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„Operación Milagro“ Guatemala

Von der Presse wenig beachtet, wurde dieser Tage dem kubanischen Gesundheitsprogramm „Operación Milagro“ („Operation Wunder“) der von der Regierung vergebene Orden des Quetzals wegen seiner geleisteten humanitären Arbeit durch Präsident Álvaro Colom persönlich überreicht.

In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 40´000 GuatemaltekInnen in den inzwischen fünf Augenkliniken von kubanischen ÄrztInnen operiert, um ihre Sehkraft zu verbessern oder wiederherzustellen. Seit dem Hurrikan Mitch im Jahr 1998, der Anlass für die ersten freiwilligen kubanischen MedizinerInnen war, die guatemaltekischen Opfer medizinisch zu versorgen, sind rund 3´000 ÄrztInnen nach Guatemala gekommen, um medizinische Behandlungen durchzuführen. Im Moment arbeiten 397 von ihnen in 17 Departements, vor allem an den abgelegensten Orten.

Gemäss eigenen Angaben sind im Zeitraum der Operación Milagro 26 Mio. medizinische Konsultationen realisiert, 261´252 Leben gerettet, 100´500 chirurgische Eingriffe geleistet und mehr als 71´000 GuatemaltekInnen bei der Geburt begleitet worden.

Laut dem stellvertretenden Koordinator der ÄrztInnenbrigade, Juan Rodríguez Meso, sind die meisten der Freiwilligen aus Kuba Frauen. Neben den erfolgreichen Augenoperationen und -behandlungen, geht nicht nur die Reduzierung der Mütterund Säuglingssterblichkeit auf das Konto der kubanischen MedizinerInnen, sondern zudem die Ausbildung von mehr als 400 guatemaltekischen ÄrztInnen, die ihr Medizinstudium, das einen sehr guten Ruf geniesst, dank kubanischer Stipendien an der LateinamerikanischenSchule für Medizin in La Habana, Kuba, absolviert haben. Das guatemaltekische Gesundheitssystem geht derweil recht reserviert mit den zurückkehrenden, auf Kuba graduierten MedizinerInnen um. Sie werden für einige Jahre bei einem sehr geringen Gehalt ins Landesinnere geschickt, bevor ihr kubanischer Titel in Guatemala anerkannt wird. Damit versucht das Gesundheitsministerium dem medizinischen Personalmangel auf dem Land entgegenzuwirken, wo die meisten der in Guatemala studierten ÄrztInnen aufgrund der schwierigen Umstände und der Distanz zur Hauptstadt nicht hinwollen.

Auf dem Marinestützpunkt des Pazifiks, wo die Auszeichnung unter Anwesenheit des kubanischen Botschafters und der guatemaltekischen Aussen- und Gesundheitsminister überreicht wurde, wurde auch ein Gedenkstein für die Unterstützung durch die kubanische Brigade enthüllt.

(Aus der schweizer Zeitschrift Fijate)