Begriffe und ihre Teilung und Polarisierung
Die Teilung
Der Mensch verfügt nur über eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. Sie besteht aus den Mechanismen der sich selbst erweiternden Erinnerungsoberfläche, d.h. des Verstandes.
Begrenzung der Aufmerksamkeitsspanne bedeutet, dass der Mensch nur auf ein (begrenztes) Stück seiner Umwelt reagiert (reagieren kann). Mit dem Verlauf der Zeit wird deren Anzahl immer größer, bis die ganze Umwelt erfasst wird.
d.h.:
• Auf unterschiedliche Teile der Umwelt (nützlich, gefährlich etc.) kann unterschiedlich reagiert werden.
• In einer neuen (unvertrauten) Umwelt können vertraute Teile herausgesucht werden. Dies erleichtert schrittweise die Erklärung der Gesamtsituation.
• Einzelne Teile können verschoben und auf verschiedene Weise kombiniert werden, um dadurch Wirkungen zu erzielen, die in der Umwelt selbst (zumindest genau so) nicht angelegt sind.
• Kommunikation wird möglich, weil eine Situation Stück für Stück beschrieben werden kann.
Aufspaltung in (Informations -) Einheiten und verschiedenartige Kombination der Einheiten bildet ein wirksames System der Informationsverarbeitung.
Namen – Benennen
• Wenn eine Einheit durch Aufteilung oder durch Zusammensetzung anderer Einheiten entstanden ist, wird sie zweckmäßigerweise mit einem Namen fixiert.
• Dieser Name bezeichnet ausschließlich die neue Einheit.
• Er führt ein selbständiges Muster und ist nicht bloß Teil eines anderen Musters.
• Der Name unterscheidet die Einheit deutlicher von ihren „Nachbarn“ und wird eigenständig.
• Er bewährt sich besonders bei der Kombination verschiedener Einheiten, die dann eine neue ergibt.
• Die neue Einheit existiert nur dadurch, als dass sie einen Namen erhalten hat.
• Ohne diesen würde sie sich wieder in ihre Bestandteile auflösen.
Die Fixierung von Namen ist für die Kommunikation unbedingt notwendig und für das Verständnis einer Situation nützlich. Um eine Situation zu verstehen, braucht man eigentlich keine Namen, trotzdem werden sie als zweckmäßig empfunden.
Nur mit Namen kann eine komplizierte Situation stückweise übermittelt werden.
Namen müssen, um dieser Funktion gerecht werden zu können, fixiert und dauerhaft sein.
Grenzen des Benennungssystems
Der praktische Vorteil eines Systems mit benannten Einheiten ist seine Beständigkeit.
Diese Beständigkeit ist aber gleichzeitig ein großer Nachteil:
• Namen und Wörter sind fixiert und beständig.
• Die Einheiten, die mit diesen Namen belegt werden, sind daher ebenfalls beständig.
• Auch die Muster, zu denen sich die Einheiten anordnen, neigen daher zur Fixierung und Beständigkeit.
• Eine Einheit, die einmal sehr zweckmäßig gewesen sein mag, ist unter neuen Verhältnissen nicht mehr zweckmäßig. Sie wird sogar hinderlich!
• Gruppierungen solcher Einheiten (Begriffe, Vorstellungen) behindern, weil sie eine starre Betrachtungsweise der Situation auferlegen. Wandel wird so verhindert!