Die MOSAIK-Prompt-Methode

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Perfekte KI-Bilder in Sekunden: So meisterst du die MOSAIK-Prompt-Methode

Mit Midjourney, DALL·E, Adobe Firefly oder der Freepik AI Suite lassen sich heute beeindruckende KI-Bilder erzeugen. Doch der entscheidende Unterschied zwischen einem „Ganz okay“-Bild und einem echten „Wow“-Motiv liegt selten im Tool – sondern fast immer im Prompt. –> Die MOSAIK-Prompt-Methode

Statt dich per Trial & Error durch unzählige Varianten zu klicken, kannst du mit einer klaren Struktur systematisch zu genau dem Bild kommen, das du im Kopf hast. Eine besonders einfache und effektive Methode dafür ist die MOSAIK-Methode.

In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie du mit MOSAIK in Sekunden hochwertige KI-Bilder erzeugst, die sich für Social Media, Präsentationen, Webseiten, Kampagnen oder auch als Key Visual eignen.


Vom „Na ja…“ zum „Wow!“ – warum ein guter Prompt alles verändert

Viele Nutzer öffnen ihr KI-Tool, tippen zwei, drei Schlagworte ein – und sind anschließend enttäuscht, weil das Ergebnis nicht zur eigenen Vorstellung passt. Häufige Probleme:

  • Das Motiv wirkt generisch oder beliebig
  • Stil und Optik passen nicht zur Marke oder Botschaft
  • Licht, Perspektive und Hintergrund erzählen keine Geschichte
  • Die Bildstimmung widerspricht dem beabsichtigten Einsatz (z. B. Landingpage, Werbeanzeige, Poster)

Die gute Nachricht: Du musst keine „Prompt-Poesie“ beherrschen. Es reicht, die wichtigsten Bausteine eines Bildes bewusst zu benennen. Genau hier setzt MOSAIK an.


Was ist die MOSAIK-Prompt-Methode für KI-Bildprompts?

Die MOSAIK-Methode zerlegt einen guten Bildprompt in sechs klar definierte Elemente:

  • M – Motiv
  • O – Optik
  • S – Szene
  • A – Atmosphäre
  • I – Inszenierung
  • K – Kontext

Statt also wahllos Adjektive aneinanderzureihen, gehst du diese sechs Punkte nacheinander durch und ergänzst sie in deinem Prompt. So entsteht ein „Mosaik“ aus Informationen, aus dem die KI dein Wunschbild präzise rekonstruieren kann.

Im Folgenden gehen wir jeden Baustein durch – inklusive Beispiel und Praxistipps.


M wie Motiv – das Herz deines Bildes

Das Motiv ist der Kern deines Bildes. Hier beschreibst du das, worum sich alles dreht: eine Person, ein Tier, ein Objekt oder eine fiktive Figur.

Beispielmotiv:
Statt einfach nur „Katze als Superheld“ zu schreiben, konkretisierst du:

„Eine kleine, flauschige Katze mit Superhelden-Cape und Maske, mit neugierigen Augen und selbstbewusstem Gesichtsausdruck.“

Je genauer du wirst, desto weniger muss die KI raten. Du kannst etwa festlegen:

  • Körperhaltung: sitzend, fliegend, laufend, springend
  • Emotion: fröhlich, nachdenklich, entschlossen, überrascht
  • Merkmale: Fellfarbe, besondere Accessoires, Alter, Größe

Praxis-Tipp:
Stell dir vor, du beschreibst das Motiv jemandem am Telefon, der es für dich zeichnen soll. Alles, was diese Person wissen müsste, gehört in den Motiv-Teil deines Prompts.


O wie Optik – Stil, Look und Anmutung

Unter Optik legst du fest, wie das Bild aussehen soll. KI-Bildgeneratoren sind extrem gut darin, bestimmte Stile nachzuahmen.

