Öffentliches Reden

Zitate von von Northcote Parkinson

“Für alle nicht berufsmäßigen Redner besteht die Kunst in peinlichem Vorbereiten und lässigem Vortragen. Was wie spontane Eingebung wirken soll, muss auswendig gelernt werden. Darum ist die erste Aufgabe, die Rede vorher entwerfen. Hat man ein Konzept niedergeschrieben, wird man unweigerlich feststellen, das der einleitende Absatz überflüssig ist. Genau wie in einem Schulaufsatz ist dieser Teil meist nichts anderes als eine Aufzählung dessen, was der Autor zu tun beabsichtigt, ein Gerüst, das er nach Gebrauch entfernen muss …”

“… Der springende Punkt ist, dass der Redner nicht von eigenen Emotionen ausgeht, die er ausdrücken möchte, sondern von einem ganz bestimmten Auditorium, das er beeinflussen will. Also beginnt er bei dem Auditorium und kommt erst dann auf die eigene Person. Dabei fragt er sich zunächst, welches Thema alle Anwesenden, Frauen wie Männer, interessiert. Die Antwort ist gewöhnlich einfach: Sie interessieren sich vorwiegend für sich selbst. Daher seine Aufgabe, in den ersten drei Minuten auf irgend etwas anzuspielen, das ihnen allen gemeinsam ist, den Schwerpunkt auf etwas zu legen, was ihr wichtigster gemeinsamer Nenner erscheint…”

“… Auch wenn die Anwesenden hauptsächlich an sich selbst interessiert sind, hören sie gerne Anekdoten zum Gruseln oder zum Schmunzeln …”

“… Dann gehen Sie über zu der Wiederholung, aber mit anderen Worten, indem Sie nämlich alles Negative ins Positive verkehren. Wenn Sie vorher sagten: “Kein Licht darf brennend zurückgelassen werden”, dann sagen Sie jetzt, dass der Letzte die Verantwortung hat, alle Lichter auszuschalten …”

“… Witz hat  nur einen Sinn, wenn er das, worauf es dem Vorsitzenden besonders ankommt, unterstreicht. Die Geschichte die Sie gestern im Rotary-Klub hörten, ist darum fast immer verfehlt. Bringen Sie statt dessen einen Witz, der genau die Sache trifft. Dabei müssen Sie immer voraussetzen, dass eine komische Geschichte das einzige ist, was jeder behalten und weitererzählen wirf. Denn jeder schmückt sich gern mit dem Ruf, ein Witzbold zu sein…”

“… Schließen Sie nie mit Wörtchen “danke”, wie es zur idiotischen Gewohnheit geworden ist. Schließen Sie lieber, wo Sie zu Ende sind. Wenn Ihre Rede vorbei ist, können Sie nichts besseres tun, als schlagartig aufzuhören…”

Dezember 22nd, 2009 von