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Neben Frauenhäusern, betreutem Wohnen, Wohnen für Behinderte, Mehrgenerationenhäuser, Projekten für Alleinerziehende und anderen für bestimmte Zielgruppen interessanten Angeboten gibt es auch Wohnprojekte für Familien. Ursprünglich kommen alternative Wohnformen aus der Häuserkampf-Szene in den 70ern. Hausbesetzer wollten zerfallene Häuser vor ihrem Abriss retten und sinnvoll saniert werden. Daraus entwickelten sich erste Wohnprojekte mit Selbstverwaltung.

Wohnprojekte für Familien

Zentrales Thema ist das harmonische Zusammenleben von Menschen verschiedener Altersgruppen oder Ethnien, integratives Wohnen (Behinderte und Nichtbehinderte) und die gegenseitige Unterstützung der Mitbewohner. Auch Umweltaspekte können eine Rolle spielen, z. B. in Solarsiedlungen oder beim autofreien Wohnen. Miteinander leben, Verantwortung zu übernehmen, anderen Menschen zu begegnen, kein einsames Dasein fristen müssen, das sind die Ziele, welche sich diverse Wohnprojekte stellen. Wohnprojekte für Familien können in kleinem Rahmen durchgeführt werden, aber auch im Rahmen von Mehrgenerationenwohnen.

Einige Städte unterstützen diverse alternative Wohnformen und darunter auch Wohnprojekte für Familien. Das ist z. B. Hamburg, mit mehr als einhundert Wohnprojekten der Vorreiter. Viele Projekte finden sich auch im gesamten norddeutschen Raum (Casa Verde), im Bundesland Nordrhein-Westfalen, in München oder Hannover. Großfamilien werden gern in Resthöfen oder anderen größeren Häusern untergebracht, weil diese genügend Raum und Entfaltungsmöglichkeiten bieten.

Wohnprojekte für Familien haben den Vorteil, dass man sich gegenseitig bei der Betreuung der Kinder, bei der Pflege und Unterhaltung der alten Menschen, bei Krankheiten und in anderen Situationen unterstützt. Auf diese Weise werden auch behinderte Menschen integriert oder Menschen, die aus einem schwierigen Umfeld kommen, finden hier vielleicht erstmals ein richtiges Zuhause. Alte Menschen sind nicht gezwungen, allein in ihrer Umgebung zu wohnen, sondern freuen sich über den Besuch der jüngeren Menschen.

Wer sich für Wohnprojekte für Familien interessiert, findet heutzutage in jedem Bundesland die richtigen Ansprechpartner. So wird man schon beim Kauf und bei der Planung des Projekts umfangreich beraten, die Finanzierung gesichert oder Projektpartner gesucht. Es gibt nicht nur fertige Wohnprojekte, sondern auch Baugemeinschaften, aus denen letzten Endes auch interessante Wohnprojekte für Familien entstehen können. In vielen Fällen können besondere Fördermittel genutzt werden, wenn man sich für diese alternative Wohnform entscheidet.

Neben den selbstverwalteten Wohnprojekten gibt es auch solche, die sich in Trägerschaft bestimmter Vereine oder caritativer Einrichtungen befinden. So gibt es Wohnprojekte für Familien von der Arbeiterwohlfahrt, der Diakonie, dem Deutschen Roten Kreuz oder von kirchlichen Trägern. Private Investoren und Stiftungen können ebenfalls Träger von Wohnprojekten sein.