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Das ist ein Bericht über unseren zweiten Hausboot Urlaub in Friesland

11.9.1999 Samstag: Sonne. Vormittags restliche Einkäufe. Bootsübernahme und Abfahrt 1115 Uhr. Lemmer. Wir machen nach der Schleuse fest und machen noch einige Einkäufe. Norbert braucht dringend eine Kappe, weil die Sonne so blendet. Dann sitzen wir in einem Cafehaus direkt am Wasser und genießen den Trubel. Weiter bis zu einem stillen Seitenkanal, wo wir anlegen. Zum Abendessen gibt’s Wurstfleckerl und grünen Salat. 28″ C im Boot. Nachtruhe.

12.9.1999 Sonntag: Abfahrt 0815 Uhr, 20°C, Sonne. Emmeloord. Wir besuchen eine reformierte Kirche. Weiter nach Blokzijl. Ein kleines Städtchen. Enormer Schleusenbetrieb. Links und rechts der Schleuse viele Zuseher (Sonntag) in Cafehäusern. Auch wir legen an, machen Pause und setzen uns zu einem Imbiss unter die Zuseher. 30°C. Anlegen in der Walengracht 1645 Uhr. Sehr netter Platz, zur Zeit nur 5 Boote. Aber doch viel Verkehr, daher weiter nach Giethorn. Dort aber noch mehr Massenbetrieb, daher weiter bis Kanal-Steenwijk-Ossenzijl. Sehr ruhiger Platz, 4 Boote. Evi kocht Rindsschnitzel mit Kartoffelknödel

Frieslandsonnenuntergang13.9.1999 Montag. 0730 Uhr dichter Nebel. Alles feucht. Wir drehen die Heizung auf voll und öffnen das Schiebedach um die Feuchtigkeit hinaus zu bekommen. Abfahrt 0915 Uhr. Einkauf in Steenwijk (Montag fast alles geschlossen). 1100 Uhr. Sonne 25°C. Vor Ossenzijl (Erholungsgebiet) „Bruggen geslosen“. Mittagspause. Suppe, Kaiserschmarren und Apfelkompott. Kostprobe an Schiffsnachbarn. Holländer, sie sind schon seit Mai mit ihrem Boot unterwegs. Heerenveen. Einfahrt in die Stadt durch 3 Brücken. Höhe 2,65m, daher für uns Bauchlage, da unser Boot wahrscheinlich doch 240m hoch ist. Im Zentrum festgemacht. Große Stadt. mit viel Auto- und Fußgängerverkehr. Für Evi Klappsessel gekauft, damit sie auf der Brücke bequemer sitzen kann. Bratwürstel für köstliches Nachtmahl und Pilsner Bier. Barometer fällt!! Temperatur von 30°C auf 19°C. Wind, sehr feucht. Suchen krampfhaft am Rande von Heerenveen nach Liegeplatz, aber nur hässliches Industriegelände. Endlich Liegeplatz gefunden, leider neben der Bahn. Müde – aber schön.

14.9.1999 Dienstag. Tagwache 0730 Uhr. 19°C. Sehr unruhige Nacht. Das Boot musste an der Luvseite liegen. Daher starker Wellenschlag, dass wir glaubten jemand müsse an Bord sein, oder das Boot treibt ab. Mitnichten, es war der „Klabautermann“. Abfahrt 0915. blauer Himmel, 22°C. Sneek – Wasser gebunkert und im Hafengebäude geduscht. Leider nur kaltes Wasser trotz Geldeinwurf. Sneeker Meer. Akkrum: Großes Desaster. Habe die enge Ortsdurchfahrt, die wir früher schon einmal passierten, gesucht. Aber das war ein Irrtum. Es wurde immer enger. Links und rechts zwischen den liegenden kleinen Booten nur mehr 5 cm Platz. Und dann vor uns eine feste Brücke mit ca. 40 cm Höhe. Umdrehen unmöglich. Daher zurück nur mit dem Bootshaken und sparsamster Verwendung des Motors. Geglückt! Anderer Kanal durch Akkrum. Immer wieder kurzer Regen. Grow. Spaziergang. Abendessen (hervorragend) im Restaurant Oostergoo am Wasser gelegen. 1930 Uhr 20°C. Gute Nacht.

15.9.1999 Mittwoch: 0730 Uhr, 16°C. nebelig. Norbert holt „frische“ Semmeln zum Frühstück, Abfahrt 0945. 22°, schwül, bewölkt. 1215 Naturschutzgebiet „Princenhof“. Mittagessen: Steak, Bratkartoffel, Salat. (25°, bewölkt diesig) Mittagspause bis 1430 in der Sonne. Rundfahrt im Naturschutzgebiet 25° aber der Dunst sieht nach Gewitter aus. 1630 Anlegen im Naturschutzgebiet.

