Mai 28th, 2010 von Erfolgsamer

Die regelmäßigen Ausbrüche des Pacaya Vulkans sind die Bewohner von Guatemala gewohnt – immerhin ist der Pacaya seit 1965 permanent aktiv.

Die derzeitigen Aktivitäten (seit 27. Mai 2010) sind aber außergewöhnlich. Dörfer wurden evakuiert. Die Zahlen der Toten und Vermissten stehen noch nicht ganz fest. Ein immenser Lava – Sandregen ging über der Stadt und anderen Teilen Guatemalas nieder. Der Flughafen in Guatemala City wurde gesperrt. Von Guatemala-Stadt durften keine Flüge starten, weil das Rollfeld mit Vulkansand eingedeckt war. Straßen waren blockiert und Häuser und Gärten sind von einer Sandschichte bedeckt. SAND – keine Asche!

Die ersten Beiden Bilder wurden uns zugesendet. Wir wissen nicht wer das Copyright dafür hat, sind aber selbstverständlich bereit sofort eine Quellenangabe zu ergänzen.

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Ein Fernsehreporter, der am Donnerstag von den Hängen des Vulkans aus berichtete, wurde von Lavasteinen getroffen und starb nach Polizeiangaben an den Folgen schwerer Kopfverletzungen.
Es regnet zwar dem Ausbruch fast permanent, aber der Sand ist so schwer dass er nur ganz langsam weggeschwemmt wird. Derzeit scheint es ruhig zu sein, aber vor dem Ausbruch gab es keine wie immer geartete Warnung für die Bevölkerung.

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So warten alle darauf was der Pacaya nun weiter plant. Wir hören heute laufend Donner und wissen nicht ob´s der Pacaya ist, oder eben einfach Donner in der Ferne. Im lokalen Fernsehen wurde berichtet, dass mit weiteren Ausbrüchen zu rechnen ist und  erst in etwa 8 Tagen damit zu rechnen sei, dass man sicherere Prognosen machen könne.

Da es aber keine wie immer geartete Warnung vor dem Ausbruch gab frage ich mich, wie die in 8 Tagen eine sichere Prognose über den Pacaya stellen wollen.

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Februar 27th, 2010 von Erfolgsamer

Heute morgen hab´ ich es gehört.
Wieder ein starkes Beben. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, denn ich lebe in Zentralamerika am

Ring des Feuers

Hier bebt es jeden Tag, Vulkane brechen aus und keiner kümmert sich wirklich darum.
Aber ein Beben der Stärke 8,8 ist nun doch sehr ungewöhnlich.
Das Erdbeben  ereignete sich gegen 3.34 Uhr Ortszeit.  Mit schweren Nachbeben sei in den nächsten Wochen zu rechnen.

Was bedeutet nun 8,8?

Laut Richterskala spürt man Erdbeben meist erst ab einer Stärke von 4-5.
Stärke 6 bedeutet ein mäßiges Beben bei dem Todesopfer höchstens in dicht besiedelten Gebieten zu erwarten sind.
Stärke 7 bedeutet ein starkes Beben, dass zu Kathastrophen führen kann.
Stärke 8 und mehr bedeutet ein Großbeben mit Verwüstungen.
Weltweit ereignen sich jährlich etwa 50.000 Beben der Stärke drei bis vier, 800 der Stärke fünf oder sechs und durchschnittlich ein Großbeben.

Das stärkste jemals registrierte Erdbeben wurde am 22. Mai 1960 in derselben Region gemessen. Bei dem Erdstoß der Stärke 9,5 kamen damals mehr als 1500 Menschen ums Leben, zwei Millionen wurden obdachlos.

Erdbeben entstehen durch dynamische plattentektonische Prozesse. Besonders an den Plattengrenzen, wo sich verschiedene Platten auseinander, aufeinander zu oder aneinander vorbei bewegen, kommt es zum Aufbau von Spannungen innerhalb des Gesteins. Wenn sich zusätzlich Platten in ihrer Bewegung verhaken und verkanten, entladen sich diese Spannungen durch ruckartige Bewegungen der Erdkruste, und es kommt zum tektonischen Beben. Die dabei freigesetzte Energie kann die einer Wasserstoffbombe um das Hundertfache übertreffen.

