August 12th, 2013 von Erfolgsamer

Mittlerweile haben sich viele Reiseunternehmen darauf spezialisiert, auch den älteren Semestern einen komfortablen und erholsamen Urlaub zu garantieren. Eine Freundin von mir hat mir zum siebzigsten Geburtstag eine Senioren Rundreisen an den Lago Maggiore geschenkt. In diese schöne Gegend Norditaliens wollte ich schon seit langem einmal reisen, bin aber viele Jahre lang nicht dazu gekommen.

Mein Sohn hat mich am Tag der Abreise zum Startpunkt des Reisebusses gefahren und schon konnte es losgehen. Ich war erst ganz aufgeregt, da ich so lange nicht mehr in Urlaub gefahren bin. Der Komfort im klimatisierten Reisebus war sehr hoch, so dass mir die lange Fahrt nichts ausgemacht hat. Mein Hotel war in Brione, einem Urlaubsort bei Locarno. Dort hat es mir sehr gut gefallen, und meine freundlichen Gastgeber haben es mir an keinerlei Annehmlichkeiten fehlen lassen. Ich habe mich gerne in der Altstadt von Locarno aufgehalten und die dortigen Sehenswürdigkeiten betrachtet. Auf Ausflügen habe ich mir auch einige weitere schöne Ortschaften am Lago Maggiore angeschaut. Ich finde, es gibt kein schöneres Landschaftspanorama als einen See mit fruchtbaren Uferlandschaften und schönen Ansiedlungen vor dem Hintergrund schneebedeckter Gipfel. Glücklicherweise hatte ich bei angenehmen Temperaturen ideales Urlaubswetter. Das strahlende Licht der Frühlingssonne hat den Lago Maggiore und seine Umgebung in schönsten Farben leuchten lassen. Ich habe mich in dieser stimmungsvollen Landschaft sehr wohl gefühlt und mich dabei sehr gut erholen können. Die Zeit bis zur Rückreise ist regelrecht verflogen, ich wäre gerne noch länger geblieben. Auch die Rückreise verlief reibungslos und angenehm.

Foto: sxc.hu

Foto: http://www.sxc.hu/photo/1420868

Mein erster Urlaub im Alter hat mir sehr gut getan. Ich plane, in Zukunft weitere Seniorenreisen zu unternehmen. Ich bin mir sicher, dass ich Freunde in meinem Alter davon überzeugen kann, dass ihnen gemeinsame Seniorenreisen ebenfalls sehr gut tun werden. Der schöne Urlaub am Lago Maggiore wird jedenfalls nicht meine letzte Seniorenreise gewesen sein. Die Auswahl an Reisezielen für weitere Seniorenreisen ist groß und vielfältig.

Seniorenreisen werden heutzutage in nahezu alle beliebten Ferienregionen Europas angeboten.

Mal schauen ob ich mich nächstes Jahr wieder für so eine Rundreise oder vielleicht doch ein Wellnesshotel Bayern entscheide.

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Januar 16th, 2010 von Erfolgsamer

Das vielleicht schönste Motorrad überhaupt.

Die Brutale ist ein Motorrad, und was für ein Motorrad! Der italienischen Motorradschmiede MV Agusta mit Sitz in Varese ist mit der Brutale wohl eines der schönsten Motorräder in der Kategorie Naked Bikes gelungen. So ist es nicht verwunderlich das beispielsweise die verkleidete Schwester der Brutale, nämlich die F4, im Guggenheim Museum ausgestellt worden ist. Die Firma MV Agusta ging aus dem Flugzeughersteller Agusta 1927 hervor.

 

Brutale 989R

Brutale 989R

1992 wurde MV Agusta von der Gastiglioni Gruppe gekauft. Am 11.Juli 2008 wurde die gesamte MV Agusta Gruppe schließlich von Harley Davidson gekauft. Was macht die Brutale nun so besonders? Als die wichtigsten Elemente darf ich wohl den Gitterrohrrahmen aus Chrom Molybdän Stahl, die Einarmschwinge aus Aluminium und den unvergleichlichen Scheinwerfer nennen. Die Brutale besitzt einen Reihenvierzylinder Motor mit 16 radial angeordneten Ventilen und je nach Modellvariante zwischen 137PS und 144PS. Der Motor ist wassergekühlt und besitzt eine Multipoint Einspritzung. Auch die Bremsen sind vom feinsten, so hat die Brutale vorne zwei 320mm Bremsscheiben mit 4 Kolben radial Bremsanlage und hinten eine 210mm Bremsscheibe. Es gibt verschiedene Modelle der Brutale, je nach Hubraum und Ausstattung. Die Brutale S, die Brutale 910, 989, 990 R und die großen 1078 RR und 1090 RR. An Sondermodellen wären die Oro, die America, Gladio und die Mamba zu nennen. Und zu guter letzt zum Preis: Hier scheint der einzige Nachteil der MV Agusta Brutale zu liegen.

