Lesedauer 2 Minuten

Wie kann man eigentlich Trends vorhersagen?
Und wer sagt sie vorher? Sind das Astrologen, Handleser und Orakelmeister?

trendforscher

Wissenschaftler des berühmten“Club of Rome“ haben im Jahr 1972 vorhergesagt, dass wir im Jahr 2003 keinen Tropfen Öl und Benzin mehr haben werden. Das ist, wie wir mittlerweile wissen falsch- aber doch auf lange Sicht „im Trend“ richtig. Zumindest unsere Kinder könnten doch noch erleben, dass die Ölvorräte der Welt ausgehen. Die Voraussage des Club of Rome hat seinerzeit große Wellen geschlagen. Man begann Häuser besser zu isolieren, um Öl beim Heizen zu sparen, sparsamere Automotoren zu bauen, Sonnenkollektoren zu installieren.

Im Jahr 1890 haben Wissenschaftler „berechnet“, dass der Verkehr in NewYork zusammenbrechen wird, weil dann so viel Pferdemist auf der Straße liegt, dass die Kutschen stecken bleiben. Zeitweilig ist er wirklich zusammengebrochen – aber wegen der vielen Autos, von denen Zukunftsforscher damals behauptet hatten:
„Autos mit Benzinmotor werden sich nie durchsetzen.“

Aufgrund der vielen falschen Vorhersagen sollte man glauben, dass die Zukunfts- und Trendforschung Unsinn ist. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Professionelle Prognosen sind ein gutes Geschäft.

Wie kommt man nun zu brauchbaren Voraussagen?
Zunächst braucht man jede Menge Fakten, Zahlen und Wissen aus allen Bereichen der Forschung.

zB.: Ein Techniker konnte einschätzen, wie und wann ein Bildtelefon technisch möglich wäre. Ein Soziologe sieht die Sache anders: Das Schöne am Telefonieren ist, dass man den Gesprächspartner eben nicht sieht. Dann braucht man sich nicht ordentlich anziehen oder kann in der Nase bohren.

Die Deutsche Telekom hat viel Geld für die Entwicklung eines Videotelefons ausgegeben, das dann kaum jemand gekauft hat.
Anscheinend wurden keine Trendforscher in die Entscheidungen über die Produktion einbezogen.

Neben Detailwissen sind für Voraussagen auch die großen „Trends“ bedeutsam – Entwicklungen, die sich über Jahrhunderte hinziehen und alle Lebensbereiche betreffen. Früher war die Welt von der Landwirtschaft geprägt, dann kam das Industrielle Zeitalter, nun erwartet man ein Zeitalter des Wissens. Jede Epoche hat dabei ihre typischen Rohstoffe, Techniken und Konsumgüter. Auch die Energiequellen ändern sich. Zuerst gab es nur die Muskelkraft und einfache, natürliche Ouellen, dann vor allem Kohle und Öl. Als Nächstes glauben viele an einen Mix der verschiedensten Energien – jedenfalls verbunden mit Hightech-Naturenergien.

Wer solche Trends kennt, irrt sich seltener – wie mit dem gedruckten Buch, oder dem Pferdemist.

Trendforscher wissen, dass  das bei jedem neuen Produkt ähnlich abläuft. Sie forschen wie viel Zeit eine Erfindung bis zu Ihrer Verbreitung braucht. Beim Buch hat das Jahrzehnte gedauert, beim Mobiltelefon nur Jahre.

Die Prognosen sind heute so gut, dass sie eine nützliche Entscheidungshilfe sind, für Firmen wie auch für einzelne Menschen.
Das gilt, obwohl nicht alle Vorhersagen genau eintreffen.