Management – Systeme

Die kybernetischen Organisationsstrukturen von Managementsystemen sind kein leicht verdauliches Thema, doch deshalb nicht weniger interessant.

Die zunehmende Komplexität seines Aufgabenbereiches stellt das Management von Unternehmungen und anderen soziotechnischen Systemen auf allen Ebenen vor Probleme, die es mit herkömmlichen Denkstrukturen und Methoden nicht mehr zu lösen in der Lage ist. Diese Komplexität erfordert den Entwurf neuer Vorgehensweisen der Gestaltung und Führung soziotechnischer Systeme, welche die Organisation der zu lenkenden Aktivitäten in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen. Dies bedingt aber die Entwicklung eines Organisationsmodells, das als Raster für die Lokalisierung und Behandlung von Problemen sowohl des operativen wie auch des strategischen Managements dienen kann. Ein solches Organisationsmodell soll im folgenden in Form des Modells des lebensfähigen Systems, wie es von Stafford Beer in zwei Jahrzehnten kybernetischer Forschung entwickelt wurde, vorgestellt werden. Dabei ist zuerst die allgemeine Struktur lebensfähiger Systeme und ihre Invarianz aufzuzeigen und die Verteilung der erforderlichen Funktionen dieser Struktur zu behandeln. Anschliessend ist auf die Prinzipien des Modellaufbaus und der Modellverwendung einzugehen, wobei die Prinzipien der Rekursivität, der divisionalen Autonomie sowie der Lebensfähigkeit ausführlich beschrieben werden. Das Modell des lebensfähigen Systems wird sodann in seinen Details behandelt, wobei nicht nur die Systemfunktionen eins bis fünf analysiert, sondern auch deren Bausteine charakterisiert werden. Schliesslich ist das Gesarntmodell auf verschiedenen Rekursionsebenen praktisch darzustellen, um das Verständnis für die grundlegenden Zusammenhänge zu fördern.

Aus dem Vorwort der Publikation von Dr. Peter Gomez und Dr. Karl-Heinz Oeller (verfasst, um eine gemeinsame Grundlage für die kybernetische Behandlung des Operations Managements (P. Gomez), des strategischen Managements (F. Malik) und betrieblicher Kennzahlensysteme (K. H. Oeller) zu schaffen.)

Januar 30th, 2010 von