Mögliche Optiken sind zum Beispiel:

  • Fotorealistisch
  • 3D-Animation
  • Comic oder Manga
  • Aquarell- oder Ölgemälde
  • Flat Design oder Vektorillustration

Beispiel für den Optik-Teil:

„Im Stil eines hochwertigen 3D-Animationsfilms, mit weichen Texturen, klaren Konturen und kräftigen, leuchtenden Farben.“

Ergänze den Stil durch beschreibende Adjektive wie:

  • „cinematisch“, „filmisch“
  • „lebendig“, „dynamisch“
  • „minimalistisch“, „clean“
  • „verspielt“, „kindgerecht“

Praxis-Tipp:
Wenn du ein bestimmtes Tool nutzt, kannst du das ebenfalls erwähnen, etwa „im Stil eines modernen Pixar-Animationsfilms“ oder „ähnlich wie hochwertige Werbeillustrationen“.


S wie Szene – der Schauplatz der Handlung

Das Motiv braucht eine Bühne. Unter Szene beschreibst du, wo und in welcher Umgebung das Bild spielt.

Beispielformulierung:

„Die Katze fliegt über den Dächern einer modernen Großstadt bei Sonnenuntergang, zwischen glänzenden Hochhäusern und leuchtenden Werbetafeln.“

Gedankliche Checkliste:

  • Ort: Stadt, Natur, Innenraum, Fantasiewelt
  • Zeit: Tag, Nacht, Morgen, Blaue Stunde, Zukunft
  • Umgebung: Gebäude, Landschaft, Objekte, Menschenmengen

Praxis-Tipp:
Je besser der Hintergrund zu deinem Verwendungszweck passt, desto glaubwürdiger wirkt das Bild. Eine Business-Illustration funktioniert eher mit urbanem oder Büro-Setting, ein Kinderbuchmotiv eher mit verspielten, farbenfrohen Welten.


A wie Atmosphäre – Stimmung, Licht und Farben

Mit der Atmosphäre bestimmst du die emotionale Wirkung deines Bildes. Licht, Farben und Stimmung entscheiden darüber, ob dein Bild dramatisch, freundlich, geheimnisvoll oder beruhigend wirkt.

Beispiel:

„Warme, goldene Abendsonne, ein leuchtend orangefarbener Himmel, insgesamt eine fröhliche, hoffnungsvolle Stimmung voller Energie.“

Hilfreiche Angaben sind:

  • Licht: weiches Licht, hartes Licht, Gegenlicht, Neonlicht, Spotlights
  • Farbstimmung: warm, kühl, pastellig, kontrastreich, monochrom
  • Emotionale Wirkung: episch, melancholisch, verspielt, dynamisch

Praxis-Tipp:
Formulierungen wie „von hinten beleuchtet“, „sanftes Seitenlicht“ oder „Neonlichter, die sich auf nasser Straße spiegeln“ liefern der KI wertvolle Zusatzinformationen und erzeugen deutlich hochwertigere Ergebnisse.


I wie Inszenierung – Perspektive und Bildausschnitt

Die Inszenierung bestimmt, aus welcher Perspektive wir das Motiv sehen und wie nah wir dran sind. Hier entsteht der „filmische“ Charakter des Bildes.

Typische Begriffe:

  • Totale (Übersicht, viel Umgebung)
  • Nahaufnahme (Fokus auf Gesicht oder Detail)
  • Vogelperspektive (von oben)
  • Froschperspektive / Low Angle (von unten, wirkt heroisch)
  • Weitwinkel, dynamische Kamerafahrt, Motion Blur

Beispiel:

„Weitwinkel-Perspektive von unten, die Katze fliegt direkt über der Kamera, dynamische Bewegung, das Cape flattert im Wind.“

Viele KI-Modelle verstehen englische Fachbegriffe sehr gut, etwa „low angle shot“, „wide shot“, „close-up“. Diese lassen sich problemlos in einen deutschen Prompt integrieren.

Praxis-Tipp:
Nutze Inszenierung gezielt: Für Social-Media-Profile meistens eher Close-ups, für Poster oder Key Visuals eher Totale oder halbnahe Einstellungen mit mehr Umgebung.


K wie Kontext – Zweck, Format und Qualität

Der Kontext beantwortet die Frage: Wofür ist das Bild gedacht? Auch wenn du das Motiv nur „zum Ausprobieren“ erstellst, hilft ein definierter Einsatz der KI dabei, Stil und Qualität zu optimieren.

