Den ersten Teil unseres Hausboot-Logbuchs finden Sie hier!
20.9.1999 Montag: Um 0730 Uhr 18°C. Sehr starker Wind. Das Barometer fällt ununterbrochen. Wir wollen heute nach Bolsward. Abfahrt 0900. Heeg (Wassersportzentrum). Einkaufen im Supermarkt. Karten geschrieben. Bewölkt, aber nicht kalt. 1145 Weiterfahrt. Bei einer „rot-rot“ Brücke, weil keine andere Liegemöglichkeit, direkt an ein anderes Boot angehängt. Deutsche aus Dortmund. Dann bei Oosthem eine Selbstbedienungsbrücke. Gar nicht so einfach den Druckknopf „Brugen openen“ zu erwischen. Aber der jungen Mann vom anderen Boot schafft es mit der Stange vom Bootshaken. 1430 Ankunft in Bolsward bei Regen. Es hört auf zu regnen. Bummel, Einkauf. Abends: Dillsauce, Knödel, Spiegelei und danach Torte (die ist gekauft). Das Schöne in Friesland ist, dass der Regen immer nur kurz dauert.
21.9.1999 Dienstag: 0815 Uhr 15°C. Duschen, Reinschiff, Wasser bunkern. Abfahrt 1015. Sonne. Allingawier. Besichtigung des Dorfmuseums. Sehr interessant. In der Bäckerei beim Fertigen von Drabbelkooken zugesehen. 1330 Ankunft Makkum. Besichtigung. Abends. Zürcher Geschnetzeltes mit Nockerln und nachher Drabbelkooken.
22.9.1999 Mittwoch: 0800 Uhr 18°C bewölkt. Abfahrt 0945. An Workum 1130, 19°C. Besichtigung. Prämierung der erfolgreichsten Milchkuh-Züchter. Ein Riesenspektakel. Abfahrt Workum 1300. Es geht durchs Zandmeer, Grote Gaastmeer und den Fluessen (man sieht das Ufer nicht mehr, nur die Bojenstraße gibt Anhaltspunkte). Sehr rauhe See. Wir sind froh die „Friesennerze“ anzuhaben, weil kräftige Spritzer bis auf die Brücke rauf kommen. Ankunft Stavoren 1530. Legen vorerst im Jachthafen zwischen zwei großen Booten an (vorne und rückwärts nur ein Meter. Sind wir gut?), fahren aber dann doch weiter in die Stadt hinein. Stadtbummel = Dorfbummel. Stavoren ist die älteste Stadt von Friesland (300 v.Ch.). Gehen zum Ufer des Ijsselmeers. 1730 Sonne ist wieder da. Das Wetter ändert sich stündlich. Abends: gebratene „Kükenkeulen“, Reis, Salat.
23.9.1999 Donnerstag: Schlecht geschlafen. Starker Wellenschlag am Boot und Regen. 20°C. Noch immer heftiger Wind, aber die Sonne versucht sich durchzusetzen. Abfahrt 0930 wieder bei Regen. Wir fahren vom unteren Steuerstand wieder durch den Fluessen und das Heeger Meer. Die Größen dieser Meere (eigentlich sind es ja nur Seen) sind beeindruckend und als Kontrast dann wieder ganz enge Kanäle und Ortsdurchfahrten. Woudsend an 1145 bei teilweise sonnigem Wetter. In Fischhandlung frittierten Fisch gegessen und Rollmops gekauft. Evi sagt herrlich. Abfahrt 1245 bei Sonne. Wie lange? Slootener Meer. Steife Brise. Wir werden manchmal ganz schön angespritzt. An Sloten um 1330. Spaziergang (Sloten ist die kleinste Stadt Frieslands) Wir schwanken durch die Gegend. Wir sind nicht betrunken, es ist nur das Pflaster in alten Dörfern in Friesland total uneben. Und wir bewegen uns auf dem schwankenden Boot doch etwas breitbeiniger. Jause in strahlender Sonne in einem Cafehaus an einem Seitenkanal. Die Spatzen fressen aus der Hand und die Enten sitzen unter dem Tisch. Abfahrt 1430. Groote Brekken, Tjeukemeer. Hohe Wellen, aber Sonne. Am Ende des Tjeukemeer zu Beginn des Kanals an der Leeseite ein stilles Platzerl gefunden. Abends: Naturschnitzel, Nockerl, Salat. Gewitter.
24.9.1999 Freitag. Letzter Tag. 0800 Uhr 18°C. Steife Brise. Trotzdem war die Nacht an der Leeseite ausnehmend ruhig und wir waren mit einem Entenpärchen ganz allein. Abfahrt 0930. Bei Scharsterbrug eine Brückenbaustelle (rot-rot). Angebliche Wartezeit bis 1300 Uhr. Gehen ein Stück spazieren. Große Nestle-Fabrik. Wir können aber schon früher durch. 1145 Ankunft Joure. Wir fahren bis ins Zentrum. Dort drehen wir vor einer festen Brücke (50 cm) in einem engen Kanal um. Zuseher warten, weil sie glauben, dass wir das nicht zusammenbringen. Aber es geht. Kleiner Stadtspaziergang. Abfahrt 1230. Goingarijpster Poelen. Sneeker Meer. Sehr steife Brise bei strahlendem Wetter. Spritzer bis zur Brücke. Versuchen am Rande des Sneeker Meeres an einem Steg im Windschatten anzulegen. In alter Routine gehen wir nach dem Anlegen bereits beide auf den Steg ohne wenigstens eine Leine zu belegen. Das war falsch! Fast hätte uns der Wind das Boot aus den Händen gerissen. Nie wieder bei so einem Wind beide von Bord, bevor nicht wenigstens eine Leine festgemacht ist! Man lernt nie aus! 1330 Mittag essen. Grenadiermarsch mit Gurkensalat. 1545 Ankunft Heimathafen. Abendessen: Kalt an Bord. Eva schreibt Log-Buch zu Ende.
25.9.1999 Samstag: In der Nacht gab es ein 4 Stunden langes Gewitter mit argem Regen. Bootrückgabe und Abfahrt um 0900 Uhr bei Sonnenschein. Mittagspause und Baustellenstau unterwegs. Ankunft Aschaffenburg Hotel „Syndikus“ um 1600 Uhr (erst das 3. Hotel hatte etwas für uns frei). Nettes, sauberes Hotel. Abendessen daneben in „Omas Kochtopf“. Hervorragend und urig.
26.9.1999 Sonntag: Hotel gut, Nacht schlecht, viel Regen und andere Geräusche. Wir müssen uns erst wieder die Ruhe an Bord abgewöhnen. Bewölkt. Nürnberg. Manchmal leichter Regen. Parken in der Tiefgarage beim Bahnhof. Stadtbummel. Nürnberger Bratwürstl. Lebkuchen. Weiterfahrt. Es regnet. Wir versuchen dem Regen davonzufahren, aber er holt uns immer wieder ein. Wir übernachten daher nicht, wie geplant in Suben – dort wären wir um ca. 1500 Uhr, sondern beschließen, was sonst, weiter zu fahren. Rastpause in Ansfelden. Es regnet. Weiter. Nachtmahl in Großram.
Ankunft in Wien und ausladen bei strömenden Regen um 1830.