Ist ihr Webauftritt barrierefrei?

Lesedauer 2 Minuten

Laut einer Studie die vom Handelsblatt vorgestellt wurde, sind knapp 90 Prozent aller Websites deutscher Unternehmen nicht barrierefrei und für Personen mit Behinderung (12,4 Millionen Menschen nur in Deutschland), nicht oder nur teilweise zugänglich. In weniger als einem Jahr tritt der European Accessibility Act (EAA) in Kraft. Websites die bis dahin nicht barrierefrei sind drohen Strafen und sogar eine Abschaltung. In Österreich wird die Umsetzung der neuen Vorschriften (hierzulande in Form des Barrierefreiheitsgesetzes) vom Sozialministeriumservice überwacht. 

Um festzustellen, ob eine Website barrierefrei ist, gibt es verschiedene Tests und Ansätze, die man anwenden kann. Hier sind einige wichtige Methoden:

  1. Automatisierte Tools verwenden: Es gibt eine Vielzahl von automatisierten Tools und Browser-Erweiterungen, die Barrierefreiheit prüfen können. Diese Tools analysieren die Website auf verschiedene Kriterien wie Alt-Texte für Bilder, semantische HTML-Struktur, Kontrastverhältnisse, Tastaturzugänglichkeit usw. Beispiele für solche Tools sind WAVE (Web Accessibility Evaluation Tool), Axe, AChecker, usw.

    Nach der Eingabe einer URL crawlt beispielsweise der EXPERTE.de einen Barrierefreiheit-Test für Ihre Webseite und überprüft jede Unterseite auf Barrierefreiheit. Der Test ist gratis und basiert auf dem Open-Source-Tool Lighthouse. Es können bis zu 500 URLs überprüft werden. Der Score gibt die technische Barrierefreiheit auf einer Skala von 0-100 an.


  2. Manuelle Überprüfung: Ein wesentlicher Teil der Barrierefreiheitsprüfung besteht aus manuellen Tests durch menschliche Prüfer. Diese Prüfer sollten mit den Richtlinien für barrierefreie Webinhalte vertraut sein (z. B. WCAG – Web Content Accessibility Guidelines) und die Website entsprechend diesen Richtlinien durchsehen.

  3. Benutzertests mit Menschen mit Behinderungen: Um sicherzustellen, dass die Website wirklich für alle zugänglich ist, ist es wichtig, echte Benutzer mit verschiedenen Arten von Behinderungen (Sehbehinderungen, Hörbehinderungen, motorische Einschränkungen usw.) einzubeziehen. Diese Benutzer können Feedback geben und spezifische Probleme aufzeigen, die automatisierte Tools möglicherweise übersehen haben.

  4. Verwendung von Checklisten: Es gibt detaillierte Checklisten, die auf den WCAG-Richtlinien basieren und eine systematische Überprüfung der Barrierefreiheit ermöglichen. Diese Checklisten helfen dabei, sicherzustellen, dass keine wichtigen Aspekte der Barrierefreiheit übersehen werden.

  5. Technische Tests: Neben der Überprüfung durch menschliche Prüfer und Tools können technische Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die technischen Aspekte der Barrierefreiheit eingehalten werden, wie z. B. die korrekte Verwendung von ARIA (Accessible Rich Internet Applications) zur Verbesserung der Zugänglichkeit interaktiver Elemente.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein umfassender Test auf Barrierefreiheit eine Kombination aus automatisierten Tools, manuellen Überprüfungen, Benutzertests und technischen Tests umfassen sollte, um sicherzustellen, dass die Website für alle Nutzer zugänglich ist, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen.

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