Ein Hollandrad kommt, wie der Name bereits andeutet, aus den Niederlanden. Die Hollandfahrräder besitzen eine bestimmte Bauweise, wobei der Fahrer sehr aufrecht sitzt. Charakteristisch für die auch als „Omafiets“ bezeichneten Fahrräder sind ihre qualitative Hochwertigkeit und Robustheit. Sie besitzen einen Kettenschutz, der sich um die ganze Kette legt (Vollkettenschutz) und eine Seitenverkleidung des Hinterrades. Nicht nur in den Niederlandenn kann man diese Fahrräder kaufen, sondern man findet beispielsweise auch ein Hollandrad gebraucht in Berlin.
Zu Unrecht werden sie als Omafahrräder bezeichnet.
Im Rahmen des typischen Damenrades (Schwanenhals) findet sich ein gerades Rohr unten und ein einfach gebogenes Oberrohr, welches hochgezogen ist. Beim Herrenrad wurde auf den so genannten Diamantrahmen zurückgegriffen. Der Lenkkopfwinkel ist mit 65° relativ flach und sichert einen exzellenten Geradeauslauf. Die aufrechte, bequeme Sitzhaltung kommt daher, weil der Lenker nicht weit weg vom Körper angebracht ist. Arme und Hände werden durch diese Stellung entlastet. Das ist auch ein Grund dafür, warum mancher ein Hollandrad gebraucht in Berlin fahren möchte. Die Räder sind prädestiniert für flache Gefilden, wie sie in Berlin und im Umland zu finden sind. Der Gebrauchtkauf rührt einfach aus den geringeren Kosten für den Fahrradkauf, den neu sind sicher auch Hollandräder entsprechend teuer.
Mit Nabenschaltung und Dreigangschaltung kommen Hollandräder gut über die flachen Strecken. Es gibt aber auch Räder, welche fünf und sogar sieben Gänge haben. Man sollte allerdings darauf achten, dass das Rad eine zusätzliche Handbremse zum Rücktritt hat. Das ist nach deutscher StVO Vorschrift. In Deutschland benötigt das Rad eine Rücktrittbremse, die zusätzlich zur vorderen Trommelbremse für ein sicheres Anhalten sorgt. Stangenbremsen hingegen sind hierzulande nicht zulässig. Leider haben Hollandräder meist batteriebetriebene Rücklichter, was nicht mehr vorschriftsmäßig ist. Normalerweise müssen deutsche Räder mit einem Scheinwerfer und einer Rückleuchte ausgestattet sein, welche beide über einen Dynamo betrieben werden. Ausgenommen von dieser regelung sind lediglich Einräder.
Auf dem Gepäckträger finden sich drei Gummibänder, welche von der Radnabe am Hinterrad beginnen und über den gesamten Gepäckträger gespannt sind. Metallbügel können nachgerüstet werden. Der Voll-Kettenschutz, der geschlossen vor der Kette verläuft, schützt vor schmutziger Kleidung.