Juli 19th, 2013 von Erfolgsamer

Heute denkt kaum noch jemand an die Anfänge des Internets. Ich selbst habe mich in Österreich damals noch mit Blackbox und Fidonet geplagt und war schon ganz stolz, wenn ich nach ewiger Wartezeit tatsächlich irgendwas auf meinem Screen bekommen habe.

Wer zu jung ist um sich an diese Zeiten zu erinnern, oder wer erst später in die Computerwelt eingestiegen ist kann sich bei archive.org ansehen wie so manche Webseiten in der ersten Zeit des Internets ausgesehen haben. Auch bei YouToube finden sich so manche Filmchen wie eine Internetverbindung mit 300 Baud Verbindung ausgesehen hat.

Neuerdings haben die sentimentalen Erinnerungen vieler Internetnutzer Macher von Spasseiten wie Squirrel Monkey auf den Plan gerufen, die sich nun den Kopf darüber zerbrochen haben wie denn so manche heutigen Angebote, wie Facebook und Twitter früher in den 80ern oder 90ern ausgesehen haben könnten. Von den Einwahlgeräuschen alter Modems über Pixelgrafiken bis zum 8-bit-Sound früher Spielekonsolen ist alles dabei, was die Retro-Nerven früher Internet-Nutzer kitzelt.

Hier ein paar Beispiele dazu:

Google damals:

und Facebook:

Hier Twitter:

Themen:Internet Tipps Tricks Stichworte:, , ,

Januar 15th, 2010 von Erfolgsamer

Die Burg Lockenhaus liegt im Burgenland in Österreich. Sie wurde um 1200 erbaut. Den ältesten Teil bilden Burgfried und Ringmauer.

Die Burg hat eine mehr als blutrünstige Geschichte.

Die bekanntesten Geschichten ranken sich um Elisabeth Báthory.
Báthory wurde wegen vielfachen Mordes an Dienerinnen 1611 unter Hausarrest gestellt. Da man daran Báthory selbst weder teil-, noch irgendwie dazu Stellung nehmen ließ, bestand der Prozess nur aus der Vernehmung von Mitangeklagten und Zeugen. Die Aussagen dieser Mitangeklagten wurden laut den Prozessunterlagen einmal freiwillig, ein weiteres Mal unter der Folter erbracht.

Als Resultat des Prozesses wurden Dorothea und Helena die Finger abgerissen und beide dann lebendig verbrannt. Johannes wurde geköpft, seine Leiche auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Báthory wurde in einem kleinen Zimmer auf ihrer Burg Čachtice eingemauert und hatte bis zu ihrem Lebensende nur noch durch ein kleines Loch in der Mauer Kontakt zur Außenwelt.

Die Prozessunterlagen schildern, dass Báthory viele Mädchen auf ihre Burgen gelockt hat, um sie dort  nackt zu Tode zu foltern. Nach den Prozessakten hat Thurzo sofort nach Betreten der Burg Čachtice die ersten Mädchenleichen gefunden. Báthory und ihre Diener(innen) haben laut den Aussagen folgende Foltermethoden praktiziert: Fesselung, Schläge und Auspeitschung bis zum Tode, Schnitte mit der Schere, Stiche mit Nadeln, Verbrennungen mit heißem Eisen und Wasser, Übergießen mit Wasser im Frost, brennendes Ölpapier zwischen den Zehen, Ohrfeigen und Messerstiche. Es gibt sogar Informationen darüber dass die wahnsinnige Gräfin den gefangenen Mädchen Fleischteile „abgebissen“ haben soll.

Andere Stimmen meinen sie wäre einer politischen Intrige zum Opfer gefallen.

Trotz der schrecklichen Geschichte von Lockenhaus ist die Burg ein viel besuchtes Touristenziel  und definitiv einen Besuch wert.

Themen:Reisen Urlaub Reiseratgeber Stichworte:, ,

August 5th, 2009 von Erfolgsamer

Unabhängig von den bereits kurz angesprochenen, „klassischen“ Bestattungsarten, möchte ich noch einige weniger bekannte, mittlerweile wohl kaum bis gar nicht mehr praktizierte Bestattungszeremonien erwähnen, auf die ich im Laufe meiner Arbeit gestoßen bin.

