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Gleiche Haarfarbe, gleiche Augenfarbe gleiche Vorlieben? Sind wir Geschwister?

Abstammungsverhältnisse und Erblinien sind nicht immer klar. Besonders wenn Familien durch tragische Ereignisse getrennt wurden und vielleicht erst nach Jahrzehnten wieder zusammenfinden kann die Wiedersehensfreude getrübt sein, wenn nagende Zweifel an der Verwandtschaft bestehen.
Auch wenn die Urlaubsromanze ungewünschte Folgen hat kommt schnell der Wunsch nach einem diskreten und unkomplizierten Test auf. Ein Verwandtschaftstest bringt Abhilfe und kann Aussagen zu folgenden Themen bringen:

1) Eltern-Kind
2) Vollgeschwisterschaft
3) Cousine/Cousin ersten Grade
4) Halbgeschwisterschaft
5) Großelternschaft
6) Tante/Onkel
7) Neffe/Nichte
8) Nicht verwandt

Ein Vater­schafts­test ist heute eine einfache und kostengünstige Sache. Er kann bei vaterschaftstest-dna.com durchgeführt werden und kostet derzeit nicht mehr als 119 Euro. Ein Verwandtschaftstest kostet 199Euro (Stand: Juni 2018).

Für so einen Test werden idealer Weise Gewebeproben aller Beteiligten (Vater, Mutter und Kind) entnommen. Das können wahlweise Zellen aus der Mund­schleim­haut, Blutproben, Haarwurzeln, Sperma, Fingernägel oder die Zahnbürste sein. Die Proben werden eingesendet und im zertifizierten Labor zwei Mal analysiert. Das bringt ein zu 99,99% sicheres Ergebnis. Das ganze dauert gerade Mal 48 Stunden.

Ablauf eines Tests

Meist werden diese Tests mit Zellen aus der Mundschleimhaut durchgeführt. Doch keine Angst hier wird weder geschnitten noch gekratzt. Die Prozedur ist absolut nicht schmerzhaft. Ein einfaches Wattestäbchen aus der Apotheke oder dem Supermarkt wird cirka zehn Sekunden lang auf der Innenseite des Mundes oder unter der Zunge gerieben. Das langt bereits um genügend Zellen für den Test zu entnehmen. Wichtig ist nur sich dabei genau an die Gebrauchsanweisung zu halten, sich vor dem Öffnen der Verpackung die Hände gründlich zu waschen und mindestens 30 Minuten nach einer Mahlzeit und nach dem Rauchen einer Zigarette zu warten, bevor man mit der Zellentnahme beginnt.

Bedingungen für Verwandtschafts- und Vaterschaftstests

Verwandtschafts- und Vaterschaftstests können nur dann durchgeführt werden, wenn alle Beteiligten dazu schriftlich ihr Einverständnis geben. Wird ein Kind getestet, muss die Mutter oder der erziehungsberechtigte Vater die Zustimmung geben. Gibt es diese Zustimmung nicht, kann ein Gericht den Test anordnen. Auf eine heimliche Durchführung stehen hohe Strafen. Das kann bis zu 5000 Euro Strafe für den Elternteil und noch höhere Strafen für das Labor bedeuten.

Ebenfalls wichtig ist die Anwesenheit eines unabhängigen Zeugen bei der Entnahme der Probe, damit der Test nicht manipuliert werden kann.

Ein pränataler Vaterschaftstest ist bereits während der Schwangerschaft möglich und unterscheidet sich nur durch die Probenentnahme. Da aber sowohl die Chorionzottenbiopsie als auch die Fruchtwasserentnahme ein Fehlgeburtsrisiko mit sich bringen darf so ein Test seit 2009 nur noch dann von Ärzten vorgenommen werden, wenn es sich um eine rechtswidrige Tat handelt und der Test deshalb gewünscht wird.