Dezember 19th, 2009 von Erfolgsamer

Mit dem Schwimmreifen IN den Berg?

Muchbilha – eine fantastische Reise – 14km unterirdischer Flußlauf, atemberaubende Ausblicke, ein Dorf im Dschungel und viel mehr…

Ein Bericht

2005 wollte ich mit meiner Frau die Grutas Candelarias in Alta Verapaz besichtigen. Nach meiner Information gab es nur ein Hotel von dem der Zugang möglich war. Auf dem Weg dorthin haben wir die falsche Abzweigung gewählt und sind in einer Sackgasse mitten im Dschungel gelandet. So konnten wir aber ein kleines faszinierendes Dörfchen entdecken.
Muchbilha´ liegt bei  km 315 auf der Route von Chisec nach Raxruha in Alta Verapaz. Die Leute waren sehr gastfreundlich und haben uns durch die Grutas Candelarias geführt.
Dieses Höhlensystem ist das möglicherweise größte und eindrucksvollste in ganz Lateinamerika.
Es umfasst ein Gebiet von etwa 20Km², wobei 10km² Naturschutzgebiet sind. Das Gebiet ist nicht nur für die Überlieferung der Maya Kultur , sondern auch für den Schutz einer vielfältigen Flora und Fauna wichtig.
Hier gibt es zwei besonders große und eindrucksvolle Höhlen, die Cúpula de Murciélagos (Fledermaushöhle) und die Ventana de Seguridad. Beide Höhlen sind trocken und einfach zu begehen. Veronica ist eine weitere Höhle, eigentlich ein weiteres System in dem auch der Rio Caneldaria fließt. Da der Fluss IN den Berg fließt, können Touristen mit großen Schwimmreifen durch diese Höhlen gleiten.

In den Höhlen kann man verschiedenste eindrucksvolle Formationen , alte Läufe des Flusses und auch manche Plätze mit Fenstern bewundern. Durch diese Fenster fällt gelegentlich Licht in die Höhle, was den Anblick noch reizvoller macht. Touren mit erfahrenen Führern von Asiqmuc werden angeboten.
ASIQMUC ist eine private nicht kommerzielle, nicht politische, sozial und kulturell edukative Gemeinschaft.

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Dezember 2nd, 2009 von Erfolgsamer

Jeweils am ersten und zweiten November des Jahres herscht eine ganz besondere Atmosphäre in Guatemala.

Die Leute bauen aufwendige farbenreiche Papierdrachen durch die sie mit ihren Ahnen kommunizieren.
Kaltes Fleisch und Gemüse wird auf die Friedhöfe getragen um die Gräber der Ahnen zu reinigen.

Das ist ein Ereignis, dass sich niemand entgehen lassen sollte der die Möglichkeit zu dieser zeit in Gutaemala zu sein. Zu dieser Jahreszeit ist in Guatemala Nebensaison, aber an besonders berühmten Orten der Feierlichkeiten zum „El dia de los difuentes“ (Tag der Toten) finden sich doch eine Menge Touristen ein, die dieses Ereignis miterleben wollen. . Santiago Scatepequez ist einer dieser Orte. Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten beginnen bereits 40 Tage vorher.

Hauptsächlich die jungen Leute beginnen dann die traditionellen Papierdrachen zu bauen, wobei heute nicht mehr nur die klassischen religiösen Motive sondern auch moderne und politische Botschaften mit integriert werden. An einem Tag der Vorbereitungszeit brechen die jungen unverheirateten Männer an die Küste auf um dort Bambusstäbe für die Drachen zu sammeln. In früheren Zeiten war diese Reise ein beschwerliches mehrtägiges Unterfangen und gleichzeitig eine Art Initiationsritual. Die jungen Männer wurden nach der erfolgreichen Reise als „reife Männer“ im Dorf anerkannt. Die Aufgabe der Frauen war eher versteckt, aber nicht weniger wichtig. Sie waren verantwortlich für die Auswahl der Muster und Designs für die Drachen, für die Auswahl und Vorbereitung der Materialien.

Die Drachen folgen alle drei Grunddesigns. Alle sind aus dünnem Papier gefertigt, 3-5 Meter im Durchmesser, und oft mit einem Loch in der Mitte (wie ein Doughnut). Erstaunlich, dass sie dem Wind standhalten. Man findet auch noch die Diamantdrachen und Monddrachen. Diamantdrachen haben einen Durchmesser von bis zu 10 Metern, Monddrachen sogar 15m! Am letzten Sonntag im Oktober wird der schönste Drachen im Dorf gewählt. Am ersten November treffen alle Bewohner am Friedhof ein. Die Gräber bekommen einen neuen Anstrich und werden farbenfroh dekoriert. Alle warten darauf, dass die Geister der Verstorbenen zurückkehren um an der Feier teilzuhaben.

Es wird mit Musik gefeiert, gegessen und getrunken. Besuchern wird „Güisqiles“ (ein Gemüse das aussieht wie Avocado, aber wie Kartoffel schmeckt), süßer Kukuruz und „Jocotes“ (schmeckt wie süße Oliven) offeriert.
Am 2. November pilgern wieder alle mit Kerzen zum Friedhof, um die Geister der Toten wieder zu entlassen. Die größten Drachen steigen nochmals hoch in die Luft und die zerrissenen Drachen werden werden verbrannt.

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