Geschichtlicher Abriss allgemeiner Rhetorik
Kunst der guten Rede, für die es Regeln gibt und die erlernbar ist, hat ihren Ursprung in der altgriechischen Philosophie. In der Antike unterschied man zwischen der Rede vor Gericht, der politischen Rede und der Festrede auf eine Person. Die Rhetorik war damals ein Bestandteil der Erziehung, während heute die Rhetorik auch in vielen anderen Bereichen wie Wirtschaft und Verwaltung sowie dem Privatleben eine wichtige Rolle spielt.
Schon im Alten Testament sind zahlreiche Textstelen über die Bedeutung des Redens zu finden.
So steht zum Beispiel im Buch der Sprüche (18,21):“ Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge; wer sie im Zaum hält, genießt ihre Frucht.“
Im 4.Jh. v. Chr. Waren es die Sophisten, wandernde Lehrer der Wissenschaften und Künste, die sich Verdienste bie der Ausbildung der griechischen Jungend erwarben. Sie erstarrten aber bald im Formalismus: Die rhetorischen Gesetze wurden für sie zur bloßen Technik, ohne Bezug zum Menschen. Sie lösten die Regeln von der Persönlichkeit und vernachlässigten die Wurzeln der Rhetorik im sittlichen, moralischen und ethischen Bereich.
Aus der Zeit vor Christus sind zahlreiche Redner bekannt, die erfolgreich durch das gesprochene Wort auf Zuhörer (Frauen waren in der Regel bei öffentlichen Reden nicht anwesend) einwirken konnten. Sokrates oder Isokrates wären als beispielhafte Rhetoriker zu nennen. Sokrates sah die Sprache im Dienst der Wahrheitsfindung. Für ihn galt es, im Wechselspiel von Frage und Antwort der Wahrheit näherzukommen.
Aufgabe des Redners sei es, zu überzeugen und nicht zu überreden.