Oktober 9th, 2014 von Erfolgsamer

Mobbing findet sich leider inzwischen in allen Lebensbereichen. Ob in der Schule, bei der Arbeit, in der Freizeit oder im Internet – überall begegnet man Mobbing. Inzwischen sind auch Lehrer oder Leitungsebenen involviert – man spricht dann von Bossing. Web-Mobbing hat auch extra Begriffe hervorgebracht, wie Bashing oder Shitstorm. Fakt ist, es gibt immer Täter und Opfer. Mobbing ist kein harmloser Streich, auch nicht Mobbing im Internet. Es hinterlässt beim Betroffenen Spuren, die sich mit einer gezielten Mobbingmoderation vermeiden lassen.

Was ist Mobbingmoderation?

Die Mobbingmoderation analysiert zunächst die Situation. Erst einmal muss die Ursache eines Konflikts herausgefunden werden. Wer ist die Gegenpartei? Wie erfolgt das Mobbing? Wie lange wird schon gemobbt? Welcher Konflikt war ursprünglich Auslöser? Was kam dann? Welche Phase des Mobbings ist eingetreten? Was wurde unternommen? Welche „Schwächen“ haben Täter und Opfer?

Foto: www.freeimages.com

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Sind diese Fragen beantwortet, erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Gremium und dem Betroffenen die Planung weiterer Schritte. Es wird zum Beispiel überlegt, wer unterstützen könnte, wie z. B. der Betriebs- oder Personalrat, Schwerbeschädigtenvertretung, Frauen- oder Arbeitsschutzverantwortliche, Geschäftsleitung usw. Dazu muss das Mobbing-Opfer aber seine Zustimmung erteilen.

Mobbingmoderation führen zum Beispiel die Betriebs- und Personalräte durch, sofern die Betroffenen einverstanden sind. Es kommt zu einem Schlichtungsverfahren, wobei die Interessenvertretung neutral als Betriebsrat und parteiisch als Anwalt des Opfers sein muss. Der Vermittler kann außerdem auf Ablehnung stoßen. Auch eine Verweigerungshaltung vonseitender Mobbingakteure ist möglich. Einfacher wäre es, externe Berater einzuschalten, jedoch scheuen viele Arbeitnehmer den Kostenaufwand.

Vor einer Mobbingmoderation im Konflikt muss sich der Moderator gut vorbereiten. Er muss die Strategie, Ziele sowie Konsequenzen sorgfältig planen. Konfliktregulierung bedarf eines möglichst gelassenen und erfahrenen Vermittlers. Emotionale (Über-)Reaktionen können erfolgsgefährdend sein. Bevor der Moderator versucht, den Streit zu schlichten, sollten Einzelgespräche mit Tätern und Opfern erfolgen. Verlaufen diese Klärungsgespräche positiv, dann können alle Beteiligten an einen Tisch geladen werden. Jeder kann nun seine Meinung kundtun.

Im Ergebnis werden Lösungen erarbeitet, die für beide Seiten akzeptabel sind. Im Falle von Widerstand oder Versagen der klärenden Gespräche, sind Führungskräfte hinzuzuziehen (Personalverantwortliche, Abteilungsleiter, Geschäftsleitung). Schlägt auch dieser Versuch fehl, dann empfehlen sich externe Mediatoren, eine entsprechende Anweisung durch den Arbeitgeber oder Sanktionen gegenüber dem Tätern.

Mobbingmoderation – wichtige Aspekte

  • Mobbingmoderation ist zeitintensiv von der sorgfältigen Analyse bis hin zu mehreren Gesprächen bis hin zu konkreten Handlungsschritten
  • Mobbingbetroffene haben eine hohe Erwartungshaltung an den Moderator, da sie wegen des hohen Leidensdrucks eine schnelle Abhilfe wünschen. Das setzt den Moderator unter Druck, er unterschätzt das Problem, weckt falsche Erwartungen und es kann beiderseitig zu Enttäuschungen kommen
  • Bei der Mobbingmoderation gibt es kein Patentrezept, keine einfache und schnelle Lösung. Gefragt sind daher Einfühlungsvermögen und Verständnis, Vertrauens- und Glaubwürdigkeit, Mitgefühl und zugleich professionelle Distanz, eine solidarische und kompetente Unterstützung durch Zuhören, Rückmelden, Nachfragen, Zusammenfassen
  • Mobbingmoderation gibt allgemeine Informationen zum Thema, Ursachen, Verlauf und Folgen, Hilfs- und Beratungsangebote (Anwälte, Therapeuten, Selbsthilfegruppen), Buchempfehlungen
  • Klärung des Sachverhaltes und der Ziele inklusive Selbstreflexion, Kommunikation und Interaktion mit den Beteiligten

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April 5th, 2010 von Erfolgsamer

Mobbing im Internet, das gibt es leider auch schon bei Jugendlichen!

