Den ersten Teil unseres Hausboot – Logbuchs lesen sie hier
19.5. Tagwache 0715, 14°C (Wir haben unser Autothermometer mit Magnet am Anker befestigt, daher diese Angaben) – !!! Man glaubt es kaum: Sonne !!! Beim Frühstück Katzen- und Entenbesuch – Reinschiff – Trinkwasser bunkern – Keine Hafengebühr – Ablegen 0930 Richtung Ijlst – windig 19°C, Oosthem (Drehbrücke f. Fußgeher) – Ijlst – Sneek 1130 Uhr – Zwei Österreicher in Holland in einem chinesischen Lokal hervorragend indisch gegessen – Schiffsmuseum (sehenswert) – Abfahrt 1407 bei 26°C trotz frischem Wind mit offenem Dach – Sneeker Meer – Prinses Margriet Kanal – 1515 Uhr Dach leider wieder zu, aber probiert haben wir es doch!!! – Warga (verteufelt enge Durchfahrt) – Regen – 14°C – 1730 Anlegen nach Warga (Anlegeplatz von unseren Freunden?) – Heizungsausfall – Heizungsmaschinist Norbert nach 1 1/2 Stunden erfolgreich – Starker Wind, daher starker Temperaturabfall – Hinter uns haben zwei größere Boote angelegt, darauf ca. 12-14 abgehärtete Seebären und Seebärinnen, die bei 12°C im Freien grillen und auf gedeckten Tischen (auch im Freien) essen – Wir widmen uns im warmen „Salon“ dem Kartenspiel und früh ins Körbchen.
20.5.1996 0730 Tagwache – Sonne, 14°C – starker Wind – Heizung o.K.. – Abfahrt 0845 – Leeuwarden – Im Villenviertel (nette Häuser mit Zwergerlgarten aber Auto- und Bootszufahrtsmöglichkeit) herrlicher Anlegeplatz – Rundgang (Ins Zentrum ist es zu weit) – 1000 Uhr Abfahrt (Halb offenes Dach) – starker Wind (der geht offensichtlich immer) – Richtung Bergum – 1130 im Jachthafen mit Mühe Platz gefunden (Nicht längsseits, sondern 4fach verheften an zwei wasserwärtigen Pfosten und 2 Landringen. Wäre ohne fremde Hilfe wahrscheinlich sehr schwer gewesen. – Einkauf – Mittagessen an Bord: 2 Menüs: Norbert – Wurstnudeln, Evi – Nudeln mit Kas. Da Montag alle Geschäfte geschlossen haben, konnten wir leider auch die Käserei nicht besichtigen. Temperatur 18°C. 1345 Abfahrt Richtung Bergumer Meer – Ankunft 1430. Schöner Anlegeplatz auf der Insel 2100 Uhr: Hei, hei am langen Zügel im engen Bett.
21.5.1996 0600 Uhr munter. Sonne 10°C. Einheizen – denkste! Der Nervenkitzel “Heizung” wieder aktuell – Frühstück – “Grollender” Anruf in Lemmer geplant, wenn wir wieder aus dem Meer in die Zivilisation zurückkehren. 0800 Abfahrt – Heizung, oh Wunder, geht – Bergum – Käsereibesichtigung??? – Nicht erlaubt – 100 l Wasser getankt – beim Schließen des Wassertankverschlusses ist Evi der Schlüssel ins Wasser gesprungen und der konnte leider nicht schwimmen – Suche nach Hafenmeister erfolglos – Es kann uns auch niemand sagen, wo man so einen Schlüssel bekommt – 0915 Abfahrt nach Warten – an Warten 1115 – Auch hier kein Schlüssel zu haben. Norbert bastelt in der Hafenwerkstätte aus einem Rundeisenrest einen neuen. – Einkauf – Mittagessen im Beisl – 1300 Abfahrt ins Naturschutzgebiet “Princenhof” über einen engen Kanal. 1415 anlegen auf einem einsamen Platz auf einer Halbinsel. – Sonnen, fast Badewetter. 2100 Uhr Sonnenmüde ins Bett.
