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Im Folgenden finden Sie eine umfassende Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umgang mit nicht eingehaltenen Werbeversprechen, ergänzt um weiterführende Tipps und Hilfestellungen, um Ihre berufliche Situation erfolgreich zu klären:

Vorbereitung: Bevor Sie Maßnahmen ergreifen

  1. Überprüfen Sie die ursprünglichen Versprechen: Sichten Sie E-Mails, Besprechungsnotizen oder Verträge, um eine klare Grundlage für das Gespräch zu haben. Stellen Sie sicher, dass die ursprünglichen Zusagen schriftlich festgehalten wurden oder anderweitig nachvollziehbar sind.

  2. Dokumentieren Sie Ihre Leistung: Führen Sie eine detaillierte Liste Ihrer Leistungen, Erfolge und Beiträge zum Unternehmen. Besonders wichtig sind Projekte oder Aufgaben, die Ihre Qualifikation für eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung unterstreichen.

  3. Bereiten Sie Beweise vor: Sammeln Sie Feedback von Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden sowie konkrete Messdaten, die Ihre Erfolge belegen. Zeugnisse von relevanten Projekten können hierbei ebenfalls von Nutzen sein.

Das Gespräch mit dem Arbeitgeber

  1. Vereinbaren Sie ein Treffen: Bitten Sie um ein persönliches Gespräch, idealerweise in einem ungestörten Rahmen. Ein Meeting gibt Ihnen die Möglichkeit, das Thema in Ruhe zu erörtern.

  2. Äußern Sie Ihre Bedenken: Sprechen Sie die nicht eingehaltenen Versprechen höflich und sachlich an. Betonen Sie Ihre Erwartungen, ohne Vorwürfe zu machen.

  3. Fakten im Vordergrund: Bleiben Sie sachlich und konzentrieren Sie sich auf Ihre Leistung und die ursprünglich getroffenen Vereinbarungen. Vermeiden Sie es, zu emotional zu werden, da dies das Gespräch weniger produktiv machen könnte.

  4. Klärung anstreben: Fragen Sie gezielt nach den Gründen für die Verzögerung oder das Nicht-Einhalten der Versprechen. Es kann sein, dass externe Faktoren oder Unternehmensstrategien die Ursache sind, die Ihnen bislang nicht kommuniziert wurden.

Beispiel-Skript:

„Hallo [Name des Arbeitgebers], ich wollte gerne meine berufliche Entwicklung mit Ihnen besprechen. Vor [X] Monaten hatten Sie eine mögliche Beförderung in Aussicht gestellt, und seitdem habe ich folgende Leistungen erbracht: [kurze Erwähnung der Erfolge]. Können Sie mich bitte über den aktuellen Stand der Beförderung und eventuelle Änderungen in den Planungen informieren?“

Nächste Schritte

  1. Setzen Sie klare Erwartungen: Fordern Sie konkrete Zielsetzungen, Zeitpläne und Kriterien ein, um sicherzustellen, dass die nächsten Schritte klar definiert sind. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

  2. Nachbereitungstreffen vereinbaren: Planen Sie ein weiteres Gespräch, um den Fortschritt regelmäßig zu überprüfen. Es ist wichtig, dass der Fortschritt dokumentiert und nachverfolgt wird.

  3. Alternativen in Betracht ziehen: Sollten sich Hindernisse für Ihre angestrebte Position zeigen, überlegen Sie, ob ein Quereinstieg in eine andere Abteilung oder die Weiterentwicklung bestimmter Fähigkeiten eine Option ist.

  4. Eskalation, wenn nötig: Sollte sich keine zufriedenstellende Lösung abzeichnen, können Sie die Personalabteilung oder eine höhere Führungsebene hinzuziehen, um den Fall zu klären.

Wenn keine Lösung gefunden wird

  1. Aktualisieren Sie Ihren Lebenslauf und Ihre Online-Profile: Bleiben Sie vorbereitet, indem Sie Ihre beruflichen Profile auf dem neuesten Stand halten.

