Insentiv – Buchstabendreher oder existierendes Wort?
Auf den ersten Blick wirkt das Adjektiv „insentiv“, als hätte jemand beim Schreiben von „intensiv“ die Buchstaben ein wenig verdreht. Doch das ist nicht der Fall, denn dieses Wort gibt es wirklich. Es ist abgeleitet von der lateinischen Vokabel „incentivus“ und durch den Ersatz des „c“ durch „s“ eingedeutscht worden. Der Begriff wird angewendet als Synonym für Anreiz.
Im Klartext heißt das, mit dem Adjektiv „insentiv“ werden alle Reize zusammengefasst, die dazu dienen, einen Menschen zu einer Handlung oder einer Unterlassung zu motivieren. Der Handlungsanreiz spielt dabei eine größere Rolle, weshalb man dem Begriff vor allem in der Marketingbranche besonders häufig begegnet.
Wie kann man einen Menschen insentiv ansprechen?
Das Ziel einer insentiven Werbung ist die Steigerung des Umsatzes und damit auch der Gewinne. In der Suchmaschinenoptimierung hält der Begriff „insentiv“ inzwischen ebenfalls eine Rolle. Hier geht es darum, mehr Besucher über eine zielgruppenorientierte Werbung auf eine Seite zu locken. Dort wiederum müssen die Anreize geschaffen werden, den Besucher durch das Angebot bis hin zur virtuellen Kasse eines Onlineshops zu führen. Um das zu erreichen, werden umfangreiche Forschungen durchgeführt, in denen beispielsweise erkundet wird, auf welche Objekte der Besucher seine Augen zuerst richtet und welche Fluchtmöglichkeiten von einer Seite er am häufigsten nutzt.
Insentive Werbung außerhalb des Internets
Eine frühe Form der insentiven Werbung waren die Verkaufsfahrten, im Volksmund auch „Rheumadecken-Shuttle“ genannt. Es sind reine „Klatschveranstaltungen“, bei denen sich die Kunden gegenseitig zu einem Kauf animieren sollen. Hier wird das Phänomen der Gruppendynamik ausgenutzt. Aktuell sind es die Bonusprogramme der Händler, die sich bei der insentiven Steigerung des Umsatzes durchgesetzt haben. Sofortrabatte, Geldpreise und Sachpreise werden dabei als Lockmittel verwendet. Innerhalb der Unternehmen kann ein insentives Vorgehen für eine Steigerung der Effizienz sorgen, indem ein guter Mitarbeiter zum Beispiel mit einer Prämie oder einem neuen Dienstwagen belohnt wird. Auch ein in Aussicht gestellter Aufstieg auf der Karriereleiter erweist sich dabei als nützliches Hilfsmittel.