Beispiele:

  • „Key Visual für ein Filmplakat“
  • „Illustration für ein Kinderbuchcover“
  • „Hero-Bild für eine Website-Landingpage“
  • „Visual für eine Social-Media-Werbeanzeige“

Beispielformulierung:

„Hochauflösendes Key Visual für ein Filmplakat oder Kinderbuch-Cover, im Querformat, mit klar lesbarer Hauptfigur und starken Farben.“

Praxis-Tipp:
Erwähne gewünschte Auflösung, Ausrichtung oder Detailgrad, zum Beispiel „ultra high resolution“, „4K“, „Poster-Qualität“, „Querformat“, „für Instagram-Feed optimiert“.


Beispiel: Ein kompletter MOSAIK-Prompt

Fassen wir alle Teile zu einem einzigen Prompt zusammen. Damit kannst du ein Bild in Tools wie Midjourney, DALL·E, Adobe Firefly oder Freepik AI erzeugen.

„Eine kleine, flauschige Katze mit Superhelden-Cape und Maske, mit neugierigen Augen und selbstbewusstem Lächeln, im Stil eines hochwertigen 3D-Animationsfilms, mit weichen Texturen und kräftigen, leuchtenden Farben. Die Szene spielt über den Dächern einer modernen Großstadt bei Sonnenuntergang, zwischen glänzenden Hochhäusern und leuchtenden Reklametafeln. Warme, goldene Abendsonne, leuchtend orangefarbener Himmel, insgesamt eine fröhliche, energiegeladene, hoffnungsvolle Stimmung. Weitwinkel-Perspektive von unten (low angle shot), die Katze fliegt dynamisch direkt über der Kamera, das Cape flattert im Wind. Hochauflösendes Key Visual für ein Filmplakat oder Kinderbuch-Cover, im Querformat, mit klarer Lesbarkeit der Hauptfigur.“

Diesen Prompt kannst du nun an deine eigenen Motive anpassen – etwa Business-Figuren, Produkte, Szenen aus dem Arbeitsalltag, Logos in Aktion oder abstrakte Visualisierungen.


Die MOSAIK-Checkliste für deinen nächsten KI-Bildprompt

Bevor du auf „Generate“ klickst, geh gedanklich die folgenden Punkte durch:

  1. Motiv:
    Wer oder was steht im Zentrum des Bildes? Wie sieht es konkret aus?
  2. Optik:
    Welcher Stil passt zu Marke, Projekt oder Einsatz? Fotorealistisch, 3D, Comic, Illustration?
  3. Szene:
    In welcher Umgebung spielt das Bild? Welche Details im Hintergrund sind wichtig?
  4. Atmosphäre:
    Welche Stimmung soll der Betrachter spüren? Welche Licht- und Farbstimmung unterstützt das?
  5. Inszenierung:
    Aus welcher Perspektive schauen wir auf das Motiv? Nahaufnahme, Totale, von oben, von unten?
  6. Kontext:
    Wofür wird das Bild voraussichtlich eingesetzt? Welche Qualität, welches Format, welche Ausrichtung?

Wenn jeder dieser Punkte im Prompt vorkommt, hast du einen MOSAIK-Prompt, der der KI ein klares Briefing gibt – ähnlich wie eine Aufgabenbeschreibung an einen professionellen Illustrator.


Die MOSAIK-Prompt-Methode: Struktur statt Zufall – so werden deine KI-Bilder verlässlich gut

KI-Bildgeneratoren sind keine Zauberkästen, sondern extrem leistungsfähige Umsetzer von Textanweisungen. Je klarer du formulierst, desto näher kommst du an dein Wunschbild.

Die MOSAIK-Methode hilft dir, in wenigen Sekunden eine saubere Prompt-Struktur aufzubauen:

  • Du definierst Motiv, Stil, Szene, Stimmung, Perspektive und Kontext
  • Du gibst der KI ein klares Ziel statt zufälliger Schlagworte
  • Du reduzierst frustrierende Trial-and-Error-Schleifen
  • Du erhältst konsistent hochwertige Bilder, die sich professionell einsetzen lassen

Egal ob du Bilder für Social Media, Blogartikel, Präsentationen, E-Learning, Kampagnen oder interne Dokumente erzeugst: Wenn du MOSAIK verinnerlichst, verwandelst du generische KI-Art in gezielte, markengerechte Visuals – und sparst dabei Zeit, Budget und Nerven.

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