Je nach Modell und Variante liegen die Preise der Brutale im Klein- und Mittelwagensegment.
Dadurch wird es vielen von uns nicht möglich sein dieses wundervolle Motorrad einmal besitzen zu dürfen.

Schade eigentlich.

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Januar 1st, 2010 von Erfolgsamer

Den ersten Teil unserer Hausbootreise finden Sie hier !

Sonntag 11.9. Tagwache daher erst um 0830. 23°C , trüb. Abfahrt 0945. Ankunft Le Vignole 1330. Sonne sehr heiß. Wir wollen hier liegen bleiben und von hier aus Venedig und Murano besichtigen.

Einige größere Boote sind dabei anzulegen, aber einige Skipper kämpfen noch heftig um festmachen zu können. Nach Erklärungen mit Händen und Füssen und einigen Hinweisen gelingt es doch. Wir gehen noch zur Trattoria alle Vignole, Süssigkeiten und Getränke mit Selbstbedienung. Mann bekommt dort auch zu essen, aber nicht nach unserem Geschmack, Interessant ist, dass man bei Speisenkonsumation für ein Tischtuch (weißes Packpapier) und zwei Papierservietten € 1.– verlangt.

Montag 12.9. Sonne. Blauer Himmel. 0730 Wecken, Frühstück und auf nach Venedig. Linie 13. Es gibt keine Seniorenkarte, keine Tageskarte nur für eine Fahrt, ob nach Murano oder Venedig €3,50. 1300 Heimfahrt. Uns tun die Füße weh. Am Vaporetto lernen wir zwei Schweizer kennen. Die besuchten uns dann am Boot. Um 1900 kommen die zwei Franzosen, denen wir schon zweimal beim Anlegen geholfen haben und laden uns zu einem Gläschen Wein auf Ihr Boot (Crown Clipper) ein.

Es sind beide sehr lustige Leute aus der französischen Justizverwaltung. Sie sprechen nur französisch. Wir aber nicht. Aber trotzdem ein netter Abend mit Händen und Füssen. 2045 wieder zu Hause.

Dienstag. 13.9. Blauer Himmel. 0930 Abfahrt. Wir wollen die Brenta hinauf. Sicherheitshalber nochmals tanken. Die Treibstoffanzeige spinnt. Die in der Karte eingezeichnete Tankstelle bei S. Elena gibt Diesel nur an Clubmitglieder. Daher zur Tankstelle am Lido. Dann durch Bacino di San Marco. Hier ist wirklich ein wilder Verkehr. Obwohl kaum ein Lüftchen weht, schaukelt und stampft unser Boot, wegen der vielen anderen und schnelleren Boote, wie wild. Bullenreiten auf der Flybridge. Hier ist Hausbootfahren wirklich kein Vergnügen. Oder liegt das an der Bauweise unseres Bootes???

Weiter den Canale nuovo di Fusina, Fusina, Moranzani, Malcontenta, Oriago. Viele bewegliche Brücken und einige Schleusen. Wir fahren vier Boote im Konvoi. Vorbei an prunkvollen (???) Villen. Vom Boot aus erscheinen die meisten sehr renovierungsbedürftig, und da fast nirgends Anleger vorhanden sind mit denen man das Ufer erreichen kann, bleibt uns die innere Pracht verborgen. Man sollte diese Villen, wie Oskar Schmid in seinem wirklich hervorragenden Reiseführer „Bootsurlaub in Venetien“ schildert, mit dem Auto besichtigen. An Dolo 1630. Sehr schöner und idealer Liegeplatz gleich rechts nach der Schleuse.

Kleiner Bummel und Einkauf. Toller Obst- und Gemüsestand neben dem Spital. In der Nacht starker Regen.

Mittwoch 14.9. Sehr angenehme Nacht. Boot lag ganz ruhig. Morgens Sonne und wolkenloser Himmel. Retour ab Dolo 0845. Die Schleusen- und Brückenwärter haben nur auf uns gewartet. Maximale Wartezeit nur 5 Minuten.