Oft ist jedoch das Erdbeben selbst nicht die gefährlichste Sache.
Das wohl bekannsteste Beben in San Francisco im Jahr 1906 hatte angeblich nur die Stärke 7,8. Die meisten Toten waren durch die anschließenden Brände zu verzeichnen.

San_Francisco_earthquakeAndere Beben kosteten viele Opfer, weil durch sie Tsunamis ausgelöst wurden.
Durch die plötzliche Verlagerung  Teile des Ozeanbodens entstehen Wellen, die sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 800 Kilometern pro Stunde fortbewegen. Auf dem offenen Meer sind Tsunamis kaum wahrnehmbar, gelangt die Welle jedoch in flacheres Wasser, kann sich der Wellenberg auf bis zu 100 Meter Höhe erheben. Am häufigsten entstehen Tsunamis im Pazifik warum auch die angrenzenden Staaten ein Tsunami-Frühwarnsystem eingerichtet haben.

Zurück zu Chile:
Nach Angaben des Pacific Tsunami Warning Center hat auch dieses heutige Beben einen Tsunami mit 1,30 Meter Höhe ausgelöst. Die Welle dürfte den Vorhersagen zufolge um etwa 22.00 Uhr MEZ bei Hawaii und 22.45 Uhr MEZ bei Australien ankommen.
Hoffen wir, dass es zu keinen größeren Verwüstungen kommt.

Alle Menschen die am Ring of Fire (Ring des Feuers) leben, müssen täglich mit Beben rechnen.

Anbei noch eine Karte, die leider nur die Beben bis 1998 zeigt.
Trotzdem erkennt man hier sehr anschaulich wo sich Erdbeben häufen.

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Januar 18th, 2010 von Erfolgsamer

Alle sprechen über die jüngsten Beben in Haiti, Salvador und Guatemala.
Haiti ist nicht so weit weg , aber hier geht es mir ganz prinzipiell um Erdbeben in Guatemala und den umliegenden Ländern.
Ich bin kein Fachmann, aber ich habe Informationen gesammelt, die vielleicht auch für Sie interessant sind wenn Sie eine Reise in eines dieser Länder planen.

Guatemala liegt am Ring des Feuers, genauso wie Teile von Mexico und  El Salvador und andere Länder:

Durch vulkanische Aktivitäten und Plattenverschiebungen kommt es hier vermehrt zu Beben.
Alle Leute die ich in Guatemala und Salvador kenne haben sich schon lange an diese mehr oder weniger regelmässigen kleinen Beben gewöhnt.
Die Einheimischen sagen dass das ein gutes Zeichen ist. Warum?

Nochmals: Ich bin kein Wissenschaftler oder Fachmann, aber ich denke die wichtigsten Grundprinzipien sind leicht erklärt.
Wenn es in diesen Gebieten lange kein Beben gibt, oder ein eigentlich aktiver Vulkan keine Ausbrüche hat, dann ist das ein schlechtes Zeichen, denn das bedeutet, dass ich durch

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Plattenverschiebeungen (die ja permanent von uns zwar nicht registriert werden – aber stattfinden) unterirdisch Spannungen aufbauen.
Wenn es dann einen Vulkanausbruch gibt, oder ein Erdbeben, dann kann man mit heftigen Eruptionen oder Beben rechnen.
Gibt es immer wieder kleine Vulkanausbrüche oder Erdbeben ist das somit ein gutes Zeichen. Spannungen werden abgebaut und die Chance eines größeren Disasters vermindert sich.

Zudem gibt es bei Erdeben noch zwei verschiedene Arten:
1) Man empfindet ein horizontales Schwingen der Erde.
2) Man empfindet eine vertikale Auf- und Abbewegung.

Normaler Weise wird jedes Beben der 2. Art als unangenehmer und bedrohlicher empfunden.

