Eigentlich sieht es gut aus auf dem Arbeitsmarkt: 2012 ist vom wirtschaftlichen Aufschwung geprägt. Das BIP in Deutschland stieg im ersten Quartal um 0,5% im Vergleich zum Vorjahr, die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich auf derzeit 7% gesunken. Aber empfinden alle die Arbeitssituation als so entspannt? Laut einer aktuellen Umfrage der IG Metall nicht, denn die Ergebnisse offenbaren eine extrem belastende Situation auf dem Arbeitsmarkt für junge Menschen unter 30 Jahren. 32% unter ihnen befinden sich in Zeit- oder Leiharbeitsverhältnissen oder in befristeten Verhältnissen und damit – beruflich wie auch privat – in einer Situation der Unsicherheit.
Dennoch ist dies kein Grund zu verzweifeln. Es gibt viele kleine Dinge, die man tun kann, um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und damit auf unbefristete oder zumindest längerfristige Jobs zu verbessern.
So kann zum Beispiel die Wahl des Standorts entscheidend sein. Vor allem junge Menschen zieht es in die pulsierenden Großstädte, da sie ländliche Gegenden als öde und arm an sozialen Kontakten empfinden. Doch warum muss es immer gleich eine Großstadt sein? Wer sich dafür entscheidet, etwas außerhalb der städtischen Zentren zu arbeiten, erhöht seine Chancen: Statt Frankfurt am Main ist es vielleicht stressfreier und mit weniger Konkurrenzdruck verbunden, einen passenden Job in Wiesbaden zu finden.
Nischenqualifikationen aneignen
Sinnvoll ist es auch, sich spezifische und vielleicht auch unübliche Zusatzqualifikationen anzueignen. Auch wenn dies bei vielen Studenten der ersten Bachelor-Generationen schon Pflicht an den Universitäten ist, erweitern nicht alle ihre Qualifikationsbereich. So sind solide Englisch-Kenntnisse mittlerweile fast schon Standard – daher kann man sich je nach eigener Berufsrichtung auch mal an Russisch und Chinesisch wagen. Oder einen Rhetorik-Kurs besuchen, um sich in allgemeiner Kommunikation, dem eigenen Auftreten, Verhandlungsgeschick und Führungtätigkeiten mehr Sicherheit anzueignen. Fortbildungen im IT-Bereich wie zum Beispiel als Netzwerkmanager oder Webmaster können später den Arbeitgeber überzeugen. All diese Unterfangen kosten zwar Zeit und Mühe, können später jedoch den entscheidenden Vorteil darstellen, mit dem man sich längerfristig für ein Unternehmen unverzichtbar macht.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich wohl so schnell für junge Menschen nicht ändern – doch man kann versuchen, mit eigenen Maßnahmen darauf zu reagieren, um so bei der Auswahl an Stellenangeboten in Hessen, Bayern oder Berlin seinen dauerhaften Traumjob zu finden.