Internet-Mobbing findet entweder im Internet (z.B. durch E-Mails, Instant Messenger wie beispielsweise ICQ und Skype, in Sozialen Netzwerken, durch Videos auf Internetportalen) oder per Handy (z.B. durch SMS oder lästige Anrufe) statt.

Internet- oder auch Cyber-Mobbing endet auch nicht nach der Schule oder der Arbeitszeit, weil Internet-Mobbing-Bullies rund um die Uhr über das Internet oder das Cellular angreifen können. Internet-Mobbing ist jedenfalls kein Problem, das sich auf das private Leben beschränkt. Immer öfter wird auch die Schule zum Schauplatz zum Mobbing im Internet genutzt. (Spickmich.de)

Mobbing-im-Internet

Oft handelt der /die Täter – „Bullys“ – anonym, so dass das Opfer nicht weiß, woher die Angriffe stammen.

Was ist zun tun, wenn man persönlich von Mobbing im Internet betroffen ist?

1) In vielen deutschen und österreichischen Schulen wird bereits das  Streitschlichterkonzept umgesetzt.
So einen Anti-Mobbing-Beauftragten, oder Sreitschlicher  zu berufen oder, falls dieser schon existiert, sein Aufgabengebiet
auf „Mobbing im Internet“ zu erweitern, ist sicher eine gute Idee. es sollte sich dabei am Besten um einen Lehrer handeln, da der den Überblick über die Schüler und die Kommunikation in der Schule hat.

2) Hilfe von außen suchen
PräventionsbeamtInnen der Polizei können helfen.
Außerdem können SchulpsychologInnen, SchulsozialarbeiterInnen und MediatorInnen in Fällen von Mobbing im Internet oft rasch und professionell vermitteln.

Weitere Hilfreiche Hinweise bei und gegen Mobbing im Internet finden sich bei: klicksafe.de – Materialien für den Unterricht.

Oft handelt der /die Täter – die man „Bullys“ nennt – anonym, so dass das Opfer nicht weiß, woher die Angriffe stammen.

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Dezember 23rd, 2009 von Erfolgsamer

Definition Mobbing:

• Gezielte Feindseligkeiten gegen eine oder mehrere Personen mit dem Ziel der Ausgrenzung und des Ausschlusses.
• Feindseligkeiten erfolgen über einen längeren Zeitraum (mindestens 2 Monate)
• Feindseligkeiten erfolgen in einem Ungleichgewicht. Dh.: den Mobbingopfern stehen weniger Freiheitsgrade zur Verfügung als den Mobbern. ( Mehrheit-Minderheit, Vorgesetzter-Untergebener, Gewerkschaftsfraktion – Nichtmitglied.)

Grundvoraussetzungen für Mediationsversuche bei Mobbing:

• Klärung, ob Mobbing vorliegt und wer in diesem Verfahren welche Rolle spielt.Besonders ist die Rolle des Arbeitgebers zu klären.
• Beendigung des Mobbings.
• Klares Bekenntnis des Arbeitgebers zur Beendigung des Mobbings, Sicherung der Arbeitsrechte des Gemobbten.
• Assymetrisch angelegte Mediationsversuche sind notwendig, um das Ungleichgewicht in den Freiheitsgraden wieder auszugleichen.
• Mediationsversuch darf nicht als weiteres Mobbing verwendet werden

Da gerade in diesem Fall nicht von Beginn an auf Transparenz und Ehrlichkeit gebaut werden kann, liegt eine große Verantwortung bei den Mediatoren.

Erforderlich ist :
1. gute Vorbereitung durch Wissen, Erfahrung und Training über Mobbing
2. Maximale Information über den Sachverhalt.
3. Supervision mit kundigen Fachleuten
4. Technische Sicherungsmaßnahmen ( Aufzeichnungen, Video etc,)
5. Reflexion in der Mediation.

Vor einem Mediationsversuch ist unbedingt zu klären:
• Information über den Gesundheitszustand.(Therapeutisch-ärztliche Begleitung ist während der Mediation dringend empfohlen.) Gegebenenfalls Abbruch der Mediation aus medizinisch – psychologischer Indikation.
• Klarheit, welche und wie schwere Symptome, Syndrome und Erkrankungen auf Seite des Gemobbten vorliegen und wieweit sich vom gesundheitlich – therapeutischen Standpunkt ein Mediationsversuch verbietet.

• Die Fähigkeit zum Mediationsversuch auf Seiten des Gemobbten ist kritisch zu beurteilen, ungeachtet der häufig vorgetragenen Versicherungen, dafür fit zu sein.

Kompensation des Ungleichgewichtes in der Mediation:
Es handelt sich bei Mobbing nicht um einen Konflikt, sondern um eine Gefangennahme. In der Haltung der Mediatoren muß sich eine Parteilichkeit gegen Mobbing durch Regeln, Ziele, Sanktionen etc. klar machen, um den Gemobbten Gleichgewicht und Schutz zu vermitteln. Es ist eine Parteilichkeit gegen Mobbing, nicht gegen die Mobber. Haltung soll Halt geben!

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