – Brauchtum und Legende
Die Legende des Hochzeitsbechers erzählt, dass sich ein Goldschmied in eine Herzogstochter verliebt hatte.
Der Herzog erfuhr dies und warf den Goldschmied in den Kerker, jedoch die Tochter des Herzogs bettelte um seine Freiheit. Der Herzog willigte unter einer Bedingung ein: Wenn der Goldschmied einen Becher herstellen könnte, aus dem zwei Personen gleichzeitig trinken könnten, ohne dabei einen Tropfen zu verschütten, so wollte ihn der Herzog freilassen. Dann würde er der Hochzeit zustimmen.
Dabei war der Herzog natürlich insgeheim überzeugt, dass es der Goldschmied nicht schaffen würde. Doch dieser war so geschickt, dass er einen rockförmigen Becher kreierte. Dieser zeigt seine Geliebte, die mit erhobenen Händen einen zweiten Becher hält, der beweglich und drehbar ist. Wenn das Paar es ein wenig geschickt anstellt, kann es die zwei gefüllten und miteinander verbundenen Becher gleichzeitig leeren. Bis heute ist der so entstandene Hochzeitsbecher ein Symbol für gegenseitige Liebe und Anpassung.
In die Geschichte ging er zu Zeiten der Renaissance als Scherzgefäß ein. Viele Abwandlungen des Brautbechers gab es im Laufe der Zeit: mit Puffärmeln, Halskrause und weiteren Modetrends der jeweiligen Zeit. Heute kann man Hochzeitsbecher im Museum bewundern, z. B. im Grünen Gewölbe in Dresden, in Petersburg, London und Amsterdam.