Warum sollte jemand Giftpflanzen kaufen?
Die meisten giftigen Pflanzen bestechen durch eine wunderschöne Optik. Das ist auch so gewollt, denn dadurch werden Menschen und Tiere angelockt, welche dann allerdings von der Pflanze „angegriffen“ werden. Nichts desto trotz wollen die meisten Hobbygärtner vor allem wegen ihrer Schönheit Giftpflanzen kaufen. Einige dieser Gewächse sind auch als Heilpflanzen bekannt, denn wie schon die alten Griechen wussten: „Die Dosis macht das Gift“. Auch auf Wiesen kann man oft Giftpflanzen entdecken. Der Fingerhut, lateinisch Digitalis, ist eine davon. Oftmals sehen giftige Gewächse ganz harmlos aus. So blühen Seidelbast, Tollkirsche und Maiglöckchen wunderbar in unschuldigem Weiß.
Aber auch farbige Vertreter finden sich unter den Giftpflanzen, darunter so imposante wie die Engelstrompete. Und auch das possierliche Alpenveilchen oder der niedliche Buchsbaum gehören zu den giftigen Pflanzen. Bei einigen dieser Arten sind nur einzelne Bestandteile giftig, bei anderen ist es egal, was man kostet. Hätten Sie gewusst, dass Aprikosensamen Gift enthält? Oder dass die rohen Holunderbeeren aufgrund ihres Giftgehaltes zu Brechreiz führen? Hyazinthen, Herbstzeitlose oder Goldregen, alle sehen wunderschön aus und sind – giftig.
Besonders aufpassen muss man daher, wenn man Giftpflanzen kaufen möchte und Kinder oder Tiere im Haushalt leben.
Nicht immer geht der Genuss giftiger Pflanzenbestandteile nur mit Erbrechen und Durchfall einher. Viele der Gewächse sind so giftig, dass sie zu Atemlähmung oder Herzstillstand und damit zum Tod führen können. Deshalb ist es gut, wenn man keine Giftpflanzen kaufen geht, solange die Kinder klein sind. Größere Kinder, so etwa ab dem Schulalter, sind vernünftiger und können besser über die Gefahren aufgeklärt werden.
Ansonsten gilt, Augen offen halten und die Nummer des Giftnotrufs griffbereit haben. Sollte doch einmal versehentlich ein Unfall passieren, dann möglichst schnell den Notruf tätigen, mit dem Kind in die Rettungsstelle des nächsten Krankenhauses fahren (oder mit dem Tier gleich zum Tierarzt). Idealerweise nehmen Sie weitere Pflanzenteile der verschluckten Giftpflanze mit zur Untersuchung, weil das die Suche nach dem Antiserum erleichtern hilft.