Februar 6th, 2010 von Erfolgsamer

Die Klafferquelle

Am Rande von Weikertschlag im nördlichen Waldviertel steht eine kleine Kapelle unter der eine Quelle entspringt.

Wenn wir zurückdenken an jene Zeit, da der Mensch noch im tiefen Götterwahn lebte, finden wir die sagenhafte Heilwirkung der Quelle erklärt.
Die Sage erzählt von der die Augen heilenden Zauberkraft des Wassers, welche verloren ging, als ein fürwitziger Bauer sein erblindetes Pferd damit behandeln wollte.
Damit kommen wir auf den germanischen Götterglauben und seine heiligen Kultstätten. Wodan, der als einäug galt, besaß die Gabe, Augenleiden zu heilen und sein Reittier ist das Pferd. Die Klaffer-Quelle, einst eine Stätte germanischer Götterverehrung, ist im Zuge der Christianisierung ein Roßbrünnlein geworden, dessen Name aus Klepper (Klepher) hervorging.

Geheimnisvolle Schleier liegen über längst vergangenen Zeiten und die Urtage unseres Volkes werden für immer ein Rätsel bleiben, Ereignisse, die im Wandel des Geschehens verloren gingen, leben fort in der Sage. Es ist das Erinnern des Volkes an seine Vergangenheit.

In der Sage lebt das Volk.
Ein Volk, das in der Sage nicht fortspinnt, verknöchert und stirbt ab, (J. Grimm)

Mit der Freude am Schönen und Wertvollen der Heimat, wollen wir auch unsere Sagen hüten und vor dem Vergessen bewahren.


Die wilde Jagd

Unterhalb der Hadermühle, unweit der Mündung des Grundlbaches in die Thaya, stand auf dem steilen Feisenufer einst die feste Burg der Grossower (Grossauer).
Der letzte Inhaber derselben war ein gefürchteter Raubritter. Eines Tages belagerte man seine Burg um ihn gefangen zu nehmen. Als die Beiagerer schon in den Burghof sprengten und der Burgherr kein Entrinnen mehr sah, schwang er sich auf sein treues Roß, um auf demselben den Sprung auf das gegenüberliegende Ufer zu wagen.  Dabei fand er den Tod.
Der Ritter aber muß zur Strafe für seine Schandtaten als Reiter ohne Kopf in finsteren und stürmischen Nächten, gefolgt von unheimlichem Sausen und Heulen, auf seinem roten Pferde durch den Wald reiten.

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Januar 30th, 2010 von Erfolgsamer

Die weiße Frau

In Oberndorf war ein böses, unartiges Kind. Einmal, als das Aveläuten längst verhallt, da klopfte es ans Fenster. Die Mutter öffnete und hielt ihr schlimmes Kind ins Freie. Eine draußen stehende, weiße Gestalt nahm es rasch an sich und verschwand mit unheimlichem Lachen. Jetzt wurde der Mutter bange und als sie nichts mehr sah, wohl aber das herzzerreißende Schreien des Kindes hörte, da stürzte sie ins Freie, dasselbe zu suchen. Alles umsonst. Dort, wo der letzte Schrei des Kindes noch gehört worden ist, ließen die unglücklichen Eltern ein Marterl errichten (gegen Rossa).

Der Elfentanz

Ein Müllersbursche aus der Bau-Mühle ging oft gegen Abend nach Weikertschlag. In einer hellen Vollmondnacht war es um Mitternacht. Als der junge Mann auf dem Heimweg zu der dreieckigen Waldlichtung nächst der Schafbrücke kam, sah er im Mondenscheine die Elfen einen Reigen tanzen. Plötzlich ergriff er in seinem Obermute einen Stein, warf ihn unter die singenden und tanzenden Gestalten und lief davon. Ein entsetzlicher Schrei wurde hinter dem Burschen ausgestoßen und gellte noch die ganze Nacht in seinen Ohren nach. Von nun an fand er keine Ruhe bei Tag und keinen Schlaf in den Nächten, immer meinte er, das unheimliche Schreien der Elfen zu hören. Eines Tages war der Müllerbursche für immer verschwunden.