Wir begegnen unseren französischen Freunden. Lautes Hallo. In der Lagune ruhiges Wasser. Aber dann. Wir fahren im Bazino di San Marco nah an die Häuser heran. Hier sind „relativ“ wenig Wellen und wir haben weniger Angst vom Boot geschmissen zu werden. Man muss nur bei den Vaporettostationen auf die An- oder ablegenden Boote achten. Ankunft in La Vignole 1315. Gemütlicher Nachmittag..

Donnerstag 15.9. Sonne, es ist wieder sehr heiß. Fahrt nach Murano (€ 3,50). Da wir bereits um 0912 nach Murano fuhren, war es noch relativ ruhig. Glasmuseum besucht. Seniorenkarte € 2,50. Sehr schöne und alte Exponate zu sehen. Aber in manchen Vitrinen liegt der Lurch von Jahrzehnten,

Nach einem kleinen Spaziergang setzen wir uns in eine Trattoria und trinken ein kleines Bier und ein Cola. Dafür nehmen die hier € 8,–. Rückkehr 1300. Wir sind das einzige Boot an dem Liegeplatz von Paolo in La Vignole. Wir duschen im Freien. Dann gemütlicher Nachmittag. Ruhige Nacht.

Freitag 16.9. Sonne. Hier am Liegeplatz kein Wind. Abfahrt 0900. Unsere Franzosen sind wieder da und hängen sich hinter uns und sind sehr froh, weil sie sich nicht um die Wasserkarte kümmern müssen, Gegenüber unseren bisherigen Hausbootfahrten ist das Kartenmaterial hier eher dürftig, bzw. unübersichtlich. Eintreffen in Chioggia 1200. Wir gehen nach dem Einpacken in die Stadt und wollen noch etwas Essen gehen. Obwohl beim Lokal Al Buon Pesce laut Anschlagtafel Essen ab 1800 Uhr möglich ist, werden wir vom Kellner um 1815 sehr unwirsch wieder zum Aufstehen und weggehen aufgefordert, da es Essen erst ab 1900 Uhr gäbe. Andere Lokale geben gleich an, dass man erst ab 1900 Uhr essen kann. Wir sind aber hungrig und finden in einer Seitengasse nach der Osteria Penzo (die hat überhaupt geschlossen) einen Chinesen. Hier werden wir sehr freundlich aufgenommen. Bekommen rasch und sehr, sehr preiswert hervorragende Gerichte und köstliche Nachspeisen. Man hat manchmal das Gefühl, dass die Italiener nur sehr widerwillig Ausländer bedienen wollen.

Resümee:

Die Basismannschaft: Freundlich, entgegenkommend und hilfsbereit,

Das Boot:

Positiv: die Dusche im Freien. Bequeme Doppelbetten.
Negativ: Für 6 Erwachsene und ein Kind unzumutbar. Kopfhöhe in den Schlafkojen, WC, Waschraum unter 1,80 m. Innensteuerstand zu nieder und ohne Sitzmöglichkeit. Flybridge Sitze sehr nieder (wie auf einem Schemel). Steuerrad noch tiefer so dass man nur mit gebeugtem Rücken steuern kann. Küchenausstattung sehr einfach. Boot nicht mit vollem Wassertank übergeben. Treibstoffanzeige zeigt falsche Werte. Ausstattung (Geschirr, Gläser etc.) sehr dürftig

Die Route:
Die Lagune von Venedig: Man muss sich erst daran gewöhnen. Dass man auf einer riesigen Wasserfläche der Lagune nur in sich schlängelnden Dalbenstraßen fahren kann, weil die Wassertiefe daneben für ein Befahren nicht ausreicht. Daher landschaftlich wenig ergiebig. Der ideale Liegeplatz für Inselhüpfen ist La Vignole. Da sich niemand an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält ist das Befahren der näheren Umgebung mit dem von uns gewähltem Boot mit einem Bullenreiten vergleichbar.

Die Fahrt nach Lignano:
Ab Canale Silone fährt man, ausgenommen das Naturschutzgebiet von Lagunare di Caorle fast nur in Kanälen und Flüssen, die oft mit Wegwerfgütern, leeren Plastikflaschen und Ölfilmen verschmutzt sind. Jesolo, Bibione, Caorle können nur von der Hinterseite (der schmutzigen) gesehen werden, weil es bei unserer Fahrt keine freien Liegeplätze gab. Und wir benötigen wirklich nicht mehr als Bootslänge sowie vorne und hinten noch 80 cm dazu. Lignano bietet mit der Marina Punta Faro einen wirklich hervorragenden, mit allem Komfort ausgestatteten Liegeplatz, der allerdings € 35.— pro Tag kostet.

