Essbare Wildpflanzen

In der heutigen Zeit fragen sich nicht nur Biofreaks und Camper was man denn so in der Natur essbares finden kann.
Große Erdbeben und andere Katastrophen legen oft die Versorgung der Bevölkerung längere Zeit gänzlich lahm.

Tatsächlich findet man eine ganze Menge essbare Wildpflanzen in Europa:

Meerrettich
Die Meerrettichpflanze hat einen großen, rispigen Blütenstand mit weißen Kreuzblüten und sehr großen Blättern, die am Rand leicht eingekerbt sind. Die Pflanze hat zumeist ein recht ausgedehntes, dichtes Wurzelsystem. Um ein brauchbares Stück zu bekommen, muß man recht tief graben. Die äußere braune Schicht der Wurzel schaben wir mit einem kantigen Hilfsmittel ab, und die verbleibenden weißen Stücke müssen wir gut reiben oder zerkleinern. Die frischgeriebene Wurzel kann danach unmittelbar verzehrt werden.

essbare-wildpflanzen

Löwenzahn
Löwenzahn ist sehr weit verbreitet und wir finden ihn häufig auf offenen und grasbewachsenen Stellen. Er hat große, goldgelbe Blütenköpfe, die auf einem rötlichen, hohlen Stengel sitzen. Bei Verletzung der Pflanze sondern alle Teile einen weißen Milchsaft ab. Die weißen langen Wurzeln lassen sich gut als Kaffee-Ersatz verwenden. Dazu gräbt man die kräftigen Wurzeln aus und schrubbt sie gründlich ab. Nach dem Trocknen in der Sonne zerkleinern wir sie und ähnlich wie Kaffee werden die Stückchen überbrüht. Wenn wir die Wurzeln in kleine Ringe zerschneiden und in heißem Fett dünsten, läßt sich auch ein schmackhaftes Gemüse anrichten.

Gut zum Verzehr geeignet sind auch die Wurzeln der Wiesenmargerite (als Gemüse), des Gemeinen Pastinak, der weißen Seerose, der breitblättrigen Kresse, der Stranddistel und des Bärwurz.

Eine Vielzahl eßbarer grüner Pflanzen kann zu einem schmackhaften Wildgemüse bereitet werden. Da sind zum Beispiel:

Brunnenkresse
Wir finden sie an Bächen und Gräben mit fließendem Wasser von Mai bis Oktober. Die Pflanze hat einen außerordentlich hohen Vitamin-C Gehalt und kann sehr gut als Salat zubereitet werden. Auch eine Weiterverarbeitung zu Grüngemüse ist sehr empfehlenswert. Wiesenschaumkraut, Barbarakraut und Viermänniges Schaumkraut können ebenso Abwechslung auf den Speiseplan bringen.

Löwenzahnblätter (mein Favorit!)
Die Blätter des bereits erwähnten Löwenzahns gehören in Europa und Amerika zu den populärsten Wildgemüsen. Löwenzahnblätter sind angenehm zu essen, schmecken gut und haben einen hohen Bestandteil an Mineralien. Sie können als Salat oder Gemüse zubereitet werden.

Wiesen-Sauerampfer
Der Wiesen-Sauerampfer ist eine weitverbreitete Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wird. Die Blätter ergeben ein wohlschmeckendes Gemüse.

Große Brennessel
Sie ist  fast in jeglicher Umgebung verbreitet. Sie wird ein bis zwei Meter hoch und hat an allen Teilen zahlreiche Brennhaare, die beim Berühren einen starken Hautreiz verursachen. Beim Pflücken deshalb Handschuhe oder Tuch benutzen! Die unangenehme Funktion der Haare verschwindet jedoch beim Kochen. Die Brennessel läßt sich entweder zu Gemüse verarbeiten, indem wir die Blätter ähnlich wie Spinat zubereiten – in wenig Wasser aufkochen oder zu einer schmackhaften Suppe aufbereiten.

Ebenso geeignet sind Acker-Hellerkraut, Lauchhederich, Lindenblätter, Wald-Sauerklee, Blätter der Wald-Erdbeere und der Rotbuche. Zur Verfeinerung unseres Wurzelgemüses oder eines WiIdsalates lassen sich viele Kräuter verwenden. Wiesenkerbel, Wilder Sellerie oder Acker-Minze sind in unseren Breiten weitverbreitete Kräuterpflanzen, die wir frisch oder auch getrocknet verwenden können.

Die in Deutschland häufig vorkommenden Beeren- und Obstsorten wie Himbeeren, Brombeeren, WaldErdbeeren, Pflaumen, Birnen, Äpfel und Kirschen lassen sich ebenso wie Schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren und verschiedene Moosbeeren ohne vorherige Zubereitung genießen. Auch Hagebutten können roh gegessen werden, sofern man die Samenkörner entfernt. Diese lassen sich zu Tee kochen, und das Fruchtfleisch kann auch als Mus verzehrt werden.

Und das sind nur ein paar der bei uns vorkommenden essbaren Wildpflanzen.

Mahlzeit

April 17th, 2010 von