Beide Geschichten stammen aus der Gegend von Weikertschlag.
Dieses auch heute noch verschlafene Dorf liegt nache der Landesgrenze im nördlichen Waldviertel.

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Januar 16th, 2010 von Erfolgsamer

Das Pelzweibel

Oberhalb der alten Brodessermühle soll das Pelzweibel, ein kleines, häßliches Weib, sein Unwesen getrieben haben. Nachts stieg es oft einen eulenartigen Ruf aus, um die Leute zu ängstigen. In einer finsteren Herbstnacht ging ein Knecht aus der Heumühle in Pertholz von Weikertschlag beim. Als er gegen die Schafbrücke kam, hörte er schon das unheimliche Rufen im Walde. Von Neugierde geplagt, ahmte er das Geschrei nach. Da sauste und schwirrte es durch die Aste der Bäume und in wilden Sprüngen eilte der Bursche heim, verfolgt vom Pelzweibel. Als er endlich mit zitterndem Herzen im Bette lag, klopfte es fortwährend in regelmäßigen Zeitabständen an sein Fenster, So ging es Nacht für Nacht, bis der Geselle, der schlaflos die Nächte verbrachte, endlich sein Ränzel schnürte und in die Fremde zog.

Der blaue Gänserich

Auf dem Wege nach Neu-Riegers, unweit von Weikertschlag soll man früher bei dem Stege dem blauen Gänserich begegnet sein. Damals gingen noch die Schneider von Haus zu Haus in die Ar6eit, in die Stähr‘. Manches Flecklein steckten sie da heimlia in ihre grobe Rocktasche, in die sogenannte Schneiderhölle. Kam nun soll ein unehrlicher Schneider über den Steg gegangen, flugs war der b1aue Gänsera da, lief ihm nach und zwickte ihn in die Beine.

er in seinem Obermute einen Stein, warf ihn unter die singenden und tanzenden Gestalten und lief davon. Ein entsetzlicher Schrei wurde hinter dem Burschen ausgestoßen und gellte noch die ganze Nacht in seinen Ohren nach. Von nun an fand er keine Ruhe bei Tag und keinen Schlaf in den Nächten, immer meinte er, das unheiml@e Schreien der Elfen zu hören. Eines Tages war der Müllerbursche für immer verschwunden.

Der blaue Gänserich

Auf dem Wege nach Neu-Riegers, unweit von Weikertschlag soll man früher 6ei dem Stege dem 61auen Gänserich 6egegnet sein. Damals gingen noch die Schneider von Haus zu Haus in die Ar6eit, in die Stähr‘. Manches Flecklein steckten sie da heimlia in ihre grobe Rocktasche, in die sogenannte Schneiderhölle. Kam nun soll ein unehrlicher Schneider ü6er den Steg gegangen, flugs war der 61aue Gänsera da, lief ihm nach und zw ‚ ickte ihn in die Beine.

Die wei@e Frau

In 06erndorf war ein 66ses, unartiges Kind. Einmal, als das Aveläuten längst verhallt, da klopfte es ans Fenster. Die Mutter öffnete und hielt ihr schlimmes Kind ins Freie. Eine draufien stehende, wei@e Gestalt nahm es ra@ an s@ und verschwand mit unheimlichem Lachen. )etzt wurde der Mutter 6ange und als sie nichts mehr sah, wohl a6er das berzzerreihende Schreien des Kindes hörte, da stürzte sie ins Freie, dasselbe zu suchen. Alles umsonst.

Dort, wo der letzte Schrei des Kind ‚ es noch gehört worden ist, lie@en die unglücklichen Eltern ein Marterl errichten (gegen Rossa).

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