Hausbootfahrt in Friesland – Logbuch 2

Über den Beginn unserer Reise mit dem gemieteten Hausboot lesen Sie hier    <—

Mittwoch 2. Mai 2001: Ruhige Nacht am Rande von Leeuwarden, aber saukalt. In den Schlafkojen kann man den Atem sehen. Aber herrlich geschlafen. Heute 0730 Uhr nach vorheizen von Norbert (er ist am Morgen immer der Kälteheld und heizt ein) hat es im Boot 13°C. Abfahrt 0900 Uhr. In der Sonne zeigt das Thermometer schon 17°C. Norbert navigiert von oben. An Franeker 1100 Uhr. Besuch des Zimmerplanetariums. (Es gibt jetzt ein neues Video in deutscher Sprache). Es war wieder äußerst interessant. Man muss das wirklich ein zweites Mal ansehen. Weiter bei Sonnenschein nach Harlingen. Da uns (für ein anderes Boot aber doch) die Brücke trotz Läuten an der Glocke nicht geöffnet wurde, fahren wir ein Stück zurück und Richtung Schleuse. Knapp davor ist, schwer zu erkennen, ein kleiner privater Jachthafen mit einer ganz schmalen Einfahrt und wenig Platz. Der Hafenmeister hat uns trotzdem für max. 1 Stunde anlegen lassen. Das war aber so im Zentrum, dass wir in nur 10 Minuten an der Waddenzee waren. Dort war ein riesiger Rummel. Autobusse baggern Touristen zu den Fährschiffen. Ab Harlingen 1440 Uhr. An Leeuwarden Zentrum 1745 Uhr. Wir legen direkt vor der Konzerthalle Harmonie an. (Evi zaubert Eiernockerl mit Salat und für sie selbst ein verdientes Bier!!!!!) Die Sonne scheint ins Boot. 2015 Uhr. Es ist angenehm warm. Wir spielen Räuberrummy.

Donnerstag 3. Mai 2001: Ruhige Nacht. Abfahrt 0845 bei 12°C. Wasser bunkern. Wir fahren bereits um 0915 Uhr von der Flybridge und schippern Richtung Dokkum. Die Karten über diese Gegend sind sehr ungenau und unübersichtlich. Wir studieren sie nochmals intensiv. Irgendwo steht bei einem Steg Vb. Wenn das eine feste Brücke ist müssen wir einen größeren Weg zum Bergumer Meer fahren. Dann sind wir bisher nur 1/10 des vorgesehenen Tagespensums gefahren. Wir drehen sicherheitshalber um und ein Problem kommt selten allein. Die Öldrucklampe leuchtet auf. Kontrolle mit Ölstab. Zu wenig Öl. 1l nachgefüllt. Leuchtet trotzdem. Telefonischer Rückruf bei der Basis. Nochmals 2l nachgefüllt. Leuchtet trotzdem. Basis: Wir sollen liegen bleiben wo wir sind. Hier ist aber nur Weidefläche und weder auf der Karte noch in Natur eine Strasse oder ein Weg sichtbar. Wir sollen vorsichtig weiterfahren bis Leeuwarden. Wieder in Leeuwarden vor Harmonie. Basis verständigt. Regen 10,5°C. Mechaniker kommt nach knapp einer Stunde sogar während der Mittagspause. Wackelkontakt beim Öldruckfühler. Repariert (Norbert hat das am Nachmittag nochmals, aber diesmal besser gemacht). Ende des Wolkenbruches. Weiterfahrt 1400 Uhr. Südlich von Leeuwarden entlang. Lang Deel. Dann Richtung Warga. Vor Warga Liegeplatz. Den kannten wir schon. 1600 Uhr. Mittag/Abendessen: Rinderlappen, Kartoffelknödel, Salat. 2030 Uhr Zapfenstreich, Regen, Wind, 9.5°C.

