In Zeiten von Covid und co stellt sich immer mehr die Frage: „Wie sauber müssen wir sein?“ Ich als 60er Jahrgang habe immer in der Natur gespielt bin zum Entsetzen meiner Mutter völlig schmutzig nach Hause gekommen und das war es dann auch schon. Ins Bett gehen durften wir alle nur sauber, aber den Rest des Tages war Schmutz kein Problem. Auch schon damals war Krankenhausreinigung ein Muss. Vor allem im Krankenhaus haben und hatten Sauberkeit und Hygiene höchste Priorität. An einem Ort des Kraftschöpfens und Gesundwerdens sind penible Reinigungsverfahren und eine keimfreie Umgebung unerlässlich für den Heilungsverlauf. Auch zu Hause ist in verschiedenen Bereichen wie Küche und Bad Hygiene unbedingt angesagt. Schuhe abstreifen, Hände waschen und Maskenschutz ablegen, desinfizieren und mehr gehören jetzt schon zum Alltag in Zeiten von Covid. Zu viel Sauberkeit macht jedoch krank.
Wie schmutzig dürfen unsere Kinder nun im Alltag werden?
Wenn die Kleinen voller Matsch nach dem Toben am Spielplatz zurückkehren, dann bekommen viele Eltern die Krise. Kinder jedoch andauernd sauber halten zu wollen ist sicher keine gute Idee. Alles Ermahnen hilft nichts: Kindern ist Kleidung egal. Auch wenn sich Kinder im Kindergarten beim Malen und Kneten nicht richtig schmutzig machen dürfen, dann bedeutet das, dass sie nicht richtig spielen können und so in ihrer Entwicklung behindert werden.
Was wie ein Paradoxon klingt, besonders in Zeiten in denen uns die Werbung suggeriert, dass alles porentief rein und auf jeden Fall zu 99,9 % keimfrei sein muss. Kinder die keinem Schmutz und keinen Keimen ausgesetzt sind fehlt die Stimulation des Immunsystems. Selbiges wird dann nicht trainiert und hat zur Folge, dass die Kleinen wenig Abwehrkräfte entwickeln und dass es in der Folge zu gesundheitlichen Problemen wie Allergien und Autoimmunerkrankungen kommen kann.
Stadtkinder leiden 15 Mal häufiger an Allergien als ihre Altersgenossen am Land und am Bauernhof.
Tipps um Allergien zu vermeiden:
Ein gesundes Mittelmaß ist hier, so wie in vielen anderen Bereichen des Lebens angesagt.
- Geschwisterkinder und, oder auch viel Kontakt zu anderen Kindern verringern die Gefahr von Allergien. Das ist natürlich derzeit mit Covid eine problematische Sache, aber hoffen wir, dass diese Zeiten bald zu Ende gehen.
- Haustiere wie Hund und Katze
- Kinder nicht ständig von oben bis unten waschen und einseifen
- Die Wohnung wird sauber gehalten, aber nicht desinfiziert (außer, jemand im Haushalt hat eine ansteckende Magen-Darm-Erkrankung.
Auch hier sei natürlich nochmals erwähnt, dass in Zeiten wie diesen gründliches Händewaschen und das Abstreifen der Schuhe vor der Türe und auch eventuelle Maßnahmen der Desinfektion leider notwendig sind.