April 17th, 2010 von Erfolgsamer

In der heutigen Zeit fragen sich nicht nur Biofreaks und Camper was man denn so in der Natur essbares finden kann.
Große Erdbeben und andere Katastrophen legen oft die Versorgung der Bevölkerung längere Zeit gänzlich lahm.

Tatsächlich findet man eine ganze Menge essbare Wildpflanzen in Europa:

Meerrettich
Die Meerrettichpflanze hat einen großen, rispigen Blütenstand mit weißen Kreuzblüten und sehr großen Blättern, die am Rand leicht eingekerbt sind. Die Pflanze hat zumeist ein recht ausgedehntes, dichtes Wurzelsystem. Um ein brauchbares Stück zu bekommen, muß man recht tief graben. Die äußere braune Schicht der Wurzel schaben wir mit einem kantigen Hilfsmittel ab, und die verbleibenden weißen Stücke müssen wir gut reiben oder zerkleinern. Die frischgeriebene Wurzel kann danach unmittelbar verzehrt werden.

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Löwenzahn
Löwenzahn ist sehr weit verbreitet und wir finden ihn häufig auf offenen und grasbewachsenen Stellen. Er hat große, goldgelbe Blütenköpfe, die auf einem rötlichen, hohlen Stengel sitzen. Bei Verletzung der Pflanze sondern alle Teile einen weißen Milchsaft ab. Die weißen langen Wurzeln lassen sich gut als Kaffee-Ersatz verwenden. Dazu gräbt man die kräftigen Wurzeln aus und schrubbt sie gründlich ab. Nach dem Trocknen in der Sonne zerkleinern wir sie und ähnlich wie Kaffee werden die Stückchen überbrüht. Wenn wir die Wurzeln in kleine Ringe zerschneiden und in heißem Fett dünsten, läßt sich auch ein schmackhaftes Gemüse anrichten.

Gut zum Verzehr geeignet sind auch die Wurzeln der Wiesenmargerite (als Gemüse), des Gemeinen Pastinak, der weißen Seerose, der breitblättrigen Kresse, der Stranddistel und des Bärwurz.

Eine Vielzahl eßbarer grüner Pflanzen kann zu einem schmackhaften Wildgemüse bereitet werden. Da sind zum Beispiel:

Brunnenkresse
Wir finden sie an Bächen und Gräben mit fließendem Wasser von Mai bis Oktober. Die Pflanze hat einen außerordentlich hohen Vitamin-C Gehalt und kann sehr gut als Salat zubereitet werden. Auch eine Weiterverarbeitung zu Grüngemüse ist sehr empfehlenswert. Wiesenschaumkraut, Barbarakraut und Viermänniges Schaumkraut können ebenso Abwechslung auf den Speiseplan bringen.

Löwenzahnblätter (mein Favorit!)
Die Blätter des bereits erwähnten Löwenzahns gehören in Europa und Amerika zu den populärsten Wildgemüsen. Löwenzahnblätter sind angenehm zu essen, schmecken gut und haben einen hohen Bestandteil an Mineralien. Sie können als Salat oder Gemüse zubereitet werden.

Wiesen-Sauerampfer
Der Wiesen-Sauerampfer ist eine weitverbreitete Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wird. Die Blätter ergeben ein wohlschmeckendes Gemüse.

Große Brennessel
Sie ist  fast in jeglicher Umgebung verbreitet. Sie wird ein bis zwei Meter hoch und hat an allen Teilen zahlreiche Brennhaare, die beim Berühren einen starken Hautreiz verursachen. Beim Pflücken deshalb Handschuhe oder Tuch benutzen! Die unangenehme Funktion der Haare verschwindet jedoch beim Kochen. Die Brennessel läßt sich entweder zu Gemüse verarbeiten, indem wir die Blätter ähnlich wie Spinat zubereiten – in wenig Wasser aufkochen oder zu einer schmackhaften Suppe aufbereiten.

Ebenso geeignet sind Acker-Hellerkraut, Lauchhederich, Lindenblätter, Wald-Sauerklee, Blätter der Wald-Erdbeere und der Rotbuche. Zur Verfeinerung unseres Wurzelgemüses oder eines WiIdsalates lassen sich viele Kräuter verwenden. Wiesenkerbel, Wilder Sellerie oder Acker-Minze sind in unseren Breiten weitverbreitete Kräuterpflanzen, die wir frisch oder auch getrocknet verwenden können.

Die in Deutschland häufig vorkommenden Beeren- und Obstsorten wie Himbeeren, Brombeeren, WaldErdbeeren, Pflaumen, Birnen, Äpfel und Kirschen lassen sich ebenso wie Schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren und verschiedene Moosbeeren ohne vorherige Zubereitung genießen. Auch Hagebutten können roh gegessen werden, sofern man die Samenkörner entfernt. Diese lassen sich zu Tee kochen, und das Fruchtfleisch kann auch als Mus verzehrt werden.

