Im Jahr 1999 wurde ich vom Institut für Statistik und Decision Support der Uni in Wien auf ein Projekt angesprochen, das von vielen Kollegen anfangs belächelt wurde:
Unterricht für Statistik in der Volksschule
Wie sollen Kinder mit 8-10 Jahren Statistik verstehen können, wo doch schon viele Erwachsene ihre Probleme damit haben?
Anfangs gab es viele Zweifler, aber es ist nicht nur Möglich den Kindern Statistik näher zu bringen, es funktioniert sogar sehr gut!
Mit Lehrern und Kindern der Schule im Park (Wien 9, Währingerstraße) wurde im Rahmen der Science Week gezeigt, dass die angeblich so trockene und scher verständliche Statistik durchaus unterhaltsam sein kann. Herr Ministerialrat Mag.Walter vom BMBWK, Frau Hahn von der Pädagogischen Akademie X, Ettenreichgasse, sowie Lehrerinnen und über 50 Kinder aus mehreren Volksschulen bildeten eine schöne Kulisse für die Präsentation. Es wurde ein kurzes Video über die bereits in der Vorwoche durchgeführte Datenerhebung vorgeführt. Kinder aus verschiedenen Klassen hatten an einem Experiment teilgenommen:
Es sollte anhand von zwei Übungen („Tapping“ und „Dance“) untersucht werden, ob zwischen Geschwindigkeit (beim „Tapping“ sollte möglichst schnell abwechselnd mit den Füßen auf eine Kontaktplatte gestiegen werden) und Rhythmusgefühl (hier sollte die Bewegung eines Balls auf einem Bildschirm möglichst synchron nachvollzogen werden) ein Zusammenhang besteht.
Dann wurde untersucht, ob Unterschiede zwischen Buben und Mädchen oder Kindern einer dritten und vierten Klasse VOLKSSCHULE bestehen. Nach dem Video ging es an die Datenauswertung.
Neben einigen vorbereiteten Diagrammen wurden ein Streudiagramm und zwei Histogramme mit den Kindern erstellt und besprochen.
Alle Beiteiligten waren fasziniert und haben bewiesen dass Statstik auch ein Thema für Kinder sein kann und sollte!