Die USA haben`s gewußt

Washington wusste Bescheid!

Washington wusste, wie in eiuner der letzten Ausgaben von Fijate zu lesen ist, dass die guatemaltekischen Autoritäten der höchsten Regierungsebenen hinter dem Verschwinden von rund 45´000 Personen während des internen bewaffneten Konflikts steckten, bestätigte jetzt die US-amerikanischen Organisation National Security Archive (NSA) mit Rückgriff auf deklassifizierte Dokumente. Zu diesen gehören diplomatische und Geheimdienstliche Berichte der US-amerikanischen Botschaft in Guatemala für das Staatsdepartement in Washington.

Einer der Forscher der NSA, Jesse Franzblau, berichtet in einem in der Tageszeitung Prensa Libre zitierten Telefoninterview, dass die untersuchten Archive Beweise lieferten unter anderem für das Verschwinden von dem Gewerkschafter und Studenten Fernando García durch die Nationalpolizei im Februar 1984, in dessen Fall Mitte Februar überraschend zwei ehemalige Mitglieder dieser Institution als Täter verhaftet wurden. Zwei weitere sind identifiziert, jedoch flüchtig. Die Indizien finden sich im Archiv der Nationalpolizei, das seit 2006 vom Menschenrechtsprokurat (PDH) analysiert wird. „Die Dokumente zeigen, dass die Festnahme von García ein politisches Verschwinden war, das von den höchsten Ebenen in der guatemaltekischen Regierung veranlasst wurde“, so die NSA in einer Veröffentlichung im Internet.

„Die US-amerikanische Botschaft stand in direktem Kontakt mit ihren Verbindungsleuten in der guatemaltekischen Regierung. Ihre Daten hat sie von InformantInnen und Quellen bekommen, aber viele stammten von RegierungsfunktionärInnen“, erläutert Franzblau. So ist von dem damaligen US-Botschafter Frederic Chapin in einem der Dokumente zu lesen: „Die Regierung nimmt offenbar Personen mit Verbindungen zur Arbeiterbewegung der extremen Linken fest, um sie zu verhören.“ In einem weiteren Bericht von 1986 detailiert das für Lateinamerika zuständige Staatsdepartement, wie das Verschwindenlassen unter Putschpräsident Óscar Mejía Víctores (1983-1986) institutionalisiert wurde, während dem im Schnitt 137 Personen pro Monat verschwanden.

Juli 27th, 2009 von