Lesedauer 2 Minuten

wikileaks

Das Internetportal Wikileaks ist in Österreich, Deutschland und der Schweiz immer noch weitgehend unbekannt.

Dabei hat Wikileaks mit zwei sehr brisanten Veröffentlichungen für große Schlagzeilen gesorgt.

Wikileaks kam in den Besitz von  hunderttausenden SMS und andere Textnachrichten, die in den Tumulten der Terroranschläge vom 11. September in New York verschickt wurden. Ebenso wurden Infos über tausende Seiten des unter Verschluss gehaltenen Mautvertrags zwischen der deutschen Bundesregierung und dem Betreiberkonsortium (Toll Collect) veröffentlicht.

Die Internet-Seite Wikileak, die vor einiger Zeit die Schweizer Privatbank Julius Bär mit Hilfe eines Gerichts in Kalifornien sperren ließ, ist wieder frei zugänglich.

Wie die ‚WirtschaftsWoche‘ berichtete, ist die Seite Wikileak inzwischen auf die Weihnachtsinseln umgezogen und veröffentlicht Angaben von mehreren Dutzend Kunden, die Vermögen in Millionenhöhe in Trusts auf den Cayman Inseln angelegt haben, darunter etliche Deutsche. Diese Trusts der Karibikinseln sind so ähnlich aufgebaut wie die umstrittenen Privatstiftungen Liechtensteins.

Wer Wikileak betreibt, ist unbekannt.
Wikileaks soll ganz bewußt an Wikipedia erinnern, denn es handelt sich auch hier um ein Mitmach-Lexikon, bei dem jeder etwas veröffentlichn kann.
Bei wikileaks geht es aber nicht um Allgemeinwissen, sondern um „geheime Dokumente. So erklärt sich auch das  “leaks“ (lecken, ausrinnen) im Namen, das eben für undichte Stellen steht.
Die Portal- Betreiber sehen sich als “Ansprechpartner für diejenigen, die unethisches Verhalten in ihren eigenen Regierungen und Unternehmen enthüllen wollen.“

Die Informaten bleiben gänzlich anonym – so die Betreiber von Wikileaks. Kritische Journalisten und Privatleute sollen die geheimen Informationen der Öffentlichkeit präsentieren.
Auf der Plattform veröffentlicht wurden auch die Handbücher der Wachen von Guantánamo.

Renommierte Medien greifen mittlerweile regelmäßig auf Dokumente von Wikileaks zurück. Sollte einmal ein gefälschtes Dokument durch die strengen Kontrollen der angeblich bereits 1200 Mitarbeiter von Wikileaks rutschen, setzen die Betreiber auf den Wikipedia- Effekt: Einem Internetnutzer wird es schon auffallen, und der kann seine Warnung direkt neben das Dokument schreiben.

Doch was, wenn jemand die Anonymität zu Diffamierungen nutzt? Auch von der Öffentlichkeit akzeptierte Geheimhaltungsgründe – etwa laufenden Ermittlungsverfahren – werden von Wikileaks ignoriert. Das könnte Wikileaks weitere Schlagzeilen aber auch Schwierigkeiten bringen.