Auf Grund der mangelnden Infrastruktur und der doch etwas schwierigeren Situationen für Hausbootfahrer ist Venetien nur für erfahrenere Skipper zu empfehlen.

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Januar 1st, 2010 von Erfolgsamer

Ein Bericht über unseren Urlaub mit dem Hausboot in Venetien

Vom Lido bis Dolo.

Boot: FB Concorde 890 von Rendez-vous Fantasia

Vorausgeschickt muss werden, dass wir eigentlich immer gerne in der Vorsaison mit einem Hausboot (Mai-Juni) unterwegs sind. Da dies aber heuer nicht möglich war, fuhren wir diesmal erst im September. Und daher wollten wir nach dem wärmeren Süden, aber sicherheitshalber, nach dem kalten Sommer, auch mit warmer Kleidung ausgerüstet. Aber nun unser Logbuch:

Freitag 2.9. Abfahrt Wien 0900 Uhr. Schönwetter. Rasthausfrühstück an der Autobahn. Übernachtung: Arnoldstein Hotel Gum, einfach aber sehr freundlich.

Samstag 3.9. Abfahrt 0800. Sonne 17°C. Noch Schwarzbrot und Gebäck aus Österreich eingekauft. Autobahn flotter Verkehr. Bei der Ausfahrt längere Wartezeit. Maut € 10.50. Ankunft Chioggia 1330. (35°C im Schatten). Auto auf bewachten Parkplatz. Boot einräumen. Kleiner Stadtbummel. Supermarkt 200m von der Basis. Da die Basis direkt an der Strasse liegt und wasserseitig viel Verkehr ist (Hier werden weder am Land noch zu Wasser Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten), scheint ein Übernachten bei diesem Lärm und Geschaukel nicht sinnvoll. Wir legen also dann doch ab und fahren ca. 30 Minuten bis zu einem Liegeplatz hinter einer Mole (Visavis Dalbe 176) vor Pellestrina festgemacht. Kaltes Nachtmahl. Beim Abwaschen zeigt sich, dass der Abfluss des Waschbeckens total verstopft ist. Nach einer Stunde Arbeit rinnt das Wasser endlich, aber sehr langsam ab. Riesiges Gewitter mit Blitz und Donner. Kräftiger Regen.

Sonntag 4.9. Abfahrt 0930. Sonne. Starker Wind. Eine Böe reißt Eva die Mütze vom Kopf. „Mann über Bord Manöver“. Wegen des starken Windes war die Bergung sehr schwierig und erst nach mehreren Anläufen gelungen. Auch die von Paolo (Basismanager) aufgelegte neue Wasserkarte ist zwar besser als die offizielle, aber trotzdem gegenüber Holländischen Karten eher mager. Auch unser Boot ist, bei dem vielen Verkehr und den damit verbundenen Wellen von der Flybridge gesteuert eher mit einem Übungsgerät für Bullenreiten geeignet. 1230 Uhr an St.Francesco /Erasmo. Herr Schmid hat uns gebeten einige Zeitungsartikel und Bilder an Pater Antonino zu übergeben. Da er selbst nicht hier ist haben wir das einem Mitbruder übergeben. Da der Anlegeplatz momentan repariert wird, weiter nach Burano. An 1500 Liegeplatz für Paolos Boote in Mazzorbo. Kein Stadtspaziergang. Zu heiß und zu müde.

Montag 5.9. Sehr unruhige Nacht. Geschwindigkeitsbeschränkungen werden nicht eingehalten. Junge Burschen (13 Jahre) donnern mit Kleinbooten mit 40 Sachen und laut aufgedrehten Radios bis spät in die Nacht an uns vorbei. Boot schlägt immer wieder an die Pfeiler. „Raubüberfallgefühl“. Kleiner Einkauf. Abfahrt 1000. Torcello – Poste grandi (Schleuse) – Caposile.