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Dezember 24th, 2009 von Erfolgsamer

Pacaya Vulkan AKTIV

Die fast schonregelmäßigen Ausbrüche des Pacaya, einer der aktivsten Vulkane der Welt, können die Einwohner von Guatemala-Stadt quasi vom Fenster aus beobachten. Die regelmäßigen Aschenregen sind sie gewohnt – immerhin ist der Pacaya seit 1965 permanent aktiv. Hier kommt es auch zu so genannten plinianischen Eruptionen, also besonders heftigen Explosionen.

Der Pacaya liegt südlich von Guatemala-Stadt. Während der spanischen Kolonialzeit wurden insgesamt 23 Ausbrüche registriert. Danach ruhte die Tätigkeit ungefährhundert Jahre, bis es im Jahr 1965 wieder zu einem heftigem Ausbruch kam. Seit dieser Zeit besteht eine kontinuierliche Aktivität. Die Eruptionen sind in der Regel strombolianisch mit Hunderten von täglichen Explosionen. Bei starken Eruptionen gehen vulkanische Ascheniederschläge auf die benachbarten Dörfer und Städte nieder. Im Jahre 2000 musste sogar der internationale Flughafen von Guatemala nach einer heftigen Eruption geschlossen werden, dieser liegt ca. 23 km vom Pacaya entfernt.

Pacaya ist Teil einer Vulkankette, welche sich entlang der pazifischen Küste Guatemalas erstreckt.  Der derzeitige Vulkankegel verändert im Laufe der Zeit ständig seine Gestalt, seit 1965 ist aus dem alten Cerro Chico Krater (2.265 m), er erreicht z.Z. eine Höhe von 2.560 m, welche sich ständig in Abhängigkeit von den aufbauenden bzw. zerstörenden  Kräften ändert.

Der einfachste und sicherste Weg den Pacaya zu besteigen ist eine Tour bei einer der „Agencias de Viajes“ in Antigua Guatemala zu buchen. Während in den 90er Jahren immer wieder bewaffnete Überfälle auf Vulkanbesucher berichtet wurden, hat sich in den letzten Jahren die Sicherheitslage wesentlich gebessert.

Pacaya, ein unvergessliches Abenteuer!

Mehr Info:

Der hoch aktive Pacaya Vulkan

Guatemala – Vulkane, Lava, Abenteuer

Ausbruch 2010 Pacaya

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Dezember 24th, 2009 von Erfolgsamer

Der hoch aktive Pacaya Vulkan

ist der am häufigsten bestiegene Vulkan in Guatemala.
Er ist relativ leicht zugänglich (etwa eine Stunde Fahrtzeit von der Hauptstadt, 1 1/2 Stunden Anstieg bis zum Lavakegel) und ein unvergessliches Abenteuer für Vulkanfreunde und Neulinge.

Die gegenwärtige aktive Phase des Pacaya begann 1965. Der Vulkan ist fast seit dem fast ständig im Ausbruch. Es gab von kleinen Eruptionen geringer gasartiger Emissionen und ruhiger Dampfausbrüche bis zu Explosionen die stark genug waren Lava und Asche bis 12 Kilometer weit zu tragen (was das Evakuieren von zahlreichen Dörfern auf den Flanken des Vulkans nötig machten).

Es werden von allen großen Hotels und Reisebüros Touren auf den Payaya angeboten.

Sind Sie aber mit dem eigenen Auto unterwegs, können Sie auch selbstständig gehen. Die Straße von San Vicente wurde 2001 gepflastert. Aber danach muss man sich auf einer staubigen Sandstraße ein paar Kilometer aufwärts plagen. Unbequem, aber auch ohne Allradfahrzeug zu bewerkstelligen.

Es gibt zwei Anstiege auf den Pacaya. Der sanftere Anstieg fängt nach San Francisco an. Hier ist der offizielle Eingang zum Park mit heute bewachten Parkplätzen, wo Sie Ihren Wagen getrost stehen lassen können. Allerdings muss man dann einen etwas längeren Anstieg in Kauf nehmen, da die Ausbrüche zwischen 2006 und 2009 den alten Aufstieg unmöglich gemacht haben.