Arten der Bestattung – Exkurs in die Vergangenheit

Herzbestattung
Da es viele Geschichten aus fernen Ländern und unbekannten Kulturen gibt, man aber oft gar nicht so weit ausholen muss, möchte ich mein erstes Bespiel gleich aus dem eigenen Kulturkreis bringen, und zwar die Herzbestattung.
Seit der Antike galt das Herz als Sitz der Seele und des Charakters. Bereits im Frühmittelalter deuten einige Bestattungsrituale darauf hin, dass das Herz nach dem Tod aus dem Körper entfernt wurde, um getrennt von diesem beigesetzt zu werden. Das beste Beispiel für diesen Brauch waren die Habsburger. Die Körper der Verstorbenen wurden in der Kapuzinergruft bestattet, die Herzen wurden in dem sogenannten „Herzgrüftel“ in der Augustinergruft bestattet und die beim Einbalsamieren entfernten Eingeweide wurden in die Fürstengruft im Stephansdom verbracht.

Leichenbretter
Eine weitere Variante der Bestattung gab es in Böhmen, aber wohl auch in anderen ländlichen Gegenden, in denen es lange Winter gab. Da der Boden zu dieser Jahreszeit meist zugefroren war, und es keine Möglichkeit zur Erdbestattung gab, kam es immer wieder dazu, dass Tote auf großen Brettern aufgebahrt wurden, bis der Boden im Frühjahr wieder weich wurde. Diese Bretter wurden oft bemalt und geschmückt, und waren meist aus Möbelstücken. Das könnte ein Grund dafür sein, warum viele alte Bauernmöbel zu reich verziert und bunt bemalt sind, oder?

Eisbestattung
In noch etwas nördlicheren Gegenden hat man in der Kultur der Inuit (fälschlicherweise oft als Eskimos bezeichnet) auch immer wieder von der Eisbestattung gehört. Dabei hat der Sohn der/des Sterbenden/Verstorbenen die Aufgabe, ebendiese(n) auf seinem Rücken zu Fuß möglichst weit ins Eis zu tragen, um ihn/sie dort seinem/ihrem Schicksal zu überlassen.

Honigbestattung
Ein etwas absurd erscheinender Brauch kam wohl aus Babylonien. Die dort Ansässigen erkannten sehr bald die konservierende Eigenschaft von Honig, und da es kein allzu großer Aufwand war, bestattete die reiche Oberschicht ihre Toten unter anderem also auch in Demselbigen.

Tibetische Bestattung – „Wolkenbestattung“
Eine für uns Europäer wohl sehr extrem wirkende Art der Bestattung wird oft von tibetischen Mönchen praktiziert. Nach ihren Vorstellungen sollte ein Sterbender von Mönchen oder anderen Gläubigen in seiner letzten Lebensphase begleitet werden.
Sobald jedoch die Seele den Leichnam verlässt, versucht man den toten Körper bestmöglich zu „verwerten“.
Da es in diesen steinigen Hochebenen kaum Bestattungsmöglichkeiten gibt, wird der Körper den Vögeln als Futter zur Verfügung gestellt. Eventuell wurde auch noch der Schädel des Toten zertrümmert, um den Geist vollständig zu befreien, sowie um die Vögel anzulocken.

Türme des Schweigens
Eine uns ebenfalls wohl als sehr fremd erscheinende Art, Tote zu bestatten, hatte das parsische Volk. Diese vorwiegend nach Indien eingewanderten, so genannten „Zoroastrier“ verehren den Schöpfergott Ahura Mazda. Da in dieser Religion auch die Verehrung der Elemente wesentlich, wird versucht bei der Bestattung der Toten ebendiese nicht zu verunreinigen. So werden die Verstorbenen in so genannte Türme des Schweigens gelegt, wo als Nahrung für die Geier dienen.

DGKP/DPGKP Daan Toffel

Themen:Tod Trauer Kondolenz Stichworte:, ,