22.5.1996 Der Regen sang uns ein Nachtlied. Die Sonne und die platschernden Enten wecken uns um 0730 auf – 17°C – Frühstück – Klar Schiff – Abfahrt 0930 Richtung Akkrum – Warm, Dach offen – Ab Akkrum weichen wir von der Route unserer Freunde ab, um aber dann wieder nach Akkrum zurückzukommen – Aldeboarn – Einkauf von einheimischen Genevre – Mittagessen (Dillsauce, Geröstete und Frankfurter) – Abfahrt 1315 – Kanal noch viel schmäler als in Warga und dann noch Gegenverkehr bei einer Brücke – Evi wie ein Rehlein an Land gesprungen und Boot wie einen großen Bernhardiner an der Leine gehalten. Uff!!!! – 1400 Uhr Mittagsrast irgendwo im Kanal Nieuwe Diep. Evis blaue Flecken kann man nicht mehr zählen. Es sind auch so viele Ecken, Kanten und Stufen im Boot – Unterwegs bei einer abenteuerlichen Gaststätte (könnte ein Räubernest sein) Wasser gebunkert – Poolsbrug – Buitenringvaart – Bei der letzten Brücke (Eisenbahn) mussten wir 45Min warten. Brückenwart unsichtbar, meldet sich nach drücken der Ruftaste: „Noch warten, weil kommen noch Intercityzuge” – 1730 einsamen Anlegeplatz gefunden – sehr windig – 15° – 2100 Traummännlein.
23.5.1996 Ganze Nacht Regen und sehr stürmisch – 0700 aufgewacht – eingeheizt und gleich wieder ins enge Bett. 0915 Abfahrt Richtung Akkrum – Sch.-Wetter – Wir planen, falls keine Wetteränderung das Boot schon morgen Freitag bis Mittag zurückzugeben. Heute bis Lemmer zu fahren, wäre eine Gewalttour – 0945 an Akkrum – Wetter scheußlich – Kehrtwendung ohne Anlegen und Weiterfahrt – Terkaplester Poelen – Goingarijpster Poelen – 1030 Umdisponiert: Wir peilen doch Lemmer an und werden sehen wie weit wir kommen. Sicht miserabel – Regen – Sturm – aus – basta! – Nooder Oudeweg – 1115 Mittagspause im Kanal an Bord – Abfahrt 1200 – Langweerder Wielen – Scharster of Nieuwe Rien – Bei Brücke 35 Minuten Wartezeit (Mittagspause des Brückenwartes) – Tjeukemeer, wir sind ganz allein, schlechte Sicht, Wellengang bis zu 1m, ganze Wasserfontänen auf die Windschutzscheibe, Scheibenwischer packt es nicht. Evi findet die Bojen ohne Scheibenwischer kaum. Ufer fast nicht mehr sichtbar. Aber der weibliche Navigationsoffizier schafft es trotzdem!! – Follega sloot – Lemmer – 1520 als einziger durch die Schleuse (ohne seitlich anzulegen – so gut war der Steuermann schon) – Boot um 1550 „arschlings“ (das ist ein Waldviertler Ausdruck für nach rückwärts) toll angelegt. Alles OK! – aus- bzw. einpacken – Spaziergang – Käsekauf – Reinschiff – Resteessen an Bord – Duschen – Beim Zähneputzen versagte zu guter Letzt noch die Wasserpumpe – 2100 Zapfenstreich – 2130 bei starkem Wellengang schaukelnd eingeschlafen.
24.5.1996 0600 Tagwache – Wasser holen zum Waschen und für das Frühstück – Frühstück an Bord – Einpacken des Gepäcks ins Autos – Bootrückgabe – 0900 Abfahrt von Lemmer – 1000 Uhr Ankunft Amsterdam – Bootsstadtrundfahrt – Arnhem – Grenze – MegaStau vor Köln – Wiesbaden 1830
25.5.1996 0830 ab Wiesbaden – Mainz – Würzburg – Erlangen – Freunde besucht (Mittagessen und großer Tratsch) – Passau – Suden (nettes kleines Hotel-Landgasthaus) an 1845.
26.5.1996 0900 Abfahrt Suben – Mittagessen in Großram – Ankunft Wien 1315
Resümee: Trotz nicht idealem Wetter: Bereits am Heimweg beschlossen:
Nächstes Jahr wieder so etwas mit dem Hausboot!!