Kellerräume entfeuchten ist gar nicht so einfach. Doch noch schwieriger ist es, einen Kriechkeller zu entfeuchten. Kann man in einem herkömmlichen Keller noch aufrecht stehen, muss in einem Kriechkeller – wie der Name schon andeutet – gekrochen werden, um hinein und wieder heraus zu gelangen. Normalerweise eignen sich solche Keller nur zum Aufbewahren von kleineren Reserven, wie Kartoffeln, Gemüse, Obst oder Getränken. Die niedrigen Keller sind kaum höher als einen Meter und lassen tatsächlich nur Kriechen als Fortbewegungsmöglichkeit zu.
Während in neuen Häusern eine gewisse Kellerdeckenhöhe eingehalten werden muss, sind in alten Häusern, die Bestandsschutz genießen, Keller zum Hineinkriechen durchaus noch an der Tagesordnung. Während ein „normaler“ Kellerraum einfach entfeuchtet werden kann, indem man den Putz abschlägt und den Keller danach so offen stehen lässt, wird dies beim Kriechkeller entfeuchten schon deutlich schwieriger. Hier kann man den Putz nicht so ohne weiteres von der Wand entfernen.
Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass Wärme die Kellerräume entfeuchten hilft. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Feuchtigkeit wird eher von kalter Raumluft aufgenommen und abtransportiert. Natürlich sollte es nicht so kalt sein, dass das Wasser an der Wand gefriert. Entfeuchtungsgeräte arbeiten auf der Basis von (geringer) Kälte und ziehen damit die Feuchtigkeit aus dem Raum. Diese Geräte können auch genutzt werden, um einen Kriechkeller zu entfeuchten. Die Entfeuchtungsgeräte müssen dafür lediglich eine flache Bauhöhe aufweisen. Vermutlich ist dies auch die beste Lösung, wenn man einen solchen niedrigen Kellerraum trocken bekommen möchte.
Eine Trockenlegung ist weiterhin natürlich auch von außen her möglich. Dazu wird die Außenwand freigelegt, wobei der Kellerbereich ausgeschachtet werden muss. Anschließend sorgt eine spezielle schwarze Wandbeschichtung oder eines der Mauerwerkstrocknungsverfahren (Injektage, Aufschneiden usw.) für trockene Wände. Es empfiehlt sich immer, das komplette Bauwerk (die Mauern ohne Putz) mindestens einen Winter offen stehen zu lassen, denn der Frost trocknet auch aus und das Wasser kann nicht im Mauerwerk aufsteigen und dort die gefürchteten Schäden anrichten.