Erstkontakt – Die Echtheitsprüfung

Kann man Ihnen trauen? Sind Sie vertrauenswürdig?

Nach der Symphatieprüfung und der Bedrohlichkeitsprüfung folgt die Echtheitsprüfung.
Auch sie  läuft auf verschiedensten Ebenen ab.
Wir hören immer wieder Redner mit überzeugenden Argumenten. Wir müssen intelektuell zustimmen, doch irgendetwas in uns signalisiert, dass das doch nicht stimmt. Warum?
Manchmal passen die Botschaften die wir aussenden nicht zusammen. Sie sind nicht kongruent.
Mit Kongruenz ist die Stimmigkeit innerhalb einer Person, d.h. die Übereinstimmung der verbalen und nonverbalen Signale einer Botschaft gemeint.

Viele Menschen sind sich der Widersprüchlichkeit in Ihren Verhaltensäußerungen nicht bewusst. Der Gesprächspartner muss sich aussuchen, auf welche der Äußerungen er reagieren möchte.

„Gehst du morgen mit mir ins Theater?“
„Ja, gerne, ich freu mich schon darauf.“

Niedergeschrieben, ein einfacher, klarer Dialog, doch was passiert wenn die Antwort „Ja, gerne, ich freu mich schon darauf.“ von einer nach unten gehenden Stimmmelodie begleitet ist?
Es klingt plötzlich unehrlich, oder ironisch.

Oder:

Verbal: Ich freu´ mich über Deinen Erfolg
Nonverbal: Ernstes Gesicht, Mundwinkel nach unten gezogen.

Verbal: Natürlich fahr´ ich gern mit dir zum Surfen.
Nonverbal: Tiefes, resignatives Seufzen.

Die Botschaft ist nicht mehr länger echt bzw. eindeutig, denn sie ist von einer anderen Botschaft überlagert.

Die Echtheitsprüfung

Auch die Echtheitsprüfung läuft auf verschiedensten Ebenen ab.

Wir hören immer wieder Redner mit überzeugenden Argumenten. Wir müssen intelektuell zustimmen, doch irgendetwas in uns signalisiert, dass das doch nicht stimmt. Warum?
Manchmal passen die Botschaften die wir aussenden nicht zusammen. Sie sind nicht kongruent.

Mit Kongruenz ist die Stimmigkeit innerhalb einer Person, d.h. die Übereinstimmung der verbalen und nonverbalen Signale einer Botschaft gemeint.

Viele Menschen sind sich der Widersprüchlichkeit in Ihren Verhaltensäußerungen nicht bewusst. Der Gesprächspartner muss sich aussuchen, auf welche der Äußerungen er reagieren möchte.

„Gehst du morgen mit mir ins Theater?“
„Ja, gerne, ich freu mich schon darauf.“

Niedergeschrieben, ein einfacher, klarer Dialog, doch was passiert wenn die Antwort „Ja, gerne, ich freu mich schon darauf.“ von einer nach unten gehenden Stimmmelodie begleitet ist? Es klingt plötzlich unehrlich, oder ironisch.

Oder:

Verbal: Ich freu´ mich über Deinen Erfolg

Nonverbal: Ernstes Gesicht, Mundwinkel nach unten gezogen.

Verbal: Natürlich fahr´ ich gern mit dir zum Surfen.

Nonverbal: Tiefes, resignatives Seufzen.

Die Botschaft ist nicht mehr länger echt bzw. eindeutig, denn sie ist von einer anderen Botschaft überlagert.

Eine Dame, Inhaberin einer kleinen Firma (drei Damen im Innendienst, der Rest Außendienstmitarbeiter) besuchte ein Seminar zum Thema Interviewtechnik. Sie wurde zum Thema Zufriedenheit mit ihren Mitarbeitern befragt. Ihre Antwort: „Na, die Mädels[1] sind eh recht brav!“
Bereits die Formulierung: „..sind EH RECHT brav“ ließ bei uns die Alarmglocken klingeln. Zusätzlich war diese Äußerung noch von einer sehr dezenten doch bemerkbaren Geste (Abwinken mit einer Hand) begleitet. Wir haben natürlich sofort nachgefragt, was denn dahinter steckt. Sie bestritt so eine Geste gemacht zu haben und beteuerte, dass sie mit ihren Mitarbeiterinnen hoch zufrieden wäre. Nur die Tatsache, dass wir das ganze Interview aufgezeichnet hatten gab uns die Möglichkeit ihr zu beweisen was wir gesehen hatten. Nachdem sie das Video gesehen hatte gestand sie: „Also, ich bin jeden Freitag die letzte, die die Firma verlässt. Diesen Freitag wollte ich früher weg, weil doch das Seminar schon Freitag mittags begonnen hat. Da ist dann was schief gegangen und ich bin deshalb zu spät hierher gekommen. Ich habe mich sehr über meine Mitarbeiterinnen geärgert. Aber sonst bin ich sehr mit ihnen zufrieden.“

Diese Dame wurde ob ihrer „unechten“ Aussage entlarvt.

Oder nehmen wir hier einen einfachen Arbeiter. Er ist gewohnt seinen Tag in blauer Arbeitskleidung zu verbringen. Er spricht starken Dialekt und arbeitet hart. Nun beschließt er sich um einen besseren Job zu bewerben. So erscheint er dann beim Bewerbungsgespräch völlig steif, eingefüllt in den neuen „Kleiderbauer- Anzug“ versucht er „schön“[2] zu sprechen. Leider fällt er bei der Echtheitsprüfung durch.

Dies ist auch als Warnung gedacht irgendwelche Rollen zu spielen, oder Vorbildern zu getreu nachzueifern. Sobald wir uns nicht mehr in dem Rahmen bewegen, in dem wir uns selbst definieren, laufen wir in Gefahr als schlechte Schauspieler entlarvt zu werden. Ich kann mir kaum schlimmeres vorstellen.

Auch im politischen Leben finden wir viele Beispiele. Junge Menschen tauchen in der politischen Landschaft auf. Oft wirken sie ungeschliffen und noch nicht ausgereift, doch sie vermitteln das Gefühl, dass sie zu dem stehen was sie sagen. Wenig später hört und sieht man sie wieder, sie wirken gebildeter, dialektisch geschulter und professioneller. Leider haben sie viel von ihrer Ausstrahlung und Überzeugungskraft verloren. Sie wurden zu schnell geschult. Sie reproduzieren Gelerntes ohne es internalisiert zu haben. Sie sind fähig gelernte Dinge umzusetzen, doch entspricht es ihnen nicht ganz. Sie fallen bei dieser Prüfung durch.

Ich kann mich in einem gewissen Rahmen den Erwartungen meines Gegenübers anpassen. Das hilft mir sicher dabei die Sympathieprüfung möglichst gut zu bestehen, doch darf ich mich niemals zu weit auf das Feld der Schauspielerei vorwagen, wenn ich nicht sicher bin, dass ich die Rolle perfekt beherrsche.


[1] Die Interviewte nannte Ihre Innendienstmitarbeiterinnen schon zuvor „ihre Mädels“, was auf ein gutes, sehr persönliches Arbeitsklima schließen lässt.

[2] hochdeutsch

Dezember 21st, 2009 von