Und das sind nur ein paar der bei uns vorkommenden essbaren Wildpflanzen.

Mahlzeit

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April 16th, 2010 von Erfolgsamer

Bei Pilzen müssen wir sehr vorsichtig verfahren. Es gibt in Mitteleuropa sicher weit mehr als 3000 Arten von Pilzen, und davon sind nur wenige Dutzend wegen ihrer Giftigkeit als gefährlich einzustufen.

Aber um nicht durch einen bösen Zufall das falsche Gewächs zu erwischen, empfehlen wir, über unsere kurze Beschreibung hinaus ein brauchbares Pilzbuch zur Hand zu nehmen und sich die wenigen giftigen Arten besonders einzuprägen.

Essbare Pilze

müssen wir innerhalb von 24 Stunden nach dem Sammeln verwerten. Vor dem Kochen müssen sie selbstverständlich gereinigt sein. Genau wie bei allen anderen Speisen, die wir nicht kennen, oder zuvor nicht gegessen haben, dürfen wir hier zunächst nur eine kleine Portion zu uns nehmen. Es ist immerhin doch möglich, daß eine gewisse Unverträglichkeit vorliegt.

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Pfifferling
Er ist einer unserer bekanntesten Speisepilze und in fast allen Wäldern heimisch. Als Wachstumsort bevorzugt er die Rotbuche. Er ist von trichterförmiger Gestalt und hat einen Hut von zwei bis acht Zentimeter Breite, der am Rande etwas wellig verbogen ist. Seine Färbung ist dottergelb, selten auch etwas blasser. Er hat leistenförmige, dickliche Lamellen, die sich oft gabeln und verzweigen und am Stiel lang herablaufen.

Violetter Ritterling
Diesen Pilz finden wir in der Zeit zwischen September und November häufig an Waldrändern, in Bögen oder Kreisen wachsend. Er hat einen hellvioletten Hut von fünf bis zwölf Zentimeter Durchmesser, der von flacher Form ist und mit zunehmendem Alter etwas ins Bräunliche umschlägt. Die Lamellen sind violett, später bräunlich. Der ebenfalls violette Stiel ist derb und fleischig sowie an der Basis etwas geschwollen. Der Violette Ritterling verbreitet einen aromatischen, etwas an gekochtes Fleisch erinnernden Geruch. Er ist ein guter Speisepilz von süßlichem Geschmack. Siehe Abb. 8.2.

Wiesenchampignon
Den Wiesencharnpignon finden wir, wie der Name schon sagt, sehr häufig auf Weiden und Wiesen, von August bis November. Sein Hut ist weiß, zuerst halbkugelig, später flacher oder flach gewölbt und bis zu zehn Zentimeter breit. Die Lamellen sind rosa bis braun und der Stiel sehr kurz, bei jüngeren Exemplaren noch mit dem Hut verbunden. Der Champignon kann, obwohl er sehr bekannt ist, leicht mit anderen, schwer bekömmlichen Pilzsorten verwechselt werden. Hat man den Champignon eindeutig identifiziert, ist er gekocht oder auch ungebraten sehr schmackhaft.

Butterröhding, Butterpliz
Ihn finden wir häufig im Heidekraut oder in Kiefemwäldern. Sein Hut hat vier bis zehn Zentimeter Durchmesser und ist orangebraun, zur Mitte hin etwas dunkler. Sein drei bis zehn Zentimeter hoher Stiel hat violettbräunliche Ringe. Er ist zum Trocknen relativ ungeeignet. Siehe Abb. 8.4.

Goldröhrling
Den Goldröhrling finden wir häufig in Lärchenwäldem von März bis November. Sein Hut ist fünf bis zwölf Zentimeter breit und von blaßgelber Färbung. Sein Stiel ist ziemlich dünn und hat gelbe, wulstige Ringe. Er verfärbt sich beim Anschneiden schwach rötlich.

Körnchenröhrling
Ihn finden wir meist in sandigen Kiefemwäldern von Juli bis Oktober. Sein Hut hat fünf bis zehn Zentimeter Durchmesser und ist ziemlich schleimig und von strohgelber bis lederbrauner Färbung. Er riecht angenehm fruchtig, ist aber leider häufig von Maden befallen. Siehe Abb. 8.6.

Birkenröhrling
Den Birkenröhrling finden wir nur unter Birken, von Juli bis Novemher. Er hat einen fünf bis zehn Zentimeter breiten Hut von graubrauner Färbung. Der Stiel ist sehr schlank, wird bis zu 15 Zentimeter hoch und ist mit schwarzen bis braunen Schuppen besetzt.

Speisemorchel
Diesen Pilz finden wir vorwiegend auf Kalkboden. Sein Hut sieht aus wie der Querschnitt durch eine Bienenwabe. Er muß intensiv saubergemacht werden, da sich in diesen Vertiefungen meist sehr viel Schmutz ansammelt. Morcheln kann man gut zu Suppen verarbeiten, aber auch zum Trocknen verwenden.

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