„Bedrohter See des Jahres 2009“ in Guatemala
Ein Bericht des Vereins Fijate, Schweiz
Eine Nachricht, die bislang in Guatemala nicht angekommen ist, erreicht uns aus Radolfzell:
27.03.2009 Radolfzell (UD/na) – Die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) hat im Rahmen des 5. Welt-Wasser- Forums in Istanbul den in Guatemala liegenden Atitlán-See zum „Bedrohten See des Jahres 2009“ ernannt. Der GNF fordert gemeinsam mit lokalen Organisationen, die Umsetzung von nachhaltigen Massnahmen zum Schutz des Atitlán-Sees und zur Verbesserung seiner Wasserqualität. Die Verschmutzung aus Landwirtschaft und Haushalten führte zu einem durch Cyanobakterien ausgelösten, grossflächig auftretenden Algenwachstum, das bis zu 75 % der Wasseroberfläche des Sees bedeckt. Der in einem Vulkankrater liegende See ist ein wichtiger Trinkwasserspeicher, Lebensraum für Menschen und Tiere sowie Anziehungspunkt für nationale und internationale TouristInnen.
Die ursprünglich gute Wasserqualität des Sees ist insbesondere in den Uferabschnitten in der Nähe grösserer Gemeinden steigenden Belastungen ausgesetzt. So wurde z. B. die im Oktober 2005 durch den Hurrikan Stan zerstörte Kläranlage in der Stadt Panajachel seither nicht wieder in Betrieb genommen, so dass die Abwässer ungeklärt in den See gelangen. Steigende Bevölkerungs- und TouristInnenzahlen in dieser Region verschärfen dieses Problem. Auch der anfallende Müll wird in „wilden“ Müllhalden ohne Massnahmen zur Aufbereitung der Sickerwässer gelagert oder direkt in den See entsorgt.