Freitag 4. Mai 2001 Ruhige Nacht, Wind Regen. Um 0730 hat es 7°C, der Regen hat aufgehört, aber geschlossene Wolkendecke. Boot innen sauber gemacht, Kopf gewaschen und mit müdem Föhn getrocknet. Ab 1050 bei Wind. An Bergum 1230 Uhr. Diesel tanken. 14°C, eiskalter Wind. Wir legen genau an der Stelle im Hafen neben dem Parkplatz an, die wir Jochen und Tina im Internet-Plan eingezeichnet haben. Der Tankwart hat für morgen Mittag und Sonntag schönes Wetter vorausgesagt. Ob wohr is??? Einkauf für unseren Besuch. Es ist etwas wärmer geworden. Eva wird nun (1430 Uhr) für morgen vorkochen: Reisfleisch. Heute abends gibt es für Norbert Spaghetti + Haschee und für Eva Fleischlaberl + Geröstete. (No: selbst das hat Eva in Windeseile fertig und es schmeckt wieder einmal köstlich).

Samstag 5. Mai 2001: 0700 Uhr: außen 5°C / innen 7°C. Einheizen auf tausend. Norbert geht nochmals einkaufen (Torten und Brot). Beide Uhren von Norbert sind im Eimer. Batterien leer. Jetzt 0845 scheint noch die Sonne, aber es kommen Wolken. Ob Petrus mit uns ein Einsehen hat? 0930 Uhr. Jochen und Tina sind da. Zur Begrüßung: Frizzante und „Worstenbroodjes met Vleesvulting“. Sie bringen uns zwei wunderschöne Froteehandtücher mit den Bremer Stadtmusikanten mit. Dann fahren wir los. Jochen übernimmt das Steuer, nur die Anlegemanöver macht Norbert. Fahrt ins Naturschutzgebiet, Eernewoude, Grutte Kritte, Mittagessen: Reisfleisch, Grüner Salat, Torten. Weiter nach Grou. Dort ist der Zieleinlauf einer riesigen Ruderregatta. Finden im Jachthafen einen Liegeplatz und machen einen Spaziergang durch Grou. Dann weiter nach Warga. Die enge Durchfahrt und dann noch das Warten vor der Brücke scheint unseren Gästen zu gefallen. Nach Warga in der Einsamkeit und bei dem Wind zu übernachten ist vielleicht doch etwas unbequem, daher Rückkehr nach Bergum und Festmachen im Hafen. Kaltes Nachmahl. Spaziergang durch Bergum. Um 2030 Uhr gibt es noch einen Kaiserschmarren mit Kompott, Frizzante. Bettruhe 2330 Uhr.

Sonntag 6. Mai 2001: 0700 Uhr Sonnenschein und 7°C. Frühstück: Kaffee, Juice, Brot, Semmeln, Butter, Wurst, Schinken, Käse, Lachs und weiche Eier, Marmelade. Nochmals kleine Rundfahrt ins Bergumer Meer und Stoppelzool. Jochen fährt begeistert trotz Kälte und Wind von der Flybridge. Alle anderen sitzen unten im Warmen. Um 1030 Uhr wieder im Hafen beim Auto und die beiden verlassen uns. Wir fahren bei eisigem Wind wieder ins Naturschutzgebiet und finden dort um 1300 Uhr ein nettes Platzerl und bleiben dort über Nacht. Ein ruhiger und sonniger aber kalter Nachmittag und Abend. Nachtmahl Grenadiermarsch und Salat.

Montag 7. Mai 2001: 0800 Tagwache, Sonnenschein. 1100 an Irsum. Wir dachten hier wären Ausgrabungen (älter als 2000 Jahre), Irrtum. Riesiger Jachthafen. Jetzt glauben wir gar nichts mehr. Wir dachten die tollen Jachten mit TV-Schüssel, Radar, etc. wären alle Privatbesitz. Denkste!!! Stehen hier reihenweise zum Chartern. Weiter nach Sneek zur Basis. Guten Tag gesagt, Wasser gebunkert, Einkauf im Supermarkt. Genevre für Wiener Freunde gekauft. Mittagessen: zwei frische belegte Brötchen. Der Speck schmeckt herrlich. 1430 Abfahrt. Wir steuern, warm angezogen, von der Flybridge. Sonnenschein 15°C. An Bolsward 1700, wunderschönen Anlegeplatz gefunden. Bis jetzt oben gewesen. Bis 1700 am Achterdeck in der Sonne gelegen. Spaziergang durch Bolsward. Leerdamer gekauft. Leerdamer ist der neue Lieblingskäse von Norbert. Abendessen: Dillsauce mit Semmelknödel und Frankfurter.

