Wahrnehmung von Konfliktsymptomen
Bei der eigenen Person stellen Konfliktssymptome die negativen Gefühle dar. Beim Gegenüber können es auch Zeichen für negative Gefühle sein, die mimisch wahrgenommen werden können. Es kann sich aber auch um unerklärliche Verhaltensmuster handeln, die nicht unbedingt feindselig erscheinen müssen, sondern können auch unangemessen freundlich sein.
Konfliktanalyse: Schuldzuweisung
Die Schuld wird entweder der gegnerischen Person bzw. Partei zugewiesen, oder ihrer Umwelt, zu der wir eigentlich selbst gehören. Umweltbedingte Ursachen verzeihen wird grundsätzlich eher, wie zum Beispiel Unpünktlichkeit. Man gehe davon aus, dass die gegnerische Partei im Stau stecken geblieben ist oder verhindert wurde. Bei umweltbedingten Zuschreibungen steigen wir auch mit einem geringeren Aggressionsniveau ein. Zu starke Aggressionsgefühle können als Konsequenz eine überflüssige Ausschüttung des Stresshormons bedeuten. Durch die Ausschüttung der Stresshormone wird aber die Denkfähigkeit herabgefahren. In der Phase der Schuldzuweisung wird der Konfliktverlauf langsam kritisch. Wird für ein Geschehen die gegnerische Partei verantwortlich gemacht, fühlt man sich selbst im Recht und ist demnach auch weniger bereit, mit der Partei einen Kompromiss einzugehen. Da die begleitenden Gefühle noch stärker werden, besteht eine extrem hohe Handlungsbereitschaft. Man ist zu kontrolliertem Konflikthandeln fähig, sobald die kritische emotionale Schwelle noch nicht überstiegen ist. Wird der kritische Grenzwert überschritten, dann verliert man den kooperativen Stil und zeigt eher ein unreflektiertes Grundmuster.
Einstellungen zum Konflikthandeln werden aktiv
Zum Konflikthandeln kennen wir unterschiedliche Einstellungen. Bei der kompetitiven Einstellung steht im Vordergrund ein relativer Gewinn. Es handelt sich dabei um eine Gewinner-Verlierer-Strategie. Die kooperative Strategie stellt in Vordergrund den größtmöglichen gemeinsamen Nutzer. Die Strategie wird als Gewinner-Gewinner-Strategie bezeichnet. Steht im Vordergrund der größtmögliche Eigennutzen, wird die Strategie als individualistisch bezeichnet. Schon in früher Kindheit erwerben wird die Einstellungen der Gewinnerstrategie, die wie im Laufe des Lebens durch unsere Erfahrungen teilweise wieder modifizieren. Die Gefahr einer individualistischen oder kompetitiven Handlungsweise ist größer, je emotional belasteter man in einem Konflikt wird.
Konflikthandeln
Von den vorherrschenden Einstellungsmustern hängt ab, welche Verhaltensweisen gezeigt werden. Das Konfliktverhalten ist sehr wandlungsfähig, da sich auch die Einstellungsmustern und somit die Verhaltensweisen im Laufe des Konflikts ändern können. Dabei ist das Konfliktverhalten oft nur eine Kopie des Verhaltens, welches man bei seinen Vorbildern abgeschaut hat (zum Beispiel bei Chefs, Eltern etc.), denn es wird nämlich schon in den jungen Jahren geprägt.
Bewertung des Konfliktergebnis
Die Bewertung des Konfliktergebnisses muss nicht unbedingt auch eine Lösung sein. Nach Konfliktabschluss enthalten wir eine kritische Rückschau auf das Konfliktergebnis: Haben wir in Bezug auf unser Konflikthandeln eine positive Erfahrung gemacht und sind zufrieden, dann ist der Konflikt für uns gelöst.
Siehe auch Konfliktmoderation
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