Dort gibt es auch eine kleine Gaststätte wo man zu Spottpreisen ein leckeres Tagesmenü und Getränke kaufen kann.  Sie werden sicher von mindestens einem Dutzend verschiedener Führer angesprochen, die sie zum Vulkan bringen wollen. Entscheiden Sie sich für einen Führer, dann bekommen Sie zwar ein paar Detailinfos in gebrochenem Englisch extra, aber…..

Vorsicht, der Anstieg ist trickreich.
Die ersten paar hundert Meter führt ein extrem steiler Pfad nach oben.
Üblicherweise legen die Führer dort ein Tempo vor, dass selbst geübtere Berggeher ins Schwitzen bringt.
Am ersten etwas flacheren Punkt warten dann weitere Führer und bieten den bereits nach 10 min. erschöpften Touristen Pferde für den weiteren Anstieg an.

SEHR GESCHÄFTSTÜCHTIG!

Also: Wenn Sie sich FÜR einen Führer entscheiden lassen Sie sich bitte nicht antreiben. Gehen Sie gerade die ersten 15 min. in IHREM Tempo, langsam und bedacht. Der Rest des Anstiegs geht zwar auch durchwegs bergauf, ist aber mit den ersten Höhenmetern nicht zu vergleichen und auch für weniger sportliche Menschen einfach zu bewältigen.

Die zweite Anstiegsmöglichkeit liegt etwas davor und führt steil hinauf zu den Sendetürmen an der Flanke von Cerro Chino. Der Anstieg ist hier extrem steil und sandig und zweitens gibt es hier keine sichere Abstellmöglichkeit für ein Fahrzeug. Aus diesem Grund beschreibe ich diesen Anstieg hier auch nicht weiter.

Vom Parkplatz aus führt ein schmaler Pfad durch den Wald an einen Aussichtspunkt (Mirador)  und an den Rand des Lavakegels.
Vor ein paar Jahren war der Lavakegel noch viel kleiner und man konnte relativ undbeschwerlich wesentlich weiter hinauf steigen. Nur die letzten 100 Höhenmeter bis zum Krater waren eine Herausforderung. (sandig – ein schritt aufwärts, zwei abwärts)
In den letzten Jahren haben weiter Ausbrüche das ganze Scenario jedoch grundsätzlich verändert. Die Lavamassen sind zwar großteils erkaltet, haben sich aber bis an den Waldrand vorgeschoben. Ein Aufstieg bis zum höchsten Krater ist nicht empfehlenswert, weil sehr beschwerlich und gefährlich.

Manche Lavaflüsse laufen teilweise unterirdisch. Die erkalteten Massen darüber sind brüchig und voll von giftigen Dämpfen. Das Vulkanerlebnis ist dadurch aber nicht getrübt, denn es haben sich in den letzten Jahren weitere, tiefer gelegene Krater gebildet. Die Chancen stehen gut nach einem kurzen weiteren Anstieg über die erkalteten Lavamassen nicht nur den rauchenden Hauptkegel zu sehen, sondern nur wenige Meter an glühende Zungen von Lava zu gelangen die sich langsam talwärts wälzen.

Die Erfahrung der glühenden Lava, der heiße Boden, die Dampfwolken, die Gewalt der Natur – unvergesslich.
Besonders Nachtwanderungen sind spektakulär, aber nur in Gruppen und mit einem Führer empfehlenswert.
Wanderungen am Tag sind heute unbedenklich. Im Internet gibt es viele ältere Schilderungen von Überfällen, doch heute ist die ganze Route von Sicherheitspersonal und Führern gesichert.

Was Sie für die Wanderung brauchen:
Gutes Schuhwerk, Wasser, Sonnenschutz und im Falle eines Schlechtwettereinbruchs eine Jacke.
Während der Regenzeit empfiehlt sich auch ein Regenschutz.
UND: Keinesfalls den Fotoapparat vergessen 😉


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Guatemala – Vulkane, Lava, Abenteuer

Ausbruch 2010 Pacaya

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