16.9.1999 Donnerstag. Nach einer gewittrigen und „gelsigen“ Nacht um 0715 nur 13°C. Leider muss unsere Trinkwasserpumpe bei den Gewittern etwas abgekriegt haben. Sie versagt seit gestern Abend ihren Dienst. Keine Morgentoilette, kein Kaffee. Gut, dass das WC unabhängig ist. Fahren bis zur Hooldamsbrug und telefonieren um 0830 Uhr mit der Basis. Der Brugenward ist uns dabei behilflich. Um 0920 ist der Servicemann hier. Wackelkontakt. (Der tritt noch etliche Male auf, aber jetzt wissen wir, wo wir hinklopfen müssen.) Morgentoilette und weiter geht es nach Plan. Etwas blauer Himmel aber sehr windig und kühl. In Opeinde ist die feste Brücke aber nur 2,30m. Und unser Boot geht darunter nicht durch, weil die Angabe es wäre nur 2,00m hoch nicht stimmt und es doch mindestens 2,35 sein dürfte. Wir haben auch festgestellt, dass manche auf der Karte angegebenen Brückenhöhen in Wirklichkeit doch etwas höher sind. Aber das weiß man im Voraus nicht und wir wollen nicht allzu viel riskieren. Das ist sehr ärgerlich, weil wir bei der Routenplanung mit 2,00m Bootshöhe gerechnet haben. Also wieder zurück mit voller Kraft ins Naturschutzgebiet. Da sehr starker Wind und feuchtes Wetter gehen wir zum unteren Steuerstand in das geheizte Boot. Das Barometer fällt noch immer. Wird es bald schneien? Der Temperatursturz und die Feuchtigkeit macht Eva etwas zu schaffen. Nacken- und Kopfschmerzen. Wasser gebunkert. Knapp vor Princenhof 1230 Mittagessen (Gulasch, Semmel, Apfelstrudel, Café) Regen, Nieseln, Wind: 16°C. Schläfchen. 1345 noch immer dieses Wetter. Weiter nach Burgum. Wir können die Käserei auch heuer wieder nicht besichtigen. Rundgang durch die kleine Stadt. Einkaufen. Weiter zu unserem Anlegeplatz vor 3 Jahren im Burgumer Meer. Das Wetter hat sich etwas gebessert. Für morgen ist noch Regen angesagt. Samstag soll es besser werden. Abendessen kalt mit Tee.

17.9.1999 Freitag: Kühle und ruhige Nacht verbracht. 0915 Abfahrt. 17°C. Sonne will durch. Wir wollen einem Tipp eines gestrigen Schiffsnachbarn folgen und über Dokkum nach Leeuwarden. In dieser Gegend gibt es nicht nur schwarz-weiß gefleckte Kühe, sondern auch braune mit weißer Bauchbinde. Ankunft Dokkum 1210. Regen !!! Fischessen im „Old Jim“. Sehr gut. Weiterfahrt 1445. 1 Stunde Pause bei gesperrter Brücke. Cafe und Torte an Bord. Aufgetankt fl 261 (= S1650); Bumm! – Der Kübel säuft, oder er war bei unserer Abfahrt nicht voll aufgetankt. Das nächste Mal müssen wir das kontrollieren. An Leeuwarden 1900. Netter Anlegeplatz in einem Park im Zentrum. Kleiner Spaziergang. Kaltes Nachtmahl um 2000 Uhr.

18.9.1999 Samstag: 0745 Tagwache. Evi versucht die öffentliche Dusche zu frequentieren, aber die Duschen sind alle besetzt. Frühstück. Norbert macht „Reinschiff“ und probiert Duschglück – gelungen. Evi bleibt lieber bei Bootsdusche. Da muss man halt alles aus dem Klo-Dusch-Waschraum herausräumen und dann wieder alles trocken wischen. Evi ist einmal Kopfwaschen in 2 Wochen genug. Der Wind ist ihr spezieller, eigenwilliger Friseur – Afrolook. Einkauf in Leeuwarden. Abfahrt 1100. Während der Fahrt Evis gelungener Duschversuch mit Kopfwaschen an Bord. Das Trocknen dauert lange mit dem müden Föhn. 1315 Ankunft Franeker. Wasser bunkern. Besichtigung des Zimmerplanetariums von Eise Eisinger 1744-1828 ( Er hat nur 6 Jahre die Schule besucht und trotzdem in seinem Haus ein Planetarium mit Sonne, Mond und Planeten berechnet und gebaut, das durch Uhrwerke mit Gewichten betrieben, noch heute funktioniert. Wirklich sehenswert). Heute auch großer Jahrmarkt. Wir fahren ein Stück zurück und dann Richtung Süden nach Winsum. Ein kleines Nest, aber mit einem sehr kleinen, aber eleganten Jachthafen mit Tennis. und Sportplatz. Abends: Kotelett, Reis, Salat und Mehlspeise. (Eva zaubert immer wieder in kürzester Zeit die besten Speisen in ihrer Minikombüse und dann wird bei schön gedeckten Tisch bei Kerzenbeleuchtung gegessen.) Sie ist einfach super. 2000 Uhr. 16°C.

19.9.1999 Sonntag: 0800 Uhr, 15°C. Sehr feucht, aber jetzt wissen wir schon was zu tun ist: Heizung auf voll und Dach auf. Sonne kommt. Routenänderung. Wir haben doch „Spundus“ vor den zu niedrigen Brücken. Abfahrt 0915 über Leeuwarden nach Warga. Enge Ortsdurchfahrt, die wir mit Akkrum verwechselt haben. In Grow angelegt, aber die haben ja wieder am Sonntag alle Geschäfte geschlossen. Sneeker Meer. Steife Brise, aber wir finden in der Holle-Gracht um 1615 ein ruhiges Platzerl. Abends. Wiener Schnitzel mit Kartoffel- und Gurkensalat.

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