  2. Sondieren Sie externe Möglichkeiten: Schauen Sie sich nach alternativen Karrieremöglichkeiten um, um Ihre Optionen offen zu halten.

  3. Netzwerken Sie mit Fachleuten: Knüpfen Sie Kontakte innerhalb Ihrer Branche. Netzwerke sind oft der Schlüssel zu neuen beruflichen Chancen.

  4. Erwägen Sie eine interne Versetzung: Falls das aktuelle Umfeld nicht Ihren Erwartungen entspricht, könnten andere Abteilungen innerhalb des Unternehmens geeigneter sein.

Ihre Rechte kennen

  1. Arbeitsvertrag und Unternehmensrichtlinien prüfen: Stellen Sie sicher, dass Sie die vertraglichen Regelungen und Richtlinien Ihres Unternehmens genau kennen. Hier können wichtige Informationen zu Ihrem Anspruch auf Beförderungen oder Gehaltserhöhungen enthalten sein.

  2. Vertraut machen mit arbeitsrechtlichen Bestimmungen: Wissen Sie, welche gesetzlichen Regelungen für Ihren Fall relevant sind, zum Beispiel der Kündigungsschutz oder die Gleichstellungsrichtlinien.

  3. Dokumentieren Sie alles: Halten Sie alle Gespräche, E-Mails und Treffen fest, um im Zweifelsfall eine klare Dokumentation vorlegen zu können.

Unterstützung suchen

  1. Mentorschaft: Suchen Sie einen Mentor oder einen vertrauenswürdigen Berater, der Ihnen in Ihrer beruflichen Entwicklung zur Seite steht und Sie durch die schwierige Situation begleitet.

  2. Beratung durch die Personalabteilung: Klären Sie mit der Personalabteilung die genauen Unternehmensrichtlinien in Bezug auf Beförderungen und Gehaltserhöhungen. Diese können Ihnen auch weiterführende Tipps geben.

  3. Berufsverbände: Wenden Sie sich an branchenspezifische Berufsverbände oder Gewerkschaften, die Ihnen bei arbeitsrechtlichen Fragen oder bei der Klärung von Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber weiterhelfen können.

Wichtige Punkte, die Sie sich merken sollten

  1. Bleiben Sie ruhig und professionell: Unabhängig davon, wie frustrierend die Situation sein mag, bewahren Sie Ruhe und verhalten Sie sich stets professionell.

  2. Fakten und Leistung in den Vordergrund stellen: Machen Sie Ihre Position durch konkrete Leistungen und belegbare Fakten stark, um sachlich und überzeugend argumentieren zu können.

  3. Karriereentwicklung priorisieren: Denken Sie immer an Ihre langfristigen Karriereziele und stellen Sie sicher, dass jede Entscheidung, die Sie treffen, diesen Zielen förderlich ist.

Zusätzliche Empfehlungen für den Umgang mit beruflicher Frustration

  • Reflexion über eigene Erwartungen: Überlegen Sie, ob Ihre eigenen Erwartungen an die Beförderung oder das Versprechen realistisch und im Kontext der Unternehmenssituation umsetzbar waren. Manchmal hilft eine Selbstreflexion, um besser mit der Situation umzugehen.

  • Selbstentwicklung als Fokus: Unabhängig davon, wie das Gespräch ausgeht, kann es sinnvoll sein, sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen, die Sie langfristig für höhere Positionen qualifizieren.

  • Gesprächstraining: Üben Sie vor dem Gespräch, um sicherzustellen, dass Sie klar und selbstbewusst auftreten. Ein simuliertes Gespräch mit einem Freund oder Mentor kann helfen, Unsicherheiten abzubauen.

Mit diesen Schritten und Empfehlungen sind Sie bestens aufgestellt, um nicht nur den Umgang mit nicht eingehaltenen Werbeversprechen zu meistern, sondern auch Ihre berufliche Zukunft proaktiv und erfolgreich zu gestalten.