Dienstag 8.Mai 2001: Abfahrt 1000 Uhr, 10,5°C, Sonnenschein. Exmorra – Landwirtschaftsmuseum besichtigt. Nun wollten wir den Käsebauernhof vor Makkum besuchen. Aber die letzte Brücke davor ist geschlossen (Mittagspause) und weder davor noch dahinter gibt es eine Möglichkeit anzulegen. Ein Stück zurück und weiter nach Workum. An 1445 Uhr (Sonne). Aber das Workum ist nicht das Workum, das wir in Erinnerung hatten. Weiter aber von unten gesteuert, da es sehr kühl wurde. Lange Vliet. Vlakke Brekken. Oudgaster Brekken. Wir suchen nach einer Anlegestelle auf der Lee-Seite. 1700 gefunden. Kein harter Wellenschlag, aber leichtes Schaukeln. Wurst- und Specknudeln mit Salat. 2015 Bettruhe 11,4°C.

Mittwoch 9. Mai 2001: Abfahrt 0915 bei strahlender Sonne. Die Nacht war sehr ruhig, kein anderes Boot weit und breit. Heeg (Spaziergang). Woudsend, da die Brücke geschlossen (Mittagspause) machen wir fest und bummeln durch die Stadt — und landen in dem uns schon bekannten Fischgeschäft. Norbert Coca Cola, Eva „Lekker-bekken“ (Frittierter Fisch, welcher weiß ich nicht, mit Sauce Tartar + Bier!!!!) Weiterfahrt 1300. Es ist herrlich warm. Sloter Meer, Sloten, Grande Meer, Prinses Margriet Kanal, Koevorde, Januslot. An 1630. Nordzipfel des Langweerder, Anfang De Kaai angelegt. Ziemlich kompliziert, weil der Liegeplatz auf der Leeseite lag und der starke Wind unser Boot immer wieder vom Ufer wegtrieb. Tolle Sonne, wir liegen an Deck, sehr, sehr warm. Eiernockerl mit Salat, Nachspeise Kompott.

Donnerstag 10. Mai 2001: Herrliche Sonne und strahlend blauer Himmel bei 11°C. Abfahrt 0915. Im Noorder Oudeweg vor dem Goingarijster Poelen legen wir an und faulenzen in der Sonne. Dann tuckern wir noch im Goingarijster Poelen und im Sneeker Meer herum und sind um 1430 an der Basis in Sneek. Einpacken, der erste Teil des Gepäcks wieder ins Auto. Ab 1545 liegt Eva an Deck in der Sonne und Norbert stellt unten (er hat fast zu viel Sonne abbekommen) die Heimroute zusammen. Wir wollen am Rückweg uns Rothenburg ob der Tauber ansehen. Abends: Abschiedsessen beim Japanisch-Indischem Chinesen (gleich neben dem Schifffahrtsmuseum) Sehr gutes Buffett. Räuber Rummy nach 14 Tagen unentschieden. Norbert will nicht mehr weiterspielen, der Knauserer, er müsste mir (ich habe bis heute geführt) sonst ein Stifterl Sekt spendieren.

Freitag 10. Mai 2001: Boot ade. Es war eine sehr schöne Zeit. Wir haben in unseren 3 Touren in Friesland fast alles abgefahren. 0900 Uhr Sonnenschein, warm. Abfahrt. 1330 kurze Rast im Rasthaus, Bockwurst mit Brot. Bei Limburg (Westerwald) lange ICE-Baustelle. 26°C. 1530 Stau vor Würzburg. Es gibt heute überhaupt viel Verkehr. Muttertag und Wochenende. An 1630 Uhr: Rothenburg ob der Tauber. Quartier im Hotel „Meistertrunk“. Spaziergang in Rothenburg. Abendessen in kleinem Lokal: N: Schweinshaxe mit Erdäpfelknödel, E: Fränkische Bratwürstel, Sauerkraut, Rösti und ein großes Bier. Köstlich!!! Es gibt hier 3 Kirchturmuhren, die Tag und Nacht die Stunden laut einläuten. Nicht unangenehm. Aber warum läuten alle Glocken um 2100 Uhr besonders lang?

Dezember 5th, 2009 von