Wer heute Informationen sucht, tut das im Internet. Einer Umfrage aus dem Jahr 2020 zufolge nutzen 18,5 Millionen Menschen das Internet täglich zur Informationsbeschaffung. 76 Prozent informieren sich über ein Geschäft zuerst im Internet. Selbst bei der Arztsuche wird das Internet zurate gezogen. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig eine Website für Unternehmen aller Branchen ist. Unternehmen, die nicht im Internet zu finden sind, existieren heute schlicht nicht mehr.
In der Masse gefunden werden
Auf der anderen Seite sind erst 62 Prozent der deutschen Unternehmen mit einer eigenen Website im Internet präsent. Die restlichen 38 Prozent verzichten damit auf die beste und günstigste Möglichkeit, das eigene Unternehmen bekannt zu machen. Das ist aber auch gar nicht so einfach. Denn inzwischen gibt es weltweit über 1,8 Milliarden Seiten im Internet. In Deutschland sind es knapp 16,6 Millionen. Um in dieser Masse gefunden zu werden, bedarf es einer klaren Online-Marketing-Strategie, die weit über die Präsentation einer „digitalen Visitenkarte“ hinausgeht.
Drei Abkürzungen für mehr Webseiten-Besucher
In diesem Zusammenhang fällt immer wieder der Begriff „Suchmaschinen-Optimierung“, kurz SEO. Wer SEO hört, denkt sofort an Klickzahlen und Keywords, die dafür sorgen, dass die Website in der Suchmaschine möglichst weit oben gelistet wird. Weniger bekannt sind dagegen die Begriffe Suchmaschinen-Marketing (SEM) und Suchmaschinen-Werbung (SEA). Auch wenn SEO, SEM und SEA gerne synonym verwendet werden, unterscheiden sie sich erheblich. Suchmaschinen-Marketing umfasst alle Maßnahmen, die dazu beitragen die Zahl der Besucher zu erhöhen, die über eine Suchmaschine auf die Website kommen. SEM beinhaltet also sowohl Suchmaschinen-Optimierung als auch Suchmaschinen-Werbung. Das lässt sich leicht mit dem klassischen Marketing-Konzept erklären, bei der auch Werbung, in Form von Anzeigen, und PR, also Öffentlichkeitsarbeit, gleich bedeutsam nebeneinander stehen. SEA ist die Werbung, SEO die PR-Arbeit.
Kostenpflichtige Anzeige versus unbezahlte Optimierung
Das SEM-Konzept kann also beide Bereiche umfassen, muss es aber nicht zwangsläufig. Es ist eine Frage der Marketing-Strategie, ob Werbeanzeigen in den Suchmaschinen geschaltet werden oder nicht. Denn diese Werbeanzeigen sind kostenpflichtig, während die Optimierung der Seite für ein höheres Suchmaschinen-Ranking im Rahmen der betrieblichen Marketing-Arbeit erfolgen kann. Vorausgesetzt das Unternehmen verfügt über entsprechendes Fachwissen. Unterschätzt werden darf die Werbewirksamkeit der Suchmaschinen-Anzeigen jedenfalls nicht. Denn der User sucht nach Informationen für ein konkretes Anliegen. Er möchte vielleicht etwas kaufen oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Er gibt ein oder mehrere Schlüsselworte, die sogenannten Keywords, in die Suchmaschine ein, die das Netz nach diesen Worten durchsucht und die Ergebnisse in einer Liste anzeigt. Für die Marketing-Abteilung gilt es also, ein oder mehrere Keywords auf der Seite und eventuell in bezahlten Anzeigen zu verankern. Je öfter User auf die Website des Unternehmens gelangen, umso höher steigt die Seite im Suchmaschinen-Ranking. Will das Unternehmen den Vorgang abkürzen, schaltet es eine kostenpflichtige Anzeige, die die Seite bei hoher Übereinstimmung von Anfrage und Keywords gleich oben listet. Auch gestaltete Anzeigen auf der rechten Seite des Suchmaschinen-Bildschirms sind möglich.
Die Platzierung durch SEO verbessern
Während SEA den User also mit bezahlten Anzeigen auf die Seite bringt, will SEO ihn durch unbezahlte Maßnahmen auf die Seite holen. Das ist wie bei SEA durch ein gutes Suchmaschinen-Ranking zu erreichen. Die Platzierung in der Suchmaschine ist unter anderem auch abhängig von den Klickzahlen. Je öfter eine Seite aufgerufen wird, umso wichtiger erscheint sie der Suchmaschine. Höhere Klickzahlen erreicht man in erster Linie natürlich durch guten Content, der einen echten Mehrwert für den Leser darstellt. Durch Verlinkung auf Social-Media-Kanäle kann auf interessante Beiträge aufmerksam gemacht und damit die Reichweite zusätzlich gesteigert werden. Optimiert werden kann das Ergebnis im Suchmaschinen-Ranking aber auch durch den geschickten Einsatz von Titel und Kurzbeschreibung einer Seite, die in der Suchmaschine angezeigt werden. Sie sollen den User neugierig machen und zu einem Klick auf den Eintrag veranlassen. Im Fachjargon wird hier von Meta-Description oder auch „Textschnipsel“ gesprochen. Die optimale Länge für die Meta-Beschreibung umfasst 160 Zeichen inklusive Leerzeichen. Das Haupt-Keyword sollte sich dabei sowohl im Titel als auch in der Beschreibung wiederfinden. Als erfolgreich erweisen sich Meta-Beschreibungen, die die Lösung für ein Problem aufzeigen, vielleicht den besonderen Service herausstellen oder eine Handlungsaufforderung (Call-to-Action) beinhalten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten einen wirkungsvollen Textschnipsel zu erstellen. Er sollte aber zum Marketing-Konzept passen. Im Vordergrund steht immer die Frage, was genau man mit einer Marketing-Maßnahme erreichen will.
Die Seite selbst suchmaschinenfreundlich gestalten
Auch die Website kann für die Suchmaschinen optimiert werden. Man unterscheidet in diesem Fall zwischen Onpage- und Offpage-Maßnahmen. Onpage geht es darum, die Seitenstruktur suchmaschinenfreundlich zu gestalten. Das betrifft sowohl die Technik als auch die Inhalte, die Maßnahmen beschränken sich also nicht nur auf die geschickte Platzierung der Keywords. Neben einer gut strukturierten Menüführung muss die Seite beispielsweise durch aktuelle Beiträge überzeugen, die unterschiedliche Medien wie Bilder und Videos enthalten sollten. Offpage-Maßnahmen beinhalten Verlinkungen sowohl auf eigene Unterseiten als auch auf relevante externe Seiten. Sie spielen beim Ranking in der Suchmaschine ebenfalls eine entscheidende Rolle. Denn je öfter von einer externen Seite auf eine andere verwiesen wird, umso interessanter ist sie für die Suchmaschine. Ein Link auf eine andere Seite ist wie eine Empfehlung, ein Link von einer externen Seite auf die eigene damit das beste Suchmaschinen-Marketing.