Nach der Pontonbrücke vor dem Fußgängersteg zwischen tief herabhängenden Bäumen im Retourgang (wegen der Strömung) eingefädelt. Essen im Restaurant. 1400 weiter den Flumen Piave. Anfänglich glaubt man kaum, dass es hier weiter geht. Es ist eigentlich ein sehr enger und verwachsener Kanal, der sich durch die Gegend schlängelt. Die Schleuse von Consa di Musile steht mit beiden Toren offen. Aber es herrscht eine ziemliche Strömung. Bin neugierig wie das bei der Rückfahrt funktioniert, Weiter flussabwärts den Flumen Piave. Bei der beweglichen Brücke von Cortellazzo merken wir die Strömung und müssen bis zur Öffnung der Brücke gegen den Strom drehen. Die Einfahrt in den Kanal nach Torre di Fine verpassen wir und müssen, wenn wir nicht über das Meer fahren, umdrehen. Der Kanal ist laut Aufschrift gesperrt, aber wir probieren es. Es geht, aber wegen Ebbe haben wir fast Bodenberührung. Vor der Brücke von Torre di Fine finden wir um 1700 einen ruhigen Liegeplatz.

Dienstag 6.9. Ruhige Nacht. Abfahrt 0900 bei Sonne durch die Brücke (Maut € 18.- !!!). Bei Einmündung in den Canale Livenza ist ein ruhiger Liegeplatz. Caorle- Wir fahren natürlich wieder in die falsche Richtung, weil uns die richtige zu schmal erschien. Wendemanöver nur sehr schwierig, weil freier Platz vor und hinter dem Boot nur je ein Meter war. Es war aber dann doch der richtige Weg zur Brücke (tel. oo39 3385047765 oder 0039 (0) 42181087, Brückenfrau kann Englisch). Weiter dann durch ein Naturschutzgebiet, weite Wasserflächen, kilometerweise keine anderen Boote. Sonne, Sonne, Sonne. Allmählich können wir uns mit der Gegend etwas (!?!) anfreunden. Italien ist nicht unser Ding! Das Boot har viele Schwachstellen. Flybridge Sitzbank sehr nieder und Steuerrad noch niederer Man muss einen gesunden Rücken haben oder nur 1,30m groß sein, Die beiden Schlafkabinen sind wohl sehr groß, aber so wie Bad und WC weniger als 1,80 m hoch. Wie aber in diesem Boot 6 Erwachsene und ein Kind untergebracht werden sollen, ist uns schleierhaft. Der Innensteuerstand ist auch nur 1,75 hoch. Man kann sich nur auf einem 5cm breiten gepolsterten Brett mit gebeugten Knien anlehnen. Positiv ist die Handbrause im Außenbereich. Gegenüber unseren bisherigen neun Fahrten auf anderen Booten fehlten uns hier: Kaffeeuntertassen, Salatschüsserln, Weingläser, Eierbecher, Gasanzünder, etc. So, aber weiter! Kurz vor der Einmündung in den Tagliamento finden wir um 1300 eine Anlegestelle. Hier bleiben wir heute.

Mittwoch 7.9. Ruhige Nacht Abfahrt 0930. Die Strömung in den Kanälen dreht durch Ebbe und Flut um. Wir fahren gegen die Strömung in den Tagliamento, biegen dann nach links und nach 800m nach rechts in den Kanal. Auch hier ziemliche Strömung vom Tagliamento weg. Eine Schleuse steht beiderseits offen. Durch mit Strömung und dann vor einer geschlossenen Brücke. Wir können uns gerade noch mit der Achterleine an einem Dalben festmachen. Der Brückenwärter war in heller Aufregung. Wir auch. Dann geht es weiter in die Lagune. Trotz herrlicher Dalbenstraße ein Untiefezeichen. Wir spüren auch leichten Schlickkontakt. Dabei war nicht einmal volles Niedrigwasser. Eintreffen 1100 in Lignano (Marina Punta faro).

Hier liegen tolle Jachten. Ruhigen Anlegeplatz gefunden. Vorher noch aufgetankt und Wasser gebunkert. Abends Besuch bei Steffl und Tiziana, Freunde die hier ein Appartement haben, zu einem köstlichen Nachtmahl. Es war ein bezaubernder Abend. Die Wohnung ist entzückend mit einem herrlichen Ausblick auf den Strand.

Donnerstag 8.9. 0700 Tagwache. Stark bewölkt aber wenig Wind. 0900 Eintreffen von Tiziana und Steffl. Führung durch unsere „Jacht“. Begrüßungsfrizzante. Wir fahren los in Richtung Precenicco. Steffl geht ans Ruder. Strahlender Himmel und keine Wolken mehr. Vor lauter tratschen und erzählen landen wir aber in Aprilia Marittima. Also zurück den Canal Caron und dann den richtigen Canal Cialisia. Wir legen um 1215 in Precenicca beim Restaurant Rivabella an. Sehr bequem. Die Wirtin, eine Klagenfurterin, ist heute nicht da, aber Tiziana und Steffl sprechen ja perfekt italienisch und auch die Speisekarte ist in italienisch und deutsch geschrieben, Essen und Trinken hervorragend und sehr preiswert. Zurück nach Lignano. Eintreffen 1600. Wir beschließen trotz der teuren Liegegebühren ( € 35.–) noch eine Nacht hier zu bleiben. Wir müssten die Untiefe bei Ebbe passieren.

Freitag 9.9. Abfahrt 0930. Bewölkt 23°C. Kommt Regen ? Die Drehbrücke „Conca di Bevazzana destra“ tel. (2 Nummern) nicht erreichbar. Vor der Brücke hängen wir uns an und hupen. Einige Männer winken uns zu als ob die Brücke nicht geöffnet würde. Aber unser Brückenwart kommt dann doch, winkt uns zu und ruft, er käme in zwei Minuten, die aber dann 15 wurden. Weiter den Tagliamento hinunter. Die Einfahrt zur Schleuse Bevazzana sinistra ist fast nicht zu sehen. Aber wir haben uns den alten Bunker davor gemerkt. Weiter den Kanal entlang. Es regnet. Ich steuere von innen. Geht nur im Stehen, bin aber dafür zu groß (1,83). Leichte Kniebeuge und mit dem Allerwertesten anlehnen. Tolle Konstruktion. Am Campingplatz von Bibione legen wir um 1150 an. Es schüttet. Mittagspause und Essen an Bord. Abfahrt 1300. Es regnet immer mehr und gerade in der Lagune di Caorle mit den großen Wasserflächen und den weit auseinander liegenden Dalben (manchmal bis zu 800 m) bricht ein riesiges Gewitter mit Blitzen, Regengüssen und starken Böen los. Sicht weniger als 100m. Wie wissen nicht mehr wie es weiter geht und Kreisen in der Nähe einer Dalbe bei kräftigem Sturm. Es war nicht ganz einfach. Vor allem die „Kniebeuge“ war mehr als störend. Nach einer halben Stunde lässt das Unwetter nach und wir stellen fest, dass wir in Richtung Meer fuhren und die Ausfahrt Richtung Caorle verpasst haben. Also jetzt weiter nach Caorle. Die bewegliche Brücke wird nach Anruf geöffnet. Wir versuchen in Caorle einen Liegeplatz zu finden. Uns würde ein Platz mit Bootslänge plus zweimal 80 cm genügen. Aber obwohl wir bis ins Zentrum fahren war nichts zu finden. Schade. Weiter bis Brian und bei der Trattoria Emiliana um 1700 angelegt. Kleiner Spaziergang und Essen in der Trattoria. Speisekarten auch auf deutsch.

Samstag 10.9. Herrlich geschlafen. Norbert hat starkes Gewitter verpasst. Aufgewacht erst um 0830. Abfahrt 0945. Ankunft Torre di Fine 1100 Uhr. Brücke wird nach Anruf geöffnet, Wir legen nachher an. Hier ist am Ende der ersten Seitengasse links ein kleiner Supermarkt. Weiter in die Piave. Vor der Pontonbrücke, knapp vor einem großen Fischernetz links eine Anlegemöglichkeit. Hier legen wir an und warten bis 1410. Zwei Boote warten auch, aber der Brückenwärter macht keine Anstalten uns zu öffnen, obwohl niemand die Brücke passiert. Nach langer Zeit setzt er sich in Bewegung. Bei seinem Tempo hätte man ihm die Hose flicken können. Endlich die Piave hinauf. Eine schmutzige braune Brühe mit Plastikdosen, Schilf- und Baumresten. Nach eineinhalb Stunden biegen wir in die Piave vecchia ein. Vor und in der offenen Schleuse starke Strömung und Kehrwasser. Gerade, dass unser Motor das schafft. Anlagen in Caposile um 1700 unter dem ruhigen, schönen Restaurant „Alla Cacciatora“.

Irrtum!. Kaum dunkel geworden ging es los. Disco oder Hochzeit. Musik mit vielen Bässen. Aber nicht viel über 1000 db. Ende nach großer und lauter Verabschiedung um 0200 Uhr.

Den 2. Teil unserer Reise mit dem Hausboot finden Sie hier!

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