Umgang mit Fehlern

Als ich zur Schule ging musste ich jeden Fehler 3 Mal verbessern, bei manchen Professoren sogar 5 Mal.

Machen Verbesserungen Sinn?

Solche sicher nicht, denn abgesehen davon dass nach dem Schreiben des zweiten Wortes ohnehin das Hirn aussetzt und nur mehr ein mechanisches Reproduzieren die VERBESSERUNG darstellen,  passieren hier auch oft neue Fehler.
Das hat dann zur Folge dass das Kind das falsche Wort ein Mal richtig schreibt und dann mit einem neuen Fehler vier  weitere Male falsch.
So ein Unsinn!
In unserer Schule wurde heuete diskutiert Verbesserungen überhaupt aufzugeben. – Ein Schwenk um 180° ?
Zuerst sollte man sich die prinzipielle Frage stellen:  Wie gehen wir in der Erziehung mit Fehlern um?
Wenn ein kleines Kind die ersten Schritte macht und dann fällt würde es den Eltern niemals einfallen das Kind dafür zu bestrafen, oder diese Schritte nochmals – besser – zu machen.
Fehler gehören zum Lernen. Durch Fehler werden wir besser.
Kinder haben oft Schwierigkeiten Größen zu erkennen. Deshalb passieren so viele Fehler bei tT, fF, kK. Ein mehrmaliges korregierendes Schreiben wird somit von der Unfähigkeit der richtigen Größenauffassung untergraben und somit ad absurdum geführt. Das wird auch noch durch die zu frühe Verschriftlichung unterstützt, der man aber bei hohen Klassenschülerzahlen (im Erstunterricht) kaum entgegenwirken kann.
Gemeinsame Verbesserungsstunden bei denen die häufigsten Fehler nochmals gemeinsam bearbeitet werden und nur eine kurze Phase der persönlichen Verbesserungen beibehalten wird, scheinen sinvoll zu sein.

Verbesserungen als Disziplinierungsmöglichkeit?

Das ist ein anderes Thema. Kinder die ihre Aufgaben lieblos „hinschmieren“ und deshalb noch mehr – unnötige – Fehler machen werden durch einen Entfall von Verbesserungsarbeiten sicher nicht motiviert konzentrierter und genauer zu arbeiten.

Wir haben bei unserer Diskussion keine Lösung gefunden, aber wir wollen künftig noch achtsamer bezüglich der Ursachen von Fehlern sein und demnach auch Strategien zum besseren Umgang damit finden